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Fest an das Königreich glaubenDer Wachtturm 2014 | 15. Oktober
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Fest an das Königreich glauben
„Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge“ (HEB. 11:1)
1, 2. Was stärkt unsere Überzeugung, dass das Königreich den Vorsatz Gottes bezüglich der Menschheit verwirklichen wird, und warum? (Siehe Anfangsbild.)
DAS Königreich Gottes ist die einzige Lösung all unserer Probleme. Über diese wichtige biblische Wahrheit sprechen wir als Zeugen Jehovas oft und weisen andere gern darauf hin. Die Zukunftsaussichten, die uns das Königreich Gottes bietet, sind für uns sehr tröstend. Das Königreich ist eine Realität und wird seine Ziele erreichen. Doch wie sehr sind wir davon überzeugt? Worauf gründet sich ein unerschütterlicher Glaube an das Königreich? (Heb. 11:1).
2 Der Allmächtige hat das messianische Königreich persönlich aufgerichtet, um das zu verwirklichen, was er mit seiner Schöpfung vorhat. Das Königreich steht auf einer unerschütterlichen Grundlage: dem uneingeschränkten Herrscherrecht Jehovas. Wichtige Einzelheiten, die mit dem Königreich zu tun haben — der König, seine Mitherrscher und ihr Herrschaftsbereich —, sind durch Bündnisse rechtlich verankert. Diese Bündnisse sind rechtsgültige Verträge oder Vereinbarungen, bei denen ein Bundespartner entweder Gott oder sein Sohn, Jesus Christus, ist. Über die Bündnisse nachzudenken stärkt unsere Überzeugung, dass Gottes Vorsatz ganz sicher verwirklicht wird und eine feste Grundlage hat. (Lies Epheser 2:12.)
3. Was untersuchen wir in diesem und im nächsten Artikel?
3 In der Bibel werden sechs grundlegende Bündnisse genannt, die mit dem messianischen Königreich, das in den Händen Christi Jesu ist, verbunden sind: 1. der Bund mit Abraham, 2. der Gesetzesbund, 3. der Bund mit David, 4. der Bund für ein Priestertum nach der Weise Melchisedeks, 5. der neue Bund und 6. der Königreichsbund. Untersuchen wir jetzt, wie jeder Bund mit dem Königreich verknüpft ist und zur Verwirklichung des Vorsatzes Gottes in Bezug auf die Erde und die Menschen beiträgt. (Siehe die Übersicht „Wie Gott seinen Vorsatz verwirklicht“.)
EINE VERHEISSUNG OFFENBART, WIE GOTTES VORSATZ VERWIRKLICHT WIRD
4. Was beschloss Jehova gemäß 1. Mose den Menschen betreffend?
4 Nachdem Jehova die Erde zu einer schönen Wohnstätte für die Menschen gemacht hatte, beschloss er dreierlei: Er wird den Menschen in seinem Bilde erschaffen, die Menschen sollen das Paradies auf die ganze Erde ausweiten und sie mit gerechten Nachkommen füllen und kein Mensch darf vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen (1. Mo. 1:26, 28; 2:16, 17). Mehr war nicht nötig. Nach seiner Erschaffung musste sich der Mensch nur an die beiden letzten Beschlüsse halten. So würde der Vorsatz Gottes verwirklicht werden. Wieso wurden dann aber Bündnisse nötig?
5, 6. (a) Wie wollte Satan Gottes Vorsatz vereiteln? (b) Wie reagierte Jehova auf Satans Anfechtung?
5 Satan, der Teufel, stiftete zu einer Rebellion an und versuchte so auf niederträchtige Weise, Gottes Vorsatz zu vereiteln. Dabei konzentrierte er sich auf die Anordnung Gottes, gegen die er am leichtesten vorgehen konnte: die, die von den Menschen Gehorsam forderte. Er verführte Eva, die erste Frau, dazu, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen (1. Mo. 3:1-5; Offb. 12:9). Damit focht Satan das Recht Gottes an, über die Schöpfung zu herrschen. Später unterstellte er Gottes treu ergebenen Dienern selbstsüchtige Motive (Hiob 1:9-11; 2:4, 5).
6 Wie würde Jehova auf Satans Anfechtung reagieren? Die Vernichtung der Rebellen hätte zwar die Rebellion beendet. Dadurch wäre aber auch Gottes erklärter Vorsatz, die Erde mit gehorsamen Nachkommen Adams und Evas zu füllen, vereitelt worden. Statt die Rebellen auf der Stelle hinzurichten, äußerte der Schöpfer in seiner Weisheit eine weitreichende Prophezeiung: die Edenverheißung. Jede Einzelheit seines Wortes würde sich garantiert bewahrheiten. (Lies 1. Mose 3:15.)
7. Was geschieht gemäß der Edenverheißung mit der Schlange und ihren Nachkommen?
7 Durch die Edenverheißung sprach Jehova das Urteil über die Schlange und ihre Nachkommen, also über Satan, den Teufel, und alle, die sich in der Frage um Gottes Herrscherrecht auf Satans Seite stellen. Dem Nachkommen seiner himmlischen Frau übertrug der wahre Gott die Befugnis, Satan zu vernichten. In der Edenverheißung geht es also nicht nur um die Beseitigung des Verursachers und der Folgen der Rebellion im Garten Eden, sondern auch darum, wer die Beseitigung vornimmt.
8. Was kann darüber gesagt werden, wer die Frau und ihr Nachkomme sind?
8 Wer würde sich als der Nachkomme der Frau erweisen? Er sollte der Schlange den Kopf zermalmen — also das Geistgeschöpf Satan, den Teufel, „zunichtemachen“. Nur ein Geistwesen ist dazu in der Lage (Heb. 2:14). Daher muss auch die Frau, die die Geistperson hervorbringen sollte, geistiger Natur sein. Während sich die Nachkommenschaft der Schlange immer mehr ausbreitete, blieb es fast 4 000 Jahre nach der Edenverheißung ein Geheimnis, wer die Frau und ihr Nachkomme ist. Inzwischen sorgte Jehova für mehrere Bündnisse, die den Nachkommen der Frau kenntlich machten. Seine Diener wurden so darin bestärkt, dass er durch diesen Nachkommen all das Unglück, das Satan über die Menschheit gebracht hat, beseitigen würde.
EIN BUND MACHT DEN NACHKOMMEN KENNTLICH
9. Was ist der abrahamische Bund, und wann trat er in Kraft?
9 Etwa 2 000 Jahre nachdem Jehova das Urteil über Satan gefällt hatte, gebot er dem Patriarchen Abraham, von Ur in Mesopotamien wegzuziehen — nach Kanaan (Apg. 7:2, 3). Jehova sagte zu ihm: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mo. 12:1-3). Das ist die früheste schriftliche Aufzeichnung über Jehovas Bund mit Abraham. Wann genau Jehova den Bund mit Abraham geschlossen hat, ist nicht bekannt. Der Bund trat 1943 v. u. Z. in Kraft, und zwar als der 75-jährige Abraham den Euphrat überquerte, nachdem er Haran verlassen hatte.
10. (a) Woran war Abrahams unerschütterlicher Glaube an Gottes Verheißungen zu erkennen? (b) Welche Einzelheiten über die Nachkommenschaft der Frau offenbarte Jehova schrittweise?
10 Jehova wiederholte einige Male, was er Abraham verheißen hatte, und fügte weitere Einzelheiten hinzu (1. Mo. 13:15-17; 17:1-8, 16). Nachdem Abraham bereit gewesen war, seinen kostbaren Sohn zu opfern, und so einen unerschütterlichen Glauben an Gottes Verheißungen erkennen ließ, bekräftigte Jehova den Bund mit einem bedingungslosen Versprechen. (Lies 1. Mose 22:15-18; Hebräer 11:17, 18.) Nach Inkrafttreten des Bundes mit Abraham offenbarte Jehova schrittweise wichtige Einzelheiten über die Nachkommenschaft der Frau: Sie sollte von Abraham abstammen, zahlreich werden, in königlicher Funktion amtieren, alle Feinde vernichten und für viele andere ein Segen sein.
Abraham ließ unerschütterlichen Glauben an Gottes Verheißungen erkennen (Siehe Absatz 10)
11, 12. Wie geht aus der Bibel hervor, dass der Bund mit Abraham eine größere Erfüllung hat, und was bedeutet das für uns?
11 Nach dem Einzug der Nachkommen Abrahams in das Land der Verheißung erfüllte sich der Bund mit Abraham buchstäblich. Doch wie die Bibel zeigt, haben die Bundesbedingungen auch eine geistige Erfüllung (Gal. 4:22-25). Wie Paulus unter Inspiration erklärte, ist Christus der primäre Teil der Nachkommenschaft Abrahams. Beim sekundären Teil handelt es sich um die 144 000 Geistgesalbten (Gal. 3:16, 29; Offb. 5:9, 10; 14:1, 4). Die Frau, die den Nachkommen hervorbringt, ist das „Jerusalem droben“, der himmlische Teil der Organisation Gottes, bestehend aus treu ergebenen Geistgeschöpfen (Gal. 4:26, 31). Wie im Bund mit Abraham verheißen, soll der Nachkomme der Frau der Menschheit Segen bringen.
12 Der Bund mit Abraham verweist auf den König des Königreiches Gottes und auf seine Mitherrscher. Außerdem bildet er die Rechtsgrundlage für das himmlische Königreich (Heb. 6:13-18). Wie lange ist dieser Bund in Kraft? Gemäß 1. Mose 17:7 ist es ein „Bund auf unabsehbare Zeit“. Er besteht, bis das messianische Königreich die Feinde Gottes vernichtet hat und alle Familien der Erde gesegnet worden sind (1. Kor. 15:23-26). Tatsächlich wird er für die dann auf der Erde Lebenden von ewigem Nutzen sein. Gottes Bund mit Abraham zeigt: Jehova ist entschlossen, seinen Vorsatz zu verwirklichen. Die Erde wird mit gerechten Menschen gefüllt werden! (1. Mo. 1:28).
EIN BUND GARANTIERT DEN BESTAND DES KÖNIGREICHES
13, 14. Was garantiert der Bund mit David?
13 Die Edenverheißung und der Bund mit Abraham beweisen ganz klar: Jehovas Souveränität, die durch das messianische Königreich zum Ausdruck kommt, ist fest auf Gottes gerechten Maßstäben gegründet (Ps. 89:14). Wird die messianische Regierung jemals korrupt handeln und muss sie daher irgendwann einmal beseitigt werden? Das wird nie geschehen. Dafür garantiert ein anderer Bund.
14 Jehova schloss einen Bund mit David. Beachten wir, was er dem israelitischen König versprach. (Lies 2. Samuel 7:12, 16.) Jehova schloss den Bund mit David während dessen Regierungszeit in Jerusalem. Er versprach David, dass der Messias von ihm abstammen wird (Luk. 1:30-33). So schränkte Jehova die Zahl der möglichen Vorfahren des Nachkommen der Frau noch mehr ein und legte fest: Ein Erbe Davids soll „das gesetzliche Recht“ auf den Thron des messianischen Königreiches haben (Hes. 21:25-27). Durch Jesus würde Davids Königsherrschaft „auf unabsehbare Zeit festen Bestand haben“. Ja, Davids Nachkomme „wird sogar auf unabsehbare Zeit bestehen und sein Thron wie die Sonne“ (Ps. 89:34-37). Die Herrschaft des Messias wird also nie korrupt sein; was sie bewirkt, hat ewig Bestand!
EIN BUND FÜR DIE PRIESTERDIENSTE
15—17. Welche weitere Aufgabe würde der Nachkomme übernehmen, wie der Bund für ein Priestertum nach der Weise Melchisedeks zeigt, und warum?
15 Der Bund mit Abraham und der Bund mit David stellten zwar sicher, dass der Nachkomme der Frau als König amtieren würde. Doch das allein würde nicht reichen, damit Menschen aus allen Nationen gesegnet werden. Damit sie wirklich gesegnet sind, müssen sie von ihrem sündigen Zustand befreit und in Jehovas große Familie aufgenommen werden. Dazu muss der Nachkomme der Frau als Priester wirken. Deshalb schloss der Schöpfer in seiner Weisheit eine andere rechtliche Vereinbarung, den Bund für ein Priestertum nach der Weise Melchisedeks.
16 Jehova offenbarte durch König David, er würde mit Jesus einen persönlichen Bund schließen, um zwei Ziele zu erreichen: Jesus sollte zur Rechten Gottes sitzen, bis er seine Feinde unterwirft; und er sollte „Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks“ sein. (Lies Psalm 110:1, 2, 4.) Warum „nach der Weise Melchisedeks“? Weil Melchisedek, der König von Salem, lange bevor irgendwelche Nachfahren Abrahams das Land der Verheißung geerbt hatten, „Priester Gottes, des Höchsten“, war (Heb. 7:1-3). Dazu hatte Jehova ihn persönlich eingesetzt. Melchisedek ist der Einzige in den Hebräischen Schriften, der sowohl König als auch Priester war. Als „Priester für immer“ kann er bezeichnet werden, da es keine Aufzeichnungen über einen Vorgänger oder einen Nachfolger gibt.
17 Jesus wurde durch den Bund, den Jehova mit ihm persönlich schloss, direkt als Priester eingesetzt. Er wird „Priester für immer nach der Weise Melchisedeks“ bleiben (Heb. 5:4-6). Jehova verpflichtete sich also rechtlich, seinen ursprünglichen Vorsatz bezüglich der Menschen auf der Erde durch das messianische Königreich zu verwirklichen.
BÜNDNISSE BILDEN DIE RECHTLICHE GRUNDLAGE FÜR DAS KÖNIGREICH
18, 19. (a) Was lassen die bisher besprochenen Bündnisse über das Königreich erkennen? (b) Worum geht es im nächsten Artikel?
18 Bei näherem Hinsehen erkennen wir bei den betrachteten Bündnissen, wie sie mit dem messianischen Königreich in Verbindung stehen und dass das Königreich fest auf rechtsgültigen Verträgen gegründet ist. Mit der Edenverheißung hat sich Jehova verpflichtet, seinen Vorsatz bezüglich der Erde und der Menschheit durch den Nachkommen der Frau zu verwirklichen. Wer sollte jener Nachkomme sein und welche Aufgaben würde er haben? Für all das bildet der Bund mit Abraham die Grundlage.
19 Der Bund mit David schränkt die Abstammungslinie des Nachkommen oder primären Teils der Nachkommenschaft weiter ein. Er gibt diesem das Recht, über die Erde zu herrschen, damit die Errungenschaften des Königreichs ewig währen. Der Bund für ein Priestertum nach der Weise Melchisedeks bietet die Grundlage dafür, dass der Nachkomme der Frau auch als Priester amtieren kann. Jesus wird die Menschheit nicht allein zur Vollkommenheit führen. Auch andere sind zu Königen und Priestern gesalbt. Woher kommen sie? Darum geht es im nächsten Artikel.
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Ihr werdet „ein Königreich von Priestern“Der Wachtturm 2014 | 15. Oktober
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Ihr werdet „ein Königreich von Priestern“
„Ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden“ (2. MO. 19:6)
1, 2. Wovor musste die Abstammungslinie des Nachkommen der Frau geschützt werden, und warum?
DIE erste in der Bibel aufgezeichnete Prophezeiung ist für die Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas von großer Bedeutung. Als der wahre Gott die Edenverheißung gab, sagte er: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir [Satan] und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen.“ Wie groß wäre diese Feindschaft? „Er [der Nachkomme der Frau] wird dir [Satan] den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“, sagte Jehova (1. Mo. 3:15). Die Feindschaft zwischen der Schlange und der Frau wäre erbittert. Satan würde alles in seiner Macht Stehende tun, um den Nachkommen der Frau zu vernichten.
2 Als Gottes auserwähltes Volk einmal in Gefahr war, flehte ein Psalmenschreiber: „Siehe, deine Feinde, sie sind in Aufruhr; und gerade die, die dich aufs Tiefste hassen, haben ihr Haupt erhoben. Gegen dein Volk führen sie listig ihr vertrauliches Gespräch; und sie verschwören sich gegen deine Verborgenen. Sie haben gesagt: ‚Kommt, und lasst uns sie als Nation austilgen‘ “ (Ps. 83:2-4). Die Abstammungslinie des Nachkommen der Frau musste vor Abbruch und Verunreinigung geschützt werden. Deshalb traf Jehova weitere rechtsverbindliche Vorkehrungen zum Schutz der Verwirklichung seines Vorsatzes.
EIN BUND ZUM SCHUTZ DER ABSTAMMUNGSLINIE
3, 4. (a) Wann trat der Gesetzesbund in Kraft, und womit war die Nation Israel einverstanden? (b) Was sollte der Gesetzesbund verhindern?
3 Als die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs in die Millionen gingen, bildete Jehova aus ihnen eine Nation — das alte Israel. Er gab den Israeliten ein Gesetz und schloss dabei mit ihnen durch Moses einen einzigartigen nationalen Bund. Wie die Bibel berichtet, stimmte das Volk den Bedingungen des Bundes zu: „[Moses] nahm . . . das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Dann sagten sie: ‚Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun und befolgen.‘ Da nahm Moses das Blut [der geopferten Stiere] und sprengte es auf das Volk und sprach: ‚Hier ist das Blut des Bundes, den Jehova mit euch hinsichtlich all dieser Worte geschlossen hat‘ “ (2. Mo. 24:3-8).
4 Der Gesetzesbund trat 1513 v. u. Z. in Kraft, als die Israeliten am Sinai lagerten. Durch diesen Bund wurde das alte Israel als Gottes auserwählte Nation abgesondert. Jehova war jetzt ihr Richter, Satzungsgeber und König (Jes. 33:22). Die Geschichte Israels führt uns vor Augen, wie es sich auswirkt, die gerechten Maßstäbe Gottes zu beachten oder zu missachten. Das Gesetz sollte die Nachkommen Abrahams vor Verunreinigung schützen. Daher waren Mischehen und Götzendienst verboten (2. Mo. 20:4-6; 34:12-16).
5. (a) Welche Gelegenheit bot sich Israel durch den Gesetzesbund? (b) Warum wurde Israel von Gott verworfen?
5 Der Gesetzesbund sah auch eine Priesterschaft vor, die auf etwas Größeres hindeutete (Heb. 7:11; 10:1). Durch diesen Bund bot sich den Israeliten die einzigartige Gelegenheit, „ein Königreich von Priestern“ werden zu dürfen. Dazu mussten sie aber das Gesetz Jehovas halten. (Lies 2. Mose 19:5, 6.) Doch das taten sie nicht. Statt sich zu freuen, als der Messias, der primäre Teil der Nachkommenschaft Abrahams, erschien, verwarfen sie ihn. Folglich verwarf Gott die Nation.
Der Ungehorsam der Israeliten bedeutete nicht das Versagen des Gesetzesbundes (Siehe Absatz 3—6)
6. Was wurde durch das Gesetz erreicht?
6 Israel blieb Jehova nicht treu und konnte daher nicht diejenigen stellen, die ein Königreich von Priestern bilden sollten. Deswegen hatte das mosaische Gesetz aber nicht versagt. Es sollte die Abstammungslinie des Nachkommen schützen und Menschen zum Messias hinführen. Als der Christus dann kam und als solcher erkannt wurde, hatte das mosaische Gesetz seinen Zweck erfüllt. „Christus ist das Ende des GESETZES“, heißt es in der Bibel (Röm. 10:4). Eine Frage bleibt aber offen: Wer würde dann die Gelegenheit erhalten, ein Königreich von Priestern zu werden? Jehova Gott sorgte für einen weiteren Vertrag zur Bildung einer neuen Nation.
EINE NEUE NATION KOMMT INS DASEIN
7. Was ließ Jehova durch Jeremia über einen neuen Bund vorhersagen?
7 Lange vor Aufhebung des Gesetzesbundes ließ Jehova den Propheten Jeremia voraussagen, er werde mit der Nation Israel einen „neuen Bund“ schließen. (Lies Jeremia 31:31-33.) Unter diesem Bund wäre — anders als beim Gesetzesbund — die Vergebung der Sünden ohne Tieropfer möglich. Aber wie?
8, 9. (a) Was wird durch Jesu vergossenes Blut erreicht? (b) Was ist den Teilhabern des neuen Bundes möglich? (Siehe Anfangsbild.)
8 Jahrhunderte später führte Jesus am 14. Nisan 33 das Abendmahl des Herrn ein. Damals sagte er zu seinen elf treuen Aposteln über den Becher mit Wein: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden wird“ (Luk. 22:20). Gemäß dem Matthäusevangelium sagte Jesus über den Wein: „Dies bedeutet mein ‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird“ (Mat. 26:27, 28).
9 Jesu Blut, das vergossen wurde, macht den neuen Bund rechtskräftig. Dieses Blut ermöglicht auch ein für alle Mal die Vergebung von Sünden. Jesus ist im neuen Bund kein Bundespartner. Er ist ohne Sünde und braucht keine Vergebung. Auf Adams Nachkommen konnte Gott jedoch den Wert des vergossenen Blutes Jesu anwenden. Er konnte auch bestimmte ihm ergebene Menschen mit heiligem Geist salben und so als „Söhne“ adoptieren. (Lies Römer 8:14-17.) Gott betrachtet sie als sündenlos. Sie gleichen in gewisser Weise Jesus, dem sündlosen Sohn Gottes. Diese Gesalbten sollten „Miterben mit Christus“ werden und die Gelegenheit haben, ein „Königreich von Priestern“ zu werden. Dieses Vorrecht hätte die Nation Israel unter dem Gesetz haben können. Petrus schrieb an „Miterben mit Christus“: „Ihr aber seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ‚weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“ (1. Pet. 2:9). Wie wichtig der neue Bund doch ist! Er ermöglicht es Jesu Jüngern, der sekundäre Teil der Nachkommenschaft Abrahams zu werden.
DER NEUE BUND TRITT IN KRAFT
10. Wann trat der neue Bund in Kraft, und warum erst dann?
10 Wann trat der neue Bund in Kraft? Nicht als Jesus in seiner letzten Nacht als Mensch auf der Erde davon sprach. Der Bund konnte erst in Kraft treten, nachdem Jesu Blut vergossen und dessen Wert Jehova im Himmel dargeboten worden war. Außerdem war der heilige Geist noch nicht auf „Miterben mit Christus“ ausgegossen worden. Demnach trat der neue Bund Pfingsten 33 in Kraft, als Jesu treue Jünger mit heiligem Geist gesalbt wurden.
11. Wie wurde es durch den neuen Bund für Juden und für Nichtjuden möglich, zum geistigen Israel zu gehören, und wie viele würden insgesamt Teilhaber des neuen Bundes werden?
11 Als Jehova durch Jeremia bekannt machen ließ, er werde mit Israel einen neuen Bund schließen, war der Gesetzesbund gewissermaßen „veraltet“ (Heb. 8:13). Er endete aber erst, als der neue Bund in Kraft trat. Ab dann konnte Gott alle, die ihm dienen, ob Juden oder unbeschnittene Nichtjuden, gleich ansehen, denn ihre „Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht“ (Röm. 2:29). Durch das Schließen des neuen Bundes mit ihnen würde er sein Gesetz „in ihren Sinn legen und in ihre Herzen . . . schreiben“ (Heb. 8:10). Die Gesamtzahl der Teilhaber des neuen Bundes sollte insgesamt 144 000 sein. Sie bilden eine neue Nation: „das Israel Gottes“ oder das geistige Israel (Gal. 6:16; Offb. 14:1, 4).
12. Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen dem Gesetzesbund und dem neuen Bund?
12 Welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen dem Gesetzesbund und dem neuen Bund? Der Gesetzesbund war ein Bund zwischen Jehova und dem buchstäblichen Israel, und der neue Bund besteht zwischen Jehova und dem geistigen Israel. Moses war der Mittler des Gesetzesbundes und Jesus ist der Mittler des neuen Bundes. Der Gesetzesbund wurde durch Tierblut rechtskräftig gemacht, der neue Bund durch das vergossene Blut Jesu. Aus den Israeliten wurde durch den Gesetzesbund unter Moses eine Nation. Gleichermaßen bilden alle Teilhaber des neuen Bundes einen Zusammenschluss von Personen unter Jesus, dem Haupt der Versammlung (Eph. 1:22).
13, 14. (a) Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem neuen Bund und dem Königreich? (b) Was benötigt das geistige Israel, um mit Christus im Himmel regieren zu können?
13 Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem neuen Bund und dem Königreich? Durch ihn entsteht eine heilige Nation, in der jeder König und Priester im himmlischen Königreich werden darf. Diese Nation bildet den sekundären Teil der Nachkommenschaft Abrahams (Gal. 3:29). Der neue Bund bekräftigt also den Bund mit Abraham.
14 Doch eines bleibt noch in Bezug auf das Königreich festzustellen. Durch den neuen Bund entstand das geistige Israel und er bildet die Grundlage, auf der die Teilhaber „Miterben mit Christus“ werden. Damit sie aber mit Jesus in dessen Königreich Könige und Priester sein können, ist eine verbindliche, rechtliche Vereinbarung nötig.
EIN BUND ERMÖGLICHT ANDEREN, MIT CHRISTUS ZU REGIEREN
15. Welchen persönlichen Bund schloss Jesus mit seinen treuen Aposteln?
15 Nachdem Jesus das Abendmahl des Herrn eingeführt hatte, schloss er mit seinen treuen Jüngern einen Bund, oft Königreichsbund genannt. (Lies Lukas 22:28-30.) Anders als bei anderen Bündnissen, wo Jehova einer der Bundespartner ist, handelt es sich hier um einen persönlichen Bund zwischen Jesus und seinen gesalbten Nachfolgern. Als Jesus sagte „so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat“, bezog er sich offensichtlich auf den Bund, den Jehova mit ihm schloss, damit er „Priester für immer nach der Weise Melchisedeks“ sein konnte (Heb. 5:5, 6).
16. Was wird durch den Königreichsbund für gesalbte Christen möglich?
16 Die elf Apostel hatten mit Jesus in seinen Prüfungen durchgehalten. Durch den Königreichsbund wurde ihnen zugesichert, dass sie mit ihm im Himmel als Könige auf Thronen sitzen und als Priester amtieren würden. Doch nicht nur die elf sollten dieses Vorrecht erhalten. Der verherrlichte Jesus sagte in einer Vision zum Apostel Johannes: „Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe“ (Offb. 3:21). Somit wird der Königreichsbund mit den 144 000 gesalbten Christen geschlossen (Offb. 5:9, 10; 7:4). Dieser Bund bildet für sie die Rechtsgrundlage, mit Jesus im Himmel regieren zu dürfen. Das lässt sich mit einer Braut aus vornehmer Familie vergleichen, die einen König heiratet und so in eine Stellung gelangt, in der sie einen Anteil an der Herrschermacht besitzt. Tatsächlich werden die Gesalbten in der Bibel auch als „die Braut“ Christi bezeichnet, „eine keusche Jungfrau“, die ihm zur Frau versprochen worden ist (Offb. 19:7, 8; 21:9; 2. Kor. 11:2).
FEST AN GOTTES KÖNIGREICH GLAUBEN
17, 18. (a) Welche sechs Bündnisse, die wir betrachtet haben, haben mit dem Königreich zu tun? (b) Warum können wir fest an das Königreich glauben?
17 Alle Bündnisse, um die es in den zwei Artikeln ging, haben mit einem oder mehreren wichtigen Merkmalen des Königreiches zu tun. (Siehe die Übersicht „Wie Gott seinen Vorsatz verwirklicht“ im vorigen Artikel.) Das Königreich ist also fest durch Verträge abgesichert. Wir haben somit allen Grund, uns voll und ganz darauf zu verlassen, dass Gott seinen Vorsatz für die Erde und die Menschheit durch das messianische Königreich verwirklicht (Offb. 11:15).
Durch das messianische Königreich verwirklicht Jehova seinen Vorsatz bezüglich der Erde (Siehe Absatz 15—18)
18 Gibt es da noch irgendwelche Zweifel daran, dass das Königreich für die Menschheit dauerhafte Segnungen bringen wird? Wir können völlig überzeugt verkündigen: Das Königreich Gottes ist die einzige dauerhafte Lösung für die Probleme der Menschen. Verkünden wir das weiterhin mit Eifer! (Mat. 24:14).
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