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„Gottes Weisheit in einem heiligen Geheimnis“Komm Jehova doch näher
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6. (a) Welchen Zweck erfüllt ein Bund oder Vertrag? (b) Weshalb ist es bedeutsam, dass Jehova wiederholt mit Menschen einen Bund geschlossen hat?
6 Wie ging Jehova bei der Enthüllung vor? Vieles offenbarte er durch eine Reihe von Bundesschließungen oder Verträgen. Wohl die meisten von uns haben schon einmal einen Vertrag abgeschlossen, vielleicht als wir ein Auto kauften, einen Kredit aufnahmen oder Geld verliehen. So ein Vertrag bietet die rechtliche Gewähr, dass die vereinbarten Bedingungen eingehalten werden. Aber warum sollte es Jehova nötig haben, mit Menschen einen formellen Bund oder Vertrag zu schließen? Sein Wort ist ja eigentlich Garantie genug für seine Versprechen. Trotzdem hat er es in seiner Güte hin und wieder mit rechtlichen Verträgen besiegelt. Diese unverrückbaren Abmachungen geben uns unvollkommenen Menschen eine noch solidere Grundlage für das Vertrauen auf Jehovas Zusagen (Hebräer 6:16-18).
Der Bund mit Abraham
7, 8. (a) Welchen Bund schloss Jehova mit Abraham, und wie wurde das heilige Geheimnis dadurch erhellt? (b) Wie grenzte Jehova die Abstammungsfolge des angekündigten Nachkommen nach und nach ein?
7 Ungefähr zweitausend Jahre nachdem der Mensch aus dem Paradies vertrieben worden war, versprach Jehova seinem treuen Diener Abraham, er werde seine „Nachkommen ganz bestimmt so viele werden lassen wie die Sterne am Himmel“. Weiter sagte Gott: „Weil du auf meine Stimme gehört hast, werden alle Völker der Erde durch deinen Nachkommen gesegnet werden“ (1. Mose 22:17, 18). Das war mehr als ein Versprechen; Jehova bettete es in einen rechtlichen Vertrag und bekräftigte es mit seinem unwiderruflichen Eid (1. Mose 17:1, 2; Hebräer 6:13-15). Dass der Souveräne Herr vertraglich zugesichert hat, die Menschheit zu segnen, ist wirklich bemerkenswert!
„Ich werde … deine Nachkommen ganz bestimmt so viele werden lassen wie die Sterne am Himmel“
8 Wie der abrahamische Bund erkennen ließ, würde der angekündigte Nachkomme als Mensch erscheinen, denn er sollte ein Nachkomme Abrahams sein. Aber wer genau? Im Lauf der Zeit enthüllte Jehova, dass von den Söhnen Abrahams Isaak derjenige war, der ein Vorfahr des Nachkommens sein würde. Von Isaaks zwei Söhnen wurde Jakob ausgewählt (1. Mose 21:12; 28:13, 14). Später machte Jakob über einen seiner zwölf Söhne die Aussage: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab von der Stelle zwischen seinen Füßen, bis Schilo [„Derjenige, dem es gehört“] kommt, und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören“ (1. Mose 49:10). Jetzt wusste man, dass der Nachkomme ein von Juda abstammender König sein sollte.
Der Bund mit Israel
9, 10. (a) Welchen Bund schloss Jehova mit dem Volk Israel, und wieso diente er als Schutz? (b) Wie wurde durch das Gesetz deutlich, dass die Menschheit ein Lösegeld brauchte?
9 Im Jahr 1513 v. u. Z. legte Jehova eine Grundlage, auf der weitere Enthüllungen des heiligen Geheimnisses aufbauten. Er schloss mit den Nachkommen Abrahams, dem Volk Israel, einen Bund. Dieser mosaische Gesetzesbund ist zwar heute nicht mehr in Kraft, doch er spielte eine wesentliche Rolle in Jehovas Vorsatz, den versprochenen Nachkommen hervorzubringen. Weshalb? Aus drei Gründen. Erstens war das Gesetz eine Schutzmauer (Epheser 2:14). Seine gerechten Verordnungen grenzten die Juden von den Nichtjuden ab. So trug es dazu bei, dass die Abstammung des versprochenen Nachkommen gesichert blieb. Diesem Schutz war es weitgehend zu verdanken, dass das Volk noch existierte, als für den Messias die von Gott bestimmte Zeit gekommen war, im Stamm Juda geboren zu werden.
10 Zweitens wurde durch das Gesetz deutlich, dass die Menschheit ein Lösegeld brauchte. Als vollkommenes Gesetz konnte es von sündigen Menschen nicht vollkommen gehalten werden; das war klar zu erkennen. Es diente somit dazu, „Übertretungen sichtbar zu machen, bis der Nachkomme kommen würde, dem das Versprechen gegeben worden war“ (Galater 3:19). Durch Tieropfer ermöglichte das Gesetz eine vorläufige Sündensühnung. Da jedoch nach den Worten des Paulus „das Blut von Stieren und Ziegenböcken unmöglich Sünden wegnehmen kann“, deuteten diese Tieropfer einfach auf Christi Opfer hin (Hebräer 10:1-4). Für treue Juden war dieser Bund also ein „Betreuer …, der zu Christus führt“ (Galater 3:24).
11. Welche fantastische Aussicht eröffnete der Gesetzesbund den Israeliten, aber warum ging sie der Nation als Ganzes verloren?
11 Drittens eröffnete dieser Bund der Nation Israel eine fantastische Aussicht. Wenn sie ihn treu hielte, so sagte Jehova, würde sie „eine königliche Priesterschaft und eine heilige Nation“ werden (2. Mose 19:5, 6). Tatsächlich gingen aus dem natürlichen Israel die ersten Mitglieder einer königlichen Priesterschaft im Himmel hervor. Doch als Ganzes gesehen rebellierte Israel gegen den Gesetzesbund, verwarf den messianischen Nachkommen und verspielte diese Aussicht. Wie sollte die königliche Priesterschaft nun aber vervollständigt werden? Und welche Verbindung bestünde zwischen der gesegneten Nation und dem versprochenen Nachkommen? Diese Aspekte des heiligen Geheimnisses sollten zu der von Gott bestimmten Zeit geklärt werden.
Der Königreichsbund mit David
12. Welchen Bund schloss Jehova mit David, und wie brachte er Licht in Gottes heiliges Geheimnis?
12 Im 11. Jahrhundert v. u. Z. brachte Jehova durch einen weiteren Bund mehr Licht in das heilige Geheimnis. Er versprach dem treuen König David: „Ich [werde] deinen Nachkommen … als deinen Nachfolger einsetzen, und ich werde sein Königtum festigen. … ich werde dem Thron seines Königreiches für immer festen Bestand geben“ (2. Samuel 7:12, 13; Psalm 89:3). Die Abstammung des versprochenen Nachkommen war nun eingegrenzt. Er sollte aus dem Haus Davids kommen. Könnte aber ein gewöhnlicher Mensch für immer regieren? (Psalm 89:20, 29, 34-36). Und wäre er imstande, die Menschheit von Sünde und Tod zu befreien?
13, 14. (a) Was versprach Jehova seinem gesalbten König gemäß Psalm 110? (b) Was enthüllten die Propheten Jehovas noch über den künftigen Nachkommen?
13 David schrieb unter Inspiration: „Jehova sagte zu meinem Herrn: ‚Setz dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Jehova hat geschworen und er wird seine Meinung nicht ändern: ‚Du bist Priester auf ewig, nach der Art Melchisedeks!‘“ (Psalm 110:1, 4). Davids Worte galten direkt dem versprochenen Nachkommen, dem Messias (Apostelgeschichte 2:35, 36). Dieser König sollte nicht in Jerusalem regieren, sondern im Himmel an der „rechten Seite“ Jehovas. Damit hätte er nicht nur über das Land Israel Machtbefugnisse, sondern über die ganze Erde (Psalm 2:6-8). Und noch etwas wurde hier enthüllt. Jehova leistete einen feierlichen Eid, dass der Messias ein „Priester … nach der Art Melchisedeks“ sein würde. Der künftige Nachkomme sollte von Gott direkt zum König und Priester ernannt werden und damit Melchisedek gleichen, der zu Lebzeiten Abrahams als König und zugleich als Priester fungierte (1. Mose 14:17-20).
14 Im Lauf der Jahre verriet Jehova durch seine Propheten noch mehr über das heilige Geheimnis. So enthüllte Jesaja, dass der Nachkomme einen Opfertod sterben sollte (Jesaja 53:3-12). Micha sagte den Geburtsort des Messias voraus (Micha 5:2). Und Daniel prophezeite sogar, wann genau der Nachkomme erscheinen sollte und wann er sterben würde (Daniel 9:24-27).
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„Gottes Weisheit in einem heiligen Geheimnis“Komm Jehova doch näher
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b Jesus schloss mit derselben Gruppe auch „einen Bund … für ein Königreich“ (Lukas 22:29, 30). Er sicherte dieser „kleinen Herde“ vertraglich zu, dass sie mit ihm als sekundärer Teil des Nachkommen Abrahams im Himmel regieren wird (Lukas 12:32).
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Der neue Bund
18. Worin besteht der Zweck des „neuen Bundes“?
18 Zu der wahrscheinlich dramatischsten Enthüllung kam es, als Jesus am Abend vor seinem Tod seine treuen Jünger über einen „neuen Bund“ unterrichtete (Lukas 22:20). Dieser neue Bund sollte wie sein Vorläufer, der mosaische Gesetzesbund, „eine königliche Priesterschaft“ hervorbringen (2. Mose 19:6; 1. Petrus 2:9). Allerdings würde er keine buchstäbliche Nation ins Leben rufen, sondern eine geistige, das „Israel Gottes“, das ausschließlich aus treuen gesalbten Nachfolgern Christi bestünde (Galater 6:16). Gemeinsam mit Jesus sollten diese Teilhaber des neuen Bundes der Menschheit Segnungen zukommen lassen.
19. (a) Wie ist es möglich, dass der neue Bund „ein königliches Priestertum“ hervorbringt? (b) Warum werden gesalbte Christen als „eine neue Schöpfung“ bezeichnet, und wie viele werden mit Christus im Himmel dienen?
19 Doch wie ist es überhaupt möglich, dass durch den neuen Bund „eine königliche Priesterschaft“ entsteht, die der Menschheit Segen bringt? Es ist deshalb möglich, weil Christi Jünger unter diesem Bund nicht mehr als Sünder dastehen, sondern ihre Sünden durch Jesu Opfer vergeben werden (Jeremia 31:31-34). In ihrem nun reinen Zustand nimmt Jehova sie wie durch Adoption in seine himmlische Familie auf und salbt sie mit heiligem Geist (Römer 8:15-17; 2. Korinther 1:21). So erleben sie „eine neue Geburt mit einer lebendigen Hoffnung“ – mit einem Erbe, das „im Himmel aufbewahrt“ ist (1. Petrus 1:3, 4). Da eine so hohe Stellung für Menschen etwas ganz und gar Neues ist, werden die geistgezeugten gesalbten Christen als „eine neue Schöpfung“ bezeichnet (2. Korinther 5:17). Wie die Bibel offenbart, werden letztendlich 144 000 daran beteiligt sein, die erlöste Menschheit vom Himmel aus zu regieren (Offenbarung 5:9, 10; 14:1-4).
20. (a) Welcher Aspekt des heiligen Geheimnisses hellte sich im Jahr 36 u. Z. auf? (b) Wem sind die Segnungen, die dem Abraham versprochen wurden, zugedacht?
20 Zusammen mit Jesus bilden diese Gesalbten „Abrahams Nachkommen“ (Galater 3:29).b Die ersten Auserwählten waren gebürtige Juden. Doch im Jahr 36 u. Z. hellte sich ein weiterer Aspekt des heiligen Geheimnisses auf: Die himmlische Hoffnung sollte auf Nichtjuden ausgedehnt werden (Römer 9:6-8; 11:25, 26; Epheser 3:5, 6). Sind aber die Segnungen, die dem Abraham versprochen wurden, einzig und allein gesalbten Christen zugedacht? Nein, denn Jesu Opfer kommt der ganzen Welt zugute (1. Johannes 2:2). Mit der Zeit enthüllte Jehova, dass eine unzählbar „große Volksmenge“ das Ende von Satans System der Dinge überleben würde (Offenbarung 7:9, 14). Weitere Menschenmengen haben die Aussicht, von den Toten auferweckt zu werden und für immer in einem Paradies zu leben (Lukas 23:43; Johannes 5:28, 29; Offenbarung 20:11-15; 21:3, 4).
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