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CuraçaoJahrbuch der Zeugen Jehovas 2002
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[Bild auf Seite 78]
Von links nach rechts: Russell und Hazel Yeatts, Absolventen der 6. Gileadklasse,
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CuraçaoJahrbuch der Zeugen Jehovas 2002
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Die ersten Missionare treffen auf Curaçao ein
Am 16. Mai 1946 trafen Thomas Russell Yeatts und seine Frau Hazel, Absolventen der 6. Klasse der Gileadschule, auf dem fast unberührten Curaçao ein. Bruder Yeatts sollte das Werk auf den Inseln stark beeinflussen, denn er blieb über 50 Jahre in dem ihm zugeteilten Gebiet — bis zu seinem Tod im Jahre 1999. Außer einer kurzen Unterbrechung hatte er von 1950 bis 1994 die Aufsicht über den Zweig inne. Als Frohnatur und grenzenloser Optimist mit unerschütterlichem Glauben war es ihm vergönnt, mitzuerleben, wie sehr sich das Königreichspredigtwerk ausdehnte.
Hazel, einst loyale Stütze ihres Mannes, ist noch heute dort treu tätig, wohin sie einst gesandt wurde, und sie ist für alle eine Ermunterung. Sie erinnert sich, dass sie bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von den Brüdern Naarendorp und van Marl sowie von Clement Fleming, einem Interessierten, begrüßt worden war.
Nebenbei bemerkt, hatte sich Clement das Buch Kinder zugelegt und es gelesen; das überzeugte ihn davon, die Wahrheit gefunden zu haben. In jungen Jahren trat er aus der katholischen Kirche aus, weil er mit vielen ihrer Lehren nicht einig ging. Später schloss er sich den Zeugen an und war somit dabei, als die ersten Missionare begrüßt wurden. Im Juli 1946 ließ er sich taufen, und zwar von dem erst kurz davor eingetroffenen Missionar Russell Yeatts. Bruder Fleming ist nach wie vor ein Königreichsverkündiger; er sagt: „Trotz meiner 93 Jahre gebe ich die Hoffnung nicht auf, zu denen zu gehören, die Harmagedon überleben und in das neue System gelangen, ohne je sterben zu müssen.“ Welch wunderbares Vorbild für Glauben und Ausharren!
Schwester Yeatts sagt: „Man fuhr uns vom Flughafen zu einer Zweizimmerwohnung, die sich über einem Laden befand, in dem Schweineschwänze und gepökelter Fisch verkauft wurden. Die Wohnung war unmöbliert und hatte kein Badezimmer, sodass wir zum Duschen eine Treppe tiefer mussten, bis wir sechs Monate später eine bessere Wohnung fanden.“ Obwohl Hazel immer wieder von Ruhr geplagt wurde, ließen sie und ihr Mann sich nicht entmutigen. Jahre später schrieb Bruder Yeatts: „Was das Leben für Jehovas Diener vor allem interessant macht, sind nicht die Verhältnisse und die Landschaft, nicht einmal die Sprache, sondern die Menschen. Und die gibt es überall, wohin man gesandt wird.“
Während die mutigen Missionare die Landessprache Papiamento lernten, sollten sie die Curaçaoer die reine Sprache lehren, die Verkehrssprache der Wahrheit. Einer dieser Einheimischen war Camilio Girigoria, der erste von ihnen, der sich taufen ließ, und zwar 1950. Er war bei der Ölraffinerie beschäftigt und kam durch Gespräche mit Brüdern mit der Wahrheit in Berührung; einer von ihnen war Henricus Hassell, ein eifriger Verkündiger der guten Botschaft. Camilio ist jetzt 78 Jahre alt, ist Ältester und hat 24 Personen geholfen, getaufte Diener Jehovas zu werden. 1946 gründeten die Missionare auf Curaçao die erste englischsprachige Versammlung; die erste papiamentosprachige Versammlung entstand nicht vor 1954.
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