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  • Als Jehova Monarchen Lektionen erteilte
    Der Wachtturm 1988 | 1. Dezember
    • Als Jehova Monarchen Lektionen erteilte

      ‘All seine Werke sind Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit, und die, die in Stolz wandeln, vermag er zu erniedrigen’ (DANIEL 4:37).

      1. Auf welche charakteristische Eigenschaft Jehovas machte Elihu aufmerksam?

      „SIEHE! Gott selbst handelt erhaben mit seiner Macht; wer ist ein Unterweiser wie er?“ Mit diesen an den leidenden Hiob gerichteten Worten machte Elihu auf eine der einzigartigen charakteristischen Eigenschaften Jehovas, des Schöpfers, aufmerksam: Niemand ist mit ihm zu vergleichen, was die Unterweisung oder Belehrung anderer angeht (Hiob 36:22).

      2, 3. (a) Welche Lektion mußte Jehova Menschen unter anderem erteilen? (b) Welchem Herrscher mußte Jehova zur Zeit Mose diese Lektion erteilen, und wodurch? (c) Wie oft spricht Gott in seinem Wort davon, daß er Menschen diese Lektion erteilen werde?

      2 Gott mußte Einzelpersonen und ganze Nationen unter anderem auch über das richtige Verhältnis zu ihm belehren. Das hob der Psalmist David mit den Worten aus Psalm 9:19, 20 hervor: „Steh auf, o Jehova! Laß den sterblichen Menschen sich an Stärke nicht als überlegen erweisen. Laß die Nationen gerichtet werden vor deinem Angesicht. Leg doch Furcht in sie, o Jehova, damit die Nationen erkennen mögen, daß sie nur sterbliche Menschen sind.“

      3 Der Pharao zur Zeit Mose war einer der menschlichen Herrscher, denen Jehova Gott diese Lektion erteilen mußte. Er tat es durch die Plagen, die er über Ägypten brachte. Außerdem ließ er diesem hochmütigen Pharao sagen: „In der Tat, deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkünde auf der ganzen Erde“ (2. Mose 9:16). Und in Jehovas Wort, der Bibel, wird von 2. Mose 6:7 bis Joel 3:17 über 70mal gesagt, daß er ähnliche machtvolle Werke vollbringen wird, damit Monarchen, Völker und Nationen erkennen, daß er Jehova ist, der Höchste über die ganze Erde.

      4. Welche drei Herrscher wurden zur Zeit Daniels von Jehova belehrt, und wodurch?

      4 Von mehreren erstaunlichen Beispielen, wie Jehova Monarchen belehrte, wird im Buch Daniel berichtet. Bei den Herrschern handelte es sich um Nebukadnezar, Belsazar und Darius. Wann belehrte er sie? Höchstwahrscheinlich zwischen den Jahren 617 und 535 v. u. Z. Und auf welche Weise? Durch Träume und deren Deutung sowie durch die Entfaltung seiner Macht. Jehova lehrte diese menschlichen Herrscher, daß er der höchste Souverän des Universums ist und daß sie nur armselige Menschen waren — eine Lektion, die auch die heutigen Herrscher der Welt noch zu lernen haben.

      5. Durch welches Zeugnis können Personen, die die Glaubwürdigkeit des Buches Daniel bezweifeln, widerlegt werden?

      5 Wird aber nicht die Glaubwürdigkeit des Buches Daniel von vielen neuzeitlichen Kritikern bezweifelt? Diesen Kritikern hält ein Bibelgelehrter folgendes entgegen: „Die Wunder deuten darauf hin und die Prophezeiungen beweisen, daß es von Daniel, jemandem, der damals lebte, geschrieben worden ist. Entweder handelt es sich dann um wahre Wunder und wahre Prophezeiungen oder um die Unwahrheit“ (E. B. Pusey, Daniel the Prophet, Seite 75). Immer wieder gibt sich der Schreiber des Buches durch die Worte zu erkennen: „Ich selbst, Daniel“ (Daniel 8:15; 9:2; 10:2). Ist das Ganze etwa eine Fälschung? Tatsache ist jedenfalls, daß bis Anfang des 18. Jahrhunderts weder von Juden noch von Christen der Schreiber des Buches Daniel in Frage gestellt wurde. Doch gewichtiger als die Meinung irgendeines neuzeitlichen Bibelgelehrten ist das Zeugnis der Bibel über das Buch Daniel. Im Buch Hesekiel wird Daniel beispielsweise dreimal erwähnt (Hesekiel 14:14, 20; 28:3). Am überzeugendsten sind die Worte Jesu, des Sohnes Gottes, aus Matthäus 24:15, 16: „Wenn ihr daher das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht (der Leser wende Unterscheidungsvermögen an), dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge zu fliehen beginnen.“a

      Nebukadnezar erfährt, wer der wahre Gott ist

      6. Was mag den Stolz des Königs von Babylon genährt haben, und was sagte er in seinen Schriften von sich?

      6 Wie der Prophet Jesaja zeigt, waren die Könige von Babylon überaus stolze Männer (Jesaja 14:4-23). Nebukadnezar war zudem sehr religiös. In seinen Schriften erwähnte er „seine Bauprojekte und die Aufmerksamkeit, die er den Göttern Babylons schenkte“. Sein Erfolg, Jerusalem einzunehmen und ganz Judäa zu erobern, nachdem der Versuch Sanheribs auf so verhängnisvolle Weise gescheitert war, stieg ihm zweifellos zu Kopf.

      7. Welche in Daniel, Kapitel 1 berichtete Erfahrung sollte Nebukadnezar gelehrt haben, den Gott der Hebräer zu achten?

      7 Als Daniel und seine drei hebräischen Gefährten vor Nebukadnezar erschienen, hatte dieser bestimmt allen Grund, ihren Gott zu achten, denn „was jede Sache von Weisheit und Verständnis betrifft, über die der König sie befragte, so fand er sie schließlich sogar zehnmal besser als alle Magie treibenden Priester und die Beschwörer, die in seinem ganzen königlichen Reich waren“. Ja die weisen Männer, deren Gott Jehova war, übertrafen die Verehrer anderer Götter bei weitem. Diese Tatsache dürfte Nebukadnezar nicht entgangen sein (Daniel 1:20).

      8. Wodurch stellte Jehova die Weisen Babylons als Menschen ohne besondere Erkenntnis bloß?

      8 Jehova mußte König Nebukadnezar noch mehr Lektionen erteilen. Die nächste finden wir in Daniel, Kapitel 2. Gott ließ den König einen furchterregenden Traum haben und bewirkte, daß er ihn vergaß. Der Traum beunruhigte den babylonischen Herrscher so sehr, daß er alle seine Weisen zu sich rief, damit sie ihm den Traum und seine Deutung mitteilten. Natürlich konnten sie den Traum nicht kundtun, geschweige denn ihn deuten, womit sie stillschweigend zugaben, daß sie keine besondere Erkenntnis hatten. Darüber geriet der König derart in Zorn, daß er die Hinrichtung aller Weisen anordnete. Als Daniel und seine Gefährten von dem Erlaß des Königs erfuhren, bat Daniel um etwas Zeit, und diese Bitte wurde ihm gewährt. Dann beteten er und seine drei Gefährten dieserhalb inbrünstig, worauf Jehova Daniel den Traum und seine Bedeutung offenbarte (Daniel 2:16-20).

      9. (a) Wer nur konnte Nebukadnezars Traum deuten, und wie deutete er ihn? (b) Zu welchem Schluß kam der König infolgedessen?

      9 Als Daniel zu König Nebukadnezar geführt wurde, fragte ihn dieser: „Bist du sachkundig genug, mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung bekanntzugeben?“ Daniel erinnerte den stolzen Herrscher daran, daß seine Weisen nicht in der Lage waren, ihm das Geheimnis des Traumes und seine Deutung kundzutun, und sagte: „Aber es existiert ein Gott in den Himmeln, der ein Offenbarer von Geheimnissen ist, und er hat König Nebukadnezar bekanntgegeben, was im Schlußteil der Tage geschehen soll.“ Dann erzählte Daniel dem König von dem riesenhaften Bild, von dem er geträumt hatte, und erklärte, was es bedeutete. Der König war so sehr beeindruckt, daß er sagte: „Wahrlich, euer Gott ist ein Gott der Götter und ein Herr der Könige und ein Offenbarer von Geheimnissen, weil du dieses Geheimnis zu offenbaren vermochtest.“ So brachte Jehova König Nebukadnezar zu der Einsicht, daß er der allein wahre Gott ist (Daniel 2:26, 28, 47).

      10, 11. (a) Was tat König Nebukadnezar in seinem großen Stolz, und was gebot er daraufhin? (b) Welche Streitfrage warfen die drei Hebräer durch ihre Weigerung auf, den Befehl des Königs zu befolgen, und was war das Ergebnis?

      10 König Nebukadnezar war zweifellos beeindruckt von der Erkenntnis und der Weisheit des Gottes der Hebräer, doch hatte er immer noch viel zu lernen. In seinem Stolz ließ er in der Ebene Dura ein großes Bild aus Gold aufstellen. Es war 60 Ellen hoch und 6 Ellen breit, was uns an die Zahl 666 erinnert, die das Kennzeichen des in Offenbarung 13:18 erwähnten „wilden Tieres“ Satans ist. (Da eine Elle fast 0,5 Meter mißt, war das Bild etwa 27 Meter hoch und 2,7 Meter breit.) Der König ließ an alle Beamten seines Reiches einen Befehl ergehen, „damit sie zur Einweihung des Bildes kämen“, und gebot, daß alle beim Spielen eines Orchesters niederfallen und das Bild anbeten sollten. Einige neidische chaldäische Beamte bemerkten, daß die drei anwesenden Hebräer nicht an der Zeremonie teilnahmen, und berichteten dies dem König (Daniel 3:1, 2).

      11 Das war für Nebukadnezar eine äußerst schwerwiegende Sache, denn er hatte einmal damit geprahlt, daß er es war, „der den Mund des Volkes mit Ehrerbietung vor den großen Göttern füllte“. Nicht nur Nebukadnezars königliche Majestät war somit grob mißachtet worden, sondern auch sein religiöser Eifer. Zornentbrannt räumte der hochmütige Monarch den drei Hebräern noch eine Gelegenheit ein, indem er ihnen folgendes Ultimatum stellte: „Wenn ihr ... nicht anbetet, werdet ihr im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Und wer ist der Gott, der euch aus meinen Händen befreien kann?“ Nun, Nebukadnezar mußte feststellen, daß ihr Gott tatsächlich in der Lage war, seine Diener aus der Hand eines armseligen Monarchen zu befreien, und daß es keinen anderen Gott gibt, der zu befreien vermag wie der Gott der Hebräer (Daniel 3:15).

      Der Traum vom Baum

      12, 13. (a) Wie deutete Daniel Nebukadnezars Traum vom Baum? (b) Wie ließ Nebukadnezar erkennen, daß die Deutung des Traumes nicht allzu ernüchternd auf ihn gewirkt hatte?

      12 Wie hätten sich diese Lektionen auf dich ausgewirkt? König Nebukadnezar genügten die drei Lektionen anscheinend noch nicht, um seinen Platz zu erkennen. Deshalb mußte ihm Jehova noch eine Lektion erteilen. Wieder handelte es sich um einen Traum, und wieder konnte ihn keiner der Weisen Babylons deuten. Man rief schließlich Daniel herbei, und er konnte dem König die Bedeutung des Traumes mitteilen, nämlich daß der König sieben Jahre wie die „Tiere des Feldes“ leben und dann seinen Verstand wiedererlangen werde (Daniel 4:1-37).

      13 Die nachfolgenden Ereignisse zeigen ziemlich deutlich, daß der Traum auf Nebukadnezar nicht allzu ernüchternd gewirkt hatte. Denn als er nach etwa einem Jahr in seinem Königspalast umherwandelte, äußerte er stolz die prahlerischen Worte: „Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?“ Welch ein Eigendünkel! Da war augenblicklich eine Stimme vom Himmel zu hören, die dem hochmütigen Herrscher erklärte, sein Königreich werde ihm weggenommen und er werde sieben Zeiten bei den Tieren des Feldes verbringen — „bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ (Daniel 4:30-32).

      14. Wie erfüllte sich der Traum vom Baum, und welche Auswirkung hatte das auf Nebukadnezar?

      14 Nachdem Nebukadnezar diese sieben Zeiten oder Jahre wie ein Tier gelebt hatte, gab ihm Jehova seinen Verstand zurück, und der König mußte anerkennen, ‘daß keiner der Hand des Höchsten wehren oder zu ihm sagen kann: Was hast du getan?’ Und das war nicht alles. Der babylonische Herrscher zeigte, daß er noch mehr gelernt hatte, indem er sagte: „Nun preise ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König der Himmel, weil all seine Werke Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit sind und weil er die, die in Stolz wandeln [wie Nebukadnezar es getan hatte], zu erniedrigen vermag.“ Sind nicht all diese Zeugnisse dafür, wie Jehova wiederholt die Streitfrage der Souveränität klärte, an sich schon ein starker Umstandsbeweis dafür, daß es sich bei den Berichten nicht um ein Phantasieprodukt handelt, sondern um das Werk eines Schreibers, der von Gott inspiriert wurde, tatsächliche Geschehnisse aufzuzeichnen? (Daniel 4:35, 37).

      Belsazar sieht die Handschrift an der Wand

      15. Wie bekundete Belsazar Geringschätzung gegenüber dem wahren Gott, Jehova?

      15 Belsazar war ein weiterer Monarch, den zu belehren Jehova Grund hatte. Er war der Sohn und Mitherrscher König Nabonids, eines Nachfolgers Nebukadnezars. Bei einem großen Festmahl erkühnte sich Belsazar zu befehlen, man solle die goldenen Gefäße, die sein Großvater aus dem Tempel Jehovas in Jerusalem weggenommen hatte, hereinbringen, damit seine Großen, seine Frauen und seine Konkubinen daraus trinken könnten. So „tranken [sie] Wein, und sie priesen die Götter aus Gold und aus Silber, Kupfer, Eisen, Holz und Stein“ (Daniel 5:3, 4).

      16, 17. (a) Wodurch versetzte Jehova Belsazar in Furcht? (b) Wie deutete Daniel die Handschrift an der Wand, und wie bewahrheitete sie sich?

      16 Gottes Zeit, die Herrschaft Babylons zu beenden, war gekommen. Daher ließ er eine fremdartige Handschrift an der Wand erscheinen. Über dieses Wunder war der König derart entsetzt, daß er sogleich alle seine Weisen herbeirief, um die Handschrift deuten zu lassen. Keiner von ihnen war dazu fähig. Dann machte ihn seine Mutter darauf aufmerksam, daß Daniel, der Nebukadnezar bereits Träume gedeutet hatte, die Handschrift sicher deuten könne (Daniel 5:10-12). Als man Daniel kommen ließ und ihn fragte, ob er dazu in der Lage sei, erinnerte er den Monarchen daran, wie Gott seinen stolzen Großvater gedemütigt hatte, so daß dieser erkannte, daß der Höchste der Herrscher im Königreich der Menschheit ist (Daniel 5:20, 21).

      17 Weiter sagte Daniel zu Belsazar: „Den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und dem alle deine Wege gehören, hast du nicht verherrlicht“ (Daniel 5:23). So wurde der babylonische Herrscher durch die Handschrift davon in Kenntnis gesetzt, daß die Tage seines Königtums zu Ende waren, daß er gewogen und zu leicht erfunden worden war und daß sein Königreich den Medern und den Persern gegeben werden sollte. Und noch in derselben Nacht, nachdem Jehova dem hochmütigen Monarchen diese dringend benötigte Lektion erteilt hatte, wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet (Daniel 5:30).

      18. Wodurch wird Jehova den Weltherrschern von heute ähnliche Lektionen in bezug auf seine Souveränität und seine rettende Macht erteilen?

      18 Genauso, wie Jehova den stolzen Monarchen Nebukadnezar und Belsazar gewisse Lektionen über seine Souveränität und seine rettende Macht erteilte, wird er auch in Harmagedon alle irdischen Herrscher erkennen lassen, daß er der höchste Herrscher ist, der allmächtige universelle Souverän. Das wird sich auf dein Leben auswirken. Wieso? Weil Jehova zu dieser Zeit auch seine treuen Diener befreien wird, so wie er die drei Hebräer aus dem Feuerofen befreite (Daniel 3:26-30).

      Darius lernt Jehovas rettende Macht kennen

      19, 20. Durch welches Ereignis im Leben Daniels lernte Darius die rettende Macht Jehovas kennen?

      19 In Daniel, Kapitel 6 wird ebenfalls davon berichtet, daß Jehova einem Monarchen, nämlich Darius, eine Lektion erteilte, und zwar in bezug auf seine rettende Macht. Eine Verschwörung hatte dazu geführt, daß der König — wenn auch mit großem Widerwillen — den Befehl erteilte, Daniel in eine Löwengrube zu werfen. Darius war kein Mensch, der sich stolz gegen den wahren Gott erhob. Interessanterweise versicherte Darius Daniel sogar, sein Gott werde ihn befreien, aber in Wirklichkeit glaubte er wohl doch nicht völlig daran. Denn warum hätte er sonst eine schlaflose Nacht verbracht und sich bis zur Morgendämmerung gegrämt, wo er schließlich zur Löwengrube eilte? Dort rief er: „O Daniel, Diener des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du mit Beharrlichkeit dienst, dich von den Löwen zu befreien vermocht?“ (Daniel 6:18-20).

      20 Ja, Gott war in der Lage, Daniel zu beschützen. König Darius war darüber so froh, daß er folgenden Erlaß herausgab: „In jeder Herrschaft meines Königreiches [sollen] die Menschen beben und sich vor dem Gott Daniels fürchten ... Denn er ist der lebendige Gott und besteht auf unabsehbare Zeiten, und sein Königreich ist eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird ... Er rettet und befreit und vollbringt Zeichen und Wunder in den Himmeln und auf der Erde, denn er hat Daniel von der Tatze der Löwen befreit“ (Daniel 6:26, 27).

      21. (a) Welche eindrucksvollen Beispiele sind in den ersten sechs Kapiteln des Buches Daniel zu finden? (b) Was sollten diese Berichte bei uns bewirken?

      21 In den ersten sechs Kapiteln des Buches Daniel finden wir wirklich eindrucksvolle Beispiele dafür, wie Jehova — der eifrig, ja eifersüchtig über seinen Namen wacht — mächtige Herrscher der Welt zu der Erkenntnis zwang, daß er tatsächlich der Allgewaltige ist, der universelle Souverän, und daß er stolze Herrscher demütigen kann, während er seine loyalen Diener befreit. Diese Berichte sollten in uns eine heilsame Gottesfurcht hervorrufen sowie Respekt vor Jehovas Allmacht und Souveränität. Gleichzeitig sind diese inspirierten Aufzeichnungen sehr glaubensstärkend, weil darin von bewährten Dienern Jehovas die Rede ist, die großen Glauben und Mut bekundeten, wie der folgende Artikel deutlich zeigen wird.

      [Fußnoten]

      a Siehe Wachtturm vom 1. Oktober 1986, Seite 3—7.

  • Jehova belohnt Glauben und Mut
    Der Wachtturm 1988 | 1. Dezember
    • Jehova belohnt Glauben und Mut

      „Unser Gott, dem wir dienen, [vermag uns] zu befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er uns befreien“ (DANIEL 3:17).

      1. Welche Lektionen wurden im vorangegangenen Artikel herausgestellt, und von welchem Nutzen ist es, die Berichte noch einmal zu untersuchen?

      JEHOVA GOTT, der universelle Souverän, erteilte Weltherrschern wichtige Lektionen in bezug auf seine Oberhoheit. Im vorangegangenen Artikel haben wir gesehen, inwiefern dies auf Ereignisse zutraf, über die in den ersten sechs Kapiteln des Buches Daniel berichtet wird. Dieselben Berichte möchten wir jetzt noch einmal untersuchen, um festzustellen, was wir im Einklang mit folgenden inspirierten Worten des Apostels Paulus lernen können: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4).

      2, 3. Wer befand sich unter den Gefangenen König Nebukadnezars, und zu welchem Schluß kommen wir aufgrund der Bedeutung ihrer Namen?

      2 Im Jahre 617 v. u. Z., während der kurzen Regierungszeit Jojachins, des Sohnes Jojakims, wurden auf Anordnung König Nebukadnezars einige der vortrefflichsten und weisesten jüdischen Jünglinge nach Babylon gebracht. Unter ihnen befanden sich Daniel, Hananja, Mischael und Asarja (Daniel 1:3, 4, 6).

      3 Nach der Bedeutung der Namen dieser vier hebräischen Jünglinge zu urteilen, waren ihre Eltern trotz der damals in Juda herrschenden schlimmen Verhältnisse höchstwahrscheinlich sehr gottesfürchtig. „Daniel“ bedeutet „Mein Richter ist Gott“. Hananjas Name bedeutet „Jehova ist gnädig (gütig)“. Mischaels Name bedeutet möglicherweise „Wer ist wie Gott?“ oder „Wer gehört zu Gott?“ Und der Name Asarjas bedeutet „Jehova hat geholfen“. Zweifellos waren schon ihre Namen für sie ein Ansporn, dem allein wahren Gott treu zu sein. Anstelle dieser Namen erhielten die vier Hebräer von den Chaldäern die Namen Beltschazzar, Schadrach, Meschach und Abednego. Als Sklaven einer fremden Macht hatten sie natürlich keinen Einfluß darauf, wie sie von denen genannt wurden, deren Gefangene sie waren (Daniel 1:7).

      Glaube und Mut erprobt

      4. Was läßt erkennen, daß Jehova von seinem Volk erwartete, seine Gesetze über reine und unreine Tiere ernst zu nehmen?

      4 Die gottesfürchtigen Eltern der vier Hebräer hatten ihnen aber nicht nur durch die für sie gewählten Namen eine gute Hilfe auf ihren Lebensweg mitgegeben, sondern sie müssen sie auch streng nach dem Gesetz Mose, einschließlich der Speisevorschriften, erzogen haben. Jehova Gott selbst erachtete diese Vorschriften für so wichtig, daß er nach einer Aufzählung derartiger Verbote erklärte: „Ihr sollt euch als heilig erweisen, denn ich bin heilig“ (3. Mose 11:44, 45).

      5. Inwiefern mußten die vier hebräischen Jünglinge ihre gute Erziehung unter Beweis stellen?

      5 Die vier hebräischen Jünglinge mußten ihre gute Erziehung schon bald unter Beweis stellen. Wieso? Weil „ihnen der König eine tägliche Zuwendung von den Delikatessen des Königs und von seinem Trinkwein [bestimmte]“ (Daniel 1:5). Sie wußten, daß nach dem Gesetz Mose zum Beispiel Schweine, Hasen, Austern und Aale als Nahrung verboten waren. Aber am babylonischen Hof konnte man selbst Fleisch von Tieren, die nach dem Gesetz als Nahrung erlaubt waren, nicht bedenkenlos essen, weil man nicht wußte, ob sie richtig ausgeblutet waren. Außerdem war solches Fleisch eventuell durch heidnische Rituale verunreinigt worden (3. Mose 3:16, 17).

      6. Wie reagierten die vier Hebräer auf die Prüfung?

      6 Was blieb den vier Hebräern zu tun übrig? Wir lesen, daß Daniel — und zweifellos auch die anderen drei — in seinem Herzen beschloß, sich nicht durch solche Speisen zu verunreinigen. Deshalb „erbat [er] sich ... wiederholt“ Gemüse statt der Delikatessen des Königs und Wasser statt seines Weines. Die Frage, was besser schmeckte, spielte für die vier Hebräer keine Rolle. Gewiß erforderte es Glauben und Mut, auf dieser Haltung zu bestehen. Nun, Jehova war an den vier Jünglingen interessiert und sorgte dafür, daß der oberste Hofbeamte Daniel günstig gesinnt war. Aber der Beamte scheute sich, Daniels Bitte zu gewähren, weil er befürchtete, daß sich eine solche Kost nachteilig auf Daniels Gesundheit auswirken würde. Daher bat Daniel darum, zehn Tage die Probe machen zu dürfen. Er glaubte fest daran, daß Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz nicht nur ein gutes Gewissen zur Folge hätte, sondern sich auch günstig auf die Gesundheit auswirken würde. Die vier Hebräer hatten aufgrund ihrer Haltung zweifellos großen Spott zu ertragen (Daniel 1:8-14; Jesaja 48:17, 18).

      7. Wie wurden jene hebräischen Jünglinge für ihre mutige Stellungnahme belohnt?

      7 Es kostete die vier Jünglinge Glauben und Mut, auf einer bestimmten Nahrung zu bestehen. Doch sie wurden dafür belohnt, denn am Ende der zehn Tage sahen sie schöner und gesünder aus als alle anderen. Jehova gab ihnen Erkenntnis, Einsicht und Weisheit. Demzufolge fand sie der König, als sie am Ende ihrer dreijährigen Ausbildung vor ihm erschienen, „zehnmal besser als alle Magie treibenden Priester und die Beschwörer, die in seinem ganzen königlichen Reich waren“ (Daniel 1:20).

      8. Was können Jehovas Diener von heute daraus lernen?

      8 Daraus können alle heutigen Diener Jehovas etwas lernen. Die hebräischen Jünglinge hätten sich vielleicht sagen können, die Speisevorschriften des mosaischen Gesetzes seien nicht so wichtig, zumindest nicht im Vergleich mit den Zehn Geboten oder den Gesetzen hinsichtlich der Opfer oder der jährlichen Feste. Aber nein, diese loyalen Hebräer waren daran interessiert, allen Teilen des Gesetzes Gottes gerecht zu werden. Das erinnert uns an den von Jesus aufgestellten Grundsatz, der gemäß Lukas 16:10 folgendermaßen lautet: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.“ (Vergleiche Matthäus 23:23.)

      9. Auf welche Weise bekunden manche Zeugen in unserer Zeit ähnlichen Mut?

      9 Oftmals bekunden Jehovas Zeugen ähnlichen Glauben und Mut, wenn es zum Beispiel darum geht, den Arbeitgeber für den Besuch eines Bezirkskongresses um Urlaub zu bitten. Und immer wieder kommt es vor, daß in ihrem Fall eine Ausnahme gemacht wird. Zeugen, die den Wunsch hatten, in die Reihen der Pioniere einzutreten oder Hilfspionier zu werden, haben auf eine Teilzeitbeschäftigung gedrängt, und man ist zu diesem Zugeständnis bereit gewesen.

      10. Was können Zeugen Jehovas, die Eltern sind, aus alldem lernen?

      10 Die offensichtlich gute Erziehung der vier hebräischen Jünglinge ist für gottesfürchtige Eltern von heute ein vortreffliches Beispiel. Wenn christlichen Eltern die geistigen Interessen ihrer Kinder wirklich am Herzen liegen, werden sie selbst in Übereinstimmung mit Matthäus 6:33 geistige Interessen allem voranstellen. Dann können sie erwarten, daß ihre Kinder standhaft sind, wenn von Gleichaltrigen oder Lehrern Versuchungen an sie herangetragen werden oder Druck auf sie ausgeübt wird, Geburtstage oder andere Feste zu feiern oder sonstwie biblische Grundsätze zu verletzen. Solche gottesfürchtigen Eltern erbringen dadurch einen Beweis für die Wahrhaftigkeit von Sprüche 22:6.

      Nebukadnezars Träume furchtlos gedeutet

      11. Wie können wir das Beispiel Daniels und seiner drei Freunde nachahmen?

      11 Im zweiten Kapitel des Buches Daniel wird über ein weiteres Beispiel des Glaubens und des Mutes berichtet. Gerieten Daniel und seine drei Gefährten in Panik, als Daniel von dem Erlaß des Königs erfuhr, alle Weisen Babylons zu töten, weil sie ihm nicht seinen Traum und dessen Deutung bekanntgeben konnten? Absolut nicht. Mit einem überragenden Glauben daran, daß Jehova ihnen den vom König gewünschten Aufschluß geben werde, trat Daniel vor den Monarchen und erbat sich Zeit, die Lösung zu ermitteln. Diese Bitte wurde ihm gewährt. Dann beteten Daniel und seine drei Freunde dieserhalb inbrünstig, und Jehova belohnte ihren Glauben, indem er den benötigten Aufschluß kundtat. Daniel brachte daraufhin Jehova ein von Herzen kommendes Dankgebet dar (Daniel 2:23). Als er den in Kapitel 4 erwähnten Traum König Nebukadnezar bekanntgab, mußte er ihm sagen, daß er wie ein Tier sieben Jahre bei wildlebenden Tieren leben werde. Das erforderte ebensolchen Glauben und Mut, wie Gottes Volk heute bekunden muß, wenn es die harte Botschaft von der Rache Gottes an Satans Welt verkündigt.

      ‘Der Macht des Feuers Einhalt getan’

      12, 13. Über welche Prüfung der drei Freunde Daniels wird in Daniel, Kapitel 3 berichtet?

      12 In Daniel, Kapitel 3 wird über eine besonders hervorragende Begebenheit berichtet, die zeigt, wie Jehova den erstaunlichen Glauben und Mut dreier seiner hebräischen Diener belohnte. Stellen wir uns die Szene vor: Alle Würdenträger Babylons sind in der Ebene Dura versammelt. Vor ihnen steht ein goldenes Bild, etwa 27 Meter hoch und 2,7 Meter breit. Um an ihre Gefühle zu appellieren, hat der König für ein Orchester gesorgt. Beim Klang der Musik sollen alle „niederfallen und das Bild aus Gold anbeten ..., das Nebukadnezar, der König, aufgerichtet hat. Und wer nicht niederfällt und anbetet, wird im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden“ (Daniel 3:5, 6).

      13 Es steht außer Frage: Sich diesem Befehl zu widersetzen erforderte großen Glauben und Mut. Doch da die drei Hebräer ‘im Geringsten treu gewesen waren’, waren sie darauf vorbereitet, auch ‘in vielem treu zu sein’. Daß sie durch ihre Haltung andere Juden hätten in Gefahr bringen können, spielte keine Rolle. Sie beugten sich weder vor dem Bild nieder, noch beteten sie es an. Ihre deutlich sichtbare Weigerung wurde von einigen ihrer neidischen Gefährten bemerkt, und diese berichteten unverzüglich dem König darüber.

      14. Wie reagierte Nebukadnezar auf ihre Weigerung, sich niederzubeugen, und was erwiderten sie auf sein Ultimatum?

      14 „In grimmigem Zorn“ befahl Nebukadnezar, die drei Hebräer zu ihm zu bringen. Seine Frage „Ist es wirklich so?“ zeigt, wie unbegreiflich es für ihn war, daß sie sich geweigert haben sollten, sich niederzubeugen und das goldene Bild anzubeten. Er war bereit, ihnen noch eine Chance zu geben, doch falls sie sich dennoch weigerten, würden sie in den brennenden Feuerofen geworfen. „Und“, so sagte der hochmütige Monarch Babylons, „wer ist der Gott, der euch aus meinen Händen befreien kann?“ Mit echtem Mut und voller Glauben an Jehova antworteten die drei Hebräer dem König respektvoll: „Es besteht für uns keine Notwendigkeit, dir in dieser Hinsicht ein Wort zu erwidern. Wenn es sein soll, vermag uns unser Gott, dem wir dienen, zu befreien. Aus dem brennenden Feuerofen ..., o König, wird er uns befreien. Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten“ (Daniel 3:13-18).

      15. Was tat Nebukadnezar?

      15 War Nebukadnezar zuvor noch nicht zornig genug gewesen, dann aber jetzt, denn wir lesen: „Der Ausdruck seines Gesichts gegenüber ... [den drei Hebräern] veränderte sich“ (Daniel 3:19). Wie zornig er war, zeigte auch sein Befehl, den Feuerofen siebenmal mehr zu heizen als üblich. Da nahmen gewisse starke Männer aus seinem Heer die drei Hebräer und warfen sie in den brennenden Feuerofen. Die Flammen schlugen so hoch, daß die Männer, die diese Aufgabe ausführten, getötet wurden.

      16. Wie wurde der Glaube der drei Hebräer belohnt?

      16 Aber welch eine Überraschung erlebte der König, als er nicht nur drei, sondern vier Männer sah, die in der Mitte des Feuers umherwandelten — und das völlig unbeschadet! Als er die drei Hebräer aufforderte herauszukommen, stellte er fest, daß nicht ein Haar ihres Hauptes versengt worden war und ihre Überwürfe nicht einmal nach Rauch rochen. Wie Jehova doch ihren Glauben und Mut belohnt hatte! Zweifellos hatte der Apostel Paulus ihr Beispiel im Sinn, als er zu der großen Wolke von Zeugen auch diejenigen hinzurechnete, die „der Macht des Feuers Einhalt taten“ (Hebräer 11:34). Welch vortreffliches Beispiel sie für alle Diener Jehovas seither gewesen sind!

      17. Welche ähnlichen vorzüglichen Beispiele gibt es heute?

      17 Heute droht Jehovas Dienern niemand mit einem buchstäblichen brennenden Feuerofen. Aber die Lauterkeit unendlich vieler ist bereits auf eine harte Probe gestellt worden, wenn es um die Verehrung von Staatssymbolen ging. Die Loyalität anderer wurde erprobt, als man von ihnen verlangte, Parteikarten zu kaufen oder den Militärdienst aufzunehmen. Jehova hat sie alle gestützt, indem er sie in die Lage versetzte, der an ihre Lauterkeit gestellten Herausforderung erfolgreich zu begegnen und so zu beweisen, daß der Teufel ein Lügner ist, Jehova aber der wahre Gott.

      Ein weiteres Beispiel für Glauben und Mut

      18. Inwiefern bekundete Belsazar Geringschätzung gegenüber Jehova, dem Gott der Juden, wie es in Daniel 5:3, 4 berichtet wird?

      18 Über ein weiteres Beispiel für Glauben und Mut wird im 5. Kapitel des Buches Daniel berichtet. Belsazar, der König von Babylon, feierte zusammen mit tausend seiner Großen, seinen Konkubinen und Zweitfrauen ein aufwendiges, frevlerisches Fest. Plötzlich erschien eine fremdartige Handschrift an der Wand. Der König war darüber so sehr entsetzt, daß sich seine Hüftgelenke lösten und seine Knie aneinanderschlugen. Wieder wurde Daniel, der Diener des wahren Gottes, herbeigerufen, um die Schrift zu deuten, da alle Weisen Babylons vor einem Rätsel standen.

      19. Was war bemerkenswert, als Daniel die an der Wand erschienene Handschrift deutete?

      19 Daniel war in dieser prunkvollen und feindseligen Umgebung völlig auf sich gestellt, aber er ließ sich dadurch nicht einschüchtern, noch schwächte er seine Botschaft ab oder verlor die Streitfrage aus dem Auge. Gelassen und ruhig legte er mit deutlichen, würdigen Worten Zeugnis über seinen Gott ab. Er gab sich nicht damit zufrieden, lediglich die Handschrift zu deuten, sondern erinnerte den König daran, daß Jehova Gott seinen Großvater gedemütigt hatte, indem er veranlaßte, daß er wie ein Tier lebte, bis er anerkannte, daß der höchste Gott der Herrscher im Königreich der Menschheit ist. „Obwohl du all dies wußtest“, sagte Daniel zu Belsazar, ‘hast du dich nicht gedemütigt, sondern hast die Gefäße aus dem Tempel Jehovas entweiht und die Götter aus Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören, noch irgend etwas wissen. Aber den Gott, dem alle deine Wege gehören, hast du nicht verherrlicht. Daher ist diese Entscheidung von ihm ergangen. Du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden, und dein Königreich ist geteilt und den Medern und den Persern gegeben worden.’ Ja, wiederum ist Daniels Glaube und Mut ein hervorragendes Beispiel für Gottes Diener von heute (Daniel 5:22-28).

      20. Wie bekundete Daniel auch während der Herrschaft des Darius großen Glauben?

      20 In Kapitel 6 des Buches Daniel finden wir noch ein vortreffliches Beispiel des Glaubens und des Mutes. Jetzt herrschte König Darius, der Daniel zu einem der drei höchsten Regierungsbeamten des Reiches gemacht hatte. Andere, die auf Daniel neidisch waren, überredeten den Monarchen, ein Gesetz zu erlassen, wonach es 30 Tage lang niemandem gestattet sei, an jemand anders außer an den König Bitten zu richten. Die Neider hatten erkannt, daß sie nur auf diese Weise einen Vorwand gegen Daniel finden konnten. Daniel ließ das Gesetz außer acht und betete weiterhin in seinem Dachgemach bei offenem Fenster nach Jerusalem hin. Da man ihn für schuldig befand, den Erlaß des Königs übertreten zu haben, wurde er gemäß der in dem Gesetz vorgeschriebenen Strafe in die Löwengrube geworfen. Wieder belohnte Gott Daniel für seinen Glauben und Mut. Wie? Indem er, wie es in Hebräer 11:33 heißt, ‘der Löwen Rachen verstopfte’.

      21. Wozu sollten wir fest entschlossen sein angesichts der vorzüglichen Beispiele des Glaubens und des Mutes, über die in den ersten sechs Kapiteln des Buches Daniel berichtet wird?

      21 Über welch glaubensstärkende Ereignisse in Daniel, Kapitel 1 bis 6 berichtet wird! Wie reich doch Jehova diejenigen belohnte, die Glauben und Mut offenbarten! Einerseits geschah dies dadurch, daß sie erhöht wurden, andererseits dadurch, daß sie eine wunderbare Befreiung erlebten. Wenn wir vor Prüfungen stehen, können wir aufgrund der Erfahrungen jener treuen Zeugen tatsächlich Trost und Hoffnung schöpfen. Gerade zu diesem Zweck wurde all das aufgezeichnet. Seien wir daher entschlossen, ihren vortrefflichen Glauben und Mut nachzuahmen (Römer 15:4; Hebräer 6:12).

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