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Den Tag Jehovas fest im Sinn behaltenDer Wachtturm 1992 | 1. Mai
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Den Tag Jehovas fest im Sinn behalten
„Nahe ist der Tag Jehovas in der Tiefebene der Entscheidung“ (JOEL 3:14).
1. Warum wird sich der künftige heilige Krieg, den Jehova erklärt hat, von den „heiligen“ Kriegen der Menschheit unterscheiden?
„RUFT dies aus unter den Nationen: ‚Heiligt Krieg!‘“ (Joel 3:9). Bedeutet das heiligen Krieg? Wenn man an die Kreuzzüge, die Religionskriege und die beiden Weltkriege denkt — in denen die Christenheit eine führende Rolle spielte —, schaudert einem wahrscheinlich bei dem Gedanken an einen „heiligen“ Krieg. Der heilige Krieg in der Prophezeiung Joels ist jedoch kein Krieg zwischen den Nationen. Es ist kein haßerfülltes Ringen um Gebiete oder Besitztümer, wobei die Religion als Vorwand benutzt wird. Es handelt sich um einen gerechten Krieg. Es ist Gottes Krieg, der die Erde von Habgier, Streit, Korruption und Bedrückung reinigen und Jehovas rechtmäßige Souveränität über den gesamten Bereich seiner Schöpfung rechtfertigen wird. Dieser Krieg wird den Weg für Christi Königreich bereiten, so daß es die Menschheit in das von Propheten Gottes vorhergesagte Millennium des universellen Friedens, der Wohlfahrt und des Glücks eingehen lassen kann (Psalm 37:9-11; Jesaja 65:17, 18; Offenbarung 20:6).
2, 3. (a) Was ist der in Joel 3:14 vorhergesagte „Tag Jehovas“? (b) Warum verdienen die Nationen das, was ihnen an jenem Tag bevorsteht?
2 Was ist also der in Joel 3:14 vorausgesagte „Tag Jehovas“? „Ach über den Tag!“ ruft Jehova aus. „Denn der Tag Jehovas ist nahe, und wie eine Verheerung vom Allmächtigen wird er kommen!“ Inwiefern ist er eine Verheerung? Der Prophet schreibt im weiteren Verlauf: „Mengen, Mengen sind in der Tiefebene der Entscheidung, denn nahe ist der Tag Jehovas in der Tiefebene der Entscheidung“ (Joel 1:15; 3:14). An diesem Tag wird Jehova seine richterliche Entscheidung an den gottlosen Menschenmengen vollstrecken, die sich weigern, seine rechtmäßige Souveränität über Himmel und Erde anzuerkennen. Es ist die Entscheidung Jehovas, das satanische System der Dinge zu vernichten, das die Menschheit so lange in seinen Klauen gehalten hat (Jeremia 17:5-7; 25:31-33).
3 An dieser Entscheidung kann das korrupte irdische System nichts mehr rütteln. Ist denn die heutige Welt wirklich so schlecht? Ein Blick auf die Tatsachen sollte genügen. Jesus stellte gemäß Matthäus 7:16 folgenden Grundsatz auf: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Sind die Großstädte der Welt nicht Brutstätten der Drogensucht, der Kriminalität, des Terrors und der Unsittlichkeit geworden, und tragen sie nicht außerdem in hohem Maß zur Umweltverschmutzung bei? In vielen Ländern wird die gerade erlangte Freiheit durch politische Wirren, Nahrungsmittelknappheit und Armut erstickt. Mehr als eine Milliarde Menschen haben nicht genug zu essen. Des weiteren überschattet die durch Drogen und einen unmoralischen Lebensstil geförderte Aids-Epidemie wie eine Wolke einen großen Teil der Erde. Vor allem seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 geht es weltweit in allen Lebensbereichen bergab. (Vergleiche 2. Timotheus 3:1-5.)
4. Welche Herausforderung schleudert Jehova den Nationen entgegen?
4 Doch Jehova sammelt aus allen Nationen ein Volk, das freudig die Anweisungen über seine Wege befolgt und auf seinen Pfaden wandelt. Das auf der ganzen Erde vertretene Volk hat die Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet, d. h. die gewalttätigen Wege der Welt verworfen (Jesaja 2:2-4). Ja, Schwerter zu Pflugscharen! Aber ist das nicht genau das Gegenteil von dem, was Jehova, wie wir in Joel, Kapitel 3, Vers 9, 10 lesen, ausrufen läßt? Dort heißt es: „Ruft dies aus unter den Nationen: ‚Heiligt Krieg! Weckt die starken Männer auf! Laßt sie heranrücken! Laßt sie heraufkommen, alle Kriegsmänner! Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen.‘“ Aha, hier fordert Jehova die Weltherrscher auf, ihre vereinigten bewaffneten Streitkräfte gegen ihn zu versammeln — nach Harmagedon. Siegen können sie jedoch nicht. Sie müssen in einer totalen Niederlage untergehen (Offenbarung 16:16).
5. Was wird die Folge sein, wenn der „Weinstock der Erde“ abgeerntet wird?
5 Dem Souveränen Herrn Jehova zum Trotz haben mächtige Herrscher ihre Arsenale mit furchterregenden Waffen gefüllt. Doch umsonst! Gemäß Joel 3:13 erteilt Jehova den Befehl: „Legt eine Sichel an, denn die Ernte ist reif geworden. Kommt, steigt herab, denn die Weinkelter ist voll geworden. Die Kelterkufen fließen tatsächlich über; denn ihre Schlechtigkeit ist ausnehmend groß geworden.“ Diese Worte stimmen mit Offenbarung 14:18-20 überein, wo gezeigt wird, daß einem Engel mit einer scharfen Sichel befohlen wird: „Sammle die Trauben vom Weinstock der Erde ein, denn seine Traubenbeeren sind reif geworden.“ Der Engel legt seine Sichel an und schleudert die trotzigen Nationen „in die große Kelter des Grimmes Gottes“. Daraufhin kommt sinnbildlich Blut aus der Kelter heraus bis an die Zäume der Pferde, 1 600 Stadien (etwa 300 km) weit. Welch schreckliche Aussicht für die Nationen, die Jehova entehren!
Gesetzestreue Bürger
6. Wie betrachten Jehovas Zeugen die Nationen und ihre Herrscher?
6 Heißt das, daß Jehovas Zeugen die Nationen und ihre Herrscher nicht respektieren? Keineswegs! Sie mißbilligen lediglich die verderbten Zustände, die für jedermann deutlich sichtbar sind, und warnen vor dem eilends herannahenden Tag, an dem Jehova seine Entscheidung vollstrecken wird. Gleichzeitig gehorchen sie willig der in Römer 13:1 aufgezeichneten Aufforderung des Apostels Paulus: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan.“ Den menschlichen Herrschern erweisen sie zwar Ehre, aber sie verehren sie nicht. Als gesetzestreue Bürger halten sie sich an die biblischen Maßstäbe für Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Reinheit und achten in ihrer Familie auf gute Sitten. Sie sind auch anderen behilflich, das zu tun. Jehovas Zeugen leben mit allen Menschen in Frieden und beteiligen sich weder an Demonstrationen noch an Revolutionen. Sie bemühen sich, den Gesetzen der irdischen obrigkeitlichen Gewalten mustergültig zu gehorchen; vollkommenen Frieden und eine gerechte Regierung auf der Erde erwarten sie jedoch von der höchsten Gewalt, dem Souveränen Herrn Jehova.
Seine Entscheidung wird vollstreckt
7, 8. (a) Auf welche Weise werden die Nationen erbeben, und inwiefern wird Finsternis sie bedecken? (b) Wen stellt Joel heute dar, und wie werden die Betreffenden — im Gegensatz zur Welt im allgemeinen — gesegnet?
7 In anschaulicher bildlicher Sprache beschreibt Jehova weiter, wie seine Entscheidung vollstreckt wird: „Sonne und Mond, sie werden sich gewiß verfinstern, und die Sterne, sie werden ihren Glanz tatsächlich zurückziehen. Und Jehova wird aus Zion brüllen, und aus Jerusalem wird er seine Stimme erschallen lassen. Und Himmel und Erde werden gewiß erbeben; aber Jehova wird eine Zuflucht sein für sein Volk und eine Festung für die Söhne Israels“ (Joel 3:15, 16). Der scheinbar glänzende, blühende Zustand der Menschheit wird sich verdüstern und Böses ahnen lassen, und das brüchige Weltsystem wird wie durch ein schweres Erdbeben erschüttert und vernichtet werden (Haggai 2:20-22).
8 Beachten wir die erfreuliche Zusicherung, daß Jehova eine Zuflucht und eine Festung für sein Volk sein wird. Wieso? Weil es das einzige Volk ist — ein internationales Volk —, das folgenden Worten Jehovas entspricht: „Ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, euer Gott“ (Joel 3:17). Da Joels Name „Jehova ist Gott“ bedeutet, stellt er passenderweise Jehovas gesalbte Zeugen der Neuzeit dar, die ihm dienen und mutig seine Souveränität verkündigen. (Vergleiche Maleachi 1:11.) Wenn wir uns mit den einleitenden Worten der Prophezeiung Joels beschäftigen, wird uns bewußt, wie anschaulich er die heutige Tätigkeit des Volkes Gottes beschreibt.
Ein Heuschreckenschwarm
9, 10. (a) Welche Plage sagte Joel voraus? (b) Welche ähnliche Plage wie in der Prophezeiung Joels wird in der Offenbarung beschrieben, und welche Auswirkung hat diese Plage auf die Christenheit?
9 Hören wir nun das „Wort Jehovas, das an Joel ... erging: ‚Hört dies, ihr älteren Männer, und schenkt Gehör, all ihr Bewohner des Landes. Ist dies in euren Tagen geschehen oder auch in den Tagen eurer Vorväter? Erstattet darüber euren eigenen Söhnen Bericht und eure Söhne ihren Söhnen und ihre Söhne der folgenden Generation. Was die Raupe übrigließ, hat die Heuschrecke gefressen; und was die Heuschrecke übrigließ, hat die kriechende, ungeflügelte Heuschrecke gefressen; und was die kriechende, ungeflügelte Heuschrecke übriggelassen hat, hat der Kakerlak gefressen‘“ (Joel 1:1-4).
10 Das ist ein ungewöhnlicher Feldzug, an den man sich für alle Zeiten erinnern wird. Ein Insektenschwarm nach dem anderen — vor allem Heuschrecken — verwüstet das Land. Was hat das zu bedeuten? In Offenbarung 9:1-12 wird eine ähnliche Plage beschrieben, Heuschrecken, die Jehova sendet, und zwar unter der Führung ‘eines Königs, des Engels des Abgrunds’, bei dem es sich um niemand anders als um Jesus Christus handelt. Seine Namen Abaddon (hebräisch) und Apollyon (griechisch) bedeuten „Vernichtung“ und „Vernichter“. Die Heuschrecken stellen den Überrest gesalbter Christen dar, der heute, am Tag des Herrn, die Weidegründe der Christenheit verwüstet, indem er die falsche Religion völlig entlarvt und ihr die Rache Jehovas ankündigt.
11. Durch wen werden die neuzeitlichen Heuschrecken verstärkt, und besonders wer ist das Ziel ihrer Angriffe?
11 Wie aus Offenbarung 9:13-21 hervorgeht, folgt auf die Heuschrecken eine gewaltige Plage in Form von Reiterheeren. Welch eine genaue Beschreibung der heutigen Situation — die wenigen tausend übriggebliebenen gesalbten Christen werden durch über vier Millionen „andere Schafe“ verstärkt, so daß sie zusammen ein unbesiegbares Reiterheer bilden! (Johannes 10:16). Sie verkünden vereint die schmerzhaften Urteilssprüche Jehovas gegen die götzendienerische Christenheit und gegen diejenigen, die ‘weder ihre Mordtaten noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle bereuen’. Die katholische und die protestantische Geistlichkeit, die die mörderischen Kriege unseres Jahrhunderts eifrig unterstützt hat, sowie pädophile Priester und obskure Fernsehevangelisten gehören zu denen, gegen die diese Gerichtsbotschaften gerichtet sind.
12. Warum verdienen es die Führer der Christenheit, daß ihnen Gerichtsbotschaften verkündet werden, und was wird bald mit ihnen sowie mit allen anderen Anhängern Babylons der Großen geschehen?
12 Diesen verderbten „feinen Herren“ des geistlichen Standes gilt die Aufforderung Jehovas: „Wacht auf, ihr Trunkenbolde, und weint; und heult, all ihr Weintrinker, wegen des süßen Weines, denn weggetilgt ist er von eurem Mund“ (Joel 1:5). In unserem Jahrhundert hat die Christenheit die reinen moralischen Grundsätze des Wortes Gottes gegen die Freizügigkeit der Welt eingetauscht. Der falschen Religion und ihren Gemeindemitgliedern erschien es süß, sich die Wege der Welt zu eigen zu machen, doch welch eine Ernte an psychischen und körperlichen Leiden hat es ihnen eingebracht! Bald wird, wie in Offenbarung 17:16, 17 beschrieben, Gott den politischen Mächten seinen „Gedanken“ in den Sinn geben, sich gegen Babylon die Große, das gesamte Weltreich der falschen Religion, zu wenden und sie zu vernichten. Erst wenn sie sieht, wie Jehovas Entscheidung an ihr vollstreckt wird, wird sie aus ihrer trunkenen Benommenheit ‘aufwachen’.
„Ein zahlreiches und mächtiges Volk“
13. Wieso hat die Christenheit den Eindruck, daß der Heuschreckenschwarm ‘zahlreich und mächtig’ ist?
13 Jehovas Prophet beschreibt den Heuschreckenschwarm auch als „ein zahlreiches und mächtiges Volk“, und genau diesen Eindruck macht er auf Babylon die Große (Joel 2:2). Ihre Geistlichkeit beklagt beispielsweise, daß es den Kirchen der Christenheit nicht gelungen ist, die Menschen im buddhistischen Japan zu bekehren. Doch heute schwärmen über 160 000 japanische Zeugen Jehovas durch das Land und führen über 200 000 Bibelstudien in den Wohnungen der Menschen durch. In Italien bilden die 180 000 Zeugen Jehovas die zweitgrößte Religionsgemeinschaft nach den Katholiken. Vergeblich entrüstete sich ein katholischer Monsignore in Italien darüber, daß Jehovas Zeugen jedes Jahr „mindestens 10 000 Gläubige“ veranlassen, der Kirche den Rücken zu kehren.a Die Zeugen nehmen solche Menschen gern auf (Jesaja 60:8, 22).
14, 15. Wie beschreibt Joel den Heuschreckenschwarm, und wie erfüllt sich das heute?
14 Joel 2:7-9 liefert folgende Beschreibung des aus gesalbten Zeugen bestehenden Heuschreckenschwarms: „Wie starke Männer laufen sie. Wie Kriegsmänner ersteigen sie eine Mauer. Und sie gehen ein jeder auf seinen eigenen Wegen, und sie ändern ihre Pfade nicht. Und sie stoßen einander nicht. Wie ein kräftiger Mann in seinem Lauf gehen sie unablässig; und sollten einige auch unter den Geschossen fallen, brechen die anderen den Lauf nicht ab. In die Stadt stürmen sie. Auf die Mauer rennen sie. Die Häuser ersteigen sie. Durch die Fenster gehen sie hinein wie der Dieb.“
15 Wirklich eine anschauliche Beschreibung der Heerschar gesalbter „Heuschrecken“, denen sich heute über vier Millionen Gefährten — die anderen Schafe — angeschlossen haben! Keine „Mauer“ religiöser Gegnerschaft kann sie zurückhalten. Mutig wandeln sie „weiterhin nach derselben festen Ordnung“, was das öffentliche Zeugnisgeben und andere christliche Aktivitäten betrifft. (Vergleiche Philipper 3:16.) Sie sind eher bereit, dem Tod ins Auge zu sehen, als Kompromisse zu machen. Als Beispiel dafür seien jene Tausende von Zeugen genannt, die ‘unter den Geschossen fielen’, weil sie sich im nationalsozialistischen Deutschland weigerten, dem Katholiken Hitler Heil zuzurufen. Der Heuschreckenschwarm hat in der „Stadt“ — der Christenheit — ein gründliches Zeugnis abgelegt, hat alle Hindernisse überstiegen, ist sozusagen wie ein Dieb in die Häuser eingedrungen, indem er in seinem Haus-zu-Haus-Dienst Milliarden von biblischen Veröffentlichungen verbreitet hat. Es ist der Wille Jehovas, daß dieses Zeugnis gegeben wird, und keine Macht im Himmel oder auf der Erde kann ihm Einhalt gebieten (Jesaja 55:11).
„Mit heiligem Geist erfüllt“
16, 17. (a) Wann erfüllten sich die Worte aus Joel 2:28, 29 auf außergewöhnliche Weise? (b) Welche prophetischen Worte Joels erfüllten sich im ersten Jahrhundert nicht vollständig?
16 Jehova sagt zu seinen Zeugen: „Ihr werdet erkennen müssen, daß ich in der Mitte [des geistigen] Israels bin und daß ich Jehova bin, euer Gott, und es keinen anderen gibt“ (Joel 2:27). Sein Volk kam zu dieser kostbaren Erkenntnis, als er seine Worte aus Joel 2:28, 29 zu erfüllen begann: „Es [soll] geschehen, daß ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden tatsächlich prophezeien.“ Das geschah zu Pfingsten 33 u. Z., als die versammelten Jünger Jesu gesalbt wurden, „und sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt“. Sie predigten in der Kraft des heiligen Geistes, und an jenem einen Tag „wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan“ (Apostelgeschichte 2:4, 16, 17, 41).
17 Anläßlich dieses freudigen Ereignisses zitierte Petrus unter anderem Joel 2:30-32: „Ich will Wunder geben in den Himmeln und auf der Erde, Blut und Feuer und Rauchsäulen. Sogar die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas. Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird.“ Diese Worte erfüllten sich teilweise, als Jerusalem 70 u. Z. zerstört wurde.
18. Wann begann die größere Erfüllung von Joel 2:28, 29?
18 Joel 2:28-32 sollte jedoch noch eine weitere Anwendung haben. Ja, die Prophezeiung erfüllt sich seit September 1919 auf bemerkenswerte Weise. Damals fand in Cedar Point (Ohio, USA) ein denkwürdiger Kongreß des Volkes Jehovas statt. Deutlich offenbarte sich Gottes Geist, und Jehovas gesalbte Diener wurden angeregt, das globale Zeugniswerk in Angriff zu nehmen, das bis auf den heutigen Tag durchgeführt wird. Welch eine gewaltige Ausdehnung es daraufhin gegeben hat! Waren auf dem Kongreß in Cedar Point gerade etwas mehr als 7 000 Personen anwesend, so wurde die Feier zum Gedenken an den Tod Jesu am 30. März 1991 von 10 650 158 Personen besucht. Von ihnen bekannten sich nur 8 850 zu den gesalbten Christen. Wie sehr freuen sie sich doch alle, die Früchte zu sehen, die der dynamische Geist Jehovas weltweit hervorgebracht hat! (Jesaja 40:29, 31).
19. Wie sollten wir alle angesichts der Nähe des Tages Jehovas eingestellt sein?
19 Unmittelbar vor uns liegt das „Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“, der für Satans System der Dinge die Vernichtung bringen wird (Joel 2:31). Glücklicherweise wird „jeder, der den Namen Jehovas anruft, ... gerettet werden“ (Apostelgeschichte 2:21). Worauf kommt es noch an? Der Apostel Petrus sagt, nachdem er darauf hingewiesen hat, daß ‘Jehovas Tag kommen wird wie ein Dieb’: „Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet.“ Wenn wir im Sinn behalten, daß der Tag Jehovas bevorsteht, werden wir auch voller Freude die Erfüllung der Verheißung Jehovas sehen, daß es gerechte „neue Himmel und eine neue Erde“ gibt (2. Petrus 3:10-13).
[Fußnote]
a La Repubblica, Rom, 12. November 1985 und La rivista del clero italiano, Mai 1985.
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Wer wird in der „Zeit der Bedrängnis“ entrinnen?Der Wachtturm 1992 | 1. Mai
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Wer wird in der „Zeit der Bedrängnis“ entrinnen?
„Jeder, der den Namen Jehovas anruft, [wird] sicher davonkommen“ (JOEL 2:32).
1. Was zeichnet gemäß Daniel und Maleachi diejenigen aus, die hoffen, in der kommenden „Zeit der Bedrängnis“ gerettet zu werden?
MIT Blick auf unsere Tage schrieb der Prophet Daniel: „Es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit. Und während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird“ (Daniel 12:1). Wirklich trostreiche Worte! Jehova wird des Volkes gedenken, das in seiner Gunst steht, wie auch aus Maleachi 3:16 hervorgeht: „Zu jener Zeit redeten diejenigen miteinander, die Jehova fürchten, jeder mit seinem Gefährten, und Jehova merkte unablässig auf und hörte zu. Und ein Gedenkbuch begann vor ihm geschrieben zu werden für diejenigen, die Jehova fürchten, und für diejenigen, die an seinen Namen denken.“
2. Wozu führt es, an Jehovas Namen zu denken?
2 An Jehovas Namen zu denken führt zu einer genauen Erkenntnis über ihn, über seinen Christus und über alle seine großartigen Königreichsvorsätze. Sein Volk lernt somit, ihn zu verehren, in ein enges Verhältnis zu ihm zu gelangen und ihn ‘mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben’ (Markus 12:33; Offenbarung 4:11). Jehova hat es den Sanftmütigen der Erde durch das Opfer Jesu Christi barmherzigerweise ermöglicht, ewiges Leben zu erlangen. Zuversichtlich können sie daher in die Worte der himmlischen Heerschar einstimmen, die anläßlich der Geburt Jesu Gott wie folgt pries: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Lukas 2:14).
3. Was muß Jehova tun, damit auf der Erde Frieden herrschen kann?
3 Dieser Frieden ist näher, als die meisten Menschen denken. Zuvor muß Jehova allerdings sein Strafgericht an der verderbten Welt vollstrecken. Sein Prophet Zephanja erklärt: „Der große Tag Jehovas ist nahe. Er ist nahe, und er eilt sehr.“ Was ist das für ein Tag? In der Prophezeiung heißt es weiter: „Der Schall des Tages Jehovas ist bitter. Da stößt ein starker Mann einen Schrei aus. Jener Tag ist ein Tag des Zornausbruchs, ein Tag der Bedrängnis und Angst, ein Tag des Sturms und der Verödung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und dichten Dunkels, ein Tag des Horns und des Alarmsignals gegen die befestigten Städte und gegen die hohen Ecktürme. Und ich will die Menschen in Bedrängnis bringen, und sie werden gewiß wie Blinde einhergehen; denn gegen Jehova haben sie gesündigt“ (Zephanja 1:14-17; siehe auch Habakuk 2:3; 3:1-6, 16-19).
4. Wer nimmt heute die Einladung an, Gott kennenzulernen und ihm zu dienen?
4 Glücklicherweise nehmen heute Millionen die Einladung an, Gott kennenzulernen und ihm zu dienen. Mit Bezug auf die in den neuen Bund aufgenommenen gesalbten Christen wurde prophezeit: „‚Sie alle werden mich erkennen, von ihrem Geringsten selbst bis zu ihrem Größten‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Jeremia 31:34). Die gesalbten Christen sind im neuzeitlichen Zeugniswerk führend vorangegangen. Und während nun immer mehr Glieder des gesalbten Überrests ihren irdischen Lauf vollenden, ist die „große Volksmenge“ „anderer Schafe“ hervorgetreten, um Gott in seiner tempelgleichen Einrichtung ‘Tag und Nacht heiligen Dienst darzubringen’ (Offenbarung 7:9, 15; Johannes 10:16). Gehörst du zu denen, die sich dieses unschätzbaren Vorrechts erfreuen?
Wie die „begehrenswerten Dinge“ hereinkommen
5, 6. Welches Rettungswerk wird durchgeführt, bevor alle Nationen erschüttert und vernichtet werden?
5 Wenden wir uns nun Haggai 2:7 zu, wo wir die prophetischen Worte Jehovas über sein geistiges Haus der Anbetung lesen. Er sagt: „Ich will alle Nationen erschüttern, und die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen.“ Wie biblische Prophezeiungen erkennen lassen, bezieht sich das ‘Erschüttern der Nationen’ auf das Strafgericht, das Jehova an den Nationen vollstreckt (Nahum 1:5, 6; Offenbarung 6:12-17). Der in Haggai 2:7 angekündigte Eingriff Jehovas wird darin gipfeln, daß die Nationen aus dem Dasein verschwinden, für immer vernichtet werden. Wie steht es aber mit den „begehrenswerten Dingen aller Nationen“? Müssen sie auf diese abschließende zerstörerische Erschütterung warten, damit sie hereingebracht werden? Bestimmt nicht.
6 In Joel 2:32 heißt es, daß „jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem werden die Entronnenen sein, so wie Jehova gesprochen hat, und unter den Überlebenden, die Jehova beruft“. Jehova bringt sie heraus, und sie rufen — im Glauben an das Opfer Jesu — vor dem Höhepunkt der Erschütterung durch die große Drangsal seinen Namen an. (Vergleiche Johannes 6:44; Apostelgeschichte 2:38, 39.) Glücklicherweise ‘kommt’ die kostbare große Volksmenge, zu der bereits über vier Millionen gehören, schon in Jehovas Haus der Anbetung, bevor er in Harmagedon „alle Nationen erschüttern“ wird (Offenbarung 7:9, 10, 14).
7. Was ist damit verbunden, ‘den Namen Jehovas anzurufen’?
7 Wie rufen diese voraussichtlichen Überlebenden den Namen Jehovas an? Jakobus 4:8 gibt uns folgenden Hinweis: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen.“ Wie der gesalbte Überrest, der den Weg wies, müssen auch die, die hoffen, zu der großen Volksmenge der Harmagedon-Überlebenden zu gehören, entschlossen handeln. Wenn du überleben möchtest, mußt du Jehovas reinigendes Wort genau kennenlernen und seine gerechten Grundsätze in deinem Leben anwenden. Du mußt entschlossen sein, dich Jehova hinzugeben, und dies durch die Wassertaufe symbolisieren. Den Namen Jehovas im Glauben anzurufen bedeutet auch, für Jehova Zeugnis abzulegen. Deshalb schrieb Paulus gemäß Römer, Kapitel 10, Vers 9 und 10: „Wenn du dieses ‘Wort in deinem eigenen Mund’, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündigst und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ Dann, in Vers 13, führte der Apostel die Prophezeiung Joels an, indem er betonte, daß „jeder, der den Namen Jehovas anruft, ... gerettet werden“ wird.
‘Sucht, sucht, sucht’
8. (a) Was verlangt Jehova gemäß dem Propheten Zephanja von denen, die gerettet werden möchten? (b) Wovor soll uns das Wort „wahrscheinlich“ in Zephanja 2:3 warnen?
8 In Zephanja, Kapitel 2, Vers 2 und 3 lesen wir, was Jehova von denen verlangt, die gerettet werden möchten: „Ehe die Zornglut Jehovas über euch kommt, ehe der Tag des Zornes Jehovas über euch kommt, sucht Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr SEINE eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tag des Zornes Jehovas geborgen werden.“ Beachten wir das Wort „wahrscheinlich“. Der Spruch „Einmal gerettet, für immer gerettet“ trifft also nicht zu. Um an diesem Tag geborgen zu werden, müssen wir fortgesetzt folgende drei Dinge tun: Wir müssen Jehova suchen, wir müssen Gerechtigkeit suchen, und wir müssen Sanftmut suchen.
9. Womit werden diejenigen belohnt, die Sanftmut suchen?
9 Sanftmut zu suchen wird wirklich auf wunderbare Weise belohnt. Wir lesen in Psalm 37, Vers 9 bis 11: „Die ... auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden. Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein ... Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens.“ Und was trägt es ein, Gerechtigkeit zu suchen? Der Vers 29 lautet: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“ In den Versen 39 und 40 wird uns gesagt, was es mit sich bringt, Jehova zu suchen: „Die Rettung der Gerechten ist von Jehova; er ist ihre Festung in der Zeit der Bedrängnis. Und Jehova wird ihnen helfen und sie entrinnen lassen. Er wird sie den Bösen entrinnen lassen und sie retten, weil sie zu ihm Zuflucht genommen haben.“
10. Wer weigert sich besonders, sowohl Jehova als auch Sanftmut zu suchen?
10 Die Sekten der Christenheit suchen Jehova nicht. Ihre Geistlichkeit verwirft sogar seinen kostbaren Namen und entfernt ihn anmaßenderweise aus ihren Bibelübersetzungen. Sie zieht es vor, einen namenlosen Herrn oder Gott anzubeten und eine heidnische Dreieinigkeit zu verehren. Die Christenheit sucht auch nicht Gerechtigkeit. Viele ihrer Anhänger pflegen oder unterstützen einen freizügigen Lebensstil. Statt Sanftmut zu suchen, wie Jesus es tat, stellen sie ihr luxuriöses und oft unmoralisches Leben zur Schau, teilweise sogar im Fernsehen. Die Geistlichen mästen sich auf Kosten ihrer Herde. Sie haben, um mit den Worten aus Jakobus 5:5 zu sprechen, „auf der Erde in Luxus gelebt und ... an sinnlichem Vergnügen Gefallen gefunden“. Wenn der Tag Jehovas herannaht, werden sie gewiß feststellen müssen, daß folgende inspirierte Worte auf sie zutreffen: „Wertvolle Dinge werden am Tag des Zornausbruchs von keinem Nutzen sein“ (Sprüche 11:4).
11. Wer ist der Mensch der Gesetzlosigkeit, und wodurch hat er eine ungeheure Blutschuld auf sich geladen?
11 Wie der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Thessalonicher berichtete, waren im ersten Jahrhundert u. Z. einige Christen in Erregung, weil sie den Tag Jehovas für gekommen hielten. Doch Paulus machte sie warnend darauf aufmerksam, daß zuerst ein großer Abfall eintreten und der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ geoffenbart werden müsse (2. Thessalonicher 2:1-3). Heute, im 20. Jahrhundert, erkennen wir, wie gewaltig das Ausmaß dieses Abfalls ist und wie gesetzlos die Geistlichkeit der Christenheit in Gottes Augen handelt. In den letzten Tagen, die 1914 begonnen haben, hat die Geistlichkeit eine ungeheure Blutschuld auf sich geladen, da mit ihrer Unterstützung ‘Pflugscharen zu Schwertern geschmiedet wurden’ (Joel 3:10). Sie hat auch fortgesetzt falsche Lehren verbreitet, z. B. die der Menschenseele innewohnende Unsterblichkeit, das Fegefeuer, die Höllenqual, die Kindtaufe und die Dreieinigkeit. Womit muß sie rechnen, wenn Jehova sein Strafgericht vollstreckt? In Sprüche 19:5 heißt es: „Wer Lügen vorbringt, wird nicht entrinnen.“
12. (a) Wer bildet die menschlichen „Himmel“ und die menschliche „Erde“, die bald vernichtet werden? (b) Was lehrt uns die kommende Vernichtung der bösen Welt?
12 Wir lesen in 2. Petrus 3:10: „Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem Tag die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden.“ Korrupte Regierungen, die sich wie Himmel über der Menschheit ausgebreitet haben, werden zusammen mit allen Elementen, aus denen die heutige dekadente menschliche Gesellschaft besteht, von Gottes Erde weggefegt werden. Diejenigen, die Weltuntergangswaffen herstellen oder damit handeln, Betrüger, heuchlerische Religionsanhänger und ihre Geistlichkeit, Menschen, die Schlechtigkeit, Gewalt und Verbrechen fördern — sie alle werden verschwinden. Sie werden zerschmelzen in der Zornglut Jehovas. In den Versen 11 und 12 richtet Petrus aber auch an Christen folgende mahnende Worte: „Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet.“
Michael beginnt zu handeln
13, 14. Wer rechtfertigt die Herrschaft Jehovas in erster Linie, und was hat er seit 1914 schon getan?
13 Wie wird man während Jehovas „Zeit der Bedrängnis“ entrinnen? Niemand anders als der Erzengel Michael, der im Auftrag Gottes handelt und dessen Name „Wer ist wie Gott?“ bedeutet, wird für das Entrinnen sorgen. Passenderweise ist er es, der die Herrschaft Jehovas rechtfertigt und Jehova als den allein wahren Gott und rechtmäßigen Souveränen Herrn des ganzen Universums unterstützt.
14 In Offenbarung, Kapitel 12 werden in den Versen 7 bis 17 erstaunliche Ereignisse geschildert, die mit dem „Tag des Herrn“, der 1914 begann, in Verbindung stehen (Offenbarung 1:10). Der Erzengel Michael schleudert den abtrünnigen Satan vom Himmel auf die Erde hinab. Des weiteren wird in Offenbarung, Kapitel 19 in den Versen 11 bis 16 berichtet, wie derjenige, der „Treu und Wahrhaftig“ genannt wird, „die Weinkelter des Grimmes des Zorns Gottes, des Allmächtigen“, tritt. Dieser mächtige himmlische Kriegsmann wird auch als „König der Könige und Herr der Herren“ bezeichnet. Offenbarung 20, Vers 1 und 2 spricht schließlich von einem großen Engel, der Satan in den Abgrund schleudert und ihn dort für tausend Jahre festhält. Sämtliche Schrifttexte weisen offenbar auf denjenigen hin, der die Souveränität Jehovas rechtfertigt — auf den Herrn Jesus Christus, der von Jehova im Jahr 1914 auf seinen herrlichen Thron im Himmel erhoben worden ist.
15. In welchem besonderen Sinn wird Michael bald „aufstehen“?
15 Seitdem Michael 1914 als König eingesetzt wurde, „steht“ er tatsächlich zugunsten des Volkes Jehovas, wie aus Daniel 12:1 hervorgeht. Bald wird er jedoch in einem ganz besonderen Sinn „aufstehen“ — als der von Jehova Beauftragte, der alles Böse von der Erde beseitigen und die weltweite Gemeinschaft des Volkes Gottes befreien wird. Inwiefern das eine „Zeit der Bedrängnis“ sein wird, ist den Worten Jesu aus Matthäus 24:21, 22 zu entnehmen: „Dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.“
16. Was für „Fleisch“ wird aus der großen Drangsal gerettet werden?
16 Wie glücklich können wir sein, daß in jenen Tagen „Fleisch“ gerettet wird! Nein, es wird nicht so sein wie im Fall der im Jahre 70 u. Z. in Jerusalem eingeschlossenen aufständischen Juden, von denen einige dann als Sklaven nach Rom weggeführt wurden. Diejenigen, die in der „Zeit des Endes“ entrinnen, sind mit der Christenversammlung zu vergleichen, die bereits aus Jerusalem geflohen war, als die endgültige Belagerung begann. Es wird Gottes eigenes Volk sein — die Millionen der großen Volksmenge und die möglicherweise noch auf der Erde übriggebliebenen Gesalbten (Daniel 12:4). Die große Volksmenge kommt „aus der großen Drangsal“. Warum? Weil sie „ihre langen Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht“ hat. Sie übt Glauben aus an die erlösende Kraft des vergossenen Blutes Jesu, und sie beweist diesen Glauben durch ihren loyalen Dienst für Gott. Heute schon breitet Jehova, „der, der auf dem Thron sitzt“, sein schützendes Zelt über sie aus, und das Lamm, Christus Jesus, hütet sie und leitet sie zu Wasserquellen des Lebens (Offenbarung 7:14, 15).
17. Welche besondere Ermunterung ergeht an die große Volksmenge, so zu handeln, daß sie während des kommenden Tages der Bedrängnis geborgen wird?
17 Die Millionen der großen Volksmenge, die sowohl Jehova als auch Gerechtigkeit und Sanftmut suchen, dürfen ihre erste Liebe zur Wahrheit niemals erkalten lassen. Was mußt du als einer dieser schafähnlichen Menschen tun? Gemäß Kolosser, Kapitel 3, Vers 5 bis 14 solltest du „die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen“ vollständig abstreifen. Bitte Gott um Hilfe, und sei bemüht, ‘dich mit der neuen Persönlichkeit zu kleiden, die auf genauer Erkenntnis beruht’. Sei in aller Sanftmut darauf bedacht, stets voller Eifer Jehova zu lobpreisen und mit anderen über seine wunderbaren Vorsätze zu sprechen. Dann wirst du wahrscheinlich in der „Zeit der Bedrängnis“, am Tag der „Zornglut Jehovas“, geborgen werden.
18, 19. Inwiefern ist Ausharren für die Rettung unerläßlich?
18 Dieser Tag ist nahe! Er eilt mit Riesenschritten heran. Die Einsammlung derer, die zur großen Volksmenge gehören, ist bereits 57 Jahre im Gange. Einige von ihnen sind gestorben und haben die Aussicht, auferweckt zu werden. Aufgrund der Prophezeiung in der Offenbarung können wir jedoch davon überzeugt sein, daß die große Volksmenge in ihrer Gesamtheit die große Drangsal überleben und den Kern der Bewohner der „neuen Erde“ bilden wird (Offenbarung 21:1). Wirst du dabeisein? Das ist durchaus möglich, denn Jesus sagte, wie wir in Matthäus 24:13 lesen: „Wer ... bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“
19 Der Druck, dem Jehovas Volk im gegenwärtigen alten System ausgesetzt ist, mag noch zunehmen. Und die Bedrängnis, die durch die große Drangsal entsteht, kann für uns Härten mit sich bringen. Halten wir uns deshalb eng an Jehova und seine Organisation. Bleiben wir wach! „‚Harrt auf mich‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚auf den Tag, an dem ich aufstehe zur Beute, denn meine richterliche Entscheidung ist, Nationen zu sammeln, daß ich Königreiche zusammenbringe, um meine Strafankündigung über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zorns; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden‘“ (Zephanja 3:8).
20. Was müssen wir tun, da der Höhepunkt der „Zeit der Bedrängnis“ immer näher rückt?
20 Zum Schutz und zur Ermunterung hat Jehova seinen Dienern barmherzigerweise eine „reine Sprache“ gegeben, die die großartige Botschaft von der angebrochenen Herrschaft des Königreiches einschließt, so daß „sie alle den Namen Jehovas anrufen, um ihm Schulter an Schulter zu dienen“ (Zephanja 3:9). Da der Höhepunkt der „Zeit der Bedrängnis“ schnell näher rückt, wollen wir voller Eifer dienen und weiteren Sanftmütigen helfen, zu ihrer Rettung ‘den Namen Jehovas anzurufen’.
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