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Das Beispiel meiner loyalen Angehörigen war mir von NutzenDer Wachtturm 2006 | 1. September
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Damals gab uns Johns Gesundheitszustand Rätsel auf. 1948 waren bei ihm Symptome einer Tuberkulose aufgetreten und danach hatte er häufig unter allgemeiner Körperschwäche gelitten. Grippeartige Anzeichen führten dazu, dass er jedes Mal einige Tage krank war. Er war zu nichts fähig und konnte niemand empfangen. Ein Arzt, den wir vor unserer Einladung ins Zweigbüro konsultierten, sagte, John leide an Depressionen.
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Das Beispiel meiner loyalen Angehörigen war mir von NutzenDer Wachtturm 2006 | 1. September
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Mit Johns Krankheit zurechtkommen
In den 1970er Jahren war klar erkennbar, dass sich Johns Zustand verschlimmerte. Nach und nach musste er sich von seinen geliebten Dienstvorrechten trennen, zu denen auch die Leitung des wöchentlichen Wachtturm-Studiums der Bethelfamilie und der Vorsitz bei der morgendlichen Textbesprechung gehörten. Seine Arbeitszuteilung wechselte von der Dienstabteilung zum Postbüro, und später war er im Garten tätig.
Johns kämpferische Grundeinstellung erschwerte es ihm, Änderungen zu akzeptieren. Wenn ich ihn beharrlich daran erinnerte, sich zu schonen, sagte er im Spaß, ich sei ihm ein Klotz am Bein — doch nicht ohne mich dabei liebevoll zu umarmen. Schließlich schien es ratsam, die Tätigkeit im portugiesischen Gebiet aufzugeben und uns der Versammlung im Königreichssaal des Zweigbüros anzuschließen.
Johns Zustand verschlechterte sich und es war ergreifend, zu beobachten, wie innig sein Verhältnis zu Jehova war. Wenn ihn mitten in der Nacht tiefe Depressionen überfielen, sprachen wir miteinander, bis er ruhiger wurde und Jehova um Kraft bitten konnte. Irgendwann gelang es ihm, mit solchen Momenten allein fertig zu werden, indem er langsam die Worte aus Philipper 4:6, 7 wiederholte: „Seid um nichts ängstlich besorgt . . .“ Danach wurde er immer ruhiger und fing an zu beten. Oft war ich nachts wach und sah, wie sich seine Lippen bewegten, während er anhaltend flehentlich zu Jehova betete.
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