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Die letzte Waffe und die Jagd nach SicherheitErwachet! 1986 | 22. Mai
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Versuch zur Internationalisierung der Atomenergie
Im Juni 1946 unterbreiteten die Vereinigten Staaten den neugegründeten Vereinten Nationen einen Plan. Es sollte eine internationale Behörde geschaffen werden, der das gesamte Gebiet der Atomenergieverwendung unterstehen würde. Sobald ein solches Kontrollorgan ins Leben gerufen worden sei, würden die Vereinigten Staaten diesem ihre atomaren Rüstungsgeheimnisse preisgeben, die vorhandenen Atombomben verschrotten und keine neuen mehr herstellen.
Die Sowjetunion schlug dagegen vor, zuerst die Atomwaffen zu beseitigen. Erst danach sollten die Kontroll- und Überwachungsvereinbarungen ausgearbeitet werden. In den Verhandlungen über diese Frage fuhr man sich fest, und in den folgenden Jahren des kalten Krieges ließ man alle Hoffnungen auf eine Kontrolle der Atomwaffen durch die UN fahren.
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Die letzte Waffe und die Jagd nach SicherheitErwachet! 1986 | 22. Mai
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Rüstungskontrollversuche
Die Geschichte der Waffenentwicklung erweckt zwar den Anschein, das Wettrüsten sei absolut ohne Einschränkungen verlaufen, doch dem ist nicht so, denn man ist zu einer ganzen Reihe von Abrüstungsvereinbarungen gekommen. Durch einige werden Atomwaffenversuche in Grenzen gehalten oder sind obere Grenzwerte für bestimmte Waffensysteme festgelegt worden, während durch andere die Weitergabe von Kernwaffen an nichtatomare Staaten erschwert wird.
Die Abkommen sind nur durch mühselige, zeitraubende Verhandlungen zustande gekommen. Und nach keiner Vereinbarung ist die Zahl der vorhandenen Waffen spürbar verringert worden.
Der Kern des Problems ist: Die Supermächte mißtrauen und fürchten einander zutiefst. Ironischerweise läßt die daraus resultierende Unsicherheit die Nachfrage nach Waffen steigen. Mehr Waffen lassen beide Seiten noch unheilvoller und bedrohlicher erscheinen, und folglich fühlen sich die Menschen so unsicher wie nie zuvor.
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Die Bombe und die Zukunft des MenschenErwachet! 1986 | 22. Mai
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Menschliche Lösungen
Wissenschaftler, Gelehrte, Generäle und Politiker haben dieses Thema ausführlich erörtert. Immer mehr betrachten sie das nukleare Wettrüsten als kostspielig, unnütz und extrem gefährlich. Sie schlagen verschiedene Lösungen vor. Einige sind für eine radikale Abrüstung. Andere möchten die Waffenproduktion einfrieren. Noch andere sind für einen „Krieg der Sterne“ als Verteidigungsmaßnahme. Im Januar 1986 machten die zwei Regierungschefs der Supermächte verheißungsvolle Aussagen. Michail Gorbatschow schlug vor, die Erde bis zum Jahr 2000 schrittweise von Kernwaffen zu säubern. Ronald Reagan zeigte sich dankbar für dieses Angebot. Ein ernstgemeinter Friedensplan oder eine Propagandamasche? Alle Vorschläge haben eines gemeinsam: Sie laufen auf eine menschliche Lösung hinaus.
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