Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Naturkatastrophen — Ist Gott verantwortlich?
    Der Wachtturm 1993 | 1. Dezember
    • Worauf sind denn dann die größere Häufigkeit und zerstörerische Wirkung von Naturkatastrophen zurückzuführen, über die wir immer wieder lesen? Wenn die Naturgewalten nicht schuld sind, muß man die Schuld offenbar beim Menschen suchen. Tatsächlich haben Fachleute eingeräumt, daß unsere Umwelt durch das Verhalten des Menschen für Naturkatastrophen anfälliger geworden und ihnen schutzloser ausgeliefert ist. In Entwicklungsländern zwingt der steigende Bedarf an Nahrungsmitteln die Landwirte, das Land, das ihnen zur Verfügung steht, überzukultivieren oder neue Anbauflächen zu schaffen, indem sie eigentlich unentbehrliche Waldgebiete roden. Das führt zu schwerer Bodenerosion. Das Bevölkerungswachstum beschleunigt auch die Ausbreitung von Slums und Armensiedlungen, die planlos in gefährdeten Gegenden entstehen. Selbst in reicheren Ländern setzen sich etliche trotz eindeutiger Warnungen Gefahren aus, wie zum Beispiel die Millionen, die im Gebiet der San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien leben. Tritt unter solchen Umständen dann ein ungewöhnliches Ereignis ein — ein Sturm, eine Überschwemmung oder ein Erdbeben —, erhebt sich die Frage, ob man die katastrophalen Auswirkungen wirklich als „Natur“katastrophe bezeichnen kann.

      Ein typisches Beispiel ist die Dürre in der Sahelzone in Afrika. Eine Dürre verbinden wir gewöhnlich mit Regen- und Wassermangel, was Hunger und Tod nach sich zieht. Ist die schlimme Hungersnot in jenem Gebiet aber einfach auf Wassermangel zurückzuführen? Dazu heißt es in dem Buch Nature on the Rampage: „Von Wissenschaftlern und Hilfsorganisationen zusammengetragene Beweise lassen erkennen, daß die heutige Hungersnot nicht so sehr wegen anhaltender Dürre fortbesteht, sondern weil über lange Zeit hinweg Boden und Wasservorräte geschädigt wurden. ... Die fortschreitende Desertifikation des Sahel ist eine weitgehend von Menschen verursachte Erscheinung.“ The Natal Witness, eine Zeitung aus Südafrika, bemerkt: „Bei einer Hungersnot geht es nicht um einen Mangel an Nahrungsmitteln, sondern darum, daß die Nahrungsmittel nicht zugänglich sind. Mit anderen Worten, es geht um Armut.“

      Das gleiche trifft auf einen großen Teil der Verwüstungen zu, die durch andere Katastrophen angerichtet werden. Wie Studien ergeben haben, ist die Todesrate bei Naturkatastrophen in ärmeren Ländern unverhältnismäßig höher als in den reichen Ländern der Welt. So fanden etwa in Japan zwischen 1960 und 1981 gemäß einer Studie 43 Erdbeben und andere Katastrophen statt, durch die insgesamt 2 700 Menschen ums Leben kamen, was einen Durchschnitt von 63 pro Katastrophe ergibt. Im gleichen Zeitraum ereigneten sich in Peru 31 Katastrophen, bei denen 91 000 Menschen starben, also bei jeder Katastrophe im Durchschnitt 2 900. Weshalb der Unterschied? Gewiß waren Naturgewalten der Auslöser, aber verantwortlich für den krassen Unterschied, was die Zahl der Toten und die Schäden angeht, ist das Verhalten des Menschen — auf sozialem, wirtschaftlichem und politischem Gebiet.

  • Naturkatastrophen — Ist Gott verantwortlich?
    Der Wachtturm 1993 | 1. Dezember
    • [Bilder auf Seite 8, 9]

      Der Mensch hat durch sein Einwirken auf die Umwelt deren Anfälligkeit für Naturkatastrophen erhöht

      [Bildnachweis]

      Laif/Sipa Press

      Chamussy/Sipa Press

      Wesley Bocxe/Sipa Press

      Jose Nicolas/Sipa Press

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen