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Eltern, erzieht eure Kinder mit LiebeDer Wachtturm 2007 | 1. September
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Mit Liebe korrigieren
7. Warum ist es ein Ausdruck von Liebe, Kinder zu korrigieren, und worum geht es dabei?
7 Paulus schrieb: „Die Liebe ist . . . gütig“ (1. Korinther 13:4). Es ist ein Ausdruck von Güte, Kinder konsequent zu korrigieren. Eltern, die das beachten, ahmen Jehova nach. „Wen Jehova liebt, den züchtigt er“, erklärte Paulus. Dabei darf man nicht übersehen, dass „Zucht“ oder „züchtigen“ in der Bibel nicht einfach bestrafen bedeutet. Es geht dabei um Unterweisung und Erziehung. Welcher Zweck wird damit verfolgt? Man möchte „eine friedsame Frucht“ erzielen, „nämlich Gerechtigkeit“, wie Paulus erläuterte (Hebräer 12:6, 11). Wenn Eltern ihre Kinder im Sinne Gottes mit Güte erziehen, bestehen gute Chancen, dass friedfertige, integre Erwachsene aus ihnen werden. Kinder, die darauf positiv reagieren, gewinnen Weisheit, Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen — etwas, was viel wertvoller ist als Silber oder Gold (Sprüche 3:11-18).
8. Was ist oft die Folge, wenn Eltern die Erziehung nicht ernst nehmen?
8 Auf Disziplin zu verzichten zeugt dagegen nicht gerade von Liebe. Salomo schrieb unter göttlicher Inspiration: „Wer seine Rute zurückhält, hasst seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Sprüche 13:24). Ohne konsequente Erziehung werden Kinder oft egoistisch und unglücklich. Auf der anderen Seite bringen Kinder, deren Eltern mitfühlend sind, aber feste Grenzen setzen, bessere schulische Leistungen, haben ein besseres Sozialverhalten und machen einen glücklichen Gesamteindruck. Ganz offensichtlich ist es ein Ausdruck von Liebe, die Erziehung ernst zu nehmen.
9. Was sollten Eltern ihren Kindern beibringen, und wie sind diese Prinzipien einzustufen?
9 Wie sieht eine gütige, liebevolle Erziehung aus? Wichtig ist, dass die Eltern ihren Kindern klarmachen, was sie von ihnen erwarten. Zum Beispiel werden Kinder in unseren Reihen von klein auf mit den biblischen Grundprinzipien vertraut gemacht und angeleitet, ihren Glauben zu praktizieren (2. Mose 20:12-17; Matthäus 22:37-40; 28:19; Hebräer 10:24, 25). Sie sollten wissen, dass es da nichts zu verhandeln gibt.
10, 11. Warum ist es bei Familienregeln gut, die Interessen der Kinder mitzuberücksichtigen?
10 Beim Aufstellen von Familienregeln ist es dagegen nicht verkehrt, die Kinder hin und wieder mitreden zu lassen. Bezieht man Jugendliche in die Diskussion mit ein, sind sie eher bereit, sich an diese Regeln zu halten. Wenn es beispielsweise darum geht, wann die Kinder zu Hause sein sollen, könnten die Eltern natürlich einfach eine bestimmte Uhrzeit festlegen. Sie können die Kinder aber auch um Vorschläge bitten und sich ihre Argumente anhören. Anschließend erklären dann die Eltern, was sie sich gedacht hatten und warum. Was ist, wenn die Meinungen, wie zu erwarten, auseinandergehen? In manchen Fällen sehen Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern entgegenzukommen — solange keine biblischen Grundsätze verletzt werden. Verlieren Eltern dadurch an Autorität?
11 Sehen wir uns dazu an, wie liebevoll Jehova auf Lot und seine Familie einging. Nachdem die Engel Lot mit seiner Frau und den Töchtern aus Sodom hinausgeführt hatten, forderten sie ihn auf: „Entrinne in die Berggegend, damit du nicht weggerafft wirst!“ Doch Lot sagte: „Bitte, nicht so, Jehova!“ Dann schlug er eine Alternative vor: „Siehe, bitte, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein. Lass mich bitte dorthin entrinnen.“ Wie reagierte Jehova darauf? „Siehe, ich nehme . . . Rücksicht auf dich“, sagte er (1. Mose 19:17-22). Verlor Jehova dadurch an Autorität? Bestimmt nicht! Er ging einfach auf Lots Bitte ein und war bereit, ihm diesen zusätzlichen Gefallen zu tun. Könnte man bei Familienregeln nicht auch ab und zu den Wünschen der Kinder gerecht werden?
12. Wann fühlt sich ein Kind sicher und geborgen?
12 Natürlich müssen Kinder nicht nur die Regeln kennen, sondern auch die Konsequenzen, falls sie dagegen verstoßen. Wurden die Konsequenzen besprochen und sind sie allen klar, ist es wichtig, sich auch daran zu halten. Es ist kein Zeichen von Liebe, wenn Eltern ihren Kindern ständig eine verdiente Strafe ankündigen, aber nie Taten folgen lassen. „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“, sagt die Bibel (Prediger 8:11). Natürlich wird man sein Kind in der Öffentlichkeit oder vor seinen Freunden nicht blamieren wollen. Doch wenn man zu seinem Ja oder seinem Nein steht — sollte es auch auf eine Strafe hinauslaufen —, weiß das Kind, woran es ist, und wird die Eltern umso mehr respektieren und lieben (Matthäus 5:37).
13, 14. Wie können Eltern bei der Kindererziehung Jehova nachahmen?
13 Gütig zu sein bedeutet auch, dass man nicht alle Kinder über einen Kamm schert. „Wir mussten unsere beiden Mädchen ganz unterschiedlich behandeln“, erzählt Pam. „Was bei der einen half, brachte bei der anderen überhaupt nichts.“ Ihr Mann Larry meint dazu: „Unsere Große hatte einen starken Willen und man kam bei ihr nur mit Strenge weiter. Bei der Jüngeren dagegen reichte schon ein ernster Blick oder ein paar deutliche Worte.“ Es zeugt von Güte, wenn man sich bemüht, bei jedem Kind herauszufinden, auf welche Erziehungsmaßnahmen es am besten anspricht.
14 Jehova gibt Eltern hier ein gutes Beispiel, denn er kennt die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen, der ihm dient (Hebräer 4:13). Außerdem ist er beim Bestrafen weder zu streng noch zu nachsichtig. Er weist sein Volk immer „in rechtem Maße“ zurecht (Jeremia 30:11). Deshalb die Frage: Kenne ich die Stärken und Schwächen meiner Kinder? Kann ich dieses Wissen nutzen, um liebevoll auf sie einzuwirken? Dadurch beweist man, dass man seine Kinder liebt.
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Eltern, erzieht eure Kinder mit LiebeDer Wachtturm 2007 | 1. September
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7. Warum ist es ein Ausdruck von Liebe, Kinder zu korrigieren, und worum geht es dabei?
7 Paulus schrieb: „Die Liebe ist . . . gütig“ (1. Korinther 13:4). Es ist ein Ausdruck von Güte, Kinder konsequent zu korrigieren. Eltern, die das beachten, ahmen Jehova nach. „Wen Jehova liebt, den züchtigt er“, erklärte Paulus. Dabei darf man nicht übersehen, dass „Zucht“ oder „züchtigen“ in der Bibel nicht einfach bestrafen bedeutet. Es geht dabei um Unterweisung und Erziehung. Welcher Zweck wird damit verfolgt? Man möchte „eine friedsame Frucht“ erzielen, „nämlich Gerechtigkeit“, wie Paulus erläuterte (Hebräer 12:6, 11). Wenn Eltern ihre Kinder im Sinne Gottes mit Güte erziehen, bestehen gute Chancen, dass friedfertige, integre Erwachsene aus ihnen werden. Kinder, die darauf positiv reagieren, gewinnen Weisheit, Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen — etwas, was viel wertvoller ist als Silber oder Gold (Sprüche 3:11-18).
8. Was ist oft die Folge, wenn Eltern die Erziehung nicht ernst nehmen?
8 Auf Disziplin zu verzichten zeugt dagegen nicht gerade von Liebe. Salomo schrieb unter göttlicher Inspiration: „Wer seine Rute zurückhält, hasst seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Sprüche 13:24). Ohne konsequente Erziehung werden Kinder oft egoistisch und unglücklich. Auf der anderen Seite bringen Kinder, deren Eltern mitfühlend sind, aber feste Grenzen setzen, bessere schulische Leistungen, haben ein besseres Sozialverhalten und machen einen glücklichen Gesamteindruck. Ganz offensichtlich ist es ein Ausdruck von Liebe, die Erziehung ernst zu nehmen.
9. Was sollten Eltern ihren Kindern beibringen, und wie sind diese Prinzipien einzustufen?
9 Wie sieht eine gütige, liebevolle Erziehung aus? Wichtig ist, dass die Eltern ihren Kindern klarmachen, was sie von ihnen erwarten. Zum Beispiel werden Kinder in unseren Reihen von klein auf mit den biblischen Grundprinzipien vertraut gemacht und angeleitet, ihren Glauben zu praktizieren (2. Mose 20:12-17; Matthäus 22:37-40; 28:19; Hebräer 10:24, 25). Sie sollten wissen, dass es da nichts zu verhandeln gibt.
10, 11. Warum ist es bei Familienregeln gut, die Interessen der Kinder mitzuberücksichtigen?
10 Beim Aufstellen von Familienregeln ist es dagegen nicht verkehrt, die Kinder hin und wieder mitreden zu lassen. Bezieht man Jugendliche in die Diskussion mit ein, sind sie eher bereit, sich an diese Regeln zu halten. Wenn es beispielsweise darum geht, wann die Kinder zu Hause sein sollen, könnten die Eltern natürlich einfach eine bestimmte Uhrzeit festlegen. Sie können die Kinder aber auch um Vorschläge bitten und sich ihre Argumente anhören. Anschließend erklären dann die Eltern, was sie sich gedacht hatten und warum. Was ist, wenn die Meinungen, wie zu erwarten, auseinandergehen? In manchen Fällen sehen Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern entgegenzukommen — solange keine biblischen Grundsätze verletzt werden. Verlieren Eltern dadurch an Autorität?
11 Sehen wir uns dazu an, wie liebevoll Jehova auf Lot und seine Familie einging. Nachdem die Engel Lot mit seiner Frau und den Töchtern aus Sodom hinausgeführt hatten, forderten sie ihn auf: „Entrinne in die Berggegend, damit du nicht weggerafft wirst!“ Doch Lot sagte: „Bitte, nicht so, Jehova!“ Dann schlug er eine Alternative vor: „Siehe, bitte, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein. Lass mich bitte dorthin entrinnen.“ Wie reagierte Jehova darauf? „Siehe, ich nehme . . . Rücksicht auf dich“, sagte er (1. Mose 19:17-22). Verlor Jehova dadurch an Autorität? Bestimmt nicht! Er ging einfach auf Lots Bitte ein und war bereit, ihm diesen zusätzlichen Gefallen zu tun. Könnte man bei Familienregeln nicht auch ab und zu den Wünschen der Kinder gerecht werden?
12. Wann fühlt sich ein Kind sicher und geborgen?
12 Natürlich müssen Kinder nicht nur die Regeln kennen, sondern auch die Konsequenzen, falls sie dagegen verstoßen. Wurden die Konsequenzen besprochen und sind sie allen klar, ist es wichtig, sich auch daran zu halten. Es ist kein Zeichen von Liebe, wenn Eltern ihren Kindern ständig eine verdiente Strafe ankündigen, aber nie Taten folgen lassen. „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“, sagt die Bibel (Prediger 8:11). Natürlich wird man sein Kind in der Öffentlichkeit oder vor seinen Freunden nicht blamieren wollen. Doch wenn man zu seinem Ja oder seinem Nein steht — sollte es auch auf eine Strafe hinauslaufen —, weiß das Kind, woran es ist, und wird die Eltern umso mehr respektieren und lieben (Matthäus 5:37).
13, 14. Wie können Eltern bei der Kindererziehung Jehova nachahmen?
13 Gütig zu sein bedeutet auch, dass man nicht alle Kinder über einen Kamm schert. „Wir mussten unsere beiden Mädchen ganz unterschiedlich behandeln“, erzählt Pam. „Was bei der einen half, brachte bei der anderen überhaupt nichts.“ Ihr Mann Larry meint dazu: „Unsere Große hatte einen starken Willen und man kam bei ihr nur mit Strenge weiter. Bei der Jüngeren dagegen reichte schon ein ernster Blick oder ein paar deutliche Worte.“ Es zeugt von Güte, wenn man sich bemüht, bei jedem Kind herauszufinden, auf welche Erziehungsmaßnahmen es am besten anspricht.
14 Jehova gibt Eltern hier ein gutes Beispiel, denn er kennt die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen, der ihm dient (Hebräer 4:13). Außerdem ist er beim Bestrafen weder zu streng noch zu nachsichtig. Er weist sein Volk immer „in rechtem Maße“ zurecht (Jeremia 30:11). Deshalb die Frage: Kenne ich die Stärken und Schwächen meiner Kinder? Kann ich dieses Wissen nutzen, um liebevoll auf sie einzuwirken? Dadurch beweist man, dass man seine Kinder liebt.
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