Jugendliche, hütet euch davor, ein Doppelleben zu führen
„Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend ... Doch wisse, daß der wahre Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird“ (PREDIGER 11:9).
1, 2. Was erklärte ein Jugendlicher, der ein Doppelleben führte?
„ICH bin in einer christlichen Umgebung aufgewachsen, in der Gemeinschaft von Zeugen Jehovas“, schrieb ein Jugendlicher. „Dennoch stand das Leben, das ich führte — auch als ich noch zu Hause war —, in völligem Gegensatz zu den Maßstäben und der Denkweise meiner Eltern. Meistenteils war es ein lockeres, undiszipliniertes Leben, wie es in der Welt üblich ist.“
2 Weiter erklärte der Jugendliche: „Schon bevor ich zehn war, lebte ich in beiden Welten, so gut ich konnte, um in der Schule Anerkennung und Freunde zu finden und gleichzeitig von meinen Eltern akzeptiert zu werden. Was die Schule betrifft, paßte ich mich in der Kleidung und im Verhalten auf bestmögliche Weise an ... Aber zu Hause war ich völlig anders. Da war ich der Christ mit dem guten Benehmen, das meine Eltern erwarteten.“
3. (a) Wovon sind wir überzeugt, doch was ist uns bekannt? (b) Warum lenken wir die Aufmerksamkeit auf Jugendliche?
3 Der Lebenswandel dieses Jugendlichen ist, wie wir wissen, nicht kennzeichnend für die Mehrheit der Jugendlichen in der Versammlung. Die allermeisten von euch jungen Leuten sind — davon sind wir überzeugt — ihren Eltern und der Versammlung gegenüber ehrlich, und darüber freuen wir uns von Herzen. Es ist uns aber auch bekannt, daß sich einige aufrichtig geben, gleichzeitig jedoch Missetaten vor Älteren so gut wie möglich zu verbergen suchen. Daher die Frage: Bist du wirklich die Art von Person, die zu sein du uns glauben machst, oder führst du ein Doppelleben? Wir fragen das nicht, weil wir an euch Jugendlichen herumnörgeln wollen, sondern weil wir euch wirklich lieben und euch helfen möchten, eure Jugend so zu gestalten, daß ihr Freude habt und Jehova gefallt (Prediger 11:9, 10; 12:14; 2. Korinther 5:10).
4. Welche Erwachsenen haben auch ein Doppelleben geführt, doch was ist in letzter Zeit unter Jugendlichen zu beobachten?
4 Vielleicht fragst du dich dennoch: „Warum habt ihr es immer auf uns abgesehen? Wie steht es denn mit den Erwachsenen?“ Auch sie müssen sich zweifellos davor hüten, ein Doppelleben zu führen. Gehasi, der Bedienstete Elisas, handelte betrügerisch, indem er zu vertuschen suchte, daß er von Naaman Geschenke angenommen hatte (2. Könige 5:20-26). Und auch Ananias und Sapphira waren Erwachsene, die ein falsches Spiel trieben. Weil sie einen guten Eindruck erwecken wollten, sagten sie, sie hätten den Aposteln den ganzen Erlös aus dem Verkauf des Feldes gegeben, obwohl sie einen Teil des Geldes für sich selbst zurückbehalten hatten (Apostelgeschichte 5:1-4). Der Grund, weshalb wir uns besonders an euch Jugendliche wenden, besteht jedoch darin, daß das erwähnte Problem in letzter Zeit vermehrt unter euch aufgetreten ist.
Warum einige ein Doppelleben führen
5. (a) Warum führen einige Jugendliche ein Doppelleben? (b) Wie werden Jugendliche häufig behandelt, wenn sie ein ordentliches Leben führen, und was tun daher einige?
5 Wie kommt das? Ein Jugendlicher sprach einen wesentlichen Grund an, als er sagte: „Ich wollte meine Freunde nicht deswegen verlieren, weil ich anders war.“ Zugegeben, wer anders ist — und sei es, daß er sich völlig normal verhält —, wird oftmals zur Zielscheibe von Hohn und Spott. (Vergleiche 1. Petrus 3:16; 4:4.) Um dies zu vermeiden und um die Anerkennung Gleichaltriger zu erlangen, sind manche Jugendliche sogar bereit, sich zu betrinken oder sich auf Geschlechtsbeziehungen einzulassen. Eine 13jährige (keine Zeugin Jehovas), die in allen Fächern die Bestnote hatte und sich an allen Klassendiskussionen beteiligte, klagte: „Jungs sind nie und nimmer an einem Mädchen interessiert, von dem sie im voraus wissen, daß es so gut ist wie ich ... Ich trage mich mit dem Gedanken, mir schlechtere Noten einzuhandeln oder meinen Ruf sonstwie aufzupolieren.“
6. Wodurch wurde Petrus zu einem falschen Verhalten verleitet, und wie sollte das unser Urteil über Jugendliche beeinflussen?
6 Bemerkenswerterweise war auch einmal der Apostel Petrus mehr an seinem Ansehen oder seinem Ruf interessiert als daran, das zu tun, was seines Wissens richtig war. Als jüdische Christen aus Jerusalem nach Antiochia kamen, zog sich Petrus aus der Gemeinschaft der nichtjüdischen Christen zurück, weil er befürchtete, von den Juden wegen seines Umgangs mit diesen Nichtjuden kritisiert zu werden (Galater 2:11-14). Wenn selbst reife Christen dem Gruppenzwang erlegen sind, ist es da verwunderlich, daß es unerfahrenen Jugendlichen passiert? (Sprüche 22:15).
7. Wodurch werden einige Jugendliche vielleicht dazu verleitet, ein Doppelleben zu führen?
7 Ein weiterer Grund, weshalb einige Jugendliche ein Doppelleben führen, besteht darin, daß sie meinen, es entgehe ihnen etwas. In der Schule hören sie, wie Jugendliche von ihrem Treiben erzählen — von ihren großartigen Parties, der phantastischen Musik, dem Alkohol und den Drogen und wie toll man sich dabei fühlt. Oder es wird davon gesprochen, wie gut sie (oder er) küssen und lieben kann. So wird der Wunsch geweckt, diese Dinge zu erleben, und Jugendliche werden dazu verleitet, das auszuprobieren, was die Bibel den „zeitweiligen Genuß der Sünde“ nennt (Hebräer 11:24, 25; 1. Korinther 10:6-8).
8. Was ist der Hauptgrund, weshalb Jugendliche ein Doppelleben führen?
8 Doch der Hauptgrund für das Doppelleben einiger Jugendlicher ist, daß Jehova und die bevorstehende neue Welt einfach keine Realitäten für sie sind. Sie glauben in Wirklichkeit nicht an die Verheißungen Jehovas und an die Warnungen seines Wortes und seiner sichtbaren Organisation hinsichtlich der Folgen des Ungehorsams gegenüber Jehova (Galater 6:7, 8). Sie handeln nicht wie Moses, von dem die Bibel sagt: „Er hielt seinen Blick auf die Belohnung [von seiten Gottes] gerichtet. ... er blieb standhaft, als sähe er den Unsichtbaren.“ Für Moses waren Jehova und seine Verheißungen Realitäten. Wer aber ein Doppelleben führt, dem mangelt es an diesem Glauben. Er sieht nur das, was ihm Satan zeigen möchte: den Glanz seines Systems. So geht der Betreffende dem zeitweiligen Genuß der Sünde nach und versucht gleichzeitig, sich den Anschein der Heiligkeit zu geben (Hebräer 11:26, 27).
Ihr Eltern könnt dazu beitragen
9. (a) Wie können Eltern dazu beitragen, daß ihre Kinder ein Doppelleben führen? (b) Worüber sollten sich Erwachsene im klaren sein, und worauf sollten sie achten?
9 Der Jugendliche, der zu Beginn zitiert wurde, bemerkte: „Was mich in der Schule unbeliebt machte, brachte mir zu Hause Anerkennung und Wohlwollen ein. Aber ich benötigte mehr als das. Ich brauchte jemand, bei dem ich Halt fand, mit dem ich sprechen und dem ich mich anvertrauen konnte. Doch dieses Bedürfnis wurde von meinen Eltern nicht befriedigt.“ Eltern, achtet ihr gewissenhaft darauf, nicht dazu beizutragen, daß eure Kinder ein Doppelleben führen? Laßt ihr ihnen die Aufmerksamkeit und die Anleitung zuteil werden, die sie benötigen? Erwachsene sollten sich über die gewaltigen glaubenszerstörenden Einflüsse im klaren sein, denen unsere Jugendlichen in der Schule ausgesetzt sind, und sollten darauf achten, alles ihnen Mögliche zu tun, um sie zu ermuntern und ihnen zu helfen (Psalm 73:2, 3; Hebräer 12:3, 12, 13).
10. (a) Worüber müssen Eltern auch sprechen? (b) Was ist oftmals die Folge, wenn Eltern keine Anleitung geben?
10 Oftmals drehen sich die Fragen Jugendlicher um das Verhältnis zum anderen Geschlecht — ein Thema, das viele Eltern bedauerlicherweise umgehen. „Sie haben mit mir nie offen darüber gesprochen“, erzählte eine hübsche 15jährige Schülerin, die immer gute Noten bekam. „Alle Informationen über Sex mußte ich mir selbst beschaffen. ... Ich schämte mich zu sehr, als daß ich darüber gesprochen hätte, obwohl es vieles gab, was ich wissen wollte.“ Was war die Folge? Sie sagte: „Die unsichtbare Mauer zwischen meinen Eltern und mir wurde immer dicker, und aus mir wurde ein sehr neugieriges, törichtes und leicht zu beeindruckendes Mädchen.“ Schließlich gab sie den sexuellen Annäherungen eines jungen Mannes nach. Wer war jedoch deiner Meinung nach dafür mitverantwortlich? (Sprüche 22:3; 27:12).
11. (a) Wie können Eltern zeigen, daß sie ihre Kinder lieben? (b) Wie werden Jugendliche wahrscheinlich auf solche Liebe reagieren?
11 Eltern sollten ihre Kinder unbedingt spüren lassen, daß sie sie wirklich lieben, indem sie ihnen Zeit widmen, vertrauliche Gespräche mit ihnen führen und ihnen Anleitung geben (Sprüche 15:22; 20:18). „Wenn sie sich um mich kümmern würden, dann würden sie meiner Meinung nach einige Regeln aufstellen“, sagte ein anderer Jugendlicher. Junge Leute mögen sich zwar im Augenblick über Regeln und Vorschriften ärgern, doch später sind sie dafür dankbar. Eine Jugendliche schrieb an ihre Mutter: „Da ich ständig nach Schlupflöchern Ausschau hielt und nach Möglichkeiten, mich den strengen Regeln und Vorschriften zu entziehen, bin ich dir unendlich dankbar, daß du bei mir die Zügel so kurz gehalten hast.“ Ihr Eltern, zeigt also eure Liebe zu euren Kindern, indem ihr von ihnen verlangt, sich an eure Anleitung zu halten! Tragt auf keinen Fall dazu bei, daß sie ein Doppelleben führen — laßt den Gedankenaustausch nicht abreißen, und seid für sie da, wenn sie euch brauchen.
12. Welche unweise Haltung einiger Eltern trägt dazu bei, daß ihre Kinder ein Doppelleben führen?
12 Eltern können aber auch auf eine ganz andere Weise dazu beitragen, daß ihre Kinder ein Doppelleben führen. Das geht aus den Worten eines Richters hervor, der an einem höheren Gericht in New Jersey tätig ist. Er sagte: „Lehrer bemühen sich, die Kinder wegen Verfehlungen in der Schule in Zucht zu nehmen, und werden dann von den Eltern getadelt statt unterstützt.“ Einige Eltern glauben offenbar irrigerweise, ihre Kinder seien fehlerfrei. Selbst wenn christliche Älteste oder andere verantwortliche Personen in der Versammlung Eltern auf eine Verfehlung ihrer Kinder aufmerksam machen, stellen diese sich manchmal taub. Dadurch tragen sie zu einem heuchlerischen Verhalten ihrer Kinder bei.
Was es in Wirklichkeit bedeutet, ein Doppelleben zu führen
13. Was bedeutet es in Wirklichkeit, ein Doppelleben zu führen?
13 Folgendes sollte man unbedingt berücksichtigen: Wer ein Doppelleben führt, ist eigentlich ein Falschspieler, ein Betrüger, ein Heuchler (Psalm 12:2; 2. Timotheus 3:13). Er gleicht Satan, der ‘immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt’ (2. Korinther 11:14, 15). Auch gleicht er den religiösen Führern, zu denen Jesus sagte: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr getünchten Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 23:27, 28). Ein Doppelleben zu führen ist zweifellos ein schwerwiegendes Vergehen gegen Gott.
14. Warum sollte man es vermeiden, ein Doppelleben zu führen?
14 Eine weitere ernst zu nehmende Tatsache ist folgende: Ein heuchlerisches Verhalten kann nicht für immer verborgen bleiben. „Schon durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe zu erkennen, ob sein Tun lauter und gerade ist“, heißt es in der Bibel (Sprüche 20:11; Lukas 12:1-3). Ja, dein Tun, ob gut oder böse, wird schließlich bekannt werden. Und wie die Bibel zeigt, wird Gott Heuchler streng bestrafen (Matthäus 24:51). Gewiß solltest du bestrebt sein, kein Doppelleben zu führen.
Wie man es vermeidet
15. Was wird Jugendlichen helfen, ein Doppelleben zu vermeiden?
15 E i n e Möglichkeit, ein Doppelleben zu vermeiden, besteht darin, sich darüber im klaren zu sein, worauf eine solche Handlungsweise eigentlich hinausläuft, und sich dann zu fragen: Möchte ich, daß man mich als einen Heuchler in Erinnerung behält, als einen Nachahmer Satans und der Pharisäer? Bestimmt nicht. Noch etwas anderes wird dir helfen, ein Doppelleben zu vermeiden, nämlich an das Herzeleid und die Schwierigkeiten zu denken, die ein solches Leben für dich mit sich bringen wird. Denke an das, was Gehasi widerfuhr, weil er versuchte, ein Doppelleben zu führen. Der Aussatz Naamans ging auf ihn über, und er war für den Rest seines Lebens leprakrank. Und Ananias und Sapphira wurden von Jehova zu Tode gebracht, weil sie sich den Anschein von Großzügigkeit geben wollten (2. Könige 5:27; Apostelgeschichte 5:5, 9, 10).
16. Was geschah mit einem Jugendlichen, der ein weltliches Leben zu führen begann?
16 Es gibt auch entsprechende neuzeitliche Beispiele. Ein Jugendlicher in den Vereinigten Staaten hatte angefangen, die Bibel zu studieren und die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Aber dann begann er, ein weltliches Leben zu führen, und brach die Verbindung zu den Zeugen ab. Nach Jahren schrieb er: „Vor etwa zwei Monaten habe ich Gott gebeten, einen Zeugen Jehovas zu mir zu schicken, da ich den Wunsch verspürte, einen neuen Anfang zu machen. Ich studierte wieder. Da platzte die Bombe. Vor einem Monat stellte man bei mir das Kaposi-Sarkom fest, das zu dem neuartigen unheilbaren Aids-Syndrom gehört.“ Der junge Mann schloß mit den Worten: „Hätte ich damals die biblischen Warnungen beachtet und sie befolgt, dann wäre ich heute nicht in dieser Situation.“ Sicherlich möchtest du solch traurige Folgen vermeiden. Die Welt hat tatsächlich keine Werte mehr zu bieten (1. Johannes 2:15-17).
17. Welche weitere Überlegung sollte Jugendliche von einem Doppelleben abhalten?
17 An die möglichen Folgen für den Namen Jehovas zu denken wird dir ebenfalls helfen, ein Doppelleben zu vermeiden. Zu dem eingangs erwähnten Jugendlichen sagte einmal jemand, der beobachtete, daß er eine Zigarette annahm: „Ich wußte gar nicht, daß Zeugen Jehovas rauchen. Bist du nicht ein Zeuge?“ Wie er später erklärte, beunruhigte ihn diese Frage tief, weil seine Handlungsweise Schmach auf den Namen Jehovas brachte. Möchtest du, daß das geschieht? Hältst du so wenig von unserem Gott, daß du wie das untreue Volk Israel Schmach auf seinen Namen bringen willst? (Psalm 78:36, 37, 41; Hesekiel 36:22).
18. (a) Wie würden Eltern wahrscheinlich reagieren, wenn sie herausfänden, daß ihr Kind ein Doppelleben führt? (b) Warum sollte das einen christlichen Jugendlichen davon zurückhalten, ein Doppelleben zu führen?
18 Denke auch an den guten Ruf und die Empfindungen deiner Eltern. „Es kam der Tag, an dem meine Eltern erfuhren, wie es wirklich um mich bestellt war“, schrieb dieser Jugendliche. „Sie waren entsetzt. Und ich sah meine Mutter und meinen Vater zum erstenmal in meinem Leben weinen. Mein Verhalten hatte sie schwer getroffen.“ Wahrscheinlich würden auch deine Eltern Tränen vergießen, wenn sie herausfänden, daß du ein Doppelleben führst. Willst du es darauf ankommen lassen? „Ein guter Name ist wertvoller als großer Reichtum“, sagt die Bibel (Sprüche 22:1, Menge). Durch ein Doppelleben machst du deinen eigenen guten Namen zunichte. Aber nicht nur das. Du verdirbst auch den guten Namen deiner Eltern und beschmutzt ihn, indem du ihre Würde verletzt und ihnen Schande bereitest (Sprüche 10:1; 17:21).
19. Welches Licht warf das Fehlverhalten der Söhne Jakobs auf ihn, und was kann man daraus lernen?
19 Das Beispiel der Söhne Jakobs zeigt, wie Kinder den guten Namen ihrer Eltern ruinieren können. Als Dina, die Tochter Jakobs, vergewaltigt worden war, brachten ihre Brüder die Männer der betreffenden Stadt um und plünderten die Stadt, weshalb Jakob klagte: „Ihr habt mich in Verruf gebracht, indem ihr mich bei den Bewohnern des Landes zu einem Gestank macht.“ Gott wies Jakob sogar an, aus der Gegend wegzuziehen (1. Mose 34:30; 35:1). Auch du kannst den Namen deines Vaters und deiner Mutter zu einem Gestank machen, so daß sie sich schämen, ihren Nachbarn und Freunden gegenüberzutreten. Ja die Bibel sagt: „Ein unvernünftiger Sohn ist seinem Vater ein Verdruß und Bitterkeit für die, die ihn geboren hat“ (Sprüche 17:25).
20. Welche wunderbare Gabe haben christliche Eltern ihren Kindern zugänglich gemacht?
20 Wir sind jedoch überzeugt, daß du deinen Eltern keinen Verdruß und keine Bitterkeit bereiten möchtest. Denke daher daran, wie sich deine Handlungsweise auf deine Eltern auswirkt. Und wenn du das Vorrecht hast, christliche Eltern zu haben, dann vergiß nicht, was sie dir gegeben haben — nicht nur das Leben, sondern etwas noch Kostbareres. Von Jehova wird in der Bibel gesagt: „Deine liebende Güte ist besser als Leben“ (Psalm 63:3). Dadurch, daß dich deine Eltern in der Wahrheit aufgezogen haben, haben sie dir Gottes liebende Güte zugänglich gemacht und dir geholfen, ein Verhältnis zu ihm zu haben. Das ist besser, als Leben zu haben, denn selbst wenn du sterben solltest, wird Gott dich auferwecken und dir ewiges Leben im Paradies geben.
Hilf anderen, es zu vermeiden
21. (a) Welche Verantwortung haben Jugendliche, die von Missetaten anderer wissen? (b) Welches gute Beispiel gab eine 13jährige?
21 Wie verhält es sich, wenn du von jemandem weißt, daß er ein Doppelleben führt? Ermuntere ihn zunächst, sich an die Ältesten zu wenden. Was aber, wenn der Betreffende das nicht tut? Dann hast du die schriftgemäße Verantwortung, es zu melden (3. Mose 5:1). Wir wissen, daß dies nicht leicht ist, aber es ist das einzig Richtige. „Treu gemeint sind die von einem liebenden Freund zugefügten Wunden“, sagt die Bibel (Sprüche 27:6). Ein 13jähriges Mädchen ging nach einer Ansprache, durch die sie ihre schriftgemäße Verantwortung erkannte, zu einer Freundin, von deren Missetaten sie wußte, und forderte sie auf, zu den Ältesten zu gehen und ein Bekenntnis abzulegen. „Ich erkundigte mich später bei ihr, ob sie mit einem Ältesten gesprochen hatte“, schrieb sie. „Das war nicht der Fall. Daher sprach ich mit einem.“ Das Mädchen stellte dann die Frage: „War es richtig, meine ehemals beste Freundin zu ‚verpetzen‘?“ Natürlich handelte sie richtig. Die unmittelbaren Folgen mögen zwar betrüblich sein, doch das Endergebnis kann erfreulich sein, ja es kann sogar Leben gerettet werden (Hebräer 12:11).
22. Zu welcher weisen Handlungsweise werden Jugendliche ermuntert, und wozu wird sie führen?
22 Aber all dies kannst du dir ersparen, wenn du gar nicht erst beginnst, ein Doppelleben zu führen. Sei also weise. Entwickle ein inniges persönliches Verhältnis zu Gott, so wie zu einem engen Freund. Das ist möglich, indem du regelmäßig zu ihm betest, ihn um Hilfe bittest und indem du eifrig sein Wort, die Bibel, studierst, so daß du seine Eigenschaften wirklich schätzenlernst. Dann wirst du als Jugendlicher gesegnet werden und das Herz deiner Eltern erfreuen. Doch was noch wichtiger ist — du erfreust das Herz Jehovas (Sprüche 27:11).
Wie würdest du antworten?
□ Warum führen einige Jugendliche ein Doppelleben?
□ Inwiefern tragen einige Eltern dazu bei, daß ihre Kinder ein Doppelleben führen?
□ Was bedeutet es in Wirklichkeit, ein Doppelleben zu führen?
□ Wie können Jugendliche es vermeiden, ein Doppelleben zu führen?
□ Welche Verantwortung haben Jugendliche, die von schwerwiegenden Verfehlungen anderer Jugendlicher wissen?
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Vertrauliche Gespräche zeugen von der Liebe der Eltern
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Wenn du von einem schwerwiegenden Vergehen eines anderen weißt, so ermuntere ihn, ein Bekenntnis abzulegen