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  • Das Leben der eigenen Kinder retten
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 15. 7. S. 20-23

Das Leben der eigenen Kinder retten

MICHAEL und Alphina leben auf dem Land, in einem Tal in den grünen Bergen von KwaZulu-Natal (Südafrika). Es war nicht einfach für sie, sieben Kinder großzuziehen. Michael tat mit der Unterstützung seiner Frau sein Bestes, folgendem biblischen Gebot, das sich an Väter richtet, zu gehorchen: „Zieht ... [eure Kinder] weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4). Trotzdem stellen sich mitunter Probleme ein.

Unter afrikanischen Hirtenjungen ist es zum Beispiel üblich, die elterlichen Herden zusammenzuführen, um mehr Zeit zu haben, miteinander zu spielen. Manchmal stellen sie Unfug an oder unterhalten sich über Dinge, über die sie besser nicht reden sollten. Als Michaels Söhne das Hüten der familieneigenen Herde übernehmen sollten, gab er ihnen die strikte Anweisung, mit bestimmten Kindern keinen Umgang zu haben (Jakobus 4:4). Es kam allerdings vor, daß er sie doch zusammen vorfand, wenn er von der Arbeit heimkam. Daher mußte er erzieherische Maßnahmen ergreifen (Sprüche 23:13, 14).

War Michael zu streng mit seinen Kindern? Manche mögen so denken, aber wie Jesus Christus sagte, „erweist sich die Weisheit durch ihre Werke als gerecht“ (Matthäus 11:19). Michael und Alphina schufen zu Hause eine liebevolle Atmosphäre, sie nahmen sich Zeit für ihre Kinder und belehrten sie über den Inhalt und die Wahrheiten der Bibel.

Michael und Alphina haben vier Töchter: Thembekile, Siphiwe, Tholakele und Thembekani. Alle vier sind Vollzeitverkündigerinnen der guten Botschaft von Gottes Königreich. Zwei ihrer Söhne dienen als vorsitzführender Aufseher in Versammlungen der Zeugen Jehovas. Ihr dritter Sohn ist Dienstamtgehilfe, und seine Frau steht im Vollzeitdienst.

Viele christliche Eltern mit einer großen Familie erleben den Segen, daß ihre Kindererziehung von Erfolg gekrönt ist. Allerdings verlassen auch Kinder die Wahrheit, die von ihren Eltern gut erzogen wurden. Zweifellos behalten ihre Eltern das Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn im Sinn und geben die Hoffnung nicht auf, daß ihr Sohn oder ihre Tochter bereuen und schließlich Rettung erlangen wird (Lukas 15:21-24).

Doch leider wenden sich von einigen christlichen Eltern alle ihre Kinder von der Christenversammlung ab. Das gibt besonders in manchen Gebieten Afrikas Grund zur Besorgnis, wo mit den Kindern alles in Ordnung zu sein scheint, bis sie das Teenageralter erreichen. In der Blüte der Jugend lassen sie sich dann zur Unmoral verleiten, die in Satans Welt gang und gäbe ist (1. Johannes 5:19). Auf Grund dessen erfüllen viele Väter nicht die Voraussetzungen, um als Ältester zu dienen (1. Timotheus 3:1, 4, 5). Einem christlichen Vater sollte die Rettung der eigenen Hausgemeinschaft sehr am Herzen liegen. Was können Eltern tun, um das Leben ihrer Kinder zu retten?

Seid enge Freunde eurer Kinder

Jesus war nicht nur vollkommen, sondern auch jedem Menschen an Erkenntnis und Erfahrung weit überlegen. Trotzdem behandelte er seine unvollkommenen Jünger als enge Freunde (Johannes 15:15). Deshalb waren sie gern mit ihm zusammen und blühten in seiner Gegenwart regelrecht auf (Johannes 1:14, 16, 39-42; 21:7, 15-17). Eltern können daraus etwas lernen: Wie kleine Pflänzchen ihre Blätter dem warmen Sonnenlicht entgegenstrecken, so blühen auch Kinder auf, wenn zu Hause eine liebevolle, herzliche Atmosphäre herrscht.

Ihr Eltern, fühlen sich eure Kinder frei, mit all ihren Sorgen zu euch zu kommen? Hört ihr ihnen zu? Versucht ihr, bevor ihr irgendwelche Schlüsse zieht, zunächst herauszufinden, wie eure Kinder denken und was sie empfinden, damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt? Helft ihr ihnen geduldig, Antworten auf bestimmte Fragen zu finden, indem ihr mit ihnen in biblischen Veröffentlichungen nachforscht?

Eine Mutter aus Südafrika erklärt: „Schon vom ersten Schultag an ermunterten wir unsere Tochter, uns von ihren täglichen Erlebnissen zu erzählen. Ich fragte sie zum Beispiel, mit wem sie die Pause verbracht hatte. Oder ich erkundigte mich nach ihrer neuen Lehrerin. ‚Wie sieht sie aus?‘ Was war für diese Woche geplant? Einmal kam unsere Tochter nach Hause und sagte, ihre Englischlehrerin wolle sich mit der Klasse einen Film ansehen, über den die Schüler dann später einen Aufsatz schreiben sollten. Da der Filmtitel fragwürdig klang, erkundigten wir uns und fanden heraus, daß der Film für einen Christen völlig abwegig ist. Wir besprachen die Sache als Familie. Am nächsten Tag ging unsere Tochter zur Lehrerin und erklärte ihr, sie wolle sich diesen Film nicht ansehen, weil die darin vertretenen Moralvorstellungen nicht mit ihrem christlichen Glauben zu vereinbaren seien. Die Lehrerin dachte über die Angelegenheit nach. Sie bedankte sich später bei unserer Tochter und sagte, sie wolle nicht, daß sich die Klasse etwas ansähe, was sie im nachhinein bereuen müßte.“ Das beständige liebevolle Interesse der Eltern, ihrer Tochter zur Rettung zu verhelfen, trug gute Früchte. Sie ist ein fröhlicher, positiver Mensch und ist heute im südafrikanischen Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society tätig.

Jesus gab ein vorzügliches Beispiel, wie man mit den Kindern anderer Leute umgehen sollte. Er hatte sie gern um sich (Markus 10:13-16). Eltern sollten froh sein, mit den eigenen Kindern etwas unternehmen zu können! In manchen Gegenden Afrikas genieren sich die Väter, wenn sie von anderen dabei beobachtet werden, wie sie mit ihren Söhnen Ball spielen oder andere Spiele machen. Aber ein christlicher Vater sollte sich niemals zu wichtig nehmen und denken, andere dürften nicht sehen, daß er etwas mit seinen Kindern unternimmt. Kinder brauchen Eltern, die ihnen gern Zeit widmen. Dadurch fällt es jungen Menschen leichter, ihnen ihre Sorgen anzuvertrauen. Werden solche emotionellen Bedürfnisse vernachlässigt, können Kinder reizbar werden oder sich zurückziehen, besonders wenn sie ständig zurechtgewiesen werden.

Paulus schrieb in seinem Brief an die Kolosser folgendes über familiäre Beziehungen: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden“ (Kolosser 3:21). Das läßt darauf schließen, daß mitunter ein unausgewogenes Verhältnis besteht, nämlich zuviel Zurechtweisung und zuwenig Freundschaft. Kinder und Jugendliche, die sich geliebt und geschätzt fühlen, werden wahrscheinlich eher positiv auf erforderliche erzieherische Maßnahmen reagieren.

Die Liebe zu Gott

Das wertvollste Erbe, das Eltern ihren Kindern geben können, ist ihr eigenes Vorbild im Zeigen von Liebe. Kinder müssen hören und sehen können, wie Eltern ihre Liebe zu Gott in Wort und Tat zum Ausdruck bringen. Ein junger Mann, der im südafrikanischen Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society arbeitet, erzählt: „Als Junge habe ich meinem Vater immer bei Arbeiten rund ums Haus geholfen. Ich hab’ ihm gern geholfen, einfach, weil er die kleinen Handreichungen wirklich geschätzt hat. Er hat mir in dieser Zeit immer viel über Jehova erzählt. Ich erinnere mich beispielsweise an einen Samstag, an dem wir den Rasen mähten, was echte Schwerstarbeit war. Es herrschte eine brütende Hitze. Weil mein Vater so schwitzte, lief ich zwei Gläser Wasser mit Eis holen. Mein Vater sagte: ,Junge, siehst du, wie weise Jehova ist? Eis schwimmt auf Wasser. Würde es nämlich nach unten sinken, dann würde alles Leben auf dem Grund von Seen und Teichen sterben. Statt dessen wirkt das Eis wie eine Isoliermatte. Lernen wir dadurch Jehova nicht noch besser kennen?‘a Als ich später wegen meiner neutralen Haltung im Gefängnis war, hatte ich Zeit zum Nachdenken. Eines Abends, als ich niedergeschlagen in meiner Zelle saß, erinnerte ich mich an die Worte meines Vaters. Von welcher Bedeutung sie doch waren! Wenn irgend möglich, wollte ich Jehova für immer anbeten.“

Ja, Kinder müssen erkennen können, daß sich die Eltern in allem, was sie tun, von Liebe zu Gott leiten lassen. Die Liebe zu Gott und bereitwilliger Gehorsam ihm gegenüber sollte als Triebfeder zu erkennen sein, besonders wenn es um den Besuch der Zusammenkünfte, die Beteiligung am Predigtdienst und das Lesen und Studieren der Bibel im Familienkreis geht (1. Korinther 13:3). Vor allem sollte die Liebe zu Gott in den aufrichtigen Gebeten zum Ausdruck kommen, die für die Familie gesprochen werden. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist, daß man seinen Kindern ein solches Erbe gibt. Deshalb wurde den Israeliten geboten: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. Und es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:5-7; vergleiche Matthäus 22:37-40).

Die ererbte Sündhaftigkeit steht der Liebe zu Gott und dem Gehorsam ihm gegenüber oft entgegen (Römer 5:12). Deshalb gebietet die Bibel auch: „O ihr, die ihr Jehova liebt, haßt das Böse“ (Psalm 97:10). Schlechte Gedanken führen nicht selten zu schlechten Taten. Diese lassen sich vermeiden, wenn ein Kind noch einen weiteren wesentlichen Charakterzug entwickelt.

Gottesfurcht

Liebe, verbunden mit einer achtungsvollen Scheu davor, Jehova zu mißfallen, ist äußerst wünschenswert. Jesus Christus gab uns das vollkommene Beispiel, wie man „an der Furcht Jehovas“ seine Freude haben kann (Jesaja 11:1-3). Eine solche Furcht ist lebenswichtig, wenn das Kind die Blüte der Jugend erreicht und das sexuelle Verlangen sehr stark wird. Die Gottesfurcht kann einem Jugendlichen helfen, dem Druck der Welt, der zu einem unsittlichen Verhalten führen kann, zu widerstehen (Sprüche 8:13). In manchen Gegenden scheuen sich Eltern davor, ihre Kinder zu unterweisen, wie man mit sexuellen Versuchungen umgehen sollte. Viele denken, es sei verkehrt, darüber zu sprechen. Aber wozu hat die Nachlässigkeit der Eltern geführt?

Die Mediziner Buga, Amoko und Ncayiyana befragten 1 702 Mädchen und 903 Jungen aus den ländlichen Gebieten der Transkei (Südafrika). Das South African Medical Journal berichtete, daß „von den Befragten bereits 76 % der Mädchen und 90,1 % der Jungen sexuelle Erfahrungen gemacht hatten“. Das Durchschnittsalter der Mädchen betrug 15 Jahre, und viele waren zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden. Mehr als 250 Mädchen hatten schon eine oder mehrere Schwangerschaften hinter sich. Viele Fälle von Geschlechtskrankheiten waren eine weitere Folge.

Anscheinend sind sich viele Eltern nicht bewußt, daß sie ihre Kinder darüber belehren müssen, wie man es schafft, sich nicht auf voreheliche Beziehungen einzulassen. In der obenerwähnten Zeitschrift wird nämlich erklärt: „In den Kulturkreisen der ländlichen Transkei sind Kindergebären und Mutterschaft hochangesehene Attribute der Weiblichkeit. Und das wird von Mädchen, die gerade die Pubertät hinter sich haben, sehr schnell begriffen.“ Die gleiche Problematik wird aus anderen Teilen der Erde berichtet.

Viele junge Leute in Afrika bemängeln, daß ihre Eltern sie nicht aufklären. Einigen Christen war es zu peinlich, das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg zu verwenden.b Auf den Seiten 20 bis 23 werden der ehrenhafte Gebrauch der Geschlechtsorgane und die Veränderungen erklärt, die während der Pubertät vor sich gehen.

Christliche Eltern, die sich der Herausforderung stellen, mit ihren Kindern Gottes Ansicht über Sexualität zu behandeln, sind wirklich zu loben. Am besten gehen sie Schritt für Schritt vor, wobei sie das Begriffsvermögen des Kindes berücksichtigen. So wird zum Beispiel das Alter des Kindes eine Rolle dabei spielen, inwieweit die Eltern beim Erklären der Körperteile und ihrer Funktionen auf Einzelheiten eingehen. Sonst könnte es sein, daß ein unerfahrener Jugendlicher gar nicht versteht, was gemeint ist (1. Korinther 14:8, 9).

Ein Südafrikaner, Vater von zwei Töchtern und einem Sohn, erzählt: „Mir bot sich öfter die Gelegenheit, auch mit meinen Mädchen über das heikle Thema Sexualität zu sprechen. Allerdings hat sich besonders meine Frau unserer Töchter angenommen und dabei das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg verwendet. [Siehe Seite 26—31.] Als mein Sohn 12 Jahre war, beschloß ich, ihn auf eine lange Bergwanderung mitzunehmen. Bei dieser Gelegenheit sprachen wir ganz ausführlich über die Entwicklung, die mit dem Körper eines Jungen vor sich geht, und welchem besonderen Zweck das dient, falls er später einmal heiraten sollte. Ich sprach mit ihm auch darüber, sich unbedingt vor der entwürdigenden Gewohnheit der Masturbation zu hüten und Mädchen voller Achtung zu begegnen — mit der gleichen Achtung wie seiner Mutter und seinen Schwestern gegenüber.“

Mit Freude belohnt

Die obenerwähnten Eltern gaben sich die größte Mühe, und sie sind überglücklich, die guten Ergebnisse ihrer Erziehung bei ihren drei Kindern zu sehen. Diese sind heute erwachsen und mit treuen Christen verheiratet. Ihr Sohn und ihre Schwiegersöhne dienen als Älteste in der Christenversammlung, und zwei von ihnen standen zusammen mit ihrem Ehepartner viele Jahre lang im Vollzeitdienst.

Ja, Eltern, die fleißig an der Rettung ihrer Hausgemeinschaft arbeiten, können erwarten, durch die Freude an ihren Kindern, die günstig auf die biblische Belehrung reagieren, belohnt zu werden, denn in Sprüche 23:24, 25 heißt es: „Wer Vater eines Weisen wird, wird sich auch über ihn freuen. Dein Vater und deine Mutter werden sich freuen.“ Nehmen wir zum Beispiel die eingangs erwähnte Großfamilie. „Wenn ich daran denke, welchen Fortschritt meine Kinder in geistiger Hinsicht gemacht haben“, sagt Alphina, „hüpft mein Herz vor Freude.“ Mögen alle christlichen Eltern darauf hinarbeiten, diese Freude als Lohn zu empfangen!

[Fußnoten]

a Nähert sich die Temperatur des Wassers dem Gefrierpunkt, wird es leichter und steigt auf. Siehe das Buch Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? (Seite 137, 138), herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

b Siehe auch Fragen junger Leute — Praktische Antworten, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

[Bild auf Seite 23]

Ein Vater kann für den richtigen Rahmen sorgen, um sein Kind aufzuklären

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