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  • Wem kann man in unserer furchterregenden Zeit wirklich vertrauen?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 4. S. 10-15

Wem kann man in unserer furchterregenden Zeit wirklich vertrauen?

„Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt“ (PSALM 146:3).

1. Welches ist ein Merkmal unserer Zeit, und welche Notwendigkeit läßt es erkennen?

WENN wir uns als Kinder vor etwas fürchteten, suchten wir gewöhnlich bei unseren mitfühlenden Eltern Trost und Schutz, weil wir ihnen vertrauten. Auch als Erwachsene benötigen wir Personen, denen wir vertrauen können. Und das ist besonders in unseren Tagen der Fall, wo so viel Furchterregendes geschieht. Über unsere Zeit hieß es in einer in der Bundesrepublik Deutschland erscheinenden Zeitung: „Die Welt ist voller Angst wie nie zuvor.“ Immer wieder äußern Staatsmänner, Journalisten und andere ihre Befürchtungen hinsichtlich der schwerwiegenden Probleme, vor denen die Menschheit heute steht.

2. Inwiefern wurden Furcht und Mißtrauen für die heutige Generation vorausgesagt?

2 Ihre Äußerungen bestätigen das, was Jesus Christus über unsere Zeit prophezeite, als er sagte, sie werde gekennzeichnet sein durch „Angst und Bangen unter den Nationen, die ... weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:25, 26). Die Bibel hat vorausgesagt, daß in den heutigen „letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden“ und daß die Menschen ‘eigenliebig sein werden, nicht loyal, Verleumder und Verräter’. Diese Worte lassen erkennen, daß sich unser Zeitalter unter anderem durch großes Mißtrauen auszeichnen würde (2. Timotheus 3:1-4).

Vertrauensschwund

3. Welche Beweise gibt es dafür, daß das Vertrauen in unserem Zeitalter immer mehr schwindet?

3 In unserer furchterregenden Zeit benötigen wir dringend Personen, denen wir vertrauen können, die loyal sind und uns in Notzeiten helfen. Doch viele Menschen fühlen sich von denen im Stich gelassen, denen sie vertraut haben. Eine im Ausland erscheinende Zeitung schrieb: „Man schenkt den meisten öffentlichen Einrichtungen kein Vertrauen.“ Am wenigsten vertraut man führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Der Vertrauensschwund hat aber auch auf den Familienkreis übergegriffen, was an den erschreckend hohen Scheidungsraten zu erkennen ist. In einigen Ländern endet jede dritte oder sogar jede zweite Ehe mit Scheidung. Aus einem Land wird berichtet, daß 70 Prozent aller neugeschlossenen Ehen innerhalb von 10 Jahren geschieden werden. Das Vertrauen schwindet also immer mehr. Mißtrauen tritt an seine Stelle. Es ist somit nichts Ungewöhnliches, wenn heute jemand sagt: „Ich traue keinem mehr.“

4. Wie wirkt sich die Furcht auf viele junge Leute aus?

4 Das große Mißtrauen ist darauf zurückzuführen, daß wir in der furchterregendsten Zeit der ganzen Menschheitsgeschichte leben. In unserem Jahrhundert haben zwei schreckliche Weltkriege und noch Dutzende anderer Konflikte 100 Millionen Menschen das Leben gekostet. Heute besteht die Gefahr, daß durch Atomwaffen alles Leben auf der Erde ausgelöscht wird. Das beeinträchtigt selbst schon das Vertrauen der Jüngsten. In einer Ärztezeitschrift hieß es: „Die Furcht vor der Gefahr eines nuklearen Holocaust wirkt sich immer mehr auf Kinder, ja sogar auf Kleinkinder aus.“ Gemäß einer kanadischen Zeitung sind viele junge Leute heute von „Zynismus, Traurigkeit, Bitterkeit und einem Gefühl der Hilflosigkeit“ erfüllt. Ein Jugendlicher sagte: „Wir fühlen uns einfach schutzlos und von den Erwachsenen allein gelassen. Vielleicht wachsen wir als die zynischste Generation auf, die es je gegeben hat.“

5. Welches Empfinden würde der unschuldigste und hilfloseste Teil der Menschheit zum Ausdruck bringen, wenn er dazu in der Lage wäre?

5 Und was würde eine andere Gruppe — wenn sie sich zu Wort melden könnte — zu dem Thema Schutz durch die Erwachsenen sagen? Wir meinen diejenigen, die noch vor ihrer Geburt durch eine Abtreibung getötet werden. Nach einer Schätzung werden weltweit jährlich etwa 55 Millionen Abtreibungen vorgenommen. Welch ein Verrat an dem unschuldigsten und hilflosesten Teil der Menschheit!

6. Inwiefern ist durch Verbrechen das Mißtrauen in der heutigen Zeit noch vergrößert worden?

6 Das steigende Mißtrauen ist aber auch noch der wachsenden Furcht vor etwas anderem zuzuschreiben: der Furcht, einem Verbrechen zum Opfer zu fallen. Viele handeln heute wie die Frau, die sagte, sie schlafe jede Nacht mit einem Revolver unter dem Kopfkissen. Eine andere Frau, die in Furcht lebt, bemerkte: „Es widerstrebt mir ungemein. ... Meine Großmutter schloß nie die Türen ab.“ In einer in Puerto Rico erscheinenden Zeitung hieß es: „Wer im Gefängnis sitzt, sind wir“ — ja, eingesperrt in unserer eigenen verschlossenen und verriegelten Wohnung. Die Furcht der Menschen ist begründet. In den Vereinigten Staaten steht beispielsweise jede dritte Frau in der Gefahr, irgendwann in ihrem Leben tätlich angegriffen zu werden. Der höchste beamtete Arzt im amerikanischen Gesundheitswesen erklärte, daß jedes Jahr „etwa 4 Millionen Amerikaner von schweren Gewalttätigkeiten betroffen werden — Mordanschlägen, Vergewaltigungen, Mißhandlungen an Frauen und Kindern sowie Raubüberfällen“. Diese Verbrechen sind in vielen Ländern gang und gäbe. Und dadurch wird das Vertrauen der Menschen zu anderen immer mehr erschüttert.

7. Warum tragen schlechte wirtschaftliche Verhältnisse zum Mißtrauen bei?

7 In unterentwickelten Ländern lebt die Mehrheit der Menschen in Armut. Die wenigsten vertrauen darauf, daß sie von jemandem daraus befreit werden. Wie der Präsident eines solchen Landes erklärte, sterben in einer Provinz 270 von 1 000 Neugeborenen vor Vollendung des ersten Lebensjahres. Nur jedes hundertste Haus wird mit Wasser versorgt. Wie aus amtlichen Quellen verlautet, leben in einem anderen Land 60 Prozent der Kinder in Not, und 7 Millionen Kinder, die sich selbst überlassen sind, „wachsen als ungebildete, der Gesellschaft entfremdete und arbeitsunfähige Ausgestoßene auf“. In den Vereinigten Staaten soll es nach einer Schätzung 500 000 obdachlose Jugendliche geben. Doch nach Auffassung einiger liegt die tatsächliche Zahl wesentlich höher. Inwieweit können solche Jugendliche ihren Eltern, der Gesellschaft oder den Versprechungen führender Persönlichkeiten Vertrauen schenken?

8. (a) Inwiefern ist die Stabilität wohlhabender Länder und die Weltwirtschaft gefährdet? (b) Inwieweit kann man darauf vertrauen, daß Fachleute wirtschaftliche Probleme lösen?

8 Von wirtschaftlichen Problemen werden selbst wohlhabende Länder heimgesucht. Vor kurzem hatten die Vereinigten Staaten die höchste Zahl an Bankzusammenbrüchen seit der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre zu verzeichnen. Ein Volkswirtschaftler schrieb: „Das Endergebnis ist ein Bankensystem, das heute gewiß ebenso zerbrechlich ist wie das in den 20er Jahren“, das heißt, kurz bevor es zusammenbrach. Ein Beobachter sprach von „einem bevorstehenden, möglicherweise verheerenden Sturm“ in der Weltwirtschaft. Ein anderer sagte: „Das Dringlichkeitsempfinden ist auf die Spannungen im internationalen System zurückzuführen, die sich nicht erst abzeichnen, sondern bereits vorhanden sind.“ Darf man darauf vertrauen, daß Volkswirtschaftler die Nationen aus dieser schwierigen Lage herausführen werden? Wie einer von ihnen sagte, sind ihre Vorhersagen „so erschreckend, daß sie zweifellos in erster Linie Verwirrung stiften“.

Unangebrachter Optimismus

9. (a) Was ist mit dem Optimismus geschehen, der um die Jahrhundertwende herrschte? (b) Warum hätten Jehovas Zeugen im Jahre 1945 nicht den Wunsch gehabt, ein UN-Dokument zu unterzeichnen?

9 Wie sehr unterscheiden sich doch diese Äußerungen von dem Optimismus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Welt herrschte! Nach einigen Jahrzehnten relativen Friedens war man der Meinung, Frieden und Wohlstand würden neue Höhen erklimmen. Doch im Jahre 1914 zerschlugen sich diese Aussichten durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nach einem noch schrecklicheren zweiten Weltkrieg wurde 1945 die Charta der Vereinten Nationen unterzeichnet. Die Nationen entwarfen in schriftlicher Form eine Vision von einer Nachkriegswelt des Friedens, des Wohlstands und der Gerechtigkeit. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht hieß es: „Das Schlußdokument wurde von 51 Ländern unterzeichnet, die jeden Kontinent, jede Rasse und jede Religion repräsentierten.“ Doch es gab eine Religion, die nicht vertreten war und auch nicht den Wunsch hatte, einen Repräsentanten zu stellen — Jehovas Zeugen. Sie wußten, daß die Versprechungen — Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit — weder von einer der Nationen der Welt noch von einem Zusammenschluß dieser Nationen (wie den Vereinten Nationen) erfüllt würden.

10. Wie sieht die Wirklichkeit aus, verglichen mit dem Traum der Vereinten Nationen im Jahre 1945?

10 In dem erwähnten Bericht war außerdem zu lesen: „Nach 40 Jahren scheint es angebracht zu sein, die Realitäten den Idealen gegenüberzustellen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Realitäten sind: eine weniger sichere Welt und zunehmende Gewalttätigkeit. Der stetig wachsenden Bevölkerung mangelt es an Nahrung, Wasser, Obdach, Gesundheitsfürsorge und Bildung. Das hätte man sich im Jahre 1945 nicht träumen lassen.“ Weiter hieß es: „Vor 40 Jahren schlossen sich die Nationen zusammen, um sicherzustellen, daß alle Menschen ein Leben führen können, das frei ist von Furcht und Not. Doch die reale Welt der 1980er Jahre steht zumindest für ein Viertel der Menschheit im Zeichen erdrückender Armut. Jeden Tag gibt es durchschnittlich 50 000 Todesfälle, die auf Hunger oder damit zusammenhängende Ursachen zurückzuführen sind.“ Die Nationen geben aber stündlich über 100 Millionen Dollar für den Krieg aus.

11. Wie vertrauenswürdig sind menschliche Versprechungen einer besseren Welt?

11 Können wir angesichts dieser traurigen Bilanz nach Jahrhunderten, in denen die Menschen Gelegenheit hatten, jene Probleme zu lösen, noch auf menschliche Versprechungen vertrauen? Diese Versprechungen sind in etwa ebenso vertrauenswürdig wie die Worte des Kapitäns eines Ozeanriesen, der sagte: „Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der heutzutage ein [großes] Schiff sinken könnte. ... Der moderne Schiffsbau hat dergleichen unmöglich gemacht.“ Ein Mitglied der Besatzung versicherte einem Passagier: „Selbst Gott könnte dieses Schiff nicht versenken.“ Aber dieses Schiff, die Titanic, ging 1912 unter, und 1 500 Menschen fanden dabei den Tod. Im Jahre 1931 vertrat die Staatliche Gesellschaft für Erziehung und Bildung in den Vereinigten Staaten den Standpunkt, durch Bildung werde „das Verbrechen noch vor dem Jahr 1950 praktisch ausgerottet“ sein. Und 1936 schrieb ein englischer Journalist, 1960 würden „Nahrung, Kleidung und Obdach so wenig kosten wie Luft“. Würdest du nicht auch sagen, daß die Wirklichkeit heute jene Versprechungen Lügen straft?

Wem man uneingeschränkt vertrauen kann

12. Wem können wir uneingeschränkt vertrauen, und welche Anleitung hat er uns gegeben?

12 Wir benötigen daher dringend eine Instanz, an die wir uns vertrauensvoll wenden können, um die heutige furchterregende Zeit durchzustehen. Es darf aber keine menschliche Instanz sein, denn die Menschheit hat sich in so gewaltige Probleme hineinmanövriert, daß sie sich selbst nicht daraus befreien kann. Die Instanz, der wir uneingeschränkt vertrauen können, ist der Schöpfer des Menschen, Jehova Gott. Er weiß, warum sich die Welt in ihrem gegenwärtigen Zustand befindet, wohin sie steuert und was er diesbezüglich tun wird. Diesen Aufschluß hat er für uns in einem Buch geoffenbart, das er uns als Anleitung gegeben hat — die Bibel. Über sie lesen wir in 2. Timotheus 3:16, 17: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“

13. Was erkennen Jehovas Zeugen in bezug auf die Bibel an?

13 Beachte diese deutlichen Worte. Gottes inspiriertes Wort stellt Dinge richtig. Es sagt uns, was recht ist. Es macht uns völlig tauglich. Es rüstet uns vollständig für das Gute aus. Zugegeben, viele akzeptieren die Bibel nicht als das, was sie ist — das Wort Gottes. Aber Jehovas Zeugen erkennen sie als das an (1. Thessalonicher 2:13). Wir wissen, daß der Schöpfer des ehrfurchtgebietenden Universums mit seinen Milliarden von Galaxien und Trillionen von Sternen bestimmt die Fähigkeit besitzt, ein Buch schreiben zu lassen. Und er ist auch in der Lage, darauf zu achten, daß dieses Buch zum Nutzen derer, die nach der Wahrheit suchen, unverfälscht bleibt (1. Petrus 1:25).

14. Inwiefern stimmt die Bibel mit den gegenwärtigen Verhältnissen überein?

14 Was hat das Wort Gottes über die Frage des Vertrauens zu sagen? Seine Ausführungen stimmen voll und ganz mit den gegenwärtigen Verhältnissen überein. In Jeremia 10:23 heißt es treffend: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten.“ Und in Psalm 146:3 ergeht die Aufforderung: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“

15. Was rät uns die Bibel im Hinblick auf Vertrauen?

15 Gottes Wort warnt uns sogar davor, auf uns selbst zu vertrauen, weil Menschen unvollkommen sind (Römer 5:12). In Jeremia 17:9 heißt es: „Das Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas.“ Deshalb wird in Sprüche 28:26 gesagt: „Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig, wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen.“ Wo können wir denn die Weisheit finden, die uns hilft zu entrinnen? In Sprüche 9:10 ist zu lesen: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang, und den Heiligsten erkennen, das ist Verständnis.“ Ja, nur der Schöpfer verfügt über die Weisheit, von der wir uns in der heutigen furchterregenden Zeit leiten lassen können. Deshalb wird uns in Sprüche 3:5, 6 geraten: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.“

Gottes Ansicht über die Religionen der Welt

16. Was meinen die Anhänger der Religionen der Welt wie die Pharisäer zur Zeit Jesu irrigerweise?

16 Die Weisheit von Gott wird uns helfen, nicht in die tödliche Schlinge zu geraten, in die die Religionen der Welt getappt sind. Ihre Anhänger meinen, gerecht zu sein, weil sie religiös sind. Ihre Einstellung wird in Lukas 18:9 beschrieben, wo wir lesen: „Er [Jesus] redete ... zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, ... in diesem Gleichnis.“ Ein Pharisäer dankte Gott dafür, daß er kein Sünder sei, während ein Steuereinnehmer Gott wiederholt bat: „O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig.“ Jesus erklärte: „Ich sage euch: Dieser [der Sünder] ging als gerechter erwiesen als jener [der Pharisäer] in sein Haus hinab; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Lukas 18:10-14).

17. Was hält Gott von den religiösen Bemühungen derer, die den Pharisäern gleichen?

17 Der Pharisäer demütigte sich nicht vor Gott, sondern hielt sich gemäß seinen eigenen Maßstäben für gerecht. Doch Gott sah die Sache anders (Matthäus 23:25-28). Der demütige Sünder ließ das erkennen, wovon in Jesaja 66:2 die Rede ist, wo gesagt wird: „Auf diesen also werde ich schauen, auf den Niedergedrückten und den, der zerschlagenen Geistes ist und der vor meinem Wort zittert.“ Die religiösen Führer der Juden zitterten nicht vor dem Wort Gottes. Sie ließen es außer acht. Sie taten, was sie wollten, und dachten, Gott würde sie anerkennen. Aber Jesus erklärte ihnen: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 7:21-23).

18. Wie wird Gott Religionen beurteilen, die behaupten, ihm zu dienen, sich aber nicht an seine Gesetze halten?

18 Jene religiösen Führer im ersten Jahrhundert vertrauten nicht auf Gott, sondern auf Traditionen, um derentwillen sie Gottes Gesetze übertraten (Matthäus 15:3, 9). Jesus sagte daher zu ihnen: „Euer Haus wird euch verödet überlassen“ (Matthäus 23:38). Als Beweis dafür, daß Gott tatsächlich die jüdische Religion verworfen hatte, fielen sie, ihre Hauptstadt, Jerusalem, und ihr Tempel im Jahre 70 unserer Zeitrechnung den römischen Heeren zum Opfer. Heute verhält es sich ebenso. Die religiösen Führer der Welt haben eigene Maßstäbe für die Anbetung aufgestellt, die nicht den Maßstäben Gottes entsprechen. Somit tun sie nicht den Willen Gottes, sondern ihren eigenen. In den Augen Gottes sind sie deshalb Täter der Gesetzlosigkeit (Titus 1:16). Als Beweis dafür, daß Gott diese Religionen verworfen hat, werden sie bald von den Nationen vernichtet werden, so wie Jerusalem mit seinem Tempel im ersten Jahrhundert von römischen Heeren vernichtet wurde. (Siehe Offenbarung, Kapitel 17, 18.)

19. Welche Fragen können hinsichtlich der Religion gestellt werden?

19 Ist diese Bewertung der Religionen der Welt zu streng? Wieso können wir sicher sein, daß in kurzem Gottes Strafgerichte über sie kommen werden? Was muß eine Religion tun, damit sie Gottes Anerkennung findet? Gibt es geschichtliche Präzedenzfälle, die zeigen, daß Jehova diejenigen bewahrt, die sich ihm aufrichtig zuwenden und sich seinen Gesetzen unterwerfen? Der folgende Artikel wird auf diese Fragen eingehen.

Wiederholungsfragen

◻ Was hat zu dem Mißtrauen in der heutigen Zeit beigetragen?

◻ Wieso war der Optimismus der Welt unangebracht?

◻ Wem können wir uneingeschränkt vertrauen, und welche Anleitung hat er uns gegeben?

◻ Warum sollten wir nicht auf uns selbst oder auf andere Menschen vertrauen?

◻ Was hält Gott von den Religionen der Welt?

[Bilder auf Seite 13]

Der Pharisäer hielt sich für gerecht, doch der Sünder bat Gott demütig um Barmherzigkeit

[Bild auf Seite 15]

Gott verurteilt Religionen, die nicht seinen Willen tun, ebenso, wie er den Judaismus im ersten Jahrhundert verurteilte, als römische Heere Jerusalem zerstörten

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