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Wie stehen Christen zum Einbalsamieren?Der Wachtturm 2002 | 15. März
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Andere Theorien gehen davon aus, dass man mit dem Einbalsamieren begann, nachdem gut erhaltene Leichname in kohlensaurem Natron (Natriumkarbonat) gefunden wurden, einem Alkali, von dem es in Ägypten und seinen Nachbarländern reiche Vorkommen gibt.
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Wie stehen Christen zum Einbalsamieren?Der Wachtturm 2002 | 15. März
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Die alten Ägypter balsamierten ihre Toten hauptsächlich aus religiösen Gründen ein. Ihre Vorstellung von einem Leben nach dem Tod war mit dem Wunsch verknüpft, mit der stofflichen Welt verbunden zu bleiben. Sie glaubten, dass ihr Körper bis in alle Ewigkeit verwendet und wieder belebt werde. Obwohl das Einbalsamieren üblich war, hat man bis heute keine Aufzeichnungen der Ägypter gefunden, wie sie dabei vorgingen. Der umfangreichste Bericht darüber stammt von dem griechischen Historiker Herodot aus dem fünften Jahrhundert v. u. Z. Versuche, bei denen das von ihm beschriebene Vorgehen nachvollzogen wurde, sollen allerdings nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben.
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Wie stehen Christen zum Einbalsamieren?Der Wachtturm 2002 | 15. März
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[Kasten/Bild auf Seite 31]
EINBALSAMIERUNG — DAMALS UND HEUTE
Im alten Ägypten hing die Art der Einbalsamierung eines Leichnams offenbar von der Stellung der Familie ab. Eine wohlhabende Familie entschied sich wahrscheinlich für folgende Verfahrensweise:
Mittels eines Metallinstruments wurde das Gehirn durch die Nasenlöcher herausgezogen. Anschließend wurde der Schädel mit geeigneten Mitteln behandelt. Dann entfernte man die inneren Organe mit Ausnahme von Herz und Nieren. Damit man in das Körperinnere gelangen konnte, musste ein Einschnitt gemacht werden. Solch ein Vorgehen galt jedoch als sündig. Um das Problem zu umgehen, bestimmten die ägyptischen Balsamierer einen so genannten Leichenöffner, den Einschnitt vorzunehmen. Sobald dies geschehen war, floh der Betreffende, denn Verfluchung und das Bewerfen mit Steinen waren die Strafe für dieses angebliche Verbrechen.
Die leere Bauchhöhle wurde gründlich ausgewaschen. Der Historiker Herodot schrieb: „Sie [füllen] die Bauchhöhle mit reiner zerriebener Myrrhe, mit Kas[s]ia und den übrigen Spezereien, aber nicht mit Weihrauch. Nun nähen sie alles wieder zu.“
Als Nächstes dehydrierte man den Körper, indem man ihn für 70 Tage in kohlensaurem Natron einweichte. Danach wurde der Leichnam gewaschen und kunstvoll in Leinentücher gewickelt. Diese wurden dann mit Harz oder einer gummiartigen Substanz bestrichen, die als Klebstoff diente. Die fertige Mumie legte man in einen verschwenderisch geschmückten menschenförmigen Holzkasten.
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