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    Der Wachtturm 2003 | 15. Dezember
    • Wachsamkeit — Immer dringlicher

      „Wacht deshalb beharrlich, weil ihr nicht wisst, an welchem Tag euer Herr kommt“ (MATTHÄUS 24:42).

      1, 2. Was zeigt, dass wir im Abschluss des gegenwärtigen Systems der Dinge leben?

      „DAS 20. Jahrhundert [war] hauptsächlich durch Kriege geprägt“, sagt der Autor Bill Emmott. Er räumt ein, dass alle Epochen der Menschheitsgeschichte unter dem Einfluss von Krieg und anderen Formen der Gewalt standen. Aber wie er weiter ausführt, bildete das 20. Jahrhundert insofern eine Ausnahme, „als es über alle Stränge schlug. In ihm entspann sich erstmals ein wahrhaft weltweiter Konflikt ... Und wie um das mit allem Nachdruck zu bekräftigen, entfachte es nicht nur einen, sondern gleich zwei solcher Weltbrände.“

      2 Kriege, in denen ‘sich Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben’ würde, wurden von Jesus Christus vorausgesagt. Sie sind jedoch nur e i n Bestandteil des ‘Zeichens der Gegenwart Christi und des Abschlusses des Systems der Dinge’. Jesus erwähnte in seiner großen Prophezeiung auch Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben (Matthäus 24:3, 7, 8; Lukas 21:6, 7, 10, 11). Solche unheilvollen Ereignisse haben auf vielerlei Weise an Umfang und Schwere zugenommen. Die Schlechtigkeit des Menschen nimmt überhand, was sich in seiner Einstellung zu Gott und den Mitmenschen deutlich zeigt. Auch der allgemeine Sittenverfall sowie die Zunahme an Verbrechen und Gewalt lassen sich nicht leugnen. Die Menschen lieben das Geld mehr als Gott und sind geradezu süchtig nach Vergnügungen. All das beweist, dass wir in „kritischen Zeiten“ leben (2. Timotheus 3:1-5).

      3. Wie sollten uns die ‘Zeichen der Zeit’ berühren?

      3 Fragen wir uns: Wie berührt mich der stetige Verfall der menschlichen Gesellschaft? Viele reagieren heute gleichgültig oder sogar gefühllos auf erschütternde Ereignisse. Die Einflussreichen und Intellektuellen der Welt können die ‘Zeichen der Zeit’ nicht deuten, und die religiösen Führer haben es versäumt, die richtige Anleitung zu geben (Matthäus 16:1-3). Aber Jesus ermahnte seine Nachfolger: „Wacht deshalb beharrlich, weil ihr nicht wisst, an welchem Tag euer Herr kommt“ (Matthäus 24:42). Er forderte dazu auf, nicht nur vorübergehend wachsam zu sein, sondern ‘beharrlich zu wachen’. Um beharrlich zu wachen, müssen wir beständig wachsam sein, auf der Hut bleiben. Das setzt mehr voraus als lediglich anzuerkennen, dass wir in den letzten Tagen, einer schwierigen Zeit, leben. Wir müssen fest davon überzeugt sein, dass ‘sich das Ende aller Dinge genaht hat’ (1. Petrus 4:7). Nur dann werden wir uns bewusst sein, wie sehr die Zeit drängt, und entsprechend wachsam bleiben. Deshalb sollten wir über die Frage nachdenken: Was kann uns in der Überzeugung bestärken, dass das Ende nahe ist?

      4, 5. (a) Was wird uns in der Überzeugung bestärken, dass das Ende des heutigen bösen Systems nahe ist, und warum? (b) Worin besteht eine Parallele zwischen den Tagen Noahs und der Gegenwart des Menschensohnes?

      4 Überlegen wir einmal, welche Verhältnisse vor der Flut der Tage Noahs herrschten, jenem einmaligen Ereignis in der Menschheitsgeschichte. Die Menschen waren so böse, dass ‘es Jehova in seinem Herzen schmerzte’. Er erklärte: „Ich werde die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen“ (1. Mose 6:6, 7). Und genau das tat er. Jesus zog eine Parallele zwischen damals und heute, indem er sagte: „Geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein“ (Matthäus 24:37).

      5 Es ist nur vernünftig, anzunehmen, dass Jehova über die heutige Welt genauso denkt wie über die Welt vor der Sintflut. Wenn er der damaligen gottlosen Welt ein Ende setzte, wird er mit Sicherheit auch die heutige verderbte Welt vernichten. Genau zu verstehen, welche Parallelen zwischen der damaligen und der heutigen Situation bestehen, wird uns in der Überzeugung bestärken, dass das Ende der gegenwärtigen Welt nahe ist. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich denn feststellen? Es sind mindestens fünf. Die erste Parallele ist die unmissverständliche Warnung vor der bevorstehenden Vernichtung.

      ‘Warnung vor Dingen, die noch nicht zu sehen waren’

      6. Was beschloss Jehova in den Tagen Noahs zu tun?

      6 In den Tagen Noahs erklärte Jehova: „Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen“ (1. Mose 6:3). Mit diesem göttlichen Erlass begann 2490 v. u. Z. das Ende jener gottlosen Welt. Stellen wir uns vor, was das für die damals Lebenden bedeutete! Nur noch 120 Jahre, und Jehova würde „die Sintflut der Wasser über die Erde [bringen], um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben“ (1. Mose 6:17).

      7. (a) Wie reagierte Noah auf die Warnung vor der Sintflut? (b) Wie sollten wir auf die Warnungen vor dem Ende des gegenwärtigen Systems reagieren?

      7 Noah wurde Jahrzehnte im Voraus vor der Katastrophe gewarnt, und er nutzte die Zeit weise, indem er sich darauf vorbereitete, sie zu überleben. Der Apostel Paulus schrieb: „Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft“ (Hebräer 11:7). Wie steht es mit uns? Seit 1914 die letzten Tage des gegenwärtigen Systems der Dinge begannen, sind jetzt schon fast 90 Jahre vergangen. Wir leben unbestreitbar in der „Zeit des Endes“ (Daniel 12:4). Wie sollten wir auf Warnungen reagieren, die wir erhalten haben? „Wer ... den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“, heißt es in der Bibel (1. Johannes 2:17). Deshalb ist es jetzt höchste Zeit, den Willen Jehovas in dem deutlichen Bewusstsein zu tun, dass die Zeit drängt.

      8, 9. Welche Warnungen lässt Jehova in der Neuzeit ergehen, und wie werden sie bekannt gemacht?

      8 In der Neuzeit haben aufrichtige Erforscher der Bibel aus diesem Buch erfahren, dass das gegenwärtige System der Dinge der Vernichtung geweiht ist. Glauben wir das? Beachten wir, dass Jesus Christus klar und deutlich sagte: „Dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matthäus 24:21). Jesus sagte auch, er werde als der von Gott ernannte Richter kommen und die Menschen voneinander trennen, so wie ein Hirte Schafe von Ziegen trennt. Die für unwürdig Befundenen würden „in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25:31-33, 46).

      9 Jehova hat seinem Volk diese Warnungen ständig vor Augen gehalten. Er tut das durch entsprechende zeitgemäße Mahnungen in der geistigen Speise, die der „treue und verständige Sklave“ austeilt (Matthäus 24:45-47). Außerdem wird jede Nation, jeder Stamm, jede Zunge und jedes Volk aufgefordert: „Fürchtet Gott, und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ (Offenbarung 14:6, 7). Ein wesentlicher Bestandteil der Königreichsbotschaft, die Jehovas Zeugen weltweit predigen, ist die Warnung, dass Gottes Königreich bald die Menschenherrschaft beseitigen wird (Daniel 2:44). Diese Warnung darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gott, der Allmächtige, hält stets Wort (Jesaja 55:10, 11). Das hat er in den Tagen Noahs getan und das wird er auch in unserer Zeit tun (2. Petrus 3:3-7).

      Die sexuelle Verdorbenheit nimmt überhand

      10. Welche Ausmaße hatte die sexuelle Verdorbenheit in den Tagen Noahs?

      10 Die heutige Zeit lässt sich auch noch in anderer Hinsicht mit den Tagen Noahs vergleichen. Jehova hatte dem ersten Mann und der ersten Frau geboten, die Erde mit Nachkommen zu füllen; dazu sollten sie auf würdige Weise innerhalb der Ehe von der Fortpflanzungsfähigkeit Gebrauch machen, die er ihnen verliehen hatte (1. Mose 1:28). In den Tagen Noahs verunreinigten ungehorsame Engel die Menschheit durch widernatürliche sexuelle Betätigung. Sie kamen zur Erde, materialisierten sich, lebten mit schönen Frauen zusammen und setzten Kinder in die Welt, die halb Mensch, halb Dämon waren: die Nephilim (1. Mose 6:2, 4). Die Sünde dieser lüsternen Engel wird mit den perversen Handlungen verglichen, die in Sodom und Gomorra verübt wurden (Judas 6, 7). Als Folge war damals sexuelle Verdorbenheit an der Tagesordnung.

      11. Welches moralische Klima herrscht heute und macht unsere Zeit den Tagen Noahs gleich?

      11 Wie sieht das moralische Klima heute aus? In den gegenwärtigen letzten Tagen dreht sich das Leben vieler nur um Sex. Paulus beschrieb solche Menschen mit deutlichen Worten als Personen, die „jedes sittliche Gefühl verloren haben“; viele haben sich einem „zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu verüben“ (Epheser 4:19). Pornographie, vorehelicher Geschlechtsverkehr, sexueller Missbrauch von Kindern und Homosexualität sind heute nicht mehr die Ausnahme. Einige empfangen bereits „an sich selbst die volle Vergeltung“ in Form von sexuell übertragbaren Krankheiten, Familienzerrüttung und anderen sozialen Problemen (Römer 1:26, 27).

      12. Warum sollten wir das Böse hassen lernen?

      12 In Noahs Tagen führte Jehova die Sintflut herbei und setzte der sexbesessenen Welt ein Ende. Wir dürfen niemals vergessen, dass unsere Zeit heute wirklich ganz genauso ist wie die Zeit Noahs. In der bevorstehenden „großen Drangsal“ wird die Erde von ‘Hurern, Ehebrechern, Männern, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, und Männern, die bei männlichen Personen liegen’, gesäubert werden (Matthäus 24:21; 1. Korinther 6:9, 10; Offenbarung 21:8). Wir müssen deshalb unbedingt das Böse hassen lernen und Situationen aus dem Weg gehen, die zu Unsittlichkeit führen könnten! (Psalm 97:10; 1. Korinther 6:18).

      Die Erde wird „mit Gewalttat erfüllt“

      13. Warum war die Erde in den Tagen Noahs „voller Gewalttat“?

      13 Ein weiteres Merkmal der Tage Noahs beschreibt die Bibel wie folgt: „Die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt“ (1. Mose 6:11). Gewalttaten waren eigentlich nichts Neues. Adams Sohn Kain hatte seinen gerechten Bruder ermordet (1. Mose 4:8). Und ein Gedicht Lamechs, in dem er sich brüstete, einen jungen Mann — angeblich aus Notwehr — getötet zu haben, verrät, welches gewaltgeprägte Klima damals herrschte (1. Mose 4:23, 24). Neu war in den Tagen Noahs allerdings das Ausmaß der Gewalt. Als ungehorsame Engelsöhne Gottes zur Erde kamen, Frauen heirateten und Nachkommen — die Nephilim — zeugten, eskalierte die Gewalt wie nie zuvor. Jene gewalttätigen Riesen waren „die Fäller“ oder „die zu Fall Bringenden“ (1. Mose 6:4, Fußnote). So kam es, dass „die Erde voller Gewalttat“ war (1. Mose 6:13). Können wir uns vorstellen, wie schwer es für Noah gewesen sein muss, in einer solchen Umgebung seine Kinder großzuziehen? Doch er erwies sich ‘vor Jehova als gerecht unter dieser Generation’ (1. Mose 7:1).

      14. Ist die Welt heute wirklich „mit Gewalttat erfüllt“?

      14 Gewalt hat es alle Zeitalter der Menschheitsgeschichte hindurch gegeben. Aber wie zur Zeit Noahs hat sie in unserer Zeit wieder beispiellose Ausmaße angenommen. Ständig hören wir von häuslicher Gewalt, Terrorakten, organisiertem Völkermord und Amokläufern, die ohne erkennbares Motiv zahlreiche Menschen töten. Zu alldem kommt das Blutvergießen in Kriegen hinzu. Die Erde ist wirklich wieder mit Gewalttat erfüllt. Warum? Was hat zu der Eskalation der Gewalt beigetragen? Die Antwort lässt eine weitere Parallele zur Zeit Noahs erkennen.

      15. (a) Was hat zur Eskalation der Gewalt in den letzten Tagen beigetragen? (b) Wovon können wir überzeugt sein?

      15 Als Gottes messianisches Königreich 1914 im Himmel aufgerichtet wurde, ergriff der auf den Thron erhobene König Jesus Christus eine Maßnahme von historischer Bedeutung. Er warf Satan, den Teufel, samt den Dämonen aus dem Himmel hinaus und verbannte sie in die Umgebung der Erde (Offenbarung 12:9-12). Vor der Sintflut gaben ungehorsame Engel ihre himmlische Stellung freiwillig auf; in der Neuzeit wurden sie jedoch zwangsweise vertrieben. Auch können sie sich auf der Erde nicht mehr materialisieren und sich unerlaubten sinnlichen Genüssen hingeben. Aus lauter Frustration, Wut und Furcht vor dem bevorstehenden Strafgericht stiften sie Menschen und Organisationen zu so unmenschlichen Verbrechen und Gewalttaten an, dass die Verhältnisse zur Zeit Noahs heute noch in den Schatten gestellt werden. Jehova vernichtete die vorsintflutliche Welt, nachdem ungehorsame Engel und ihre Nachkommen die Erde mit Bosheit erfüllt hatten. Nichts anderes wird er in unserer Zeit tun — davon können wir überzeugt sein! (Psalm 37:10). Alle aber, die heute wachsam bleiben, wissen, dass ihre Befreiung nahe ist.

      Die Botschaft wird gepredigt

      16, 17. Worin besteht die vierte Parallele zwischen den Tagen Noahs und unserer Zeit?

      16 Die vierte Parallele zwischen der gegenwärtigen und der vorsintflutlichen Welt zeigt sich an dem Auftrag, den Noah erhielt. Noah baute eine riesige Arche. Außerdem war er ein „Prediger“ (2. Petrus 2:5). Was für eine Botschaft machte er bekannt? Unter anderem rief er offensichtlich zur Reue auf und warnte vor der kommenden Vernichtung. Über Noahs Zeitgenossen sagte Jesus: „Sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte“ (Matthäus 24:38, 39).

      17 Auch Jehovas Zeugen kommen ihrem Predigtauftrag fleißig nach. So wird die Botschaft von Gottes Königreich weltweit bekannt gemacht. Fast überall auf der Erde können Menschen in ihrer Muttersprache die Königreichsbotschaft hören und etwas darüber lesen. Der Wachtturm, der Jehovas Königreich verkündigt, erscheint in einer Auflage von über 25 000 000 Exemplaren und wird in mehr als 140 Sprachen gedruckt. Die gute Botschaft von Gottes Königreich wird also wirklich „auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt ..., allen Nationen zu einem Zeugnis“. Wenn diese Tätigkeit zu Gottes Zufriedenheit ausgeführt worden ist, wird auf jeden Fall das Ende kommen (Matthäus 24:14).

      18. Inwiefern reagieren viele auf unsere Predigttätigkeit genauso wie die meisten Menschen zur Zeit Noahs?

      18 Wenn wir uns ausmalen, wie tief das geistige und sittliche Niveau damals gesunken sein muss, können wir uns ohne weiteres vorstellen, dass Noah und seine Familie von ungläubigen Nachbarn verlacht wurden sowie Beschimpfungen und Spott über sich ergehen lassen mussten. Aber das Ende kam tatsächlich. Auch in den „letzten Tagen“ gibt es jede Menge „Spötter mit ihrem Spott“. „Doch Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb“, sagt die Bibel, und zwar zur festgesetzten Zeit (2. Petrus 3:3, 4, 10). Daran besteht kein Zweifel. Er „wird sich nicht verspäten“ (Habakuk 2:3). Seien wir weise und bleiben wir wachsam!

      Nur wenige überleben

      19, 20. Welche Parallele kann zwischen der Sintflut und der Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge gezogen werden?

      19 Die Schlechtigkeit der Menschen und ihre Vernichtung ist nicht die letzte Parallele zwischen den Tagen Noahs und unserer Zeit. Wie es bei der Sintflut Überlebende gab, so wird es auch Menschen geben, die das Ende des gegenwärtigen Systems überleben. Die Überlebenden der Sintflut waren Sanftmütige, die sich anders verhalten hatten als ihre Zeitgenossen. Sie hatten die göttliche Warnung beachtet und sich von der damaligen verderbten Welt getrennt gehalten. „Noah ... fand Gunst in den Augen Jehovas“, lesen wir in der Bibel. „Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen“ (1. Mose 6:8, 9). Von allen Menschen wurden nur die Mitglieder einer einzigen Familie, nur „wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen“ (1. Petrus 3:20). Und ihnen gab Jehova Gott den Auftrag: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde“ (1. Mose 9:1).

      20 Gottes Wort versichert uns, dass es „eine große Volksmenge“ gibt, die „aus der großen Drangsal kommen“ wird (Offenbarung 7:9, 14). Wie viele werden dazugehören? Jesus selbst sagte: „Eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“ (Matthäus 7:13, 14). Im Vergleich zu den Milliarden Menschen, die heute auf der Erde leben, werden nur wenige die bevorstehende große Drangsal überleben. Es kann aber gut sein, dass sie die gleiche ehrenvolle Aufgabe erhalten wie die Überlebenden der Sintflut und eine Zeit lang Kinder bekommen, die in eine neue menschliche Gesellschaft auf der Erde hineingeboren werden (Jesaja 65:23).

      ‘Wacht beharrlich’

      21, 22. (a) Was hat dir diese Betrachtung des Flutberichts gebracht? (b) Wie lautet der Jahrestext für 2004, und warum sollten wir diese Aufforderung befolgen?

      21 Obwohl die Sintflut schon unendlich lange her zu sein scheint, dient sie als eine Warnung, die wir nicht außer Acht lassen dürfen (Römer 15:4). Die Parallelen zwischen den Tagen Noahs und unserer Zeit sollten uns immer deutlicher bewusst machen, wie bedeutsam die heutigen Ereignisse sind. Sie sollten uns gewissermaßen in Alarmbereitschaft versetzen für den Moment, wo Jesus wie ein Dieb kommt, um das Urteil an den Bösen zu vollstrecken.

      22 Heute leitet Jesus eine gewaltige geistige Bautätigkeit. Damit wahre Anbeter in Sicherheit sind und überleben können, gibt es ein mit der Arche vergleichbares geistiges Paradies (2. Korinther 12:3, 4). Darin müssen wir bleiben, damit wir während der großen Drangsal bewahrt werden. Umgeben ist dieses Paradies von der Welt Satans. Sie ist bereit, sich jeden einzuverleiben, der geistig schläfrig wird. Deshalb müssen wir unbedingt beharrlich ‘wachen’ und für den Tag Jehovas bereit sein (Matthäus 24:42, 44).

  • Sei für den Tag Jehovas bereit
    Der Wachtturm 2003 | 15. Dezember
    • Sei für den Tag Jehovas bereit

      „Erweist ... euch als solche, die bereit sind, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt der Menschensohn“ (MATTHÄUS 24:44).

      1. Warum sollten wir uns über den Tag Jehovas Gedanken machen?

      ES WIRD ein Tag der Schlacht und des Zornausbruchs sein, ein Tag der Angst und der Bedrängnis, ein Tag der Finsternis und der Verwüstung. Der ‘große und furchteinflößende Tag Jehovas’ wird genauso sicher über das gegenwärtige verderbte System der Dinge kommen, wie die Sintflut die verderbte Welt der Tage Noahs hinwegfegte. Er kommt unausweichlich. Aber „es soll geschehen, dass jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird“ (Joel 2:30-32; Amos 5:18-20). Gott wird seine Feinde vernichten und seine Diener retten. Eindringlich erklärt der Prophet Zephanja: „Der große Tag Jehovas ist nahe. Er ist nahe, und er eilt sehr“ (Zephanja 1:14). Doch wann wird das göttliche Strafgericht vollstreckt?

      2, 3. Warum müssen wir uns unbedingt auf den Tag Jehovas vorbereiten?

      2 Jesus sagte: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Matthäus 24:36). Da uns der genaue Zeitpunkt nicht bekannt ist, sollten wir unbedingt die Worte unseres Jahrestextes für 2004 beherzigen: ‘Wacht beharrlich. Erweist euch als solche, die bereit sind’ (Matthäus 24:42, 44).

      3 Um anzudeuten, wie unvermittelt Personen, die bereit sind, in Sicherheit gebracht werden, während andere aufgegeben werden, sagte Jesus: „Zwei Männer [werden] auf dem Feld sein: einer wird mitgenommen und der andere zurückgelassen werden; zwei Frauen werden an der Handmühle mahlen: die eine wird mitgenommen und die andere zurückgelassen werden“ (Matthäus 24:40, 41). Wie wird es in dem entscheidenden Moment um uns persönlich bestellt sein? Werden wir bereit sein oder wird uns dieser Tag überraschen? Viel hängt davon ab, was wir jetzt unternehmen. Für den Tag Jehovas bereit zu sein erfordert, dass wir uns von einer heute üblichen Einstellung nicht anstecken lassen, dass wir gegen einen bestimmten geistigen Zustand ankämpfen und dass wir gewisse Lebensstile meiden.

      Lass dich nicht von Selbstzufriedenheit anstecken

      4. Wie waren Noahs Zeitgenossen eingestellt?

      4 Denken wir an die Tage Noahs. „Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft“, heißt es in der Bibel (Hebräer 11:7). Die Arche an sich war schon außergewöhnlich und nicht zu übersehen. Außerdem war Noah ein „Prediger der Gerechtigkeit“ (2. Petrus 2:5). Aber weder Noahs Bauprojekt noch sein Predigen veranlassten seine Zeitgenossen, etwas zu unternehmen. Warum nicht? „Sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet“. Die Menschen, denen Noah predigte, gingen so sehr in persönlichen Angelegenheiten und Vergnügungen auf, dass sie „keine Kenntnis davon [nahmen], bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte“ (Matthäus 24:38, 39).

      5. Welche Haltung nahmen die Bewohner Sodoms zur Zeit Lots ein?

      5 Genauso war es in den Tagen Lots. Aus der Bibel erfahren wir: „Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tag aber, als Lot aus Sodom herauskam, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle“ (Lukas 17:28, 29). Nachdem Lot durch Engel vor der drohenden Vernichtung gewarnt worden war, unterrichtete er seine Schwiegersöhne davon. Aber in ihren Augen „schien er wie einer zu sein, der Scherz treibt“ (1. Mose 19:14).

      6. Vor welcher Einstellung müssen wir uns hüten?

      6 Wie Noahs und Lots Tage waren, „so wird“ nach Aussage Jesu „die Gegenwart des Menschensohnes sein“ (Matthäus 24:39; Lukas 17:30). Tatsächlich nehmen heute viele eine überwiegend selbstzufriedene Haltung ein. Wir müssen aufpassen, dass wir davon nicht angesteckt werden! Es ist zwar nichts dagegen einzuwenden, in Maßen gut zu essen und zu trinken. Auch die Ehe ist von Gott vorgesehen. Was aber, wenn das zum Allerwichtigsten in unserem Leben geworden ist und geistige Interessen verdrängt hat? Sind wir dann für den furchteinflößenden Tag Jehovas bereit?

      7. Welche Frage sollten wir uns unbedingt stellen, bevor wir irgendetwas unternehmen, und warum?

      7 „Die verbleibende Zeit ist verkürzt“, sagte der Apostel Paulus. „Fortan seien die, die Ehefrauen haben, so, als ob sie keine hätten“ (1. Korinther 7:29-31). Es bleibt uns nur noch eine begrenzte Zeit, um das Königreichspredigtwerk zum Abschluss zu bringen, das Gott uns aufgetragen hat (Matthäus 24:14). Paulus rät sogar Verheirateten, nicht so sehr in der Ehe aufzugehen, dass die Königreichsinteressen in ihrem Leben zweitrangig werden. Was Paulus empfiehlt, ist eindeutig das Gegenteil von Selbstzufriedenheit. Jesus sagte: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE [Gottes] Gerechtigkeit zu suchen“ (Matthäus 6:33). Bevor wir irgendetwas entscheiden oder unternehmen, sollten wir uns unbedingt fragen: Wie wird sich das darauf auswirken, welchen Stellenwert das Königreich in Zukunft in meinem Leben hat?

      8. Was sollten wir tun, wenn sich unser Leben fast nur noch um alltägliche Dinge dreht?

      8 Stellen wir vielleicht fest, dass geistige Interessen in unserem Leben mehr und mehr ins Hintertreffen geraten, weil sich bei uns schon alles so sehr um alltägliche Dinge dreht? Unterscheidet sich unser Lebensstil womöglich kaum noch von dem unserer Mitmenschen, die keine genaue biblische Erkenntnis haben und keine Königreichsverkündiger sind? Wenn ja, dann sollten wir das in unseren Gebeten ansprechen. Jehova kann uns helfen, richtig eingestellt zu sein (Römer 15:5; Philipper 3:15). Er kann uns darin unterstützen, die Königreichsinteressen immer allem voranzustellen, richtig zu handeln und unseren Pflichten ihm gegenüber nachzukommen (Römer 12:2; 2. Korinther 13:7).

      Kämpfe gegen geistige Schläfrigkeit an

      9. Warum müssen wir gemäß Offenbarung 16:14-16 unbedingt gegen geistige Schläfrigkeit ankämpfen?

      9 Sogar in der Prophezeiung, die den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Harmagedon ankündigt, wird warnend darauf hingewiesen, dass einige vielleicht nicht wach bleiben. „Siehe! Ich komme wie ein Dieb“, sagt der Herr Jesus Christus. „Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt, damit er nicht nackt einhergehe und man seine Schande sehe“ (Offenbarung 16:14-16). Die hier erwähnten äußeren Kleider stehen für das, was uns als christliche Zeugen Jehovas kennzeichnet. Dazu zählt unsere Tätigkeit als Königreichsverkündiger und unser christlicher Lebenswandel. Würden wir in einen schlafähnlichen Zustand der Untätigkeit versinken, könnte es sein, dass wir unsere christliche Identität verlieren. Das wäre nicht nur eine Schande, sondern auch gefährlich. Wir müssen gegen geistige Lethargie oder Schläfrigkeit ankämpfen. Wie können wir das schaffen?

      10. Wieso ist das tägliche Bibellesen eine Hilfe, geistig wach zu bleiben?

      10 In der Bibel wird immer wieder betont, wie wichtig es ist, wach und besonnen zu bleiben. In den Evangelien werden wir zum Beispiel ermahnt: „Wacht ... beharrlich“ (Matthäus 24:42; 25:13; Markus 13:35, 37), „Erweist ... euch als solche, die bereit sind“ (Matthäus 24:44), „Haltet ständig Ausschau, bleibt wach“ (Markus 13:33), „Haltet ... euch bereit“ (Lukas 12:40). Der Apostel Paulus wies darauf hin, dass der Tag Jehovas völlig unerwartet über die Welt hereinbrechen wird, und forderte anschließend seine Glaubensbrüder auf: „Lasst uns denn nicht weiterschlafen wie die Übrigen, sondern lasst uns wach und besonnen bleiben“ (1. Thessalonicher 5:6). Im letzten Bibelbuch betont der verherrlichte Christus Jesus, dass er plötzlich kommen wird, denn er sagt: „Ich komme eilends“ (Offenbarung 3:11; 22:7, 12, 20). Auch viele der hebräischen Propheten beschrieben den großen Gerichtstag Jehovas in warnenden Worten (Jesaja 2:12, 17; Jeremia 30:7; Joel 2:11; Zephanja 3:8). Täglich in Gottes Wort, der Bibel, zu lesen und darüber nachzusinnen ist daher eine ausgezeichnete Hilfe, geistig wach zu bleiben.

      11. Warum ist das persönliche Bibelstudium für die geistige Wachsamkeit unverzichtbar?

      11 Fleißig die Heilige Schrift mithilfe der Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ zu studieren, wirkt tatsächlich sehr anregend und hält uns geistig wach! (Matthäus 24:45-47). Damit uns das persönliche Studium aber wirklich etwas bringt, müssen wir es konsequent durchführen und ständig dazulernen (Hebräer 5:14 bis 6:3). Wir müssen regelmäßig feste geistige Speise zu uns nehmen. Dafür Zeit zu finden kann heutzutage schwierig sein (Epheser 5:15, 16). Doch es ist nicht damit getan, die Bibel und biblische Veröffentlichungen nur dann zu lesen, wenn es uns gerade passt. Um „im Glauben gesund“ und wach zu bleiben, ist es unerlässlich, regelmäßig persönlich zu studieren (Titus 1:13).

      12. Wie helfen uns die christlichen Zusammenkünfte und Kongresse, geistige Schläfrigkeit zu bekämpfen?

      12 Auch unsere christlichen Zusammenkünfte und Kongresse helfen uns, gegen geistige Schläfrigkeit anzukämpfen. Wie? Durch die Belehrung, die wir dort erhalten. Werden wir bei diesen Anlässen nicht regelmäßig daran erinnert, wie nahe der Tag Jehovas ist? Die wöchentlichen Zusammenkünfte sind zudem Gelegenheiten, ‘einander zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anzureizen’. Dieses Anreizen oder Anspornen fördert die geistige Wachsamkeit. Kein Wunder, dass uns geboten wird, uns regelmäßig zu versammeln, während wir „den Tag herannahen“ sehen! (Hebräer 10:24, 25).

      13. Wie hilft uns der Predigtdienst, geistig wach zu bleiben?

      13 Uns voll und ganz am Predigtdienst zu beteiligen, hält uns ebenfalls wach. Gibt es ein besseres Mittel, die Zeichen der Zeit und ihre Bedeutung immer deutlich vor Augen zu haben, als mit anderen darüber zu sprechen? Und wenn wir beobachten, wie Personen, mit denen wir die Bibel studieren, Fortschritte machen und das Gelernte anwenden, werden wir selbst in unserem Dringlichkeitsgefühl bestärkt. „Gürtet euren Sinn zur Tätigkeit“, sagte der Apostel Petrus, „bleibt vollständig besonnen“ (1. Petrus 1:13). „Allezeit reichlich beschäftigt [zu sein] im Werk des Herrn“ ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen geistige Schläfrigkeit (1. Korinther 15:58).

      Meide glaubensschädigende Lebensstile

      14. Vor welchem Lebensstil warnt Jesus gemäß Lukas 21:34-36?

      14 Jesus warnte in seiner großen Prophezeiung über das Zeichen seiner Gegenwart auch noch vor einer anderen Gefahr. Er sagte: „Gebt ... auf euch selbst Acht, damit euer Herz niemals durch unmäßiges Essen und unmäßiges Trinken und Sorgen des Lebens beschwert wird und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch kommt wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. Bleibt also wach, und fleht allezeit, damit es euch gelingt, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Menschensohn zu stehen“ (Lukas 21:34-36). Jesus beschrieb ganz genau, was für ein Leben die Menschen im Allgemeinen führen: zu viel essen, zu viel trinken und sich Sorgen aufladen.

      15. Warum sollten wir uns vor übermäßigem Essen und Trinken hüten?

      15 Schlemmerei und Trunkenheit sind mit biblischen Grundsätzen unvereinbar und sollten gemieden werden. Die Bibel sagt: „Begib dich nicht unter starke Weintrinker, unter die, die schlemmerisch Fleisch essen“ (Sprüche 23:20). Essen und Trinken wird aber nicht erst gefährlich, wenn es derartige Ausmaße annimmt. Schon lange vorher kann es schläfrig und träge machen. „Der Faule zeigt sich begehrlich“, lautet ein Bibelspruch, „aber seine Seele hat nichts“ (Sprüche 13:4). So jemand würde vielleicht schon gern den Willen Gottes tun, doch weil er so nachlässig ist, bleibt es bei dem Wunsch.

      16. Wie können wir es vermeiden, uns von Sorgen um die Familie niederdrücken zu lassen?

      16 Vor welchen „Sorgen des Lebens“ warnte Jesus? Dazu gehören persönliche Sorgen, etwa wie man seine Familie ernähren soll. Wie unklug wäre es doch, wenn wir uns von solchen Sorgen niederdrücken lassen würden! „Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzufügen?“, fragte Jesus und forderte seine Zuhörer auf: „Macht euch nie Sorgen und sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘, oder: ‚Was sollen wir trinken?‘, oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘, denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all diese Dinge benötigt.“ Die Königreichsinteressen in unserem Leben allem voranzustellen und darauf zu vertrauen, dass Jehova für uns sorgt, wird uns helfen, unsere Sorgen unter Kontrolle zu halten und wach zu bleiben (Matthäus 6:25-34).

      17. Wie können durch materialistisches Streben Sorgen entstehen?

      17 Sorgen können auch durch materialistisches Streben entstehen. Einige machen sich zum Beispiel selbst das Leben schwer, weil sie einfach über ihre Verhältnisse leben. Andere lassen sich durch Versprechungen auf schnelles Geld zu riskanten Investitionen verleiten. Wieder anderen wird das Streben nach weltlicher Bildung als Mittel zu finanziellem Erfolg zu einer Schlinge. Ein gewisser Bildungsstand kann zwar durchaus notwendig sein, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass sich so mancher durch ein zeitraubendes Streben nach einer gehobenen weltlichen Bildung in geistiger Hinsicht selbst geschadet hat. Wie gefährlich in einer Zeit, wo der Tag Jehovas immer näher kommt! In der Bibel finden wir die Warnung: „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen“ (1. Timotheus 6:9).

      18. Welche Fähigkeit müssen wir erlernen, wenn wir uns nicht in eine materialistische Lebensweise verstricken wollen?

      18 Um sich nicht in eine materialistische Lebensweise zu verstricken, muss man lernen, bei Entscheidungen zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Diese Fähigkeit erlernen wir dadurch, dass wir regelmäßig ‘feste geistige Speise, die reifen Menschen gehört’, zu uns nehmen und ‘unser Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch üben’ (Hebräer 5:13, 14). Fehlentscheidungen können wir auch dadurch vermeiden, dass wir uns „der wichtigeren Dinge“ vergewissern, wenn wir Prioritäten setzen (Philipper 1:10).

      19. Was sollten wir unternehmen, wenn wir feststellen, dass wir kaum noch Zeit für geistige Interessen haben?

      19 Eine materialistische Lebensweise kann uns so verblenden, dass uns womöglich kaum noch Zeit für geistige Interessen bleibt. Wie können wir uns selbst prüfen, damit wir nicht in die Falle eines solchen Lebensstils tappen? Wir müssen unter Gebet überlegen, wie und in welchem Umfang wir unser Leben vereinfachen können. Salomo, ein König im alten Israel, sagte: „Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er isst; aber der Überfluss, der dem Reichen gehört, lässt ihn nicht schlafen“ (Prediger 5:12). Kostet es uns viel Zeit und Kraft, uns um unnötigen materiellen Besitz zu kümmern? Je mehr wir haben, desto mehr müssen wir instand halten, versichern und schützen. Würde es uns möglicherweise gut tun, unser Leben dadurch zu vereinfachen, dass wir uns von gewissen Besitztümern einfach trennen?

      Sei auf jeden Fall bereit

      20, 21. (a) Was versichert uns der Apostel Petrus hinsichtlich des Tages Jehovas? (b) Was müssen wir beständig tun, damit wir für den Tag Jehovas bereit sind?

      20 Für die Welt der Tage Noahs lief die Zeit ab, und sie läuft auch für das gegenwärtige System der Dinge ab. Der Apostel Petrus versichert uns: „Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem Tag die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden.“ Weder die sinnbildlichen Himmel (böse Regierungen) noch die sinnbildliche Erde (die von Gott entfremdete Menschheit) werden der Hitze des glühenden Zorns Gottes standhalten. Wie wir für diesen Tag bereit sein können, deutete Petrus mit dem Ausruf an: „Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet!“ (2. Petrus 3:10-12).

      21 Zu den heiligen Handlungen und Taten der Gottergebenheit gehört unter anderem, dass wir regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte besuchen und uns am Predigtdienst beteiligen. Beweisen wir dadurch unsere von Herzen kommende Ergebenheit gegenüber Gott, während wir geduldig auf den großen Tag Jehovas warten. Ja, ‘tun wir unser Äußerstes, um schließlich von Gott fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden’ (2. Petrus 3:14).

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