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Sie stand für Gottes Volk einDer Wachtturm 2011 | 1. Oktober
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Als die Eltern starben, nahm sich der gütige Vetter Mordechai der armen Kleinen an. Er war ein ganzes Stück älter und nahm sie als seine Tochter bei sich auf (Esther 2:5-7, 15).
Sie lebten in der persischen Hauptstadt Susa, wo man über die jüdischen Vertriebenen, die sich bemühten, ihrer Religion und dem Gesetz Mose die Treue zu halten, vermutlich die Nase rümpfte. Doch Esther hat von ihrem Vetter viel über Jehova erfahren, den Gott, der sein Volk aus Barmherzigkeit schon so oft aus schwierigen Situationen befreit hatte und es auch immer wieder tun würde (3. Mose 26:44, 45). Das hat die beiden mit Sicherheit einander nähergebracht und immer mehr zusammengeschweißt.
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Sie stand für Gottes Volk einDer Wachtturm 2011 | 1. Oktober
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Die bezaubernde Esther war nicht zu übersehen, und so holte man sie von Mordechai weg und nahm sie mit hinüber zu dem prunkvollen Palast am anderen Flussufer (Esther 2:8). Der Abschied muss den beiden schwergefallen sein, waren sie doch wie Vater und Tochter. Von sich aus hätte Mordechai seine Esther niemals jemandem zur Frau gegeben, der nicht an denselben Gott glaubte wie er — und wenn es der König höchstpersönlich gewesen wäre. Doch hier waren ihm die Hände gebunden. Esther muss die letzten Worte, die Mordechai ihr mit auf den Weg gab, nur so in sich aufgesogen haben.
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Niemand hat sich wohl so viele Gedanken um Esther gemacht wie Mordechai. Wir erfahren, dass er Tag für Tag eigens am Frauenpalast vorbeiging, um sich zu erkundigen, wie es ihr geht (Esther 2:11). Seine Quelle waren womöglich Bedienstete, die ihn freundlicherweise auf dem Laufenden hielten. Was hörte er über Esther? Etwas, was sein Vaterherz sehr stolz gemacht haben muss.
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Sie stand für Gottes Volk einDer Wachtturm 2011 | 1. Oktober
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Wie wir lesen, hatte Mordechai dem Mädchen zum Beispiel eingeschärft, sich über sein jüdisches Erbe auszuschweigen — bestimmt, weil er wusste, wie voreingenommen man am königlichen Hof gegen sein Volk war. Hielt sie sich daran, obwohl er nicht mehr direkt neben ihr stand? Es heißt: „Esther hatte weder über ihr Volk noch über ihre Verwandten berichtet, denn Mordechai selbst hatte ihr aufgetragen, es nicht zu berichten“ (Esther 2:10). Das muss ihn von Herzen gefreut haben! Sie hörte also immer noch auf ihn und war nach wie vor ein kluges und umsichtiges Mädchen.
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Sie stand für Gottes Volk einDer Wachtturm 2011 | 1. Oktober
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Ganz und gar nicht! Sie hielt sich weiter bescheiden an das, was ihr Pflegevater Mordechai ihr gesagt hatte. Die Verbindung zum jüdischen Volk blieb ihr Geheimnis. Als Mordechai dann entdeckte, dass am Hof gegen Ahasverus eine Verschwörung im Gange war, übermittelte Esther ihrem Mann, was Mordechai ihr aufgetragen hatte, und das Mordkomplott wurde vereitelt (Esther 2:20-23).
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