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Übe Glauben aus, der auf Wahrheit beruhtDer Wachtturm 1991 | 15. September
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Übe Glauben aus, der auf Wahrheit beruht
„Ohne Glauben ... ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (HEBRÄER 11:6).
1, 2. Was war für Adam eine Glaubensprüfung, und was war die Folge?
MIT Glauben hat es mehr auf sich, als davon überzeugt zu sein, daß Gott existiert. Adam, der erste Mensch, zweifelte nicht an der Existenz Jehovas Gottes. Gott hatte mit Adam in Verbindung gestanden, höchstwahrscheinlich durch seinen Sohn, das WORT (Johannes 1:1-3; Kolosser 1:15-17). Doch weil Adam Jehova nicht gehorchte und keinen Glauben an ihn ausübte, verlor er die Aussicht auf ewiges Leben.
2 Für Adam schien das künftige Glück gefährdet zu sein, als seine Frau, Eva, Jehova ungehorsam wurde. Schon der Gedanke, sie zu verlieren, war für den ersten Menschen eine Glaubensprüfung. Ob Gott das Problem so lösen könnte, daß Adams Glück und Wohlergehen weiterhin gesichert wären? Als Adam sich Eva in der Übertretung anschloß, zeigte er, daß er offenbar anderer Meinung war. Statt sich ernsthaft um göttliche Leitung zu bemühen, versuchte er, das Problem auf seine Weise zu lösen. Weil Adam keinen Glauben an Gott ausübte, brachte er über sich und alle seine Nachkommen den Tod (Römer 5:12).
Was ist Glauben?
3. Worin unterscheidet sich die biblische Definition des Wortes Glauben von der Definition in einem Wörterbuch?
3 In einem Wörterbuch wird Glauben als „feste Überzeugung von etwas, wofür es keinen Beweis gibt“ definiert. Die Bibel stützt diesen Gedanken ganz und gar nicht, sondern betont genau das Gegenteil. Glauben beruht auf Tatsachen, auf Wirklichkeiten, auf Wahrheit. So heißt es in der Bibel: „Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“ (Hebräer 11:1). Wer Glauben hat, besitzt die Garantie, daß sich alles, was Gott verheißt, schon so gut wie erfüllt hat. Der überzeugende Beweis für unsichtbare Wirklichkeiten ist so überwältigend, daß der Glaube diesem Beweis gleichgestellt wird.
4. Auf welche Weise wird in einem Nachschlagewerk die biblische Definition von Glauben gestützt?
4 In der Neuen-Welt-Übersetzung wird die Kausativform des hebräischen Verbs ’amán manchmal mit „Glauben ausüben“ wiedergegeben. Gemäß einem theologischen Wörterbuch vermittelt „die eigentliche Bedeutung der Wurzel den Gedanken der Gewißheit ... im Gegensatz zu modernen Auffassungen von Glauben als etwas, was möglich, hoffentlich wahr, aber nicht sicher ist“ (Theological Wordbook of the Old Testament). In demselben Werk heißt es: „Die abgeleitete Form ʼamēn, ‚wahrlich‘, ist mit dem Wort amēn, welches dem ... Wort ‚amen‘ entspricht, in das Neue Testament übergegangen. Jesus gebrauchte das Wort häufig (Mt 5, 18, 26 usw.), um die Gewißheit einer Sache hervorzuheben.“ Das Wort, das in den Christlichen Griechischen Schriften mit „Glauben“ wiedergegeben wird, bezeichnet auch die feste Überzeugung von etwas, was auf Tatsachen oder Wahrheit beruht.
5. Wie wurde das griechische Wort, das in Hebräer 11:1 mit „gesicherte Erwartung“ wiedergegeben wird, in alten Geschäftsbriefen verwandt, und welche Bedeutung hat dies für Christen?
5 Das griechische Wort (hypóstasis), das in Hebräer 11:1 mit „gesicherte Erwartung“ wiedergegeben wird, wurde in alten Papyrusgeschäftsbriefen allgemein verwandt, um den Gedanken von etwas zu vermitteln, was einen künftigen Besitz garantiert. Die Gelehrten Moulton und Milligan empfehlen die Wiedergabe: „Der Glaube ist die Eigentumsurkunde von erhofften Dingen“ (Vocabulary of the Greek Testament, 1963). Wenn jemandem die Eigentumsurkunde für ein Besitztum gehört, kann er offensichtlich die „gesicherte Erwartung“ haben, daß seine Hoffnung, es zu erlangen, eines Tages Wirklichkeit wird.
6. Was bedeutet das griechische Wort, das in Hebräer 11:1 mit „offenkundiger Erweis“ wiedergegeben wird?
6 Das griechische Wort (élegchos; sprich: élenchos), das in Hebräer 11:1 mit „offenkundiger Erweis“ übersetzt wird, vermittelt den Gedanken vom Erbringen eines Beweises, der etwas erkennen läßt, insbesondere etwas, was im Gegensatz zu dem steht, was der Fall zu sein scheint. Der unumstößliche oder konkrete Beweis macht etwas deutlich, was vorher nicht zu erkennen war, und widerlegt, was nur der Fall zu sein schien. Daher ist der Glaube sowohl gemäß den Hebräischen als auch gemäß den Griechischen Schriften keinesfalls eine „feste Überzeugung von etwas, wofür es keinen Beweis gibt“. Im Gegenteil, Glauben beruht auf Wahrheit.
Auf Grundwahrheiten beruhend
7. Wie beschreiben Paulus und David Personen, die die Existenz Gottes leugnen?
7 Der Apostel Paulus äußerte eine Grundwahrheit, als er schrieb: „Seine [des Schöpfers] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie [Gegner der Wahrheit] unentschuldbar sind“ (Römer 1:20). Ja, „die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes“, und ‘die Erde ist voll seiner Erzeugnisse’ (Psalm 19:1; 104:24). Wie verhält es sich aber, wenn jemand nicht bereit ist, die Beweise zu berücksichtigen? Der Psalmist David sagte: „Wegen seiner Hochnäsigkeit [„Arrogant, wie er ist“, The New English Bible] forscht der Böse nicht nach; alle seine Ideen sind: ‚Es gibt keinen Gott‘“ (Psalm 10:4; 14:1). Zum Teil beruht Glauben auf der grundlegenden Wahrheit, daß Gott existiert.
8. Worauf können sich die, die Glauben ausüben, verlassen, und was erkennen sie?
8 Jehova ist nicht nur existent; er ist zuverlässig, und wir können uns auf seine Verheißungen verlassen. Er hat gesagt: „Gewiß, so, wie ich es erdacht habe, so soll es geschehen; und wie ich beschlossen habe, so wird es eintreffen“ (Jesaja 14:24; 46:9, 10). Das sind keine leeren Worte. Es ist eindeutig erwiesen, daß sich Hunderte von Prophezeiungen, die in Gottes Wort aufgezeichnet sind, erfüllt haben. Aufgrund dieser Kenntnis können diejenigen, die Glauben ausüben, auch die fortschreitende Erfüllung vieler anderer biblischer Prophezeiungen erkennen (Epheser 1:18). Zum Beispiel sehen sie, daß das „Zeichen“ der Gegenwart Jesu eingetroffen ist, wozu das beschleunigte Predigen vom aufgerichteten Königreich sowie die vorausgesagte Ausdehnung der wahren Anbetung gehören (Matthäus 24:3-14; Jesaja 2:2-4; 60:8, 22). Sie wissen, daß die Nationen bald „Frieden und Sicherheit!“ ausrufen werden und daß Gott kurz danach ‘die verderben wird, die die Erde verderben’ (1. Thessalonicher 5:3; Offenbarung 11:18). Welch ein Segen es ist, einen Glauben zu haben, der auf prophetisch bekräftigten Wahrheiten beruht!
Eine Frucht des heiligen Geistes
9. Welche Beziehung besteht zwischen Glauben und dem heiligen Geist?
9 Die Wahrheit, auf der der Glaube beruht, findet man in der Bibel, die durch den heiligen Geist Gottes geschrieben worden ist (2. Samuel 23:2; Sacharja 7:12; Markus 12:36). Logischerweise kann daher Glauben nicht getrennt vom Wirken des heiligen Geistes bestehen. Deshalb konnte Paulus schreiben: „Die Frucht des Geistes [ist] ... Glauben“ (Galater 5:22). Viele lehnen indes die göttliche Wahrheit ab und verunreinigen ihr Leben durch fleischliche Begierden und Ansichten, die Gottes Geist betrüben. „Der Glaube ist [also] nicht ein Besitz aller Menschen“, da nicht alle die Grundlage haben, auf der sie ihn entwickeln können (2. Thessalonicher 3:2; Galater 5:16-21; Epheser 4:30).
10. Wie bewiesen frühe Diener Jehovas, daß sie Glauben ausübten?
10 Viele Nachkommen Adams haben jedoch Glauben ausgeübt. In Hebräer, Kapitel 11 werden Abel, Henoch, Noah, Abraham, Sara, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Rahab, Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David und Samuel zusammen mit anderen nicht namentlich aufgeführten Dienern Jehovas erwähnt, die alle „durch ihren Glauben Zeugnis erlangten“. Man beachte, was „durch Glauben“ getan wurde. Durch Glauben „brachte Abel Gott ein ... Opfer dar“ und ‘errichtete Noah eine Arche’. Durch Glauben „gehorchte“ Abraham dem Ruf, „nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbe erhalten sollte“. Durch Glauben ‘verließ auch Moses Ägypten’ (Hebräer 11:4, 7, 8, 27, 29, 39).
11. Was geht aus Apostelgeschichte 5:32 in bezug auf Personen hervor, die Gott gehorchen?
11 Offensichtlich taten alle jene Diener Jehovas mehr, als nur zu glauben, daß Gott existiert. Indem sie Glauben ausübten, vertrauten sie auf ihn als den, der „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6). Sie taten, wozu Gottes Geist sie anwies, und handelten gemäß der damals — wenn auch begrenzt — vorhandenen genauen Erkenntnis der Wahrheit. Wie sich ihre Handlungsweise doch von der Adams unterschied! Er handelte nicht gemäß auf Wahrheit beruhendem Glauben und nicht gemäß der Anweisung des heiligen Geistes. Gott gibt seinen Geist nur denen, die ihm gehorchen (Apostelgeschichte 5:32).
12. (a) Woran glaubte Abel, und wie bewies er seinen Glauben? (b) Was empfingen die vorchristlichen Zeugen Jehovas trotz ihres Glaubens nicht?
12 Im Gegensatz zu Adam, seinem Vater, hatte der gottesfürchtige Abel Glauben. Offensichtlich lernte er von seinen Eltern die erste Prophezeiung kennen, die geäußert worden war: „Ich [Jehova Gott] werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3:15). Gott verhieß somit, das Böse zu vernichten und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Wie sich diese Prophezeiung erfüllen würde, war Abel nicht bekannt. Aber sein Glaube, daß Gott denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird, war so stark, daß er ihn dazu bewog, Gott ein Opfer darzubringen. Wahrscheinlich hatte er viel über diese Prophezeiung nachgedacht und glaubte, daß Blut vergossen werden müsse, damit sie sich erfüllen könne und die Menschen zur Vollkommenheit gebracht werden könnten. Daher war es angebracht, daß Abel Tieropfer darbrachte. Abel und die anderen vorchristlichen Zeugen Jehovas empfingen jedoch trotz ihres Glaubens „die Erfüllung der Verheißung nicht“ (Hebräer 11:39).
Den Glauben vervollkommnen
13. (a) Was wurde Abraham und David über die Erfüllung der Verheißung mitgeteilt? (b) Warum kann gesagt werden, daß ‘die Wahrheit durch Jesus Christus gekommen ist’?
13 Gott offenbarte die Jahrhunderte hindurch nach und nach zusätzliche Wahrheiten darüber, wie sich die Verheißung hinsichtlich ‘des Samens der Frau’ erfüllen würde. Abraham wurde gesagt: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde zufolge der Tatsache segnen, daß du auf meine Stimme gehört hast“ (1. Mose 22:18). Später erfuhr König David, daß der verheißene Same aus seinem Königsgeschlecht käme. Im Jahre 29 u. Z. erschien jener Same in der Person Jesu Christi (Psalm 89:3, 4; Matthäus 1:1; 3:16, 17). Im Gegensatz zu dem ungläubigen Adam war Jesus Christus, der „letzte Adam“, ein Vorbild im Bekunden von Glauben (1. Korinther 15:45). Er führte ein Leben des ergebenen Dienstes für Jehova, wodurch sich an ihm die vielen Prophezeiungen erfüllten, in denen der Messias vorausgesagt worden war. Durch Jesus wurde die Wahrheit über den verheißenen Samen verdeutlicht, und die Dinge, die im mosaischen Gesetz sinnbildlich dargestellt worden waren, wurden in das Reich der Wirklichkeit gerückt (Kolosser 2:16, 17). Deshalb konnte gesagt werden, daß ‘die Wahrheit durch Jesus Christus gekommen ist’ (Johannes 1:17).
14. Wie zeigte Paulus den Galatern, daß der Glaube neue Dimensionen angenommen hatte?
14 Als dann die Wahrheit durch Jesus Christus gekommen war, war eine breitere Grundlage für den Glauben an „die Verheißung“ vorhanden. Der Glaube war gefestigt worden, hatte sozusagen neue Dimensionen angenommen. Diesbezüglich sagte Paulus zu gesalbten Mitchristen: „Die Schrift hat alle Dinge zusammen dem Gewahrsam der Sünde übergeben, damit die Verheißung als Folge des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben werde, die Glauben ausüben. Bevor jedoch der Glaube gekommen war, wurden wir unter Gesetz verwahrt, indem wir zusammen in Gewahrsam gegeben wurden im Hinblick auf den Glauben, der geoffenbart werden sollte. Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher. Ihr alle seid tatsächlich Söhne Gottes durch euren Glauben an Christus Jesus“ (Galater 3:22-26).
15. Nur wie konnte der Glaube vervollkommnet werden?
15 Die Israeliten hatten mittels des Gesetzesbundes Glauben daran ausgeübt, daß Gott mit ihnen handelte. Doch nun mußte ihr Glaube erweitert werden. Wie? Indem sie Glauben an den geistgesalbten Jesus ausübten, zu dem das Gesetz sie führen sollte. Nur so konnte der vorchristliche Glaube vervollkommnet werden. Wie wichtig es doch für jene frühen Christen war, ‘ihren Blick auf Jesus, den Hauptvermittler und Vervollkommner ihres Glaubens, gerichtet zu halten’! (Hebräer 12:2). Ja, das müssen alle Christen tun.
16. Wie kam der heilige Geist in verstärktem Maße, und warum?
16 War es nun, da sich die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit gemehrt hatte und demzufolge der Glaube vervollkommnet worden war, an der Zeit, daß auch der heilige Geist in verstärktem Maße kam? Ja. Zu Pfingsten 33 u. Z. wurde Gottes Geist, der verheißene Helfer, von dem Jesus gesprochen hatte, auf Jesu Jünger ausgegossen (Johannes 14:26; Apostelgeschichte 2:1-4). Der heilige Geist war dann auf völlig neue Weise über ihnen als gesalbten Brüdern Christi wirksam. Ihr Glaube, eine Frucht des heiligen Geistes, wurde gestärkt. Das rüstete sie für das gewaltige Werk des Jüngermachens aus, das vor ihnen lag (Matthäus 28:19, 20).
17. (a) Wie ist die Wahrheit gekommen und der Glaube seit 1914 vervollkommnet worden? (b) Welchen Beweis haben wir seit 1919 dafür, daß der heilige Geist wirksam ist?
17 Der Glaube kam, als Jesus sich vor über 1 900 Jahren als designierter König vorstellte. Aber heute, wo er als himmlischer König regiert, hat sich unsere Glaubensgrundlage — die geoffenbarte Wahrheit — enorm vergrößert, wodurch unser Glaube vervollkommnet wurde. Gleichermaßen hat sich die Wirksamkeit des heiligen Geistes verstärkt. Das erwies sich 1919 eindeutig, als Gottes Diener aus einem fast untätigen Zustand wiederbelebt wurden (Hesekiel 37:1-14; Offenbarung 11:7-12). Damals wurde die Grundlage für ein geistiges Paradies gelegt, das in den darauffolgenden Jahrzehnten Jahr um Jahr an Herrlichkeit zunahm und immer deutlicher zu sehen war. Könnte es einen stärkeren Beweis dafür geben, daß Gottes heiliger Geist wirksam ist?
Warum unseren Glauben untersuchen?
18. Worin unterschieden sich die israelitischen Kundschafter in bezug auf ihren Glauben?
18 Kurz nachdem die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreit worden waren, wurden 12 Männer ausgesandt, das Land Kanaan auszukundschaften. Zehn von ihnen fehlte indes der Glaube, und sie rechneten nicht damit, daß Jehova seine Verheißung, Israel das Land zu geben, wahr werden lassen könnte. Sie ließen sich von physischen Dingen motivieren, von dem, was sie schauten. Von den 12 bewiesen nur Josua und Kaleb, daß sie nicht durch Schauen, sondern durch Glauben wandelten. (Vergleiche 2. Korinther 5:7.) Weil diese beiden Männer Glauben ausübten, lebten von den 12 nur sie so lange, daß sie in das Land der Verheißung eingehen konnten (4. Mose 13:1-33; 14:35-38).
19. Inwiefern ist das Fundament für den Glauben heute tiefer gegründet denn je, und was sollten wir dennoch tun?
19 Heute stehen wir an der Schwelle zu Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit. Um in die neue Welt eingehen zu können, ist Glauben unerläßlich. Erfreulicherweise ist das Fundament für diesen Glauben tiefer gegründet denn je. Wir haben das gesamte Wort Gottes, das Beispiel Jesu Christi und seiner gesalbten Nachfolger, die Unterstützung von Millionen geistigen Brüdern und Schwestern und in beispiellosem Maße den Rückhalt durch Gottes heiligen Geist. Dennoch ist es ratsam, daß wir unseren Glauben untersuchen und Schritte unternehmen, ihn zu stärken, solange wir das noch können.
20. Welche Fragen sollten wir uns passenderweise stellen?
20 Du sagst vielleicht: „Ich glaube, daß das die Wahrheit ist.“ Aber wie stark ist dein Glaube? Frage dich: „Ist Jehovas himmlisches Königreich für mich so real wie eine menschliche Regierung? Erkenne ich Jehovas sichtbare Organisation und ihre leitende Körperschaft an, und unterstütze ich sie uneingeschränkt? Sehe ich mit dem Auge des Glaubens, daß die Nationen jetzt zum Endaufmarsch für Harmagedon manövriert werden? Hält mein Glaube einen Vergleich mit dem der ‚großen Wolke von Zeugen‘ aus Hebräer, Kapitel 11 stand?“ (Hebräer 12:1; Offenbarung 16:14-16).
21. Wozu spornt einen der Glaube an, und wie wird man gesegnet? (Stütze deine Kommentare auch auf den Kasten auf Seite 13.)
21 Alle, die Glauben haben, der auf Wahrheit beruht, werden dadurch zur Tat angespornt. Ihre Schlachtopfer der Lobpreisung sind wie das annehmbare Schlachtopfer, das Abel darbrachte, Gott wohlgefällig (Hebräer 13:15, 16). Sie verfolgen einen gerechten Lauf als Königreichsverkündiger, wie Noah es tat, der ein Prediger der Gerechtigkeit war und Gott gehorchte (Hebräer 11:7; 2. Petrus 2:5). Wie Abraham gehorchen diejenigen, deren Glaube auf Wahrheit beruht, Jehova trotz Unannehmlichkeiten und härtester Prüfungen. Wie Jehovas treue Diener der alten Zeit werden alle, die Glauben haben, heute reich gesegnet, und ihr himmlischer Vater sorgt liebevoll für sie (Matthäus 6:25-34; 1. Timotheus 6:6-10).
22. Wie kann der Glaube gestärkt werden?
22 Was kannst du als Diener Jehovas tun, wenn du feststellst, daß dein Glaube in gewisser Hinsicht schwach ist? Stärke deinen Glauben, indem du Gottes Wort fleißig studierst und aus deinem Mund die Wasser der Wahrheit hervorsprudeln läßt, die dein Herz erfüllen (Sprüche 18:4). Wenn dein Glaube nicht regelmäßig gestärkt wird, kann er schwach und schließlich untätig werden, so daß er dann tot ist (1. Timotheus 1:19; Jakobus 2:20, 26). Setze alles daran, daß deinem Glauben so etwas niemals widerfährt. Bitte Jehova um Beistand, indem du betest: „Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“ (Markus 9:24).
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„Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“Der Wachtturm 1991 | 15. September
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„Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“
„Sogleich schrie der Vater des kleinen Kindes, indem er sagte: ‚Ich glaube! Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!‘“ (MARKUS 9:24).
1. Was veranlaßte einen Vater auszurufen: „Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“?
DER Vater eines dämonenbesessenen Jungen stand vor Jesus Christus. Wie sehr der Mann sich doch wünschte, daß sein Kind geheilt werde! Die Jünger Jesu hatten nicht genug Glauben gehabt, um den Dämon austreiben zu können, aber der Vater schrie: „Ich glaube! Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“ Mit der ihm von Gott verliehenen Kraft trieb Jesus dann den Dämon aus dem Jungen aus, was den Glauben des Vaters zweifellos stärkte (Markus 9:14-29).
2. In welch doppelter Hinsicht schämen sich Christen nicht, was ihren Glauben betrifft?
2 Wie der hoffnungsvolle Vater des Jungen sich damals nicht schämte zu sagen: „Ich glaube!“, so schämt sich auch heute ein loyaler Diener Jehovas dessen nicht. Spötter mögen die Macht Gottes leugnen, die Wahrhaftigkeit seines Wortes und sogar seine Existenz. Aber wahre Christen geben bereitwillig zu, daß sie an Jehova Gott glauben. Dennoch mögen sie ihren himmlischen Vater im persönlichen Gebet bitten: „Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!“ Auch dessen schämen sie sich nicht, denn sie wissen, daß sogar die Apostel Jesu die Bitte äußerten: „Gib uns mehr Glauben“ (Lukas 17:5).
3. Was ist bezeichnend in bezug darauf, wie Johannes das Wort „Glauben“ in seinem Evangelium gebrauchte, und warum war das passend?
3 Besonders in den Christlichen Griechischen Schriften wird viel über Glauben gesagt. Im Johannesevangelium ist die Häufigkeit der verschiedenen Wörter, die mit „Glauben“ verwandt sind, sogar um über 40 Prozent größer als in den anderen Evangelien zusammengenommen. Johannes betonte, daß es nicht ausreicht, Glauben zu haben; es kommt darauf an, Glauben auszuüben. Als er um das Jahr 98 u. Z. seinen Brüdern schrieb, sah er, wie sich die giftigen Fangarme der Abtrünnigkeit ausstreckten, um glaubensschwache Christen zu umschlingen (Apostelgeschichte 20:28-30; 2. Petrus 2:1-3; 1. Johannes 2:18, 19). Daher galt es, Glauben auszuüben, ihn durch Taten der Gottergebenheit zu beweisen. Schwere Zeiten standen bevor.
4. Warum ist denen, die Glauben haben, nichts unmöglich?
4 Der Glaube befähigt Christen, allen Schwierigkeiten zu begegnen. Jesus sagte seinen Jüngern, daß ihnen nichts unmöglich wäre, wenn sie ‘Glauben von der Größe eines Senfkorns’ hätten (Matthäus 17:20). Auf diese Weise unterstrich er die Macht des Glaubens, der eine Frucht des heiligen Geistes ist. Jesus hob somit hervor, was Gottes Geist oder wirksame Kraft zu tun vermag, nicht der Mensch. Wer sich von Gottes Geist leiten läßt, macht in bezug auf Hindernisse aus einer Mücke keinen Elefanten. Das Anwenden der Weisheit, die der Geist Gottes ihm verleiht, hilft ihm, die Dinge aus dem richtigen Blickwinkel zu betrachten. Sogar ernste Probleme schrumpfen unter der stärkenden Kraft des Glaubens (Matthäus 21:21, 22; Markus 11:22-24; Lukas 17:5, 6).
Beten, daß der Glaube nicht versage
5—7. (a) Welche warnenden Worte äußerte Jesus über den Glauben, als er das Gedächtnismahl einführte? (b) Wieso war Petrus aufgrund seines Glaubens befähigt, seine Brüder zu stärken?
5 Im Jahre 33 u. Z. feierte Jesus zum letzten Mal mit seinen Jüngern das Passah. Nachdem er Judas Iskariot weggeschickt hatte, setzte er die Gedächtnismahlfeier mit den Worten ein: „Ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich ... Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten. Ich aber habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder“ (Lukas 22:28-32).
6 Jesus betete, daß der Glaube des Simon Petrus nicht nachlasse. Petrus hatte zwar übertrieben selbstbewußt behauptet, er werde Jesus niemals verleugnen, aber er tat es kurz danach dreimal (Lukas 22:33, 34, 54-62). Als der Hirte, wie vorhergesagt, geschlagen oder zu Tode gebracht wurde, wurden die Schafe zerstreut (Sacharja 13:7; Markus 14:27). Nachdem sich Petrus, dem die Furcht zur Schlinge geworden war, wieder erholt hatte, stärkte er seine geistigen Brüder. Er regte den Ersatz für den treulosen Judas an. Als Wortführer der Apostel gebrauchte Petrus zu Pfingsten 33 u. Z. den ersten der „Schlüssel“, die Jesus ihm gegeben hatte, und erschloß Juden die Zugehörigkeit zum Königreich (Matthäus 16:19; Apostelgeschichte 1:15 bis 2:41). Satan hatte danach verlangt, die Apostel wie Weizen zu sichten, aber Gott sorgte dafür, daß ihr Glaube nicht versagte.
7 Stell dir vor, wie Petrus zumute gewesen sein muß, als er Jesus sagen hörte: „Ich aber habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse.“ Überlege einmal! Sein Herr und Meister hatte gebetet, daß sein Glaube nicht versage; und sein Glaube hat dann auch nicht versagt oder nachgelassen. Denn am Pfingsttag waren es Petrus und andere, die als erste mit heiligem Geist gesalbt wurden und Gottes geistige Kinder wurden, voraussichtliche Miterben mit Christus in himmlischer Herrlichkeit. Da der heilige Geist damals in nie gekanntem Ausmaß über ihnen wirksam war, konnten sie dessen Frucht, wozu Glauben zählt, wie nie zuvor hervorbringen. Welch eine großartige Erhörung der Bitte: „Gib uns mehr Glauben.“ (Lukas 17:5; Galater 3:2, 22-26; 5:22, 23)!
Künftigen Prüfungen mit Glauben begegnen
8. Wovor hat uns die Organisation hinsichtlich der Erfüllung von 1. Thessalonicher 5:3 rechtzeitig gewarnt?
8 In Erfüllung der biblischen Prophetie werden wir bald hören, daß „Frieden und Sicherheit!“ ausgerufen wird (1. Thessalonicher 5:3). Könnte das unseren Glauben auf die Probe stellen? Gewiß, denn wir stehen in der Gefahr, angesichts des scheinbaren Erfolgs, den die Nationen in ihrem Bemühen um Frieden haben mögen, unachtsam zu werden. Wir werden aber die Gesinnung solcher Friedensherolde nicht teilen, wenn wir bedenken, daß Jehova keine Mittelsmänner der Welt dazu benutzt. Er führt den Frieden auf seine Art herbei, und zwar nur durch sein Königreich unter Jesus Christus. Jeder Erfolg, den die Nationen bei ihren Friedensbemühungen erzielen mögen, ist nur eine kurzlebige Schönfärberei. Damit wir in dieser Hinsicht auf der Hut bleiben können, wird „der treue und verständige Sklave“ weiterhin rechtzeitig Warnungen veröffentlichen, so daß Jehovas Diener nicht überrumpelt werden, wenn die Nationen des alten Systems der Dinge in anmaßender Weise „Frieden und Sicherheit!“ ausrufen werden (Matthäus 24:45-47).
9. Warum benötigen wir Mut und Glauben, wenn Babylon die Große vernichtet wird?
9 Der Ausruf „Frieden und Sicherheit!“ wird das Signal für die „plötzliche Vernichtung“ sein, die Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, ereilt (Offenbarung 17:1-6; 18:4, 5). Auch das wird den christlichen Glauben auf die Probe stellen. Werden Jehovas Zeugen im Glauben festbleiben, wenn die falsche Religion in Trümmer sinkt? Ohne Frage! Dieses für die meisten Menschen unerwartete, unfaßbare Ereignis ist nicht menschlichen Ursprungs. Jeder muß erfahren, daß es sich in Wirklichkeit um ein Strafgericht Jehovas handelt, durch das er seinen Namen heiligt, den die falsche Religion lange geschmäht hat. Aber wie sollen es die Menschen wissen, ohne daß jemand es ihnen sagt? Von wem außer von Jehovas Zeugen wäre das zu erwarten? (Vergleiche Hesekiel 35:14, 15; Römer 10:13-15.)
10. Inwiefern wird auch der Angriff Gogs auf Jehovas Volk eine Glaubensprüfung sein?
10 Die gesalbten Zeugen Jehovas und ihre Mitverbundenen, die eine irdische Hoffnung haben, hatten den nötigen Mut, andere darüber zu unterrichten, daß Jehovas Strafgericht an Babylon der Großen und dem übrigen Teil von Satans System der Dinge bevorsteht (2. Korinther 4:4). In seiner Rolle als Gog von Magog — was seine gegenwärtige erniedrigte Stellung bezeichnet — wird Satan seine irdischen Streitkräfte zu einem Generalangriff auf das Volk Gottes aufmarschieren lassen. Der Glaube an die Macht Gottes, seine Zeugen zu beschützen, wird auf die Probe gestellt werden. Doch wir können glauben, daß Jehova, wie in seinem Wort vorhergesagt, sein Volk retten wird (Hesekiel 38:16; 39:18-23).
11, 12. (a) Weshalb konnten sich Noah und seine Familie während der Sintflut sicher sein, daß sie gerettet würden? (b) Worüber brauchen wir uns während der großen Drangsal keine Sorgen zu machen?
11 Heute wissen wir nicht genau, wie Jehova sein Volk in der „großen Drangsal“ beschützen wird, aber das ist kein Grund, daran zu zweifeln (Matthäus 24:21, 22). Gottes Diener werden sich dann in der gleichen Lage befinden, in der sich Noah und seine Familie während der Sintflut befanden. Als sie inmitten von vernichtenden tosenden Wassern in der Arche eingeschlossen waren, müssen sie angesichts der Kundgabe göttlicher Macht von Ehrfurcht ergriffen gewesen sein und inbrünstig gebetet haben. Nichts in der Bibel deutet darauf hin, daß sie verängstigt gewesen wären und sich gefragt hätten: Ist die Arche wirklich stabil genug, um den Vernichtungsgewalten standzuhalten? Wird die Verpflegung reichen, bis die Sintflut vorüber ist? Werden wir mit den veränderten Umständen auf der Erde fertig werden? Was danach geschah, beweist, daß solche Besorgnisse gegenstandslos gewesen wären.
12 Um ihre Rettung festzumachen, mußten Noah und seine Familie Glauben ausüben. Das bedeutete, den Anweisungen und der Leitung des heiligen Geistes zu folgen. Während der großen Drangsal wird es ebenfalls zwingend notwendig sein, daß wir uns der Leitung des heiligen Geistes unterstellen und die Anweisungen befolgen, die Jehova durch seine Organisation gibt. Dann werden wir keinen Grund haben, uns Sorgen zu machen und uns zu fragen: Wie werden unsere geistigen und materiellen Bedürfnisse befriedigt werden? Welche Vorkehrungen werden für ältere Menschen getroffen werden oder für diejenigen, die auf eine besondere medizinische Betreuung oder Behandlung angewiesen sind? Wie wird Jehova es uns ermöglichen, in die neue Welt zu gelangen? Jehovas loyale Diener werden alles in seine mächtigen Hände legen, weil sie einen starken Glauben haben. (Vergleiche Matthäus 6:25-33.)
13. Warum werden wir, wenn die große Drangsal beginnt, einen Glauben benötigen, wie Abraham ihn hatte?
13 Wenn die große Drangsal erst einmal begonnen hat, wird unser Glaube an Gott zweifellos sehr gestärkt. Schließlich werden wir sehen, daß Jehova das ausführt, was er angekündigt hat. Wir können die Vollstreckung seines Strafgerichts mit eigenen Augen mitverfolgen. Werden wir aber persönlich genug Glauben haben, um davon überzeugt zu sein, daß Gott sein Volk bewahren wird, wenn er die Bösen vernichtet? Werden wir wie Abraham glauben, daß ‘der Richter der ganzen Erde tun wird, was recht ist’, und den Gerechten nicht mit dem Bösen zu Tode bringen wird? (1. Mose 18:23, 25).
14. Welche Fragen sollten uns dazu bewegen, unseren Glauben zu untersuchen und uns sehr zu bemühen, ihn zu stärken?
14 Wie wichtig es doch ist, jetzt unseren Glauben zu stärken! Lassen wir uns jetzt, wo das Ende des bösen Systems der Dinge so nahe bevorsteht, von Gottes Geist zu „heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit“ anspornen (2. Petrus 3:11-14). Dann werden uns während der großen Drangsal keine Fragen beunruhigen wie: Ist mir der Schutz Jehovas sicher? Hätte ich in meinem Dienst mehr tun können? Habe ich wirklich hart genug daran gearbeitet, die „neue Persönlichkeit“ anzuziehen? Gehöre ich zu der Art Menschen, die Jehova in der neuen Welt haben möchte? Solche ernüchternden Fragen sollten uns dazu bewegen, unseren Glauben zu untersuchen und uns sehr zu bemühen, ihn ab sofort zu stärken (Kolosser 3:8-10).
Glauben, der uns gesund macht
15. Was sagte Jesus manchmal zu denen, die er heilte, aber warum ist das keine Stütze für das heutige Gesundbeten?
15 Jesus beschränkte sein buchstäbliches Heilen nicht auf Menschen, die glaubten (Johannes 5:5-9, 13). Was er tat, stützt demnach nicht die unbiblische Lehre der Gesundbeter, daß man allein durch Glauben geheilt werden kann. Zugegeben, Jesus sagte manchmal zu denen, die er heilte: „Dein Glaube hat dich gesund gemacht“ (Matthäus 9:22; Markus 5:34; 10:52; Lukas 8:48; 17:19; 18:42). Wenn er das sagte, wies er einfach auf die augenfällige Tatsache hin: Wenn jene Leidenden nicht geglaubt hätten, daß Jesus sie heilen konnte, wären sie überhaupt nicht zu ihm gekommen, um geheilt zu werden.
16. Welches Heilungsprogramm leitet Jesus heute?
16 Heute leitet Jesus Christus ein geistiges Heilungsprogramm, und über 4 000 000 Menschen haben Anstrengungen unternommen, um daraus Nutzen ziehen zu können. Als Zeugen Jehovas erfreuen sie sich geistiger Gesundheit, obgleich sie körperliche Gebrechen haben mögen. Gesalbte Christen unter ihnen haben eine himmlische Hoffnung und ‘halten ihren Blick auf ewige Dinge gerichtet, die man nicht sieht’ (2. Korinther 4:16-18; 5:6, 7). Christen mit irdischer Hoffnung warten sehnsüchtig auf die wunderbaren körperlichen Heilungen, die in Gottes neuer Welt erfolgen werden.
17, 18. Welche Vorkehrung Jehovas wird in Offenbarung 22:1, 2 beschrieben, und wieso ist Glauben nötig, um daraus Nutzen zu ziehen?
17 Der Apostel Johannes bezog sich mit den Worten aus Offenbarung 22:1, 2 auf Gottes Vorkehrungen für das ewige Leben: „Er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes aus hinabfloß in der Mitte ihrer breiten Straße. Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben. Und die Blätter der Bäume dienten zur Heilung der Nationen.“ Bei dem „Wasser des Lebens“ handelt es sich um Gottes Wort der Wahrheit und um jede andere Vorkehrung, die Jehova getroffen hat, um gehorsame Menschen von Sünde und Tod zu befreien und ihnen auf der Grundlage des Loskaufsopfers Jesu ewiges Leben zu geben (Epheser 5:26; 1. Johannes 2:1, 2). Während die 144 000 gesalbten Nachfolger Jesu auf der Erde sind, trinken sie von Gottes Vorkehrung für Leben durch Jesus Christus und werden „große Bäume der Gerechtigkeit“ genannt (Jesaja 61:1, 3; Offenbarung 14:1-5). Sie haben bereits viele geistige Früchte auf der Erde hervorgebracht. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden sie als zum Leben im Himmel Auferweckte daran beteiligt sein, die Lösegeldvorkehrungen wirksam werden zu lassen, die „zur Heilung der Nationen“ von Sünde und Tod dienen werden.
18 Je fester wir an diese Vorkehrungen Gottes glauben, um so bereitwilliger werden wir uns der Leitung seines Geistes unterstellen und diese Vorkehrungen sozusagen in uns aufnehmen. Das Erlangen körperlicher Vollkommenheit wird offenbar damit einhergehen, daß jemand Glauben an Christus ausübt und in geistiger Hinsicht Fortschritte macht. Größere Gebrechen werden zwar durch ein Wunder geheilt werden, aber der Vollkommenheit kommt jemand näher, wenn er tut, was recht ist. Er wird sich regelmäßig die Vorkehrung zur Heilung zunutze machen, die Gott auf der Grundlage des Opfers Christi getroffen hat. Somit wird der Glaube einen Einfluß darauf haben, daß wir geheilt werden und körperliche Vollkommenheit erlangen.
„Durch Glauben gerettet“
19. Warum ist es wichtig, im Glauben festzubleiben?
19 Wie wichtig ist es doch, daß Jehovas Diener im Glauben festbleiben, bis das Dunkel der gegenwärtigen bösen Welt durchbrochen wird vom Tageslicht der neuen Welt Gottes! Die „Ungläubigen“ werden ‘in den See, der mit Feuer und Schwefel brennt’, geworfen, den zweiten Tod. Das wird spätestens nach der Schlußprüfung am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi geschehen (Offenbarung 20:6-10; 21:8). Wie segensreich es für diejenigen ausgehen wird, die weiterhin Glauben ausüben und am Leben bleiben, um sich einer endlosen Zukunft zu erfreuen!
20. Wieso wird 1. Korinther 13:13 am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi eine besondere Bedeutung annehmen?
20 Dann werden die Worte aus 1. Korinther 13:13 eine besondere Bedeutung annehmen: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ Wir brauchen dann keinen Glauben mehr daran auszuüben, daß die prophetische Verheißung aus 1. Mose 3:15 Wirklichkeit wird, und auch nicht mehr zu hoffen, daß sie sich erfüllt. Das wird geschehen sein. Als Bewahrer der Lauterkeit werden wir weiterhin auf Jehova hoffen, an ihn und an seinen Sohn glauben und sie als diejenigen lieben, die die Erfüllung dieser Prophezeiung bewirkt haben. Außerdem wird uns eine tiefe Liebe und von Herzen kommende Dankbarkeit für unsere Rettung in alle Ewigkeit mit unverbrüchlicher Hingabe an Jehova binden (1. Petrus 1:8, 9).
21. Was sollten wir heute tun, um ‘durch Glauben gerettet zu werden’?
21 Durch seine sichtbare Organisation hat Jehova wunderbare Vorkehrungen zur Stärkung unseres Glaubens getroffen. Mache sie dir alle zunutze. Besuche regelmäßig die Zusammenkünfte des Volkes Gottes, und beteilige dich daran (Hebräer 10:24, 25). Studiere fleißig Gottes Wort und christliche Publikationen. Bitte Gott um seinen heiligen Geist (Lukas 11:13). Ahme den Glauben derer nach, die in der Versammlung demütig die Führung übernehmen (Hebräer 13:7). Widerstehe weltlichen Versuchungen (Matthäus 6:9, 13). Ja, vertiefe dein persönliches Verhältnis zu Jehova auf jede mögliche Weise. Übe vor allem weiterhin Glauben aus. Dann kannst du zu denen gehören, die Jehova gefallen und Rettung erlangen, denn Paulus sagte: „Durch ... unverdiente Güte seid ihr tatsächlich durch Glauben gerettet worden; und dies habt ihr nicht euch zu verdanken, es ist Gottes Gabe“ (Epheser 2:8).
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