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    Der Wachtturm 1990 | 15. März
    • ‘Der treue Sklave’ und seine leitende Körperschaft

      „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben?“ (MATTHÄUS 24:45).

      1. Warum ist Jehova bereit, anderen Autorität zu übertragen, und wem hat er sie in erster Linie verliehen?

      JEHOVA ist ein Gott der Ordnung. Er ist auch der Quell aller rechtmäßigen Autorität. Da er an die Loyalität seiner treuen Geschöpfe glaubt, ist er bereit, ihnen Autorität zu übertragen. Seinem Sohn, Jesus Christus, hat er die größte Autorität verliehen. Tatsächlich „hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht“ (Epheser 1:22).

      2. Als was bezeichnet Paulus die Christenversammlung, und wem hat Christus Autorität übertragen?

      2 Der Apostel Paulus bezeichnet die Christenversammlung als ‘Gottes Haus’ und sagt, Jesus Christus, Jehovas treuer Sohn, sei über dieses Haus gesetzt worden (1. Timotheus 3:15; Hebräer 3:6). Christus wiederum überträgt den Gliedern des Hauses Gottes Autorität. Das geht aus den Worten Jesu hervor, die in Matthäus 24:45-47 aufgezeichnet sind. Er sagte: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.“

      Der Hausverwalter im ersten Jahrhundert

      3. Wer bildet den „treuen und verständigen Sklaven“, und welcher Ausdruck wird mit Bezug auf die einzelnen Glieder verwandt?

      3 Aufgrund unseres sorgfältigen Bibelstudiums wissen wir, daß die geistgesalbten Glieder des Hauses Gottes gemeinsam zu irgendeiner Zeit den „treuen und verständigen Sklaven“, den „Verwalter“ oder „Hausverwalter“ bilden. Mit Bezug auf die einzelnen Glieder wird der Ausdruck „Hausknechte“ oder „Dienerschaft“ verwandt (Matthäus 24:45; Lukas 12:42, Studienbibel, Fußnote).

      4. Welche Frage stellte Jesus kurz vor seinem Tod, und mit wem verglich er sich?

      4 Einige Monate vor seinem Tod stellte Jesus die Frage, die in Lukas 12:42 aufgezeichnet ist: „Wer ist in Wirklichkeit der treue Verwalter, der verständige, den sein Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um ihnen fortwährend ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit zu geben?“ Und wenige Tage vor seinem Tod verglich sich Jesus mit einem Menschen, der im Begriff stand, außer Landes zu reisen, und seine Sklaven zu sich rief, um ihnen seine Habe zu übergeben (Matthäus 25:14).

      5. (a) Wann beauftragte Jesus andere, sich um seine Habe zu kümmern? (b) Welchen größeren Auftrag gab Christus denen, die zur Hausverwalterklasse gehören sollten?

      5 Wann beauftragte Jesus andere, sich um seine Habe zu kümmern? Das geschah nach seiner Auferstehung. Die bekannten Worte aus Matthäus 28:19, 20 lassen erkennen, daß Christus zuerst denjenigen, die zur Hausverwalterklasse gehören sollten, einen größeren Auftrag gab: Sie sollten lehren und Jünger machen. Dadurch, daß die einzelnen Glieder der Dienerschaft „bis zum entferntesten Teil der Erde“ Zeugnis geben würden, würde das Missionsgebiet, das Jesus während seines Dienstes auf der Erde zu bearbeiten begonnen hatte, ausgedehnt werden (Apostelgeschichte 1:8). Dazu gehörte, daß sie als „Gesandte an Christi Statt“ handelten. Als „Verwalter heiliger Geheimnisse Gottes“ würden sie Jünger machen und geistige Speise an sie austeilen (2. Korinther 5:20; 1. Korinther 4:1, 2).

      Die leitende Körperschaft des Hauses

      6. Was sollte die Verwalterklasse des 1. Jahrhunderts durch göttliche Inspiration zur Verfügung stellen?

      6 Gemeinsam sollten die mit Geist gesalbten Christen der Verwalter des Herrn oder dessen Hausverwalter sein, der beauftragt war, an die einzelnen Glieder des Hauses Gottes die geistige Speise zur rechten Zeit auszuteilen. Zwischen den Jahren 41 und 98 u. Z. schrieben Glieder der Verwalterklasse des 1. Jahrhunderts zum Nutzen ihrer Brüder unter göttlicher Inspiration 5 Geschichtsberichte, 21 Briefe und die Offenbarung. Diese inspirierten Schriften enthalten vorzügliche geistige Speise für die Hausknechte, das heißt die einzelnen Gesalbten des Hauses Gottes.

      7. Zu welchem Zweck wählte Christus eine kleine Zahl von Männern aus der Sklavenklasse aus?

      7 Alle gesalbten Christen sollten zwar gemeinsam Gottes Haus bilden, aber es gibt viele Beweise, daß Christus aus der Sklavenklasse eine kleine Zahl von Männern als sichtbare leitende Körperschaft auswählte. Die frühe Geschichte der Versammlung läßt erkennen, daß die 12 Apostel, Matthias eingeschlossen, die Grundlage der leitenden Körperschaft des 1. Jahrhunderts bildeten. Das geht aus Apostelgeschichte 1:20-26 hervor. In Verbindung damit, daß Judas Iskariot ersetzt wurde, werden dort sein „Aufsichtsamt“ sowie ‘dieser Dienst und dieses Apostelamt’ erwähnt.

      8. Worin bestanden die Verantwortlichkeiten der leitenden Körperschaft des 1. Jahrhunderts?

      8 Zu diesem Aufsichtsamt gehörte, daß die Apostel geeignete Männer in Dienststellungen einsetzten und den Dienst organisierten. Doch es war noch mehr damit verbunden. Es schloß auch das Lehren und die Erklärung von Lehrpunkten ein. Dem Versprechen Jesu gemäß, das in Johannes 16:13 aufgezeichnet ist, sollte der „Geist der Wahrheit“ die Christenversammlung Schritt für Schritt in die ganze Wahrheit leiten. Deshalb widmeten sich diejenigen, die das Wort annahmen und getaufte, gesalbte Christen wurden, von Anfang an „der Lehre der Apostel“. Ja, damit „die Zwölf“ ‘sich dem Gebet und dem Dienst am Wort widmen konnten’, wurden sieben geeignete Männer dazu ernannt, sich des notwendigen Geschäfts der Austeilung buchstäblicher Speise anzunehmen (Apostelgeschichte 2:42; 6:1-6).

      9. Wodurch verminderte sich die Zahl der Glieder der leitenden Körperschaft auf 11, und warum wurde die Zahl nicht sogleich wieder auf 12 erhöht?

      9 Die leitende Körperschaft scheint zunächst nur aus den Aposteln Jesu bestanden zu haben. Sollte es aber so bleiben? Um das Jahr 44 u. Z. wurde der Apostel Jakobus, der Bruder des Johannes, auf Anordnung von Herodes Agrippa I. hingerichtet (Apostelgeschichte 12:1, 2). Offenbar bemühte man sich nicht, ihn als Apostel zu ersetzen, wie das bei Judas der Fall war. Warum nicht? Zweifellos weil Jakobus in Treue gestorben war — der erste der 12 Apostel, der starb. Judas war dagegen ein böser Abtrünniger und mußte ersetzt werden, um die Zahl der Grundsteine des geistigen Israel wieder auf 12 zu erhöhen (Epheser 2:20; Offenbarung 21:14).

      10. Wann und wie wurde die leitende Körperschaft des 1. Jahrhunderts vergrößert, und wie gebrauchte Christus sie, um das Haus Gottes zu leiten?

      10 Die ursprünglichen Glieder der leitenden Körperschaft des 1. Jahrhunderts waren Apostel, Männer, die Jesus begleitet hatten und Zeugen seines Todes und seiner Auferstehung gewesen waren (Apostelgeschichte 1:21, 22). Die Umstände sollten sich jedoch ändern. Im Laufe der Jahre erlangten andere christliche Männer in geistiger Hinsicht Format und wurden in der Versammlung in Jerusalem zu Ältesten ernannt. Spätestens bis 49 u. Z. war die leitende Körperschaft vergrößert worden, und nun gehörten außer den noch verbliebenen Aposteln mehrere ältere Männer von Jerusalem dazu (Apostelgeschichte 15:2). Es gab also keine starre Regel, aus wem die leitende Körperschaft bestehen sollte, sondern unter Gottes Leitung trat offenbar ein Wechsel ein, der den Umständen seines Volkes angepaßt war. Als amtierendes Haupt der Versammlung gebrauchte Christus die vergrößerte leitende Körperschaft, um die wichtige Lehrfrage zu klären, ob nichtjüdische Christen beschnitten werden und sich dem Gesetz Mose unterstellen mußten. Die leitende Körperschaft legte in einem Brief ihre Entscheidung in dieser Hinsicht dar und gab zu beachtende Verordnungen heraus (Apostelgeschichte 15:23-29).

      Eine Zeit der Abrechnung für den Hausverwalter

      11. Wurde die feste Führung durch die leitende Körperschaft von den Brüdern geschätzt, und was zeigt, daß Jehova diese Einrichtung segnete?

      11 Die ersten Christen schätzten persönlich und als Versammlung die feste Führung durch die leitende Körperschaft. Nachdem die Versammlung im syrischen Antiochia den Brief der leitenden Körperschaft gelesen hatte, freute sie sich über die Ermunterung. Als andere Versammlungen Kenntnis von dem Aufschluß und den Verordnungen erhielten und sie beachteten, wurden sie „im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu“ (Apostelgeschichte 16:5). Offensichtlich segnete Gott diese Einrichtung (Apostelgeschichte 15:30, 31).

      12, 13. Welche Ereignisse sagte Jesus in seinen Gleichnissen von den Minen und den Talenten vorher?

      12 Wir wollen aber diese wichtige Angelegenheit noch von einem anderen Gesichtspunkt aus betrachten. In dem Gleichnis von den Minen verglich sich Jesus mit einem Menschen von vornehmer Geburt, der in ein fernes Land reiste, um Königsmacht für sich zu erlangen, und dann zurückkehrte (Lukas 19:11, 12). Nach seiner Auferstehung im Jahre 33 u. Z. wurde Jesus Christus zur Rechten Gottes erhöht, wo er sitzen sollte, bis seine Feinde als Schemel seiner Füße hingelegt worden wären (Apostelgeschichte 2:33-35).

      13 In einem ähnlichen Gleichnis — dem Gleichnis von den Talenten — erklärte Jesus, daß der Herr nach langer Zeit kam, um mit seinen Sklaven abzurechnen. Zu jedem der treuen Sklaven sagte der Herr: „Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.“ Doch über den untreuen Sklaven sagte er: „Selbst das, was er hat, [wird ihm] weggenommen werden. Und den unnützen Sklaven werft hinaus in die Finsternis draußen“ (Matthäus 25:21-23, 29, 30).

      14. Was erwartete Jesus von seinen geistgesalbten Sklaven?

      14 Nach langer Zeit — nach fast 1 900 Jahren — erlangte Christus Königsmacht, als 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abliefen (Lukas 21:24). Kurz danach ‘kam er und rechnete mit seinen Sklaven ab’ — den geistgesalbten Christen (Matthäus 25:19). Was erwartete Christus von jedem einzelnen und von allen gemeinsam? Sie waren noch immer wie im 1. Jahrhundert mit einem Verwalteramt betraut. Christus hatte den einzelnen Talente gegeben — „einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit“. Er erwartete also entsprechende Ergebnisse (Matthäus 25:15). Auch in diesem Fall ist die Regel aus 1. Korinther 4:2 anwendbar, die lautet: „Man [sucht] ... bei Verwaltern, daß einer als treu befunden werde.“ Die Talente arbeiten zu lassen bedeutete, als Gesandte Gottes treu zu wirken, nämlich Jünger zu machen und ihnen biblische Wahrheiten zu übermitteln (2. Korinther 5:20).

      Der „Sklave“ und seine leitende Körperschaft kurz vor der herannahenden Zeit des Endes

      15. (a) Was erwartete Jesus von der Hausverwalterklasse? (b) Wodurch wird angezeigt, daß Christus von der Sklavenklasse erwartete, daß sie das tun würde, bevor er käme, um Gottes Haus in Augenschein zu nehmen?

      15 Jesus erwartete von gesalbten Christen, daß sie gemeinsam als treuer Verwalter handeln und der Dienerschaft „ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit“ geben würden (Lukas 12:42). Gemäß Lukas 12:43 sagte Christus: „Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet.“ Das läßt erkennen, daß die geistgesalbten Sklaven Christi, schon einige Zeit bevor er gekommen war, um mit ihnen abzurechnen, an Glieder der Christenversammlung, des Hauses Gottes, geistige Speise austeilten. Wen fand Christus so tuend, als er 1914 mit Königsmacht zurückkehrte und 1918 daranging, Gottes Haus in Augenschein zu nehmen? (Maleachi 3:1-4; Lukas 19:12; 1. Petrus 4:17).

      16. Warum stellte Jesus fest, daß die Kirchen der Christenheit keine Speise zur rechten Zeit austeilten, als er 1918 kam, um das Haus Gottes in Augenschein zu nehmen?

      16 Als sich die lange Zeit des Wartens Jesu zur Rechten Jehovas dem Ende näherte, wurde es nach und nach offensichtlich, wer schon vor 1914 an die Hausknechte Christi geistige Speise austeilte. Waren es etwa die Kirchen der Christenheit? Ganz bestimmt nicht, denn sie waren zu sehr mit Politik beschäftigt. Sie hatten sich bei der Kolonialisierung als willige Werkzeuge gebrauchen lassen. Und was den Patriotismus betraf, wollten sie sich gegenseitig übertreffen; somit förderten sie den Nationalismus. Dadurch luden sie bald große Blutschuld auf sich, als sie nämlich die politischen Mächte, die in den Ersten Weltkrieg verwickelt waren, tatkräftig unterstützten. In geistig-religiöser Hinsicht hatte der Modernismus ihren Glauben geschwächt. Weil viele Geistliche der Bibelkritik und dem Evolutionismus zum Opfer fielen, kam es zu einer Glaubenskrise. Nein, von der Geistlichkeit der Christenheit konnte keine geistige Speise erwartet werden.

      17. Warum verwarf Christus einige gesalbte Christen, und welche Folgen hatte das für sie?

      17 Auch von den gesalbten Christen, die mehr auf ihre eigene Rettung bedacht waren als auf die Vermehrung des Talents ihres Herrn, kam keine geistige Speise. Sie erwiesen sich als ‘träge’ und eigneten sich somit nicht dazu, sich um die Habe des Herrn zu kümmern. Sie wurden „in die Finsternis draußen“ geworfen, dorthin, wo sich die Kirchen der Christenheit schon immer befunden hatten (Matthäus 25:24-30).

      18. Wen fand der Meister damit beschäftigt, geistige Speise zur rechten Zeit an seine Dienerschaft auszuteilen, und wodurch wird das bewiesen?

      18 Wer gab denn der Dienerschaft ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit, als der Herr, Jesus Christus, im Jahre 1918 kam, um seine Sklaven in Augenschein zu nehmen? Nun, wer hat zu jener Zeit aufrichtigen Wahrheitssuchern ein richtiges Verständnis über das Loskaufsopfer, den Namen Gottes, über die unsichtbare Gegenwart Christi und über die Bedeutung des Jahres 1914 vermittelt? Wer hat die Lehre von der Dreieinigkeit, von der Unsterblichkeit der Menschenseele und dem Höllenfeuer als falsch entlarvt? Und wer hat vor den Gefahren der Evolutionstheorie und des Spiritismus gewarnt? Die Tatsachen zeigen, daß es die Gruppe gesalbter Christen war, die mit den Herausgebern der Zeitschrift Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi in Verbindung stand. Heute trägt die Zeitschrift den Titel Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich.

      19. Wie hatte sich eine treue Sklavenklasse vor 1918 offenbart, wodurch hatte sie die geistige Speise ausgeteilt, und seit wann?

      19 Im Wachtturm vom Dezember 1945 hieß es diesbezüglich: „So gab es denn im Jahre 1878, vierzig Jahre vor 1918, dem Jahre, da der Herr zum Tempel kam, eine Klasse aufrichtiger geweihter Christen, die sich von den hierarchischen und Geistlichkeits-Organisationen getrennt hatten und Christentum ... auszuüben suchten. Im folgenden Jahre, nämlich im Juli 1879, wurde begonnen, die Zeitschrift ,Der Wachtturm‘ ... herauszugeben, damit die Wahrheiten, die Gott durch Christus als ‚Speise zur rechten Zeit‘ vorsah, regelmäßig an den ganzen Haushalt der geweihten Kinder Gottes gelangten.“

      20. (a) Wie erschien eine neuzeitliche leitende Körperschaft auf dem Schauplatz? (b) Womit waren die Glieder der leitenden Körperschaft beschäftigt, und unter wessen Leitung?

      20 Im Wachtturm vom 1. April 1972 wurde die Entwicklung der neuzeitlichen leitenden Körperschaft wie folgt geschildert: „Fünf Jahre später [1884] wurde die Zion’s Watch Tower Tract Society gesetzlich eingetragen, und sie diente dann als ‚Organ‘, um Tausenden von aufrichtigen Personen, die bemüht waren, Gott kennenzulernen [und] sein Wort zu verstehen ..., geistige Speise zu vermitteln. Mit dieser Gesellschaft, die ihren Hauptsitz in Pennsylvanien hat, kamen Gott hingegebene, getaufte und gesalbte Christen in Verbindung. Sie stellten sich der Klasse des ‚treuen und verständigen Sklaven‘ für besondere Aufgaben zur Verfügung, ob sie zum Vorstand gehörten oder nicht. Sie halfen, die Sklaven-Klasse zu speisen und zu leiten, und auf diese Weise trat eine leitende Körperschaft in Erscheinung. Das geschah ohne Zweifel unter der Leitung der unsichtbaren wirksamen Kraft oder des heiligen Geistes Jehovas und auch unter der Leitung Jesu Christi, ... des Hauptes der Christenversammlung.“

      21. (a) Wen fand Christus beim Austeilen der geistigen Speise vor, und wie belohnte er sie? (b) Was erwartete den treuen Sklaven und seine leitende Körperschaft?

      21 Als somit Jesus Christus 1918 bei allen, die behaupteten, seine Sklaven zu sein, eine Besichtigung vornahm, fand er eine internationale Gruppe von Christen vor, die biblische Wahrheiten veröffentlichte, und zwar für den Gebrauch innerhalb der Versammlung und für das Predigtwerk. Ja, im Jahre 1919 kam es so, wie Christus vorhergesagt hatte: „Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Matthäus 24:46, 47). Diese wahren Christen gingen in die Freude ihres Herrn ein. Da sie „über weniges treu“ waren, wurden sie von ihm „über vieles“ gesetzt (Matthäus 25:21). Der treue Sklave und seine leitende Körperschaft waren für größere Aufgaben bereit. Wie sehr sollten wir uns doch darüber freuen, denn loyale Christen ziehen aus der hingebungsvollen Arbeit des treuen Sklaven und seiner leitenden Körperschaft großen Nutzen!

  • Heute mit der leitenden Körperschaft zusammenarbeiten
    Der Wachtturm 1990 | 15. März
    • Heute mit der leitenden Körperschaft zusammenarbeiten

      „Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (LUKAS 12:44).

      1. In welchem Königreich begann Christus 33 u. Z. zu regieren, und wodurch?

      ZU Pfingsten 33 u. Z. begann Jesus Christus, das Haupt der Versammlung, im Königreich seiner geistgesalbten Sklaven zu regieren. Wie? Durch den heiligen Geist, durch Engel und durch eine sichtbare leitende Körperschaft. Wie der Apostel Paulus erkennen ließ, hat Gott Gesalbte „von der Gewalt der Finsternis befreit und ... in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt“ (Kolosser 1:13-18; Apostelgeschichte 2:33, 42; 15:2; Galater 2:1, 2; Offenbarung 22:16).

      2. In welchem größeren Königreich begann Christus 1914 zu herrschen?

      2 Am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ vermehrte Jehova die Königsmacht Christi, indem er sie über die Christenversammlung hinaus ausdehnte (Lukas 21:24). Ja, im Jahre 1914 gab er seinem Sohn Königsmacht über die „Nationen“, „das Königreich der Welt“, d. h. das Königtum über die ganze Menschheit (Psalm 2:6-8; Offenbarung 11:15).

      „Über seine ganze Habe“ gesetzt

      3, 4. (a) Wer wurde in Jesu Gleichnis von den Minen durch den Menschen von vornehmer Geburt dargestellt? (b) Welche Entwicklung vollzog sich in Verbindung mit dem Königreich 1918 und 1919?

      3 Bemerkenswert ist im Zusammenhang damit Jesu Gleichnis von einem Menschen von vornehmer Geburt (Lukas 19:11-27). Bevor dieser in ein fernes Land reiste, um Königsmacht zu erlangen, gab er seinen Sklaven Geld (Minen), mit dem sie arbeiten sollten. Nach seiner Rückkehr gebot der Mensch — er stellt Christus dar —, „daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit gewonnen hätten“ (Lukas 19:15). Wie ging das vor sich, nachdem Jesus Königsmacht erlangt hatte?

      4 Im Jahre 1918 fand der inthronisierte König Jesus Christus eine kleine Gruppe von Christen vor, die die Kirchen der Christenheit verlassen hatten und emsig damit beschäftigt waren, sich der irdischen Interessen ihres Herrn anzunehmen. Nachdem Jesus seine Sklaven wie durch Feuer geläutert hatte, verlieh er ihnen 1919 vermehrte Autorität (Maleachi 3:1-4; Lukas 19:16-19). Er setzte sie „über seine ganze Habe“ (Lukas 12:42-44).

      „Speisevorrat zur rechten Zeit“

      5, 6. (a) Welche größere Aufgabe wurde dem Verwalter Christi übertragen? (b) Welche Prophezeiungen mußten sich nach 1914 erfüllen, und inwiefern sollte sich die Verwalterklasse an ihrer Erfüllung beteiligen?

      5 Der regierende König Jesus Christus übertrug seinem Verwalter auf der Erde eine größere Aufgabe. Die gesalbten Christen sollten „Gesandte“ Gottes sein an eines gekrönten Königs Statt, der die Macht besitzt, über alle Völker der Erde zu herrschen (2. Korinther 5:20; Daniel 7:14). Ihre gemeinsame Aufgabe bestand nicht mehr lediglich darin, der gesalbten Dienerschaft Christi „Speisevorrat zur rechten Zeit“ zu geben (Lukas 12:42). Sie sollten sich nun an der Verwirklichung von Prophezeiungen beteiligen, die sich nach der Aufrichtung des Königreiches (1914) erfüllen mußten.

      6 Was bedeutete das in der Praxis? Es bedeutete, das Predigen ‘der guten Botschaft vom Königreich auf die ganze bewohnte Erde’ auszudehnen (Matthäus 24:14). Des weiteren bedeutete es, gegen das böse System Satans und seine Unterstützer gerichtete kraftvolle Gerichtsbotschaften zu verkündigen. Dadurch wurden ‘die Nationen erschüttert’. So kamen die „begehrenswerten Dinge“, Christi „andere Schafe“, herein (Haggai 2:7; Johannes 10:16). Von 1935 an strömte die „große Volksmenge“ auf der ganzen Erde in Jehovas Organisation (Offenbarung 7:9, 10). Dies machte fortschreitende Verbesserungen in der Organisation erforderlich. Bildlich gesprochen, sollten Steine durch Eisen ersetzt werden, Holz durch Kupfer, Eisen durch Silber und Kupfer durch Gold (Jesaja 60:17). Das ist seit 1919 unter der tatkräftigen und straffen Leitung Jesu Christi geschehen, der alle seine irdischen Königreichsinteressen, seine ganze „Habe“, seiner treuen Sklavenklasse und ihrer leitenden Körperschaft übergeben hat.

      7. Was gehörte zu der größeren Verantwortung des Verwalters?

      7 Natürlich gehörte zu dieser größeren Last der Verantwortung, die dem Sklaven oder Verwalter des Herrn zufiel, eine eifrige Schreibtätigkeit. Regelmäßig mußte im Wachtturm geistiger Speisevorrat zur rechten Zeit veröffentlicht werden. Dann, im Jahre 1919, fing man an, die Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (eine Begleitzeitschrift, die später Trost und danach Erwachet! genannt wurde) zu veröffentlichen, und zwar nicht nur zur Erbauung der „Hausknechte“, sondern auch, um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken (Matthäus 24:45). Außerdem ist im Laufe der Jahre eine Flut von Büchern, Broschüren und Traktaten herausgegeben worden.

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