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Angriffe auf die FamilieDer Wachtturm 1992 | 15. Oktober
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Angriffe auf die Familie
„DIE Familie ist die älteste Institution des Menschen. In vieler Hinsicht ist sie die wichtigste. Sie ist die grundlegendste Einheit der Gesellschaft. Ganze Zivilisationen haben überlebt oder sind verschwunden, je nachdem, ob die Familien stark oder schwach waren.“
So schrieb 1973 die World Book Encyclopedia. Aus heutiger Sicht gesehen, lassen diese Worte indes nichts Gutes, ja fast Schlimmes ahnen. Was sich in den letzten Jahren abgespielt hat, kommt einem Frontalangriff auf die Institution Familie gleich. Der bekannte Ratgeber John Bradshaw schrieb: „Die Familie befindet sich heute in einer Krise. ... Die hohe Scheidungsrate, die Teenagerunruhen, der massive Drogenmißbrauch sowie die epidemische Ausbreitung von Inzest, Eßstörungen und körperlichen Mißhandlungen sind Beweise dafür, daß etwas von Grund auf nicht stimmt.“
In der Tat kann man weltweit Beweise dafür finden, daß mit der Familie „etwas von Grund auf nicht stimmt“. Der Unesco Kurier beschrieb die Lage in Europa wie folgt: „Seit dem Jahr 1965 steigen überall auf dem Kontinent die Scheidungsraten stark. ... Eine Folge ... ist die steigende Zahl 1-Elter-Familien.“ Entwicklungsländer verzeichnen ebenfalls eine Zunahme der Familienprobleme. Die Autorin Hélène Tremblay bemerkte: „Für Millionen Menschen, in deren Kulturkreis man einen jahrhundertelang normalen, vorhersehbaren, unveränderlichen Lebensstil gewohnt war, ist die heutige Zeit eine Zeit der Verwirrung.“
Besonderen Anlaß zur Besorgnis geben die Verhältnisse, die heutzutage in vielen Familien herrschen. Allein in den Vereinigten Staaten gibt es Millionen und Abermillionen von Kindern, deren Vater oder Mutter Alkoholiker ist. Überdies hat das Problem der Gewalt in Familien erschreckend zugenommen. Die Forscher Richard Gelles und Murray Straus berichten in dem Buch Intimate Violence: „Die Wahrscheinlichkeit, in den eigenen vier Wänden von einem Angehörigen tätlich angegriffen, geschlagen und getötet zu werden, ist ungleich größer als irgendwo sonst oder durch irgend jemand sonst in unserer Gesellschaft.“
Wenn das Überleben der Zivilisation wirklich von der Stärke der Familie abhängt, muß man sich ernste Sorgen um den Fortbestand der Zivilisation machen. Allerdings mag das Schicksal der Zivilisation deine geringste Sorge sein. Was dich zweifellos viel mehr bewegt, ist die Frage, welche Folgen dieses Chaos für deine Familie haben wird. Wie wird alles enden? Es kann gut sein, daß dich die aus zuverlässiger Quelle stammende Antwort darauf überraschen wird.
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Familienprobleme — Ein Zeichen der ZeitDer Wachtturm 1992 | 15. Oktober
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Familienprobleme — Ein Zeichen der Zeit
VIELE betrachten Familienprobleme als ein Zeichen dafür, daß die herkömmlichen Regeln hinsichtlich Ehe und Kindererziehung überholt sind. Andere sehen die Ursache in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. Und wieder andere machen einmal mehr die moderne Technologie dafür verantwortlich. In Wirklichkeit deuten die Probleme, mit denen sich die Familien heutzutage auseinandersetzen müssen, auf etwas weit Bedeutsameres hin. Beachte, was die Bibel in 2. Timotheus 3:1-4 sagt:
„Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott.“
Treffen diese Worte nicht den Kern der heutigen Probleme? Zweifellos sind die Familienprobleme unserer Zeit unmittelbar auf die Verhältnisse zurückzuführen, die für die letzten Tage dieser Welt vorhergesagt wurden. Es gibt überzeugende Beweise dafür, daß jene Zeit der Bedrängnis im Jahr 1914 begonnen hat.a Seither übt das übermenschliche Geistgeschöpf, das Satan, der Teufel, genannt wird, einen besonders zerstörerischen Einfluß aus (Matthäus 4:8-10; 1. Johannes 5:19).
Satans Wirkungskreis ist seit 1914 auf die Umgebung der Erde beschränkt, weshalb er „große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offenbarung 12:7-12). Es sollte nicht verwundern, daß die Erde für Familien zu einem sehr gefährlichen Ort geworden ist, denn schließlich ist Satan ein erbitterter Feind des Gottes, „dem jede Familie im Himmel und auf Erden ihren Namen verdankt“ (Epheser 3:15). Satan ist darauf erpicht, alle Menschen von Gott wegzuziehen. Um dies zu erreichen, gibt es für ihn kaum ein besseres Mittel, als Familien mit Problemen zu attackieren.
Zum Schutz der Familien vor derlei übermenschlichen Angriffen sind die klugen Theorien angeblicher Experten denkbar unzureichend. Dessenungeachtet sagt die Bibel über Satan: „Seine Anschläge sind uns nicht unbekannt“ (2. Korinther 2:11). Man kann sich bis zu einem gewissen Grad schützen, wenn man einige seiner speziellen Angriffsmethoden kennt.
Geld und Arbeit
Wirtschaftlicher Druck ist eine der wirkungsvollsten Angriffswaffen Satans. Wir leben in ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, oder in „notvollen Zeiten“, wie das Neue Testament von Theodor Schlatter 2. Timotheus 3:1 wiedergibt. Wegen Arbeitslosigkeit, niedriger Löhne, der Knappheit an grundlegenden, lebensnotwendigen Bedarfsgütern und wegen ähnlicher Probleme haben Familien in Entwicklungsländern unter großen Härten zu leiden. Doch selbst in den verhältnismäßig wohlhabenden Vereinigten Staaten spielt wirtschaftlicher Druck eine folgenschwere Rolle. Aus einer dort durchgeführten Umfrage geht hervor, daß Geld eine Hauptursache für Streitigkeiten in der Familie ist. In dem Buch Secrets of Strong Families wird erklärt, daß auch die für die Anforderungen am Arbeitsplatz aufgewandte Zeit, Aufmerksamkeit und Energie ein „heimtückischer Feind“ sein kann, der die eheliche Bindung allmählich untergräbt.
Mehr Frauen als je zuvor sehen sich durch gewisse Umstände gezwungen, arbeiten zu gehen. Der Autor Vance Packard berichtet: „Gegenwärtig haben in Amerika mindestens ein Viertel aller Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren Mütter, die irgendeiner Arbeit außer Haus nachgehen.“ Sich um die schier unersättlichen Bedürfnisse kleiner Kinder zu kümmern und gleichzeitig einer Arbeit nachzugehen kann ein aufreibendes, zermürbendes Unterfangen sein und sich auf Eltern und Kinder gleichermaßen nachteilig auswirken. Packard fügt hinzu, daß zufolge mangelnder geeigneter Einrichtungen für die Kinderbetreuung in den Vereinigten Staaten „gegenwärtig etliche Millionen Kinder im frühen Lebensalter um eine angemessene Fürsorge betrogen werden“ (Our Endangered Children).
Auch der Arbeitsplatz selbst trägt häufig dazu bei, daß die familiäre Harmonie untergraben wird. Nicht wenige lassen sich auf ein unsittliches Verhältnis mit Arbeitskollegen ein. Andere gehen völlig in einem fruchtlosen Streben nach Erfolg auf und opfern ihr Familienleben für ihr berufliches Vorwärtskommen. (Vergleiche Prediger 4:4.) Ein Mann war so sehr von seinem Beruf als Handelsvertreter in Anspruch genommen, daß seine Frau sich als „de facto alleinerziehende Mutter“ bezeichnete.
Geschwächte Ehebande
Unter Beschuß ist auch die Institution Ehe an sich geraten. So heißt es in dem Buch The Intimate Environment: „Früher ging man allgemein davon aus, daß ein Ehepaar zusammenbleibt, es sei denn, einer der Partner beginge einen groben Eheverstoß wie etwa Ehebruch, seelische Grausamkeit oder grobe Vernachlässigung. Heutzutage betrachten die meisten die eigene Erfüllung als Zweck der Ehe.“ In der Tat wird die Ehe als Gegenmittel betrachtet, wenn man unglücklich, gelangweilt oder einsam ist — nicht als eine lebenslange Bindung zu einer anderen Person. Heute steht nicht im Mittelpunkt, was man in eine Ehe investieren sollte, sondern wie man selbst davon profitieren kann. (Vergleiche demgegenüber Apostelgeschichte 20:35.) Durch diese „grundlegende Werteveränderung hinsichtlich der Ehe“ sind die Ehebande stark geschwächt worden. Häufig nehmen Paare zu einer Scheidung als einer schnellen Lösung Zuflucht, wenn sie in der Ehe keine Erfüllung mehr finden können.
Die Bibel beschreibt prophetisch die Menschen in unseren „letzten Tagen“ als solche, „die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen“ (2. Timotheus 3:4, 5). Nicht wenige Fachleute vertreten die Ansicht, die Erschütterung der Institution Ehe sei unter anderem auf den Niedergang der Religion zurückzuführen. Dr. Diane Medved schrieb in dem Buch The Case Against Divorce: „Die meisten Religionen lehren, Gott habe die Ehe zu einer dauerhaften Einrichtung erklärt. Wenn man an Gott zweifelt oder gar nicht an ihn glaubt, dann macht man, was man will.“ Aufgrund dessen suchen Ehepaare nicht nach vernünftigen Lösungen, wenn Eheprobleme auftauchen. „Hals über Kopf lassen sie das ganze Projekt fallen.“
Jugendliche als Zielscheibe
Der Druck, der heutzutage auf uns lastet, ist für Kinder eine kaum erträgliche Belastung. Erschreckend viele Kinder werden von ihren eigenen Eltern brutal geschlagen, übel beschimpft oder sexuell mißbraucht. Millionen andere Kinder müssen nach einer Scheidung auf die liebevolle Betreuung durch beide Eltern verzichten, und nicht selten hinterläßt die Scheidung der Eltern bei ihnen einen lebenslang anhaltenden Schmerz.
Jugendliche sind massiven Einflüssen ausgesetzt. Wenn ein amerikanischer Jugendlicher das Alter von 14 Jahren erreicht hat, ist er bereits Zeuge von 18 000 Morden und zahllosen anderen Formen von Gewalt, unerlaubtem Geschlechtsverkehr, Sadismus und Verbrechen geworden — einzig und allein durch das Fernsehen. Gleicherweise hat Musik eine gewaltige Wirkung auf Jugendliche, und oft ist der Inhalt in schockierender Weise anstößig, verherrlicht den Sex oder hat sogar den Satanskult zum Gegenstand. In der Schule werden Jugendliche mit Theorien wie der Evolutionslehre konfrontiert, die dazu beitragen, den Glauben an Gott und die Bibel zu untergraben. Gruppenzwang veranlaßt viele, voreheliche Geschlechtsbeziehungen zu haben, sich zu betrinken oder Drogen zu nehmen.
Der Ursprung der Familienprobleme
Die Angriffe auf die Familie sind somit vielgestaltig und können sich verheerend auswirken. Was kann Familien helfen, all dem standzuhalten? Der Familienberater John Bradshaw regt an: „Unsere Regeln der Kindererziehung sind während der letzten 150 Jahre nicht ernsthaft modernisiert worden. ... Ich bin davon überzeugt, daß die alten Regeln nicht mehr tauglich sind.“ Noch mehr von Menschen geschaffene Regeln sind aber keine Lösung. Jehova Gott ist der Stifter der Familie. Besser als irgend jemand anders weiß er, welch eine wichtige Rolle das Familienleben für unser persönliches Glück spielt und was erforderlich ist, damit eine Familie glücklich und stark sein kann. Wir sollten daher nicht überrascht sein, daß sein Wort, die Bibel, die Lösung für Familienprobleme zeigt.
Jenes alte Buch erklärt, wodurch die Institution Familie aus dem Lot geriet. Dem ersten Menschenpaar, Adam und Eva, wurde ein schöner Garten als Wohnstätte gegeben und die lohnende und reizvolle Aufgabe übertragen, die gesamte Erde in ein Paradies zu verwandeln. Gott bestimmte Adam als Familienhaupt. Eva sollte ihn dabei als „Gehilfin“ oder „Gegenstück“ unterstützen. Doch Eva lehnte sich gegen diese Anordnung auf. Sie riß die ihrem Mann zustehende Rolle als Haupt an sich und verstieß gegen das einzige Verbot, das Gott ihnen auferlegt hatte. Daraufhin gab Adam seine Rolle als Haupt auf und schloß sich Evas Rebellion an (1. Mose 1:26 bis 3:6).
Wie zerstörerisch sich dieses Abweichen von der Anordnung Gottes auswirkte, wurde sofort offensichtlich. Adam und Eva waren nicht mehr rein und unschuldig und reagierten daher voller Scham und Schuldgefühle. Hatte Adam seine Frau zuvor noch in glühenden, poetischen Worten beschrieben, sprach er jetzt gefühllos von der „Frau, die du mir beigegeben hast“. Jene abschätzige Bemerkung war erst der Anfang des Unglücks in der Ehe. Adam würde in dem vergeblichen Versuch, seine Stellung als Haupt zurückzugewinnen, ‘über Eva herrschen’. Eva ihrerseits würde ein „tiefes Verlangen“ nach ihrem Mann haben, wahrscheinlich auf extreme oder unausgeglichene Weise (1. Mose 2:23; 3:7-16).
Wen wundert es da, daß sich die Ehestreitigkeiten zwischen Adam und Eva schädlich auf ihre Nachkommen auswirkten! Kain, ihr erster Sohn, wurde zum kaltblütigen Mörder (1. Mose 4:8). Von Lamech, einem Nachkommen Kains, wird als erstem berichtet, daß er Polygamist war, wodurch er noch zum Verfall der Institution Familie beitrug (1. Mose 4:19). Somit hinterließen Adam und Eva nicht nur Sünde und Tod als Vermächtnis, sondern auch ein denkbar schlechtes Beispiel für das Familienleben, und darunter hat die Menschheitsfamilie seither gelitten. In unseren letzten Tagen hat die Zerrüttung der Familien nie gekannte Ausmaße angenommen.
Intakte Familien
Indes brechen nicht alle Familien unter dem heutigen Druck auseinander. Beispielsweise lebt in einer kleinen Gemeinde in den Vereinigten Staaten ein Mann mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern. Bei vielen ihrer Nachbarn besteht zwischen Eltern und Kindern ein Generationskonflikt, doch bei ihnen ist das nicht der Fall; seine Frau und er brauchen sich auch keine Sorgen zu machen, daß ihre Töchter mit Drogen oder mit Sex herumexperimentieren. Montags abends, wenn andere Jugendliche wie angewachsen vor dem Fernsehschirm sitzen, sitzt diese Familie geschlossen am Eßzimmertisch und bespricht ein biblisches Thema. „Der Montagabend ist unser spezieller, gemeinsamer Abend zum Reden“, erklärt der Vater. „Unsere Töchter haben keine Hemmungen, ihre Probleme mit uns auszudiskutieren.“
In New York wiederum lebt eine alleinerziehende Mutter, die ebenfalls eine ungewöhnlich enge Bindung zu ihren beiden Töchtern hat. Was ist ihr Geheimnis? „Außer am Wochenende bleibt unser Fernsehgerät ausgeschaltet“, sagt sie. „Täglich besprechen wir einen Bibeltext. Auch reservieren wir einen Abend für ein Familienbibelstudium.“
Die Mitglieder beider Familien sind Zeugen Jehovas. Sie beachten den Rat, den die Bibel Familien gibt — und das funktioniert. Bei ihnen handelt es sich keineswegs um Ausnahmen. Hunderttausende von Familien wie diese beiden befolgen die in jenem Buch enthaltenen Regeln für das Familienleben und erzielen damit gute Ergebnisse.b Was sind das für Regeln? Wie können sie dir und deiner Familie helfen? Wir laden dich ein, die auf der nächsten Seite beginnenden Artikel zu betrachten, um eine Antwort zu erhalten.
[Fußnoten]
a Weitere Beweise dafür, daß die letzten Tage 1914 begonnen haben, sind in Kapitel 18 des Buches Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben zu finden, das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegeben worden ist.
b Jehovas Zeugen bieten mittels eines kostenlosen Heimbibelstudiums persönliche Hilfe beim Befolgen biblischer Grundsätze in der Familie. Man kann sich mit ihnen in Verbindung setzen, indem man an die Herausgeber dieser Zeitschrift schreibt.
[Bild auf Seite 4]
Wirtschaftlicher Druck macht Familien in Entwicklungs- ländern schwer zu schaffen
[Bildnachweis]
U.S. Navy photo
[Bild auf Seite 7]
Viele Familien halten dem heutigen Druck stand, indem sie biblische Grundsätze befolgen
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Eine liebevolle Einrichtung Jehovas — die FamilieDer Wachtturm 1992 | 15. Oktober
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Eine liebevolle Einrichtung Jehovas — die Familie
„Deswegen beuge ich meine Knie vor dem Vater, dem jede Familie im Himmel und auf Erden ihren Namen verdankt“ (EPHESER 3:14, 15).
1, 2. (a) Weshalb schuf Gott die Familie? (b) Welche Rolle sollte die Familie heute in der von Jehova geschaffenen Ordnung spielen?
JEHOVA schuf die Familie. Dadurch tat er mehr, als nur das menschliche Bedürfnis nach Gemeinschaft, Beistand oder intimen Beziehungen zu befriedigen (1. Mose 2:18). Die Familie sollte das Mittel zur Verwirklichung des wunderbaren Vorsatzes Gottes sein, die Erde zu füllen. Er sagte zu dem ersten Ehepaar: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie euch“ (1. Mose 1:28). Die herzliche und förderliche Atmosphäre in der Familie sollte sich als vorteilhaft für die vielen Kinder erweisen, die Adam und Eva sowie deren Nachkommen geboren werden würden.
2 Das erste Menschenpaar erwählte es sich jedoch, einen Lauf des Ungehorsams einzuschlagen, was für die beiden und für ihre Nachkommen katastrophale Folgen hatte (Römer 5:12). Das heutige Familienleben ist daher nur noch ein Zerrbild dessen, was Gott eigentlich vorgesehen hatte. Dennoch spielt die Familie weiterhin eine wichtige Rolle in der von Jehova geschaffenen Ordnung, und sie bildet die Grundeinheit der christlichen Gemeinschaft. Damit soll nicht gesagt werden, daß wir keine Wertschätzung für die vortreffliche Arbeit der vielen unverheirateten Christen in unserer Mitte haben. Wir sind uns aber bewußt, welch großen Beitrag die Familien zur geistigen Gesundheit der Christenorganisation als Ganzes leisten. Starke Familien bilden starke Versammlungen. Doch wie kann deine Familie trotz des heutigen Drucks gedeihen? Zur Beantwortung dieser Frage wollen wir untersuchen, was die Bibel über die Familie zu sagen hat.
Die Familie in biblischer Zeit
3. Welche Rolle fiel dem Mann und der Frau in patriarchalischer Zeit in der Familie zu?
3 Adam und Eva verachteten die von Gott vorgesehene Leitung durch ein Haupt. Glaubensmänner wie Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Hiob erfüllten dagegen ihre Rolle als Familienhaupt in rechter Weise (Hebräer 7:4). In patriarchalischer Zeit glich die Familie einem kleinen Staat, in dem der Vater der religiöse Führer, der Unterweiser und der Richter war (1. Mose 8:20; 18:19). Den Ehefrauen fiel ebenfalls eine wichtige Rolle zu, sie waren keine Sklavinnen, sondern stellvertretende Hausverwalter.
4. Welche Veränderung erfuhr das Familienleben unter dem mosaischen Gesetz, doch welche Rolle spielten die Eltern weiterhin?
4 Als Israel im Jahre 1513 v. u. Z. zu einer Nation organisiert wurde, bedeutete das, daß die Gesetze der Familien nun dem durch Moses gegebenen nationalen Gesetz untergeordnet waren (2. Mose 24:3-8). Die Entscheidungsgewalt, auch in Angelegenheiten, in denen es um Leben und Tod ging, wurde ernannten Richtern übertragen (2. Mose 18:13-26). Die levitische Priesterschaft übernahm die Bereiche der Religionsausübung, die mit Opfern zu tun hatten (3. Mose 1:2-5). Trotzdem spielte der Vater weiterhin eine wichtige Rolle. Moses forderte die Väter auf: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:6, 7). Mütter hatten beträchtlichen Einfluß. Gemäß Sprüche 1:8 wurde Jugendlichen geboten: „Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter.“ Ja, unter Berücksichtigung der Autorität ihres Mannes konnte die hebräische Ehefrau Familiengesetze aufstellen — und durchsetzen. Ihre Kinder sollten sie ehren, selbst wenn sie alt geworden war (Sprüche 23:22).
5. Inwiefern regelte das mosaische Gesetz die Stellung der Kinder in der Familie?
5 Die Stellung der Kinder wurde von Gottes Gesetz ebenfalls genau geregelt. So lesen wir in 5. Mose 5:16: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, so wie es Jehova, dein Gott, dir geboten hat, damit sich deine Tage als lang erweisen und es dir gutgeht auf dem Erdboden, den Jehova, dein Gott, dir gibt.“ Respektlosigkeit gegenüber den Eltern war unter dem mosaischen Gesetz ein Kapitalverbrechen (2. Mose 21:15, 17). „Falls es irgendeinen Mann geben sollte, der auf seinen Vater und seine Mutter Übles herabruft, er sollte unweigerlich zu Tode gebracht werden“, hieß es im Gesetz (3. Mose 20:9). Auflehnung gegen die Eltern war gleichbedeutend mit Auflehnung gegen Gott.
Die Rolle christlicher Ehemänner
6, 7. Warum waren die Worte des Paulus aus Epheser 5:23-29 für einen Leser des ersten Jahrhunderts geradezu revolutionär?
6 Das Christentum warf Licht auf die Familie, vor allem auf die Rolle des Ehemanns. Im ersten Jahrhundert war es außerhalb der Christenversammlung üblich, daß Männer ihre Frau barsch behandelten und unterdrückten. Frauen genossen kein Ansehen, und grundlegende Rechte wurden ihnen verwehrt. In dem Werk The Expositor’s Bible wird gesagt: „Der kultivierte Grieche nahm sich eine Frau, damit sie Kinder gebar. Ihre Rechte erlegten seinen Begierden keinerlei Einschränkungen auf. Von Liebe stand nichts im Ehevertrag. ... Die Sklavinnen hatten keine Rechte. Ihr Besitzer konnte über ihren Körper frei verfügen.“
7 Diese Einstellung herrschte vor, als Paulus gemäß Epheser 5:23-29 schrieb: „Ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist, er, der Retter dieses Leibes. ... Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat ... Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es.“ Solche Worte waren für einen Leser des ersten Jahrhunderts geradezu revolutionär. So heißt es in der Expositor’s Bible: „Nichts im Christentum schien ungewöhnlicher und — im Vergleich zu den lockeren Sitten jener Zeit — strenger zu sein als die christliche Ansicht über die Ehe. ... [Damit] begann ein neues Zeitalter für die Menschheit.“
8, 9. Welche negative Einstellung gegenüber Frauen ist unter Männern weit verbreitet, und warum müssen Christen eine solche Ansicht unbedingt verwerfen?
8 Der Rat der Bibel für Ehemänner ist heute genauso revolutionär. Trotz allem Gerede über die Emanzipation der Frau betrachten viele Männer Frauen immer noch als bloßes Sexualobjekt. Nicht wenige, die an das Märchen glauben, Frauen würden sich eigentlich gern beherrschen, gängeln oder schikanieren lassen, mißbrauchen ihre Frau körperlich und emotionell. Wie schändlich wäre es für einen Christen, weltlichem Denken nachzugeben und seine Frau zu mißhandeln! „Mein Mann war Dienstamtgehilfe und hielt öffentliche Vorträge“, sagte eine Christin. Sie gestand jedoch: „Ich wurde von ihm immer wieder geschlagen.“ So etwas ist mit der von Gott geschaffenen Ordnung absolut unvereinbar. Der Mann war eine seltene Ausnahme; ihm mußte geholfen werden, seinen Zorn zu beherrschen, wenn er weiterhin die Hoffnung hegen wollte, in Gottes Gunst zu stehen (Galater 5:19-21).
9 Gott gebietet Ehemännern, ihre Frau so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Das bewußt nicht zu tun ist eine Auflehnung gegen die von Gott geschaffene Ordnung und kann das Verhältnis zu ihm untergraben. Der Apostel Petrus äußerte die deutlichen Worte: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen [euren Frauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß ... Ehre zuteil werden laßt, ... damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Petrus 3:7). Seine Frau barsch zu behandeln kann verheerende Auswirkungen auf ihr Geistiggesinntsein haben und auf das der Kinder.
10. Wie können Ehemänner ihrer Aufgabe als Haupt so nachkommen, wie Christus es tat?
10 Ihr Ehemänner, eure Familie wird gedeihen, wenn ihr eurer Aufgabe als Haupt so nachkommt, wie Christus es tat. Er war niemals barsch oder beleidigend. Im Gegenteil, er konnte sagen: „Lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele“ (Matthäus 11:29). Können eure Angehörigen das von euch sagen? Christus behandelte seine Jünger als Freunde und vertraute ihnen (Johannes 15:15). Laßt ihr eurer Frau dieselbe Anerkennung zuteil werden? In der Bibel heißt es über eine „tüchtige Ehefrau“: „Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut“ (Sprüche 31:10, 11). Das bedeutet, daß der Mann ihr ein Maß an Freiheit zubilligt und sie nicht durch unvernünftige Einschränkungen einengt. Jesus ermunterte seine Jünger außerdem, ihre Empfindungen und Ansichten zum Ausdruck zu bringen (Matthäus 9:28; 16:13-15). Ermuntert ihr eure Frau ebenfalls dazu? Oder betrachtet ihr es als Angriff auf eure Autorität, wenn sie offen und ehrlich eine andere Ansicht vertritt? Dadurch, daß ihr die Empfindungen eurer Frau berücksichtigt, statt sie außer acht zu lassen, werdet ihr tatsächlich dazu beitragen, daß ihre Achtung vor eurer Stellung als Haupt steigt.
11. (a) Wie können Väter für die geistigen Bedürfnisse ihrer Kinder sorgen? (b) Warum müssen sich Älteste und Dienstamtgehilfen vorbildlich um ihre Familie kümmern?
11 Als Väter müßt ihr zudem die Führung darin übernehmen, die geistigen, emotionellen und körperlichen Bedürfnisse eurer Kinder zu befriedigen. Das schließt auch ein, daß ihr in geistiger Hinsicht gut für eure Angehörigen sorgt — zum Beispiel mit ihnen im Predigtdienst zusammenarbeitet, ein Heimbibelstudium durchführt und den Tagestext betrachtet. Interessanterweise zeigt die Bibel, daß ein Ältester oder ein Dienstamtgehilfe ein Mann sein muß, „der seinem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorsteht“. Männer, die in einer solchen Stellung dienen, sollten somit vorbildliche Familienhäupter sein. Obwohl sie eine schwere Last der Verantwortung in der Versammlung tragen mögen, müssen sie doch der eigenen Familie den Vorrang einräumen. Paulus begründete dies wie folgt: „In der Tat, wenn jemand seinem eigenen Haushalt nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Versammlung Gottes Sorge tragen?“ (1. Timotheus 3:4, 5, 12).
Hilfreiche christliche Ehefrauen
12. Welche Rolle spielt die Ehefrau in der christlichen Familie?
12 Seid ihr christliche Ehefrauen? Dann müßt ihr ebenfalls eine wichtige Rolle in der Familie übernehmen. Von christlichen Ehefrauen wird gefordert, daß sie „ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, gesunden Sinnes seien, keusch, im Haus arbeiten, gut seien, sich den eigenen Männern unterwerfen“ (Titus 2:4, 5). Ihr solltet euch somit bemühen, eine vorbildliche Hausfrau zu sein, und dafür sorgen, daß eure Familie ein sauberes Heim hat, in dem man sich wohl fühlt. Die Hausarbeit mag manchmal eintönig sein, aber sie ist weder erniedrigend noch unbedeutend. Als Ehefrau ‘führt ihr einen Haushalt’ und genießt auf diesem Gebiet vielleicht beträchtliche Freiheiten (1. Timotheus 5:14). Die „tüchtige Ehefrau“ kaufte zum Beispiel Haushaltsartikel, tätigte Grundstückskäufe und verdiente selbst Geld durch ein kleines Gewerbe. Kein Wunder, daß sie das Lob ihres Mannes erhielt! (Sprüche, Kapitel 31). Diese Initiative entwickelte sie natürlich in Übereinstimmung mit den Richtlinien, die ihr Mann als Haupt ihr gegeben hatte.
13. (a) Warum mag es einigen Frauen schwerfallen, sich unterzuordnen? (b) Warum ist es für christliche Frauen von Vorteil, sich ihrem Mann unterzuordnen?
13 Es mag jedoch nicht immer leicht sein, sich dem Ehemann unterzuordnen. Nicht alle Männer verdienen sich Respekt. Und ihr könnt vielleicht selbst recht gut Geldangelegenheiten regeln, Dinge planen oder etwas organisieren. Möglicherweise seid ihr berufstätig und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Einkommen der Familie. Oder ihr hattet in der Vergangenheit in irgendeiner Hinsicht unter männlicher Vorherrschaft zu leiden, weshalb es euch schwerfällt, euch einem Mann unterzuordnen. Doch dadurch, daß ihr „tiefen Respekt“ oder ‘Furcht’ vor eurem Mann habt, zeigt ihr eure Achtung vor Gottes Stellung als Haupt (Epheser 5:33, Kingdom Interlinear Translation; 1. Korinther 11:3). Eure Unterordnung ist auch für das Glück eurer Familie entscheidend; sie trägt dazu bei, unnötigen Druck und unnötige Spannungen in der Ehe zu vermeiden.
14. Was könnte eine Frau tun, wenn sie mit einer Entscheidung ihres Mannes nicht einverstanden ist?
14 Bedeutet das aber, daß ihr still sein müßt, wenn euer Mann eine Entscheidung trifft, die sich eurer Ansicht nach auf die Familie ungünstig auswirken wird? Nicht unbedingt. Abrahams Frau Sara schwieg nicht, als sie das Wohl ihres Sohnes Isaak in Gefahr sah (1. Mose 21:8-10). In ähnlicher Weise mögt ihr euch manchmal verpflichtet fühlen, eure Ansichten zu äußern. Wenn das auf respektvolle Weise und „zur rechten Zeit“ geschieht, wird ein gottesfürchtiger Christ zuhören (Sprüche 25:11). Welchen Sinn hätte es allerdings, den Wünschen eures Mannes zuwiderzuhandeln — sofern keine ernsthafte Verletzung eines biblischen Grundsatzes vorliegt —, wenn euer Vorschlag nicht angenommen wird? Denkt an folgendes: „Die wahrhaft weise Frau hat ihr Haus aufgebaut, aber die törichte reißt es mit ihren eigenen Händen nieder“ (Sprüche 14:1). Eine Möglichkeit, euer Haus aufzubauen, besteht darin, euren Mann als Haupt zu unterstützen, seine Erfolge zu loben und seine Fehler nicht aufzubauschen.
15. Auf welche Weise kann eine Frau einen Anteil an der Zucht und der Unterweisung der Kinder haben?
15 Ihr könnt euer Haus auch dadurch aufbauen, daß ihr einen Anteil an der Zucht und der Unterweisung der Kinder habt. So könnt ihr beispielsweise euren Teil tun, damit das Familienbibelstudium regelmäßig durchgeführt werden kann und erbauend ist. ‘Laßt eure Hand nicht ruhen’, wenn es darum geht, mit euren Kindern bei jeder Gelegenheit über Gottes Wahrheiten zu sprechen — ob ihr nun länger unterwegs seid oder sie nur zum Einkaufen mitnehmt (Prediger 11:6). Helft ihnen, Kommentare für die Zusammenkünfte und Aufgaben in der Theokratischen Predigtdienstschule vorzubereiten. Habt ein wachsames Auge auf ihren Umgang (1. Korinther 15:33). Zeigt euren Kindern, daß ihr beide in bezug auf gottgefällige Maßstäbe und Zucht gleicher Meinung seid. Laßt nicht zu, daß sie euch gegeneinander ausspielen.
16. (a) Welches biblische Beispiel kann Alleinerziehende oder Christen, die mit einem Ungläubigen verheiratet sind, ermuntern? (b) Wie können andere in der Versammlung den Betreffenden helfen?
16 Als Alleinerziehende oder als Christen mit einem ungläubigen Ehepartner müßt ihr möglicherweise in geistiger Hinsicht die Führung übernehmen. Das kann schwierig und manchmal sogar entmutigend sein. Aber gebt nicht auf. Eunike, die Mutter des Timotheus, belehrte ihren Sohn mit Erfolg „von frühester Kindheit an“, obwohl sie mit einem Ungläubigen verheiratet war (2. Timotheus 1:5; 3:15). Und viele in unserer Mitte sind ähnlich erfolgreich. Wenn ihr diesbezüglich Hilfe benötigt, könntet ihr die Ältesten von euren Bedürfnissen unterrichten. Diese können gegebenenfalls dafür sorgen, daß euch jemand behilflich ist, zu den Zusammenkünften und in den Predigtdienst zu kommen. Vielleicht ermuntern sie andere, euch als Familie zu Ausflügen oder Geselligkeiten einzuladen. Oder sie mögen dafür sorgen, daß euch ein erfahrener Verkündiger hilft, mit einem Familienstudium zu beginnen.
Dankbare Kinder
17. (a) Wie können Jugendliche zum Wohl der Familie beitragen? (b) Welches Beispiel gab Jesus in dieser Hinsicht?
17 Christliche Jugendliche können zum Wohl der Familie beitragen, indem sie den Rat aus Epheser 6:1-3 befolgen: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn, denn das ist gerecht: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, welches das erste Gebot mit einer Verheißung ist: ‚Damit es dir gutgeht und du lange Zeit auf der Erde bleibst.‘“ Dadurch, daß ihr mit euren Eltern zusammenarbeitet, zeigt ihr euren Respekt vor Jehova. Jesus Christus war vollkommen und hätte daher leicht argumentieren können, es sei unter seiner Würde, sich unvollkommenen Eltern zu unterwerfen. Doch „er blieb ihnen untertan. ... Und Jesus nahm weiterhin zu an Weisheit und Körpergröße und an Gunst bei Gott und den Menschen“ (Lukas 2:51, 52).
18, 19. (a) Was bedeutet es, die Eltern zu ehren? (b) Wann wird das Zuhause ein Ort der Erquickung sein?
18 Solltet ihr eure Eltern nicht ebenso ehren? „Ehren“ bedeutet in diesem Zusammenhang, rechtmäßige Autorität anzuerkennen. (Vergleiche 1. Petrus 2:17.) In den meisten Situationen gebührt den Eltern Ehre, selbst wenn sie keine Zeugen Jehovas sind oder kein gutes Beispiel geben. Und ihr solltet eure Eltern bestimmt noch mehr ehren, wenn sie vorbildliche Christen sind. Denkt auch daran, daß die Zucht und die Anleitung von seiten eurer Eltern euch nicht ungebührend einschränken sollen. Vielmehr sollt ihr dadurch beschützt werden, damit ihr ‘am Leben bleibt’ (Sprüche 7:1, 2).
19 Welch eine liebevolle Einrichtung die Familie doch ist! Wenn sich Ehemänner, Ehefrauen und Kinder an Gottes Regeln für das Familienleben halten, wird das Zuhause ein Zufluchtsort sein, ein Ort der Erquickung. Trotzdem können Probleme in Verbindung mit dem Gedankenaustausch und der Kindererziehung entstehen. Im nächsten Artikel wird besprochen, wie einige dieser Probleme gelöst werden können.
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Setze alles daran, damit deine Familie bewahrt wird und in Gottes neue Welt gelangtDer Wachtturm 1992 | 15. Oktober
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Setze alles daran, damit deine Familie bewahrt wird und in Gottes neue Welt gelangt
„Du selbst, o Jehova, wirst sie behüten; du wirst jeden vor dieser Generation bewahren auf unabsehbare Zeit“ (PSALM 12:7).
1, 2. (a) Wie ergeht es einigen Familien unter dem Druck der letzten Tage? (b) Was ist nötig, damit christliche Familien überleben können?
„ICH bin heute überglücklich!“ rief ein christlicher Ältester namens John aus. Was war der Anlaß seiner Freude? „Mein 14jähriger Sohn und meine 12jährige Tochter haben sich taufen lassen“, erzählte er. Er freute sich aber nicht nur darüber, sondern er fügte noch hinzu: „Mein 17jähriger Sohn und meine 16jährige Tochter sind in diesem Jahr Hilfspionier gewesen.“
2 Viele Familien in unseren Reihen erzielen durch die Anwendung biblischer Grundsätze ähnliche schöne Ergebnisse. Bei einigen treten jedoch Probleme auf. „Wir haben fünf Kinder“, schreibt ein christliches Ehepaar, „und es wird zunehmend schwerer, mit ihnen umzugehen. Wir haben bereits ein Kind an das alte System verloren. Offensichtlich sind unsere Teenager zur Zeit Satans Hauptangriffsziel.“ Auch in manchen Ehen kommt es zu heftigen Streitigkeiten, die mitunter zu Trennung oder Scheidung führen. Dennoch können Familien, die christliche Eigenschaften entwickeln, in der „großen Drangsal“ bewahrt werden und in Gottes bevorstehende neue Welt hinüberleben (Matthäus 24:21; 2. Petrus 3:13). Was kannst du also tun, um sicherzustellen, daß deine Familie bewahrt wird?
Die Kommunikation verbessern
3, 4. (a) Welche Bedeutung hat die Kommunikation im Familienleben, und warum kommt es in Verbindung damit häufig zu Problemen? (b) Warum sollten sich Ehemänner bemühen, gute Zuhörer zu sein?
3 Eine gute Kommunikation ist der Lebensnerv einer gesunden Familie; wenn es daran mangelt, kommt es in zunehmendem Maße zu Spannungen. „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt“, heißt es in Sprüche 15:22. Interessanterweise berichtet eine Eheberaterin: „Die häufigste Klage von Frauen, die ich berate, lautet: ‚Er will nicht mit mir reden‘ und: ‚Er hört mir nicht zu.‘ Und wenn ich ihren Männern diese Klage vortrage, hören sie mir auch nicht zu.“
4 Wieso kommt die Kommunikation mitunter zu kurz? Männer und Frauen sind verschieden, und oftmals weist die Art und Weise, wie sie sich mitteilen, beachtliche Unterschiede auf. Wie es in einem Artikel hieß, tendiert der Mann dazu, in Gesprächen „direkt und praktisch“ zu sein, während sich die Frau „nichts lieber wünscht als einen mitfühlenden Zuhörer“. Bemühe dich um Verbesserungen, wenn das in deiner Ehe ein Problem darstellt. Ein christlicher Ehemann muß sich womöglich sehr anstrengen, ein besserer Zuhörer zu sein. Jakobus sagt: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19). Lerne es, weder Anordnungen noch Rat, noch eine Lehre zu erteilen, wenn sich deine Frau lediglich „Mitgefühl“ wünscht (1. Petrus 3:8). „Wer seine Reden zurückhält, besitzt Erkenntnis“, heißt es in Sprüche 17:27.
5. Wie können sich einige Ehemänner darin verbessern, ihre Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen?
5 Andererseits gibt es „eine Zeit zum Reden“, und vielleicht mußt du lernen, deine Gedanken und Empfindungen besser zum Ausdruck zu bringen (Prediger 3:7). Sparst du zum Beispiel nicht mit Lob für das, was deine Frau leistet? (Sprüche 31:28). Zeigst du dich dankbar dafür, daß sie sehr bemüht ist, dich zu unterstützen und den Haushalt zu führen? (Vergleiche Kolosser 3:15.) Oder solltest du dich möglicherweise in deinen verbalen „Liebkosungen“ verbessern? (Hoheslied 1:2). Das mag dir zunächst unangenehm erscheinen, aber durch solche Äußerungen kannst du bewirken, daß sich deine Frau deiner Liebe sicher fühlt.
6. Was können Frauen tun, um die Kommunikation in der Familie zu verbessern?
6 Wie steht es mit christlichen Ehefrauen? Eine Frau soll gesagt haben, ihr Mann wisse ja, daß sie ihn schätze, deshalb müsse sie ihm das nicht auch noch sagen. Aber Männer brauchen ebenfalls Dankesäußerungen und Lob, damit sie sich wohl fühlen (Sprüche 12:8). Solltest du eventuell in dieser Hinsicht mitteilsamer sein? Oder vielleicht wäre es gut, noch mehr darauf zu achten, wie du zuhörst. Angenommen, deinem Mann fällt es schwer, seine Probleme, Befürchtungen und Sorgen mit dir zu besprechen. Hast du gelernt, wie du ihm freundlich und taktvoll behilflich sein kannst, sich ungehemmt zu äußern?
7. Wie kann ein Ehestreit entstehen, und wie kann er vermieden werden?
7 Natürlich mag auch zwischen Ehepartnern, die normalerweise gut miteinander auskommen, gelegentlich die Kommunikation abreißen. Der Verstand könnte durch das Gefühl getrübt werden, oder eine ruhige Unterhaltung kann sich schnell in einen hitzigen Streit verwandeln (Sprüche 15:1). „Wir alle straucheln oft“; und ein Wortgefecht in der Ehe bedeutet wohl kaum ihr Ende (Jakobus 3:2). Aber „Geschrei und lästerliches Reden“ sind unangebracht und wirken sich auf jede Beziehung verheerend aus (Epheser 4:31). Beeilt euch, Frieden zu schließen, wenn verletzende Worte gefallen sind (Matthäus 5:23, 24). Häufig läßt sich Streit von vornherein dadurch vermeiden, daß ihr beide nach den Worten des Paulus aus Epheser 4:26 handelt: „Laßt die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen.“ Ja, sprecht euch aus, solange die Probleme noch klein sind und ihr sie in den Griff bekommen könnt. Wartet nicht so lange, bis eure Emotionen den Siedepunkt erreicht haben. Wenn man täglich einige Minuten über Angelegenheiten spricht, die von Belang sind, verbessert man die Kommunikation und kann Mißverständnisse vermeiden.
‘Die ernste Ermahnung Jehovas’
8. Warum mögen einige Jugendliche von der Wahrheit abkommen?
8 Einige Eltern geben sich anscheinend damit zufrieden, ihre Kinder ohne viel Anleitung aufwachsen zu lassen. Die Kinder besuchen zwar die Zusammenkünfte und beteiligen sich am Predigtdienst, doch häufig haben sie kein persönliches Verhältnis zu Gott entwickelt. Durch „die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen“ könnten schließlich viele dieser Jugendlichen von der Wahrheit weggelockt werden (1. Johannes 2:16). Wie traurig wäre es doch für Eltern, wenn sie selbst Harmagedon überleben würden, ihre Kinder aber wegen früherer Versäumnisse als Opfer zurücklassen müßten!
9, 10. (a) Was bedeutet es, Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen? (b) Warum sollte man Kinder offen über ihre Empfindungen sprechen lassen?
9 Paulus schrieb: „Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4). Zu diesem Zweck müßt ihr selbst mit Jehovas Maßstäben gründlich vertraut sein. Ihr solltet ein gutes Beispiel geben, was die Wahl der Unterhaltung, das persönliche Studium, den Besuch der Zusammenkünfte und den Predigtdienst betrifft. Wie die Worte des Paulus erkennen lassen, muß ein Vater oder eine Mutter 1. ein kluger Beobachter der Kinder sein und 2. mit ihnen eine gute Kommunikation pflegen. Nur so kann man wissen, auf welchem Gebiet sie der „ernsten Ermahnung“ bedürfen.
10 Es ist für Heranwachsende ganz natürlich, daß sie nach einem gewissen Maß an Unabhängigkeit streben. Ihr solltet jedoch auf eindeutige Anzeichen für einen weltlichen Einfluß achten, und zwar in ihrer Sprache, Denkweise, Kleidung, Haartracht und der Wahl ihrer Freunde. In Sprüche 23:26 finden wir die Worte eines klugen Vaters: „Mein Sohn, gib mir doch dein Herz.“ Fühlen sich eure Kinder frei, mit euch über ihre Gedanken und Empfindungen zu sprechen? Wenn Kinder nicht zu befürchten brauchen, sogleich getadelt zu werden, sind sie womöglich eher geneigt, zu sagen, wie sie beispielsweise über außerschulische Aktivitäten, Verabredungen mit Personen vom anderen Geschlecht, höhere Bildung oder auch über die biblische Wahrheit wirklich denken.
11, 12. (a) Wie kann man die Mahlzeiten zur Förderung der Kommunikation in der Familie nutzen? (b) Wozu kann das beharrliche Bemühen der Eltern führen, die Kommunikation mit ihren Kindern zu fördern?
11 In vielen Ländern ist es üblich, daß Familien die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen. So bietet die Hauptmahlzeit allen Familienangehörigen eine schöne Gelegenheit zu erbauender Unterhaltung. Leider wird die Zeit der gemeinsamen Mahlzeit allzuoft mit Fernsehen und anderen Ablenkungen ausgefüllt. Eure Kinder werden praktisch stundenlang wie Geiseln in der Schule festgehalten und sind dort weltlichem Gedankengut ausgesetzt. Die Mahlzeiten eignen sich daher vorzüglich für den Gedankenaustausch mit den Kindern. „Wir nutzen die Essenszeit, um uns über das zu unterhalten, was tagsüber vorgefallen ist“, sagt eine Mutter. Allerdings sollten bei Mahlzeiten weder Strafpredigten gehalten werden noch Kreuzverhöre stattfinden. Sorgt für eine entspannte und angenehme Atmosphäre.
12 Kinder so weit zu bringen, daß sie sich freimütig äußern, ist schwierig und kann unendlich viel Geduld kosten. Es kann aber auch herzerfreuende Ergebnisse zeitigen. „Unser 14jähriger Sohn war niedergeschlagen und in sich gekehrt“, erinnert sich eine besorgte Mutter. „Unsere Gebete und unsere Beharrlichkeit haben bewirkt, daß er jetzt zugänglicher wird und redet.“
Ein erbauendes Familienstudium
13. Warum ist es so wichtig, Kinder frühzeitig zu belehren, und wie kann das geschehen?
13 Zur „ernsten Ermahnung“ zählt auch die formelle Unterweisung in Gottes Wort. Wie bei Timotheus sollte diese Belehrung „von frühester Kindheit an“ erfolgen (2. Timotheus 3:15). Die frühzeitige Belehrung rüstet Kinder für Glaubensprüfungen aus, die während der Schuljahre in Verbindung mit Geburtstagsfeiern, patriotischen Zeremonien oder religiösen Feiertagen auf sie zukommen können. Ohne Vorbereitung auf solche Prüfungen bricht der Glaube eines Kindes womöglich zusammen. Nutzt deshalb die von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebenen Publikationen für kleinere Kinder, wie zum Beispiel die Bücher Auf den Großen Lehrer hören und Mein Buch mit biblischen Geschichten.a
14. Wie kann das Familienstudium regelmäßig durchgeführt werden, und was hast du im Interesse eines regelmäßigen Familienstudiums getan?
14 Ein anderes Gebiet, das der Aufmerksamkeit bedarf, ist das Familienstudium, bei dem sich leicht Unregelmäßigkeit einschleichen kann. Oder es könnte zu einer langweiligen, rein mechanischen Sache werden, die für Eltern und Kinder ermüdend ist. Wie kann man es besser machen? Vor allem sollte man die Zeit für das Studium ‘auskaufen’ und nicht zulassen, daß sie von Fernsehen oder anderen Ablenkungen ausgefüllt wird (Epheser 5:15-17). „Es fiel uns schwer, unser Familienstudium regelmäßig durchzuführen“, gibt ein Familienvater zu. „Wir versuchten es zu unterschiedlichen Zeiten, bis wir schließlich den späteren Abend als geeignet fanden. Jetzt haben wir ein regelmäßiges Familienstudium.“
15. Wie kann man das Familienstudium auf die Bedürfnisse der Familie abstimmen?
15 Man sollte außerdem die speziellen Bedürfnisse der Familie berücksichtigen. Viele Familien bereiten sich gern gemeinsam auf das wöchentliche Wachtturm-Studium vor. Von Zeit zu Zeit mögen in der Familie jedoch bestimmte Fragen aufkommen, die besprochen werden sollten, wie zum Beispiel Probleme in der Schule. Diesem Bedürfnis können Artikel aus dem Wachtturm und dem Erwachet! sowie das Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten abhelfen. „Wenn wir mitbekommen, daß irgendeine Einstellung unserer Jungen der Korrektur bedarf“, sagt ein Vater, „dann greifen wir zu dem entsprechenden Kapitel in dem Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten.“ Seine Frau fügt hinzu: „Wir bemühen uns, flexibel zu sein. Wenn vorgesehen ist, etwas Bestimmtes zu studieren, aber etwas anderes besprochen werden müßte, stellen wir je nach Bedarf um.“
16. (a) Wie könnt ihr sicher sein, daß eure Kinder das Gelernte verstanden haben? (b) Was sollte man beim Leiten des Familienstudiums gewöhnlich vermeiden?
16 Wie könnt ihr Eltern feststellen, ob eure Kinder das Gelernte richtig verstanden haben? Jesus, der Meisterlehrer, fragte nach dem Standpunkt, zum Beispiel: „Was denkst du?“ (Matthäus 17:25). Bemüht euch, durch solche Fragen herauszufinden, was eure Kinder wirklich denken. Ermuntert jedes Kind, in eigenen Worten zu antworten. Reagiert ihr auf ihre ehrlichen Äußerungen ärgerlich oder empört, werden sie es sich natürlich zweimal überlegen, ob sie euch noch etwas erzählen. Bewahrt also die Ruhe. Macht aus dem Familienstudium kein Forum für Züchtigungen. Es sollte etwas Angenehmes, Erbauendes sein. „Wenn ich merke, daß eines meiner Kinder ein Problem hat“, sagt ein Vater, „behandle ich das zu einer anderen Zeit.“ „Befaßt man sich mit dem Kind allein“, so eine Mutter, „gerät es nicht in Verlegenheit und ist geneigt, sich freier zu äußern, als wenn es während des Familienstudiums Rat erhält.“
17. Wodurch kann das Familienstudium interessant gestaltet werden, und was hat sich bei deiner Familie gut ausgewirkt?
17 Kinder zur Beteiligung am Familienstudium zu bewegen kann eine Herausforderung sein, besonders bei Kindern unterschiedlichen Alters. Jüngere sind vielleicht recht zappelig und unruhig oder können nicht lange aufmerksam sein. Was könntet ihr Eltern tun? Seid beim Studium um eine entspannte Atmosphäre bemüht. Versucht es mit kürzeren und dafür häufigeren Studien, falls sich eure Kinder nur kurze Zeit konzentrieren können. Begeistert zu sein ist auch eine Hilfe. „Wer als Vorsteher dient, der tue es mit wirklichem Ernst“ (Römer 12:8). Bezieht alle mit ein. Kleinere Kinder können vielleicht einen Kommentar zu den Bildern geben oder einfache Fragen beantworten. Teenager kann man bitten, zusätzliche Nachforschungen anzustellen oder die praktische Anwendung des Stoffes aufzuzeigen.
18. Wie können Eltern ihren Kindern Gottes Wort bei jeder Gelegenheit einschärfen, und mit welchem Ergebnis?
18 Beschränkt die biblische Unterweisung jedoch nicht auf eine einzige Stunde in der Woche. Schärft euren Kindern Gottes Wort bei jeder Gelegenheit ein (5. Mose 6:7). Nehmt euch die Zeit, ihnen zuzuhören. Ermahnt und tröstet sie, wenn nötig. (Vergleiche 1. Thessalonicher 2:11.) Seid mitfühlend und barmherzig (Psalm 103:13; Maleachi 3:17). Dadurch werdet ihr an euren Kindern ‘Wonne finden’ und dazu beitragen, daß sie bewahrt werden und in Gottes neue Welt gelangen (Sprüche 29:17).
„Eine Zeit zum Lachen“
19, 20. (a) Welche Rolle spielt die Entspannung im Familienleben? (b) Welche Möglichkeiten haben Eltern, für die Entspannung ihrer Familie zu sorgen?
19 Es gibt „eine Zeit zum Lachen ... und eine Zeit zum Herumhüpfen“ (Prediger 3:4). Das hebräische Wort für „lachen“ kann auch mit „feiern“, „spielen“, „Kurzweil treiben“ oder mit „sich vergnügen“ wiedergegeben werden (2. Samuel 6:21; Hiob 41:5; Richter 16:25; 2. Mose 32:6; 1. Mose 26:8). Das Spielen kann einem nützlichen Zweck dienen, und für Kinder und Jugendliche ist es sogar wichtig. In biblischer Zeit sorgten die Eltern dafür, daß sich ihre Kinder vergnügen und entspannen konnten. (Vergleiche Lukas 15:25.) Haltet ihr es genauso?
20 „Wir nutzen die öffentlichen Parks“, sagt ein christlicher Ehemann. „Wir laden einige junge Brüder ein, spielen Ball und machen Picknick. So haben sie ihren Spaß und befinden sich in guter Gesellschaft.“ Ein Vater fügt hinzu: „Wir planen, was wir mit unseren Jungs unternehmen, sei es, daß wir schwimmen gehen, Ball spielen oder zusammen Urlaub machen. Aber wir räumen dem Vergnügen den rechten Platz ein. Ich lege Wert auf Ausgeglichenheit.“ Wohltuende Entspannung wie ein geselliges Beisammensein oder ein Besuch im Zoo oder im Museum kann viel dazu beitragen, daß ein Kind dem Reiz weltlicher Vergnügungen widersteht.
21. Wie können Eltern vermeiden, daß sich ihre Kinder benachteiligt vorkommen, weil wir keine weltlichen Feiertage beobachten?
21 Wichtig ist auch, daß sich die Kinder nicht benachteiligt fühlen, weil wir keine Geburtstage feiern und keine unchristlichen Feiertage beobachten. Wenn man einiges organisiert, können sie sich auf viele schöne Anlässe während des Jahres freuen. Überdies braucht ein guter Vater keinen Feiertag, um seine Liebe auf materielle Weise zum Ausdruck zu bringen. Wie sein himmlischer Vater ‘weiß er seinen Kindern gute Gaben zu geben’, und zwar spontan (Matthäus 7:11).
Für die Familie eine ewige Zukunft sichern
22, 23. (a) Wovon können gottesfürchtige Familien überzeugt sein, während die große Drangsal näher rückt? (b) Wie können Familien alles daransetzen, bewahrt zu werden und in Gottes neue Welt zu gelangen?
22 Der Psalmist betete: „Du selbst, o Jehova, wirst sie behüten; du wirst jeden vor dieser Generation bewahren auf unabsehbare Zeit“ (Psalm 12:7). Der Druck, den Satan ausübt, wird mit Sicherheit zunehmen — besonders auf die Familien von Zeugen Jehovas. Doch man kann diesem ständig steigenden Druck widerstehen. Mit der Hilfe Jehovas sowie mit fester Entschlossenheit und harter Arbeit von seiten der Ehemänner, Ehefrauen und Kinder können Familien — auch deine Familie — darauf hoffen, in der großen Drangsal bewahrt zu werden.
23 Ihr Ehemänner und ihr Ehefrauen, tragt zum Frieden und zur Eintracht in eurer Ehe bei, indem ihr die euch von Gott zugedachte Rolle übernehmt. Ihr Eltern, gebt euren Kindern weiterhin das rechte Beispiel, und kauft die Zeit aus, ihnen die Schulung und Zucht zuteil werden zu lassen, die sie dringend benötigen. Redet mit ihnen. Hört ihnen zu. Ihr Leben steht auf dem Spiel. Ihr Kinder, hört auf eure Eltern, und gehorcht ihnen. Mit der Hilfe Jehovas könnt ihr Erfolg haben und euch in Gottes bevorstehender neuer Welt eine ewige Zukunft sichern.
[Fußnote]
a In einigen Sprachen stehen auch Tonbandkassetten zur Verfügung.
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Setze alles daran, damit deine Familie bewahrt wird und in Gottes neue Welt gelangtDer Wachtturm 1992 | 15. Oktober
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[Kasten auf Seite 16]
Musik — eine einflußreiche Macht
Der Autor eines Buches über Kindererziehung schrieb: „Wenn ich vor eine Zuhörerschaft treten ... und es befürworten würde, sich auf wilden Parties zu betrinken, bewußtseinsverändernde Drogen wie Kokain oder Haschisch zu nehmen, würde man mich entgeistert anschauen. ... [Doch] häufig geben Eltern ihren Kindern Geld, damit sie sich Platten oder Kassetten kaufen können, auf denen so etwas offen befürwortet wird“ (Zig Ziglar, Raising Positive Kids in a Negative World). In den Vereinigten Staaten zum Beispiel haben viele Jugendliche freizügige Texte der Rap-Musik auf den Lippen. Hilfst du deinen Kindern, bei der Musik die richtige Wahl zu treffen, damit sie solche teuflischen Schlingen meiden?
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