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  • Jehova liebt alle, die „mit Ausharren Frucht tragen“
    Der Wachtturm (Studienausgabe) 2018 | Mai
    • Sergio und Olinda im Trolleydienst an einer Bushaltestelle

      Jehova liebt alle, die „mit Ausharren Frucht tragen“

      „Was jenes auf dem vortrefflichen Boden betrifft, das sind die, die . . . mit Ausharren Frucht tragen“ (LUK. 8:15)

      LIEDER: 68, 72

      WAS WÜRDEST DU SAGEN?

      • Warum kann es entmutigend sein, in einem schwierigen Gebiet zu predigen?

      • Warum können wir alle einen fruchtbaren Dienst haben?

      • Wie können wir mit Ausharren Frucht tragen?

      1, 2. (a) Wie ermutigt uns das Beispiel treuer Brüder und Schwestern? (Siehe Anfangsbild.) (b) Was sagte Jesus über das Predigen in seinem Heimatgebiet? (Siehe Fußnote.)

      SERGIO UND OLINDA sind ein Pionierehepaar aus den Vereinigten Staaten. Sie sind beide schon über 80. In letzter Zeit fällt ihnen das Gehen schwer. Doch immer noch sind sie frühmorgens auf den Beinen, wie sie es seit Jahrzehnten gewohnt sind: Sie machen sich auf den Weg zu einem belebten Platz in der Stadt. Ab sieben Uhr morgens bieten sie neben einer Bushaltestelle Passanten unsere biblische Literatur an. Die meisten ignorieren sie. Aber die beiden bleiben an ihrem Platz und lächeln denen zu, die zu ihnen herübersehen. Mittags gehen sie dann langsam nach Hause. Am nächsten Morgen um sieben Uhr sind sie wieder da. Ja, dieses treue Ehepaar predigt dort die Königreichsbotschaft an sechs Tagen die Woche — das ganze Jahr über.

      2 Wie Sergio und Olinda predigen viele treue Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten in ihrer Gegend in einem Gebiet, wo die meisten Menschen kein Interesse haben. Geht es dir auch so? Dann sei dir sicher: Dein Ausharren wird sehr geschätzt.a Dein treuer Dienst für Jehova ist für viele ein Ansporn, selbst für erfahrene Glaubensbrüder. Hier einige Aussagen von Kreisaufsehern: „Wenn ich mit diesen treuen Brüdern und Schwestern im Dienst bin, gibt mir das neuen Schwung.“ „Ihr Ausharren ermuntert mich, nicht aufzugeben und im Dienst mutig zu sein.“ „Ihr Beispiel geht mir sehr zu Herzen.“

      3. Was werden wir nun besprechen, und warum?

      3 Warum sind wir manchmal entmutigt? Was bedeutet es, Frucht zu tragen? Wie können wir mit Ausharren Frucht tragen? Die Antworten auf diese Fragen bestärken uns darin, bis zum Ende treu zu predigen, wie Jesus es uns aufgetragen hat.

      WAS UNS ENTMUTIGEN KÖNNTE

      4. (a) Wie berührte Paulus die ablehnende Haltung der Juden? (b) Warum empfand Paulus so?

      4 Wenn es dir auch schon einmal zu schaffen gemacht hat, in einem schwierigen Gebiet zu predigen, geht es dir vielleicht wie Paulus. Während seines ungefähr dreißigjährigen Dienstes half er zwar vielen Menschen, Jünger Christi zu werden (Apg. 14:21; 2. Kor. 3:2, 3). Darunter waren aber nur wenige Juden. Die meisten Juden wiesen ihn schroff zurück. Einige verfolgten ihn sogar (Apg. 14:19; 17:1, 4, 5, 13). Wie berührte ihn das? Er gab offen zu: „Ich sage die Wahrheit in Christus . . ., dass ich großen Kummer und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen habe“ (Röm. 9:1-3). Warum empfand er so? Das Predigtwerk lag ihm am Herzen. Er predigte den Juden, weil er echtes Interesse an ihnen hatte. Dass sie Gottes Barmherzigkeit zurückwiesen, traf ihn sehr.

      5. (a) Warum predigen wir? (b) Warum sind wir manchmal entmutigt?

      5 Wie Paulus predigen wir aus echtem Interesse an den Menschen (Mat. 22:39; 1. Kor. 11:1). Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie viele Segnungen es mit sich bringt, Jehova zu dienen. Wenn wir über einzelne Menschen in unserem Gebiet nachdenken, sagen wir uns: „Wenn sie nur wüssten, was ihnen entgeht. Könnte ich ihnen doch nur helfen!“ Daher geben wir nicht auf, ihnen die Wahrheit über Jehova und seinen Vorsatz näherzubringen. Im Dienst sagen wir gewissermaßen: „Wir haben Ihnen ein wunderbares Geschenk mitgebracht. Bitte nehmen Sie es an.“ Es ist nur verständlich, dass es uns nahegeht, wenn dieses Geschenk abgelehnt wird. Das ist kein Hinweis auf eine Glaubensschwäche. Es zeigt vielmehr, mit wie viel Herzblut wir predigen. Trotz solcher Enttäuschungen harren wir aus. Elena, die seit über 25 Jahren Pionier ist, spricht vielen aus dem Herzen: „Predigen fällt mir schwer. Und trotzdem gibt es nichts, was ich lieber tun würde.“

      WAS BEDEUTET ES, FRUCHT ZU TRAGEN?

      6. Was werden wir nun besprechen?

      6 Unser Dienst kann fruchtbar sein, unabhängig davon, wo wir predigen. Warum? Das zeigen zwei Gleichnisse Jesu, in denen er über die Notwendigkeit spricht, Frucht zu tragen (Mat. 13:23). Im ersten geht es um einen Weinstock.

      7. (a) Wofür stehen der Weingärtner, der Weinstock und die Zweige? (b) Welche Frage stellt sich nun?

      7 Lies Johannes 15:1-5, 8. Jesus sagte zu seinen Aposteln: „Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr fortwährend viel Frucht tragt und euch als meine Jünger erweist.“ Jesus beschreibt Jehova als „Weingärtner“, sich selbst als „wahren Weinstock“ und seine Jünger als „Zweige“.b Was ist die Frucht, die seine Nachfolger hervorbringen müssen? Das sagt Jesus hier zwar nicht ausdrücklich, aber er erwähnt ein entscheidendes Detail.

      8. (a) Warum kann sich die Frucht in diesem Gleichnis nicht auf neue Jünger beziehen? (b) Was erwartet Jehova von uns, und was nicht?

      8 Jesus sagte über seinen Vater: „Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht trägt, nimmt er weg.“ Jehova sieht uns also nur dann als seine Diener an, wenn wir Frucht tragen (Mat. 13:23; 21:43). Mit der Frucht, die jeder Christ hervorbringen muss, können keine neuen Jünger gemeint sein (Mat. 28:19). Sonst wären treue Zeugen, die in einem schwierigen Gebiet predigen und niemandem helfen können, ein Jünger zu werden, wie Zweige, die keine Frucht tragen. Das kann nicht sein. Wir können ja niemand zwingen, Jehova zu dienen. In seiner Liebe würde Jehova uns nie verurteilen, weil wir etwas nicht geschafft haben, was gar nicht zu schaffen ist. Seine Erwartungen sind immer realistisch (5. Mo. 30:11-14).

      9. (a) Durch welche Tätigkeit tragen wir Frucht? (b) Welches Gleichnis werden wir nun besprechen, und warum?

      9 Um welche Frucht geht es also? Sie muss sich auf etwas beziehen, was jedem von uns möglich ist. Durch welche Tätigkeit tragen wir vor allem Frucht? Durch das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich (Mat. 24:14).c Jesu Gleichnis vom Sämann bestätigt diese Schlussfolgerung. Gehen wir jetzt auf dieses zweite Gleichnis ein.

      10. (a) Wofür stehen der Same und der Boden? (b) Welche Frucht bringt ein Weizenhalm hervor?

      10 Lies Lukas 8:5-8, 11-15. Im Gleichnis vom Sämann ist der Same „das Wort Gottes“, die Königreichsbotschaft. Der Boden stellt das Herz von Menschen dar. Der Same, der auf den guten Boden fällt, schlägt Wurzeln, sprosst und wächst zu einem Halm heran, zum Beispiel zu einem Weizenhalm. Dieser bringt „hundertfache Frucht“ hervor. Was ist das für eine Frucht? Kleine Weizenhalme? Nein, sondern neue Samen, die zu Halmen werden können. In diesem Gleichnis werden aus einem Samenkorn 100 Körner. Wie lässt sich das auf unseren Dienst beziehen?

      Eine Schwester predigt am Telefon, von Haus zu Haus, informell und in der Öffentlichkeit

      Wie tragen wir „mit Ausharren Frucht“? (Siehe Absatz 11)

      11. (a) Welche Anwendung hat das Gleichnis vom Sämann im Predigtdienst? (b) Wie bringen wir Königreichssamen hervor?

      11 Angenommen, vor vielen Jahren haben unsere Eltern oder andere Zeugen Jehovas mit uns über die Königreichsbotschaft gesprochen. Sie freuten sich, dass unser Herz für den Königreichssamen empfänglich war. So wie der Boden aus Jesu Gleichnis den Samen aufgenommen hat, haben wir die Botschaft angenommen. Sie schlug Wurzeln und wurde zu einem „Weizenhalm“, der schließlich selbst Frucht tragen konnte. Und genauso wie ein Weizenhalm nicht neue Halme hervorbringt, sondern Samen, bringen wir nicht neue Jünger hervor, sondern Königreichssamen.d Jedes Mal, wenn wir die Königreichsbotschaft verkündigen, vervielfältigen wir sozusagen den Samen, der in unser Herz gepflanzt wurde, und säen ihn aus (Luk. 6:45; 8:1). Das Gleichnis macht also deutlich: Solange wir die Königreichsbotschaft weiter verkündigen, tragen wir „mit Ausharren Frucht“.

      12. (a) Was lernen wir aus Jesu Gleichnissen vom Weinstock und vom Sämann? (b) Wie berührt dich dieser Gedanke?

      12 Was lernen wir aus Jesu Gleichnissen vom Weinstock und vom Sämann? Nicht die Reaktion der Menschen entscheidet darüber, ob wir Frucht tragen. Entscheidend ist unser Ausharren. Wie auch Paulus hervorhebt, „wird jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen“ (1. Kor. 3:8). Belohnt wird die Arbeit, nicht das Ergebnis der Arbeit. Matilda, die schon 20 Jahre Pionier ist, sagt: „Es tut mir so gut zu wissen, dass Jehova unseren Einsatz belohnt.“

      WIE KÖNNEN WIR MIT AUSHARREN FRUCHT TRAGEN?

      13, 14. Aus welchen Gründen konnte Paulus ausharren?

      13 Wie können wir mit Ausharren Frucht tragen? Wie erwähnt, ging Paulus die Ablehnung der Juden sehr nahe. Trotzdem gab er die Juden nicht auf. „Der gute Wille meines Herzens und mein Flehen zu Gott für sie gilt tatsächlich ihrer Rettung“, schrieb er an die Christen in Rom. „Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis“ (Röm. 10:1, 2). Aus welchen Gründen gab Paulus nicht auf, den Juden zu predigen?

      14 Erstens spricht er vom guten Willen seines Herzens. Es war sein Herzenswunsch, dass einige Juden gerettet würden (Röm. 11:13, 14). Zweitens erwähnt Paulus sein „Flehen zu Gott für sie“. Er bat Jehova inständig, einzelnen Juden zu helfen, die Königreichsbotschaft anzunehmen. Und drittens sagte Paulus, „dass sie Eifer für Gott haben“. Er sah die guten Ansätze bei Menschen. Eifer, der in die richtigen Bahnen gelenkt wird, kann aus einem aufrichtigen Menschen einen einsatzfreudigen Jünger Christi machen. Das wusste gerade Paulus nur zu gut.

      15. Wie können wir uns Paulus zum Vorbild nehmen? Nenne ein Beispiel.

      15 Wie können wir Paulus nachahmen? Erstens: Wir halten den Wunsch in uns wach, jeden zu finden, der „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ ist. Zweitens: Wir bitten Jehova inständig, das Herz von aufrichtigen Menschen für die Wahrheit zu öffnen (Apg. 13:48; 16:14). Silvana, die seit fast 30 Jahren Pionier ist, sagt: „Bevor ich in meinem Gebiet zu einem Haus gehe, bitte ich Jehova um eine positive Einstellung.“ Außerdem bitten wir Gott darum, dass seine Engel uns zu aufrichtigen Menschen führen (Mat. 10:11-13; Offb. 14:6). Robert ist seit über 30 Jahren im Pionierdienst. Er sagt: „Es ist aufregend, mit Engeln zusammenzuarbeiten, die wissen, was im Leben der Leute alles vor sich geht.“ Drittens: Wir versuchen, gute Ansätze zu erkennen. Carl, ein Ältester, der seit über 50 Jahren getauft ist, bemerkt: „Ich achte auf jedes kleine Anzeichen für Interesse: ein Lächeln, ein freundlicher Blick oder eine ehrliche Frage.“ Auch wir können wie Paulus mit Ausharren Frucht tragen.

      „LASS DEINE HAND NICHT RUHEN“

      16, 17. (a) Was können wir aus Prediger 11:6 lernen? (b) Welche Wirkung kann es haben, im Dienst auszuharren? Erzähle eine Erfahrung.

      16 Auch wenn es so scheint, dass unsere Botschaft die Herzen nicht erreicht: Unterschätzen wir nie, was durch das Aussäen von Königreichssamen erreicht werden kann. (Lies Prediger 11:6.) Selbst wenn uns nicht viele zuhören, werden wir doch beobachtet. Die Menschen bemerken unser gepflegtes Äußeres, unser zuvorkommendes Benehmen und unser freundliches Lächeln. Mit der Zeit mögen einige feststellen, dass ihr Bild von uns gar nicht den Tatsachen entspricht. Sergio und Olinda beobachteten so einen Wandel.

      17 Sergio erzählt: „Weil wir krank waren, konnten wir eine Zeit lang nicht auf dem Platz sein. Als wir wieder da waren, fragten die Passanten: ,Was war los? Wir haben Sie vermisst.‘ “ Olinda fügt lächelnd hinzu: „Busfahrer winkten uns zu und einige riefen vom Fahrersitz aus: ,Weiter so!‘ Sie fragten sogar nach Zeitschriften.“ Ein Mann kam an den Trolley und überraschte sie mit einem Blumenstrauß. Er dankte ihnen für die gute Arbeit.

      18. Warum bist du entschlossen, mit Ausharren Frucht zu tragen?

      18 Solange wir unsere „Hand nicht ruhen“ lassen und weiter Königreichssamen aussäen, tragen wir einen wertvollen Teil dazu bei, unter allen Nationen ein Zeugnis abzulegen (Mat. 24:14). Vor allem aber freuen wir uns darüber, Jehova zu gefallen. Er liebt alle, die „mit Ausharren Frucht tragen“.

      a Selbst für Jesus war das Predigen in seinem Heimatgebiet nicht leicht — eine Tatsache, von der alle vier Evangelienschreiber berichten (Mat. 13:57; Mar. 6:4; Luk. 4:24; Joh. 4:44).

      b Die Zweige beziehen sich zwar auf Gesalbte, doch alle Diener Gottes können etwas aus diesem Gleichnis lernen.

      c „Frucht tragen“ kann sich in der Bibel auch darauf beziehen, die „Frucht des Geistes“ hervorzubringen. In diesem und dem nächsten Artikel konzentrieren wir uns aber auf die „Frucht der Lippen“, also das Predigen (Gal. 5:22, 23; Heb. 13:15).

      d Bei anderen Gelegenheiten verwendet Jesus das Säen und Ernten als Bild für das Jüngermachen (Mat. 9:37; Joh. 4:35-38).

  • Warum wir „fortwährend viel Frucht tragen“
    Der Wachtturm (Studienausgabe) 2018 | Mai
    • Jesus spricht an seinem letzten Abend mit seinen Aposteln

      Warum wir „fortwährend viel Frucht tragen“

      „Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr fortwährend viel Frucht tragt und euch als meine Jünger erweist“ (JOH. 15:8)

      LIEDER: 53, 60

      WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?

      • Welche Gründe für das Predigen nennt die Bibel?

      • Warum müssen wir die Gründe für unser Predigen im Sinn behalten?

      • Welche Hilfen haben wir, um beim Predigen auszuharren?

      1, 2. (a) Worüber sprach Jesus mit seinen Jüngern kurz vor seinem Tod? (Siehe Anfangsbild.) (b) Warum müssen wir die Gründe für unser Predigen im Sinn behalten? (c) Was werden wir besprechen?

      IN DER letzten Nacht vor seinem Tod unterhielt sich Jesus eingehend mit seinen Aposteln. Er sagte ihnen, wie sehr er sie liebte. Und er erzählte das Gleichnis vom Weinstock, das wir im vorigen Artikel besprochen haben. Dadurch hat er seine Jünger ermuntert, weiter viel Frucht zu tragen, also beim Predigen der Königreichsbotschaft nicht nachzulassen (Joh. 15:8).

      2 Jesus sagte seinen Jüngern aber nicht nur, dass sie predigen sollten, sondern nannte auch die Gründe dafür. Es lohnt sich, über diese Gründe nachzudenken. Das wird uns motivieren, weiter zu predigen — „allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Mat. 24:13, 14). Sehen wir uns vier biblische Gründe an, warum wir predigen und vier Geschenke Jehovas, die uns helfen, mit Ausharren Frucht zu tragen.

      WIR VERHERRLICHEN JEHOVA

      3. (a) Welchen Grund für unser Predigen finden wir in Johannes 15:8? (b) Was stellen die Trauben in Jesu Gleichnis dar, und warum ist das passend?

      3 Wir predigen vor allem, um Jehova zu ehren und seinen Namen zu heiligen. (Lies Johannes 15:1, 8.) Jesus verglich seinen Vater mit einem Weinbauern, sich selbst mit einem Weinstock und seine Nachfolger mit Zweigen (Joh. 15:5). Die Trauben stellen passenderweise die Frucht dar, die Jesu Nachfolger hervorbringen. Jesus sagte zu seinen Aposteln: „Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr fortwährend viel Frucht tragt.“ So wie ein Weinstock mit guten Trauben ein gutes Licht auf den Weinbauern wirft, so ehren oder verherrlichen wir Jehova, wenn wir die Königreichsbotschaft nach besten Kräften verkünden (Mat. 25:20-23).

      4. (a) Wie heiligen wir Gottes Namen? (b) Wie denkst du darüber, Gottes Namen heiligen zu dürfen?

      4 Wie wird Gottes Name dadurch geheiligt, dass wir predigen? Wir können Gottes Namen nicht noch heiliger machen, als er bereits ist. Er ist in absolutem Sinn heilig. Der Prophet Jesaja schrieb allerdings: „Jehova der Heerscharen — er ist es, den ihr heilighalten solltet“ (Jes. 8:13). Wir heiligen Gottes Namen dadurch, dass er für uns über allen anderen Namen steht. Und wir helfen unseren Mitmenschen, seine Heiligkeit zu erkennen (Mat. 6:9, Fn.). Wir sprechen über Jehovas wunderbare Eigenschaften und seinen Vorsatz für die Menschheit. Dadurch verteidigen wir ihn gegen die Lügen und Verleumdungen des Teufels (1. Mo. 3:1-5). Und wir heiligen Gottes Namen, wenn wir den Menschen in unserem Gebiet zeigen, dass allein Jehova es verdient, „die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen“ (Offb. 4:11). Rune, der schon 16 Jahre Pionier ist, sagt: „Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Zeuge für den Schöpfer des Universums sein darf. Das verstärkt meinen Wunsch weiter zu predigen.“

      WIR LIEBEN JEHOVA UND SEINEN SOHN

      5. (a) Welcher Grund für unser Predigen wird in Johannes 15:9, 10 genannt? (b) Wie betonte Jesus, dass Ausharren wichtig ist?

      5 Lies Johannes 15:9, 10. Wir lieben Jehova und Jesus mit ganzem Herzen. Das ist ein wichtiger Grund zu predigen (Mar. 12:30; Joh. 14:15). Jesus forderte seine Jünger nicht einfach auf, ihn zu lieben, sondern in seiner Liebe zu bleiben. Er wusste: Es erfordert Ausharren, Jahr für Jahr als sein Jünger zu leben. Wie wichtig Ausharren ist, wird auch daran deutlich, wie oft Jesus in Johannes 15:4-10 das Wort „bleiben“ verwendet.

      6. Woran ist zu erkennen, dass wir in Christi Liebe bleiben möchten?

      6 Woran ist zu erkennen, dass wir in Christi Liebe bleiben und ihm gefallen möchten? Halten wir seine Gebote. Jesus fordert uns gewissermaßen auf: „Höre auf mich.“ Er erwartet von uns nur das, was er selbst tut, denn er fügt hinzu: „So wie ich die Gebote des Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“ Jesus macht es uns vor (Joh. 13:15).

      7. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gehorsam und Liebe?

      7 Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gehorsam und Liebe? Das erklärte Jesus seinen Aposteln vorher an diesem Abend: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Joh. 14:21). Wenn wir dem Predigtgebot Jesu nachkommen, zeigt das auch unsere Liebe zu Gott, denn Jesu Gebote spiegeln das Denken seines Vaters wider (Mat. 17:5; Joh. 8:28). Und wenn Jehova und Jesus unsere Liebe sehen, bewahren sie uns in ihrer Liebe.

      WIR WARNEN MENSCHEN

      8, 9. (a) Aus welchem weiteren Grund predigen wir? (b) Wie ermuntern uns die Worte aus Hesekiel 3:18, 19 und 18:23 weiter zu predigen?

      8 Warum predigen wir noch? Wir warnen unsere Mitmenschen. In der Bibel wird Noah als „Prediger“ bezeichnet. (Lies 2. Petrus 2:5.) Zu seiner Botschaft gehörte offensichtlich auch die Warnung vor der bevorstehenden Flut. Woher wissen wir das? Jesus sagte: „So, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein“ (Mat. 24:38, 39). Trotz der Gleichgültigkeit der Menschen hörte Noah nicht auf, sie zu warnen.

      9 Heute predigen wir die Königreichsbotschaft und erklären den Menschen, was Jehova für die Zukunft vorgesehen hat. Wie er wünschen wir uns, dass sie auf die Botschaft hören und „am Leben bleiben“ (Hes. 18:23). Gleichzeitig warnen wir im Dienst von Haus zu Haus oder in der Öffentlichkeit davor, dass Gottes Königreich dieser gottlosen Welt ein Ende machen wird (Hes. 3:18, 19; Dan. 2:44; Offb. 14:6, 7).

      WIR LIEBEN UNSERE MITMENSCHEN

      10. (a) Welcher Grund für das Predigen wird in Matthäus 22:39 genannt? (b) Erzähle, wie Paulus und Silas einem Gefängnisaufseher halfen.

      10 Ein weiterer wichtiger Grund, im Dienst nicht nachzulassen, ist die Liebe zu unseren Mitmenschen (Mat. 22:39). Aus Liebe harren wir in diesem Werk aus. Denn wir wissen: Wenn sich die Umstände der Menschen ändern, kann sich auch ihre Einstellung ändern. Das erlebten auch Paulus und Silas. In Philippi wurden sie ins Gefängnis geworfen. Um Mitternacht bebte die Erde und die Türen sprangen auf. Der Gefängnisaufseher befürchtete, dass die Gefangenen geflohen waren, und wollte sich umbringen. Doch Paulus rief ihm zu: „Tu dir kein Leid an.“ Verzweifelt fragte der Gefängnisaufseher: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ „Glaube an den Herrn Jesus“, erklärten sie ihm, „und du wirst gerettet werden“ (Apg. 16:25-34).

      Einer Frau wird gepredigt

      Wir predigen aus Liebe zu Jehova, zu Jesus und zu unseren Mitmenschen (Siehe Absatz 5, 10)

      11, 12. (a) Was lernen wir aus dem Bericht über den Gefängnisaufseher für unseren Dienst? (b) Wozu sind wir bereit?

      11 Was hat dieser Bericht mit unserem Predigtwerk zu tun? Der Gefängnisaufseher änderte seine Einstellung erst nach dem Erdbeben. Heute ist es manchmal ähnlich. Menschen, die bisher nicht auf die biblische Botschaft reagiert haben, ändern ihre Einstellung und suchen Hilfe, wenn ihre Welt erschüttert wird. Vielleicht hat jemand in unserem Gebiet seinen Arbeitsplatz unerwartet verloren. Andere sind verzweifelt, weil ihre Ehe in die Brüche gegangen ist, sie schwer erkrankt sind oder einen lieben Menschen durch den Tod verloren haben. Wer so etwas erlebt, stellt sich vielleicht Lebensfragen, denen er bisher aus dem Weg gegangen ist. Mancher mag sogar fragen: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Wenn wir so jemanden antreffen, ist er vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben bereit, die gute Botschaft anzuhören.

      12 Wenn wir unseren Dienst treu fortsetzen, dann sind wir zur Stelle, sobald Menschen bereit sind Trost anzunehmen (Jes. 61:1). Charlotte, seit 38 Jahren im Vollzeitdienst, sagt: „Die Menschen sind ohne Halt. Sie müssen die Gelegenheit bekommen, die gute Botschaft zu hören.“ Ejvor, die seit 34 Jahren Pionier ist, stellt fest: „Heute sind so viele Menschen wie nie zuvor emotional ausgelaugt. Ich möchte ihnen helfen. Deshalb predige ich.“ Liebe zu den Mitmenschen — ein guter Beweggrund, den Dienst fortzusetzen.

      WAS UNS BEIM AUSHARREN HILFT

      13, 14. (a) Welche Hilfe wird in Johannes 15:11 genannt? (b) Wann wird Jesu Freude zu unserer Freude? (c) Wie wirkt sich Freude auf unseren Dienst aus?

      13 Am Abend vor seinem Tod erwähnte Jesus auch verschiedene Hilfen, um mit Ausharren Frucht zu tragen. Welche sind das und wie nutzen sie uns?

      14 Freude. Sollte der Predigtauftrag je zu einer Last werden? Im Gegenteil: Nachdem Jesus das Gleichnis vom Weinstock erzählt hatte, versprach er Königreichsverkündigern Freude. (Lies Johannes 15:11.) Er sagte sogar, dass seine Freude in uns sein könnte. Was ist damit gemeint? Jesus hatte sich mit einem Weinstock verglichen und seine Jünger mit Zweigen. Solange Zweige mit dem Stamm verbunden sind, erhalten sie Wasser und Nährstoffe. Ähnlich ist es bei uns. Wenn wir uns eng an Jesus halten und seinen Fußspuren genau folgen, empfinden wir die gleiche Freude wie er dabei, den Willen des Vaters auszuführen (Joh. 4:34; 17:13; 1. Pet. 2:21). Hanne, seit über 40 Jahren im Pionierdienst, bemerkt: „Die Freude, die ich jedes Mal nach dem Dienst verspüre, beflügelt mich. Sie spornt mich an, Jehova weiter zu dienen.“ Echte Freude gibt uns die Kraft, selbst in schwierigen Gebieten weiter zu predigen (Mat. 5:10-12).

      15. (a) Welche Hilfe wird in Johannes 14:27 erwähnt? (b) Wie hilft uns Frieden, mit Ausharren Frucht zu tragen?

      15 Frieden. (Lies Johannes 14:27.) Etwas früher an diesem Abend sagte Jesus zu seinen Aposteln: „Meinen Frieden gebe ich euch.“ Wie hilft uns sein Frieden Frucht zu tragen? Wir haben das Bewusstsein, durch unser Ausharren Jehova und Jesus zu gefallen. Das gibt uns dauerhaften inneren Frieden (Ps. 149:4; Röm. 5:3, 4; Kol. 3:15). Ulf, seit 45 Jahren im Vollzeitdienst, sagt: „Das Predigen ist zwar anstrengend, aber es macht mich wirklich zufrieden und gibt meinem Leben einen echten Sinn.“ Wie dankbar wir für diesen Frieden sind!

      16. (a) Welche Hilfe wird in Johannes 15:15 erwähnt? (b) Wie konnten die Apostel Freunde von Jesus bleiben?

      16 Freundschaft. Nachdem Jesus über Freude gesprochen hatte, erklärte er seinen Aposteln, wie wichtig selbstlose Liebe ist (Joh. 15:11-13). Er sagte: „Ich habe euch . . . Freunde genannt.“ Eine Freundschaft mit Jesus — was für ein Vorrecht! Wie konnten die Apostel seine Freunde bleiben? Sie mussten „fortgesetzt Frucht tragen“. (Lies Johannes 15:14-16.) Rund zwei Jahre zuvor hatte Jesus seine Apostel beauftragt: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘ “ (Mat. 10:7). Jetzt, an seinem letzten Abend, ermunterte er sie also, in dem Predigtwerk, das sie begonnen hatten, auszuharren (Mat. 24:13; Mar. 3:14). Das war nicht immer einfach, aber sie konnten es schaffen und so seine Freunde bleiben. Dazu erhielten sie eine weitere Hilfe.

      17, 18. (a) Welches Geschenk wird in Johannes 15:16 erwähnt? (b) Wie würde dieses Geschenk Jesu Jüngern helfen? (c) Was stärkt uns heute?

      17 Erhörte Gebete. Jesus versprach: „Was immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, [wird] er euch geben“ (Joh. 15:16). Das muss seine Apostel sehr gestärkt haben.a Auch wenn sie es noch nicht verstanden: Das Leben ihres Lehrers auf der Erde würde bald enden. Doch sie wären nicht auf sich allein gestellt. Jehova wartete nur darauf, ihre Gebete zu erhören und sie beim Predigen zu unterstützen. Und genau das sollten sie schon bald erleben (Apg. 4:29, 31).

      Eine Schwester betet um Kraft

      Jehova erhört unsere Gebete (Siehe Absatz 18)

      18 Heute ist es genauso. Wir tragen mit Ausharren Frucht und genießen daher Jesu Freundschaft. Und wir können uns sicher sein, dass Jehova unsere Gebete gern erhört. Er wird uns bei Schwierigkeiten im Predigtwerk unterstützen (Phil. 4:13). Erhörte Gebete und unsere Freundschaft mit Jesus — das sind wirklich Geschenke, die uns Kraft geben, um weiter Frucht zu tragen (Jak. 1:17).

      19. (a) Warum beteiligen wir uns weiterhin am Predigtwerk? (b) Was gibt uns die Kraft auszuharren, bis das Werk vollbracht ist?

      19 Wir haben vier Gründe besprochen, warum wir weiter predigen: Wir verherrlichen Jehova und heiligen seinen Namen. Wir zeigen Jehova und Jesus unsere Liebe. Wir warnen Menschen. Und wir beweisen Liebe zu unseren Mitmenschen. Freude, Frieden, Freundschaft und erhörte Gebete geben uns die Kraft auszuharren, bis das Werk vollbracht ist. Jehova freut sich sehr, wenn er sieht, wie wir uns anstrengen „fortwährend viel Frucht“ zu tragen.

      a In dem Gespräch mit den Aposteln versicherte Jesus ihnen wiederholt, dass ihre Gebete erhört werden würden (Joh. 14:13; 15:7, 16; 16:23).

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