-
Was ist Krebs? Was ist die Ursache?Erwachet! 1986 | 8. Oktober
-
-
Selbst die Kost, die man zu sich nimmt, kann sich als Krebsursache entpuppen. „Untersuchungen lassen die Vermutung zu, daß gewisse Nahrungsmittel und bestimmte Inhaltsstoffe mit der Krebsentstehung in Zusammenhang stehen. Den Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die reichliche Aufnahme von Nahrungsfetten ein Krebsrisiko darstellt.
„Wissenschaftlich nachgewiesen ist ein gewisser Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitaminen — A und C — und Krebs. So wurde beispielsweise eine Vitamin-A-arme Kost mit Prostata-, Gebärmutterhals-, Haut-, Harnblasen- und Kolonkrebs in Verbindung gebracht“ (Amerikanisches Gesundheitsministerium).
Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Aflatoxin, „ein Stoff, den der Schimmelpilz Aspergillus flavus produziert und mit dem gewöhnlich Erdnüsse und andere kohlenwasserstoffhaltige Nahrungsmittel bei feuchtwarmer Lagerung verunreinigt sind“. Nach Dr. Doll und Dr. Peto handelt es sich dabei um „einen Hauptfaktor bei der Entstehung von Leberkrebs in gewissen tropischen Ländern“.
Ursache und Wirkung erhellt — Was ist der nächste Schritt?
Tatsächlich gibt es mindestens 200 verschiedene Krebsformen, die zahlreiche voneinander getrennte oder miteinander verknüpfte Ursachen haben. In manchen Fällen gelten die Ursachen noch nicht als gesichert. Chemische Nahrungsmittelzusätze oder industrielle Verschmutzung werden als mögliche Verursacher genannt.
-
-
Ist der Krebs zu besiegen?Erwachet! 1986 | 8. Oktober
-
-
Spielt die Ernährung eine Rolle?
Ist es möglich, daß ein Teil unserer Nahrung Krebs auslöst? In dem Buch Malignant Neglect (Bösartige Unterlassung) heißt es: „Die hohe Rate an Kolon- und Brustkrebs in den Vereinigten Staaten hält man im wesentlichen für ernährungsbedingt.“ Was man also im Laufe der Jahre ißt, kann die Krebsentstehung beeinflussen. Wer an seiner Gesundheit interessiert ist, sollte demnach in bezug auf das, was er ißt oder trinkt, wählerisch sein.
Zur Kost zählt auch die Flüssigkeitsaufnahme. Da Alkoholmißbrauch zu verschiedenen Krebsformen führen kann, ist es ratsam, Alkohol nur in Maßen zu trinken. Aber was verstehen Ärzte unter „in Maßen“? Viele, die von sich sagen würden, daß sie mäßig trinken, könnte die Antwort verblüffen: „Zwei Glas oder weniger am Tag, vor allem, wenn jemand raucht“ (Diet, Nutrition & Cancer Prevention [Kost, Ernährung & Krebsverhütung]). Aus der Sicht der Krebsvorsorge würde jemand nach dieser Definition nicht mehr in Maßen trinken, wenn er am Tag mehr als zwei Glas eines alkoholischen Getränkes zu sich nähme.
Das Wichtige ist, daß man gegen den Krebs etwas tun kann, wenn der einzelne vorbeugend etwas unternimmt. Was ist aber erforderlich, damit Vorsorgemaßnahmen auf breiter Ebene ergriffen werden? Der Krebschirurg Blake Cady sagte freiheraus: „Ein öffentliches Erziehungsprogramm, das die Leute dazu bringt, fettes Fleisch zugunsten mageren Fleisches aufzugeben, also zugunsten cholesterinärmerer Kost, würde die Krebshäufigkeit stärker senken als irgendein vorbeugend eingenommenes Medikament“ (Target: Cancer). Was für eine Kost könnte dazu beitragen, den Krebs abzuwenden?
Eine amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt, daß die tägliche Kost mindestens 25-35 Gramm natürliche Faserstoffe enthalten soll. Das würde den Verdauungskanal auf natürliche Weise sauberhalten. Wie kann man aber sicherstellen, daß eine Kost faserreich ist? Indem man viel Obst und Gemüse, zum Beispiel Erbsen und Bohnen, oder auch Vollkornbrot ißt. Kartoffeln, Äpfel, Birnen oder Pfirsiche sollten ungeschält gegessen werden. Auch verschiedene Kohlarten können dazu beitragen, das Risiko von Dickdarmkrebs zu senken.
Ferner wird vom Genuß tierischer Fette abgeraten. Geflügel und Fisch sind gegenüber Rindfleisch zu bevorzugen. Wer dennoch auf Rindfleisch nicht verzichten möchte, sollte Fleisch auswählen, das wenig Fett enthält — auch am Rand. Auch Molkereiprodukte aus entrahmter Milch oder aus Milch mit niedrigem Fettgehalt sind empfehlenswert. Auf den Speisezettel könnte man auch dunkelgrünblättriges Gemüse setzen, das Vitamin A und C enthält, wie zum Beispiel Brokkoli, Grünkohl, Spinat, Chicorée, Brunnenkresse, Mangold und sogar Löwenzahn. Den Gehalt an Vitamin A und C signalisiert auch eine andere Farbe: Gelborange, zum Beispiel bei Möhren, Süßkartoffeln, Gartenkürbissen und anderen Kürbisgewächsen. Gelborange Früchte sind unter anderem Aprikosen, Beutelmelonen, Papayas, Pfirsiche, Ananas und Melonen.
In der Veröffentlichung Diet, Nutrition & Cancer Prevention heißt es ferner: „Immer mehr spricht dafür, daß eine zu fetthaltige Kost (sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fette) das Risiko erhöht, an Kolon-, Brust-, Prostata- oder Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken.“ Die Schlußfolgerung: Bei einer Reihe von Krebsarten kann die Ernährung eine Rolle spielen.
-