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  • Ehebruch — Vergeben oder nicht?
    Erwachet! 1995 | 8. August
    • Heißt das, daß der unschuldige Ehepartner dem Ehebrecher vergeben — zumindest in dem Sinn, daß er keinen bitteren Groll mehr hegt — und sich dennoch zu einer Scheidung entschließen kann?

      Vergebung und Scheidung

      Im Verlauf seines Dienstes sprach Jesus bei drei Gelegenheiten über Scheidung (Matthäus 5:32; 19:3-9; Lukas 16:18). Interessanterweise erwähnte er dabei kein einziges Mal die Vergebung. Beispielsweise sagte er gemäß Matthäus 19:9 folgendes: „Wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, [begeht] Ehebruch.“ Durch die Worte „ausgenommen aufgrund von Hurerei“ räumte Jesus ein, daß der unschuldige Ehepartner das Recht, das heißt den schriftgemäßen Grund, hat, sich scheiden zu lassen. Jesus sagte jedoch nicht, daß eine Scheidung erfolgen sollte. Dessenungeachtet gab er eindeutig zu verstehen, daß der unschuldige Teil so handeln kann.

      Die Ehe bindet zwei Menschen aneinander (Römer 7:2). Wenn aber einer von ihnen untreu wird, kann die Bindung gelöst werden. In einem solchen Fall steht eine Christin in Wirklichkeit vor zwei Entscheidungen. Erstens wird sie sich fragen, ob sie ihrem Mann vergeben sollte. Wie bereits dargelegt, ist dabei ein wesentlicher Faktor, ob der Ehebrecher aufrichtig bereut oder nicht. Wenn Reue vorliegt, mag der unschuldige Partner mit der Zeit dem anderen vergeben — zumindest in dem Sinn, daß er keinen Groll mehr hegt.

      Die zweite Entscheidung ist die, ob die betrogene Frau die Scheidung einreichen sollte oder nicht. Warum würde sich diese Frage überhaupt stellen, wenn sie ihrem Mann vergeben hat?b Nun, sie macht sich vielleicht berechtigte Sorgen um ihre Sicherheit und um die Sicherheit ihrer Kinder, besonders dann, wenn ihr Mann sie früher schon mißhandelt hat. Oder was wäre, wenn sie befürchten müßte, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken? Oder aber, wenn sie tief in ihrem Innern fühlt, daß sie ihrem Mann wegen seines Treuebruchs einfach nicht länger ihr Vertrauen schenken kann? Unter diesen Umständen kann man sich vorstellen, daß eine betrogene Frau ihrem untreuen Mann zwar vergibt (in dem Sinn, daß sie Gefühle des Grolls aufgibt), sich aber dennoch für eine Scheidung entscheidet, weil sie nicht mehr mit ihm zusammenleben möchte. Daß sie keinen Groll mehr hegt, hilft ihr womöglich, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es mag auch eine Hilfe sein, höflicher mit dem Ehebrecher umzugehen, falls sie künftig mit ihm zu tun haben muß.

      Sich scheiden zu lassen oder nicht ist eine persönliche Entscheidung des unschuldigen Ehepartners, eine Entscheidung, die er erst treffen sollte, nachdem er alle Faktoren sorgfältig und gebetsvoll abgewogen hat (Psalm 55:22). Es steht niemandem zu, einem anderen eine Entscheidung aufzuzwingen oder aufzudrängen, ob dafür oder dagegen. (Vergleiche Galater 6:5.) Man bedenke, daß Jesus nicht sagte, was der unschuldige Ehepartner zu tun hat. Jehova ist also ganz offensichtlich nicht ungehalten über diejenigen, die sich zu einer schriftgemäßen Scheidung entschließen.

  • Ehebruch — Vergeben oder nicht?
    Erwachet! 1995 | 8. August
    • b Durch die Wiederaufnahme sexueller Beziehungen läßt die Betrogene erkennen, daß sie sich für eine Aussöhnung mit ihrem auf Abwege geratenen Ehepartner entschieden hat. Dadurch würde sie jeden schriftgemäßen Scheidungsgrund für null und nichtig erklären.

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