-
Den Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlenDer Wachtturm 1992 | 15. März
-
-
Den Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlen
„Wo der Geist Jehovas ist, da ist Freiheit“ (2. KORINTHER 3:17).
1. Warum trifft Jesaja 65:13, 14 auf Jehovas Zeugen zu?
JEHOVA ist der Gott der Freiheit. Und welch ein Segen ist doch die uns von Gott gegebene Freiheit! Da seine ihm ergebenen Diener diese Freiheit genießen, treffen folgende Worte des Souveränen Herrn Jehova auf sie zu: „Siehe! Meine eigenen Knechte werden essen, ihr selbst aber werdet hungern. Siehe! Meine eigenen Knechte werden trinken, ihr selbst aber werdet dürsten. Siehe! Meine eigenen Knechte werden sich freuen, ihr selbst aber werdet Schande erleiden. Siehe! Meine eigenen Knechte werden jubeln zufolge des guten Herzenszustandes, ihr selbst aber werdet schreien vor Herzensschmerz, und ihr werdet heulen wegen des völligen Zusammenbruchs des Geistes“ (Jesaja 65:13, 14).
2. Warum erfreuen sich Jehovas Diener geistiger Wohlfahrt?
2 Gottes Diener erfreuen sich dieser geistigen Wohlfahrt, weil sie von seinem Geist, seiner wirksamen Kraft, geleitet werden. Der Apostel Paulus schrieb: „Jehova ... ist der GEIST; und wo der Geist Jehovas ist, da ist Freiheit“ (2. Korinther 3:17). Was ist jedoch der Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit? Und was müssen wir tun, um vollen Gebrauch davon machen zu können?
Die Freiheit, die Gott hat
3. Welche Art von Freiheit hat Gott, und warum?
3 Jehova allein hat absolute Freiheit. Da er der allmächtige Gott und der Souverän des Universums ist, kann keines seiner Geschöpfe seine Freiheit einschränken. Es ist so, wie der treue Hiob sagte: „Wer kann ihm widerstehen? Wer wird zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?“ (Hiob 9:12). Auch Nebukadnezar, der König von Babylon, war gezwungen einzugestehen: „Es existiert keiner, der seiner [Gottes] Hand wehren oder der zu ihm sprechen kann: ‚Was hast du getan?‘“ (Daniel 4:35).
4. Wodurch sind Jehovas Freiheit Grenzen gesetzt?
4 Durch Jehovas eigene gerechte Grundsätze sind dieser absoluten Freiheit jedoch Grenzen gesetzt. Das zeigte sich, als Abraham, der um die Bewohner von Sodom besorgt war, die Frage stellte: „Wird der Richter der ganzen Erde nicht tun, was recht ist?“ Gottes Antwort ließ erkennen, daß er sich seiner Verantwortung, das zu tun, was recht ist, bewußt war. Er hätte Sodom nicht zerstört, wenn es darin noch ein paar gerechte Bewohner gegeben hätte (1. Mose 18:22-33). Gott schränkt seine Freiheit auch ein, weil seine Liebe und seine Weisheit ihn veranlassen, langsam zum Zorn zu sein und Selbstbeherrschung zu üben (Jesaja 42:14).
Grenzen der Freiheit des Menschen
5. Welche Faktoren begrenzen die Freiheit des Menschen?
5 Absolute Freiheit hat also nur Jehova; alle anderen handeln innerhalb der Grenzen, die ihnen aufgrund ihrer Wesensart, ihrer Fähigkeiten und ihrer Umwelt und aufgrund von Faktoren wie die gegenwärtig beschränkte Lebensspanne des sündigen Menschen gesetzt sind. Jehova Gott erschuf den Menschen so, daß dieser innerhalb der ihm gesetzten Grenzen vollkommen frei wirken konnte. Die Freiheit des Menschen ist aber noch aus verschiedenen anderen Gründen begrenzt, nicht absolut.
6. Wie beeinflußt unsere Rechenschaftspflicht gegenüber Gott unsere Freiheit?
6 Erstens ist die Freiheit des Menschen begrenzt, weil Gott ihn erschuf, damit er seinem Vorsatz diene. Jehova ‘ist würdig, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil er alle Dinge erschaffen hat und weil sie seines Willens wegen existieren und erschaffen wurden’ (Offenbarung 4:11). Folglich ist der Mensch seinem Schöpfer gegenüber rechenschaftspflichtig, und der Schöpfer hat das Recht, Gesetze zu erlassen, denen der Mensch unterworfen ist. Von den alten Israeliten, die unter dem mosaischen Gesetz standen, verlangte Gott, daß jemand, der seinen Namen mißbrauchte oder das Sabbatgesetz übertrat, zu Tode gebracht wurde (2. Mose 20:7; 31:14, 15; 3. Mose 24:13-16; 4. Mose 15:32-36). Obwohl wir als Christen nicht unter dem mosaischen Gesetz stehen, ist unsere Freiheit begrenzt, weil wir gegenüber Jehova, unserem Richter, unserem Satzungsgeber und unserem König, rechenschaftspflichtig sind (Jesaja 33:22; Römer 14:12).
7, 8. (a) Inwiefern begrenzen Naturgesetze die Freiheit des Menschen? (b) Welche anderen Gesetze Gottes begrenzen unsere Freiheit?
7 Zweitens ist die Freiheit des Menschen durch Gottes Naturgesetze begrenzt. Wegen des Gesetzes der Schwerkraft kann ein Mensch zum Beispiel nicht von einem Wolkenkratzer herunterspringen, ohne sich zu verletzen oder zu Tode zu kommen. Gottes Naturgesetze schränken die Freiheit des Menschen also offensichtlich ein, so daß er gewisse Dinge nicht tun kann.
8 Drittens ist die Freiheit des Menschen durch Gottes Sittengesetze begrenzt. Sicherlich hast du schon beobachtet, wie sich die Worte des Paulus aus Galater 6:7, 8 bewahrheitet haben: „Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verderben ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“ Es ist somit nicht zu bestreiten, daß auch Jehovas Sittengesetze unsere Freiheit begrenzen, aber diese Gesetze zu halten ist unerläßlich, wenn wir Leben erlangen möchten.
9. Wieso wird unsere Freiheit dadurch begrenzt, daß wir ein Teil der menschlichen Gesellschaft sind?
9 Viertens ist die Freiheit des Menschen begrenzt, weil er ein Teil der menschlichen Gesellschaft ist. Er ist deshalb nur insoweit frei, als seine Freiheit die Freiheit anderer nicht unrechtmäßig beeinträchtigt. Christen müssen den „obrigkeitlichen Gewalten“ untertan sein; sie müssen ihnen gehorchen, solange sie nicht von ihnen verlangen, daß sie Gottes Gesetze übertreten (Römer 13:1; Apostelgeschichte 5:29). Als Christen sollten wir beispielsweise Gesetze über das Bezahlen von Steuern oder über Geschwindigkeitsbeschränkungen befolgen. Die Tatsache, daß wir diesen Gesetzen „Cäsars“ gehorchen müssen, zeigt ebenfalls, daß die uns von Gott gegebene Freiheit keine absolute Freiheit ist (Markus 12:17; Römer 13:7).
Warum relative Freiheit?
10, 11. Warum gab Jehova den Menschen relative Freiheit?
10 Warum gab Gott den Menschen relative Freiheit? Ein Grund bestand darin, daß der Schöpfer auf der Erde vernunftbegabte Geschöpfe haben wollte, die ihn durch vortreffliche Worte und einen vortrefflichen Lebenswandel ehren und verherrlichen. Menschen können dies tun, Tiere dagegen nicht. Tiere werden vom Instinkt geleitet und kennen keine Moralbegriffe. Man kann einem Hund zwar beibringen, etwas nicht zu nehmen, aber man kann ihm nicht klarmachen, daß das Stehlen verkehrt ist. Tiere, deren Verhalten gewissermaßen vorprogrammiert ist, können keine Entscheidungen treffen, durch die Gott geehrt und verherrlicht wird, wohingegen der Mensch die Freiheit hat, sich dafür zu entscheiden, seinem Schöpfer aus Liebe und Dankbarkeit zu dienen.
11 Des weiteren hat Gott den Menschen diese relative Freiheit zu ihrem Nutzen und ihrer Freude gegeben. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich schöpferisch und konstruktiv zu betätigen sowie großzügig und kooperativ zu sein. Außerdem hat der Mensch Entscheidungsfreiheit; er kann zum Beispiel wählen, welchen Beruf er ausüben oder wo er wohnen möchte. Heute wird diese Entscheidungsfreiheit allerdings oft durch wirtschaftliche und politische Verhältnisse eingeschränkt, doch das ist nicht auf die ursprüngliche Erschaffung des Menschen durch Gott zurückzuführen, sondern wahrscheinlich eher auf menschliche Habsucht.
12. Warum befindet sich der größte Teil der Menschheit in Knechtschaft?
12 Obwohl Jehova den Menschen ein großes Maß an Freiheit gegeben hat, befinden sich heute die meisten in bedrückender Knechtschaft. Was ist geschehen? Adam und Eva, das erste Menschenpaar, verfehlten den Zweck der ihnen von Gott gegebenen Freiheit. Sie gingen über die Grenzen hinaus, die Jehova ihrer Freiheit gesetzt hatte, und zogen sein Recht, als Souveräner Herr über sie zu herrschen, in Frage (1. Mose 3:1-7; Jeremia 10:10; 50:31). Nicht damit zufrieden, ihre Freiheit zur Ehre Gottes zu gebrauchen, nutzten sie sie selbstsüchtigerweise, um unabhängig darüber zu entscheiden, was recht und was unrecht ist. Dadurch schlossen sie sich Satans Auflehnung gegen Jehova an. Statt mehr Freiheit zu erlangen, wurden Adam und Eva, die beiden Sünder, schmerzlichen Einschränkungen unterworfen, sie gerieten in Knechtschaft, büßten an Freiheit ein und mußten schließlich sterben. Ihre Nachkommen erbten diesen Freiheitsverlust. „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“ (Römer 3:23; 5:12; 6:23).
13. Warum ist es Satan gelungen, die Menschheit zu versklaven?
13 Zufolge der Auflehnung in Eden gerieten Adam und seine Nachkommen außerdem in die Knechtschaft Satans, des Teufels. In der Tat, „die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Johannes 5:19). Da Satan den Menschen an Macht und Kraft überlegen ist, ist es ihm gelungen, die ganze Gott entfremdete Menschheit zu täuschen und zu versklaven. Darüber hinaus haben selbstsüchtige Menschen über ihre Mitmenschen zu deren Schaden geherrscht (Prediger 8:9). Daher befindet sich heute die Menschheit im allgemeinen in der Knechtschaft der Sünde und des Todes, in der Knechtschaft Satans und seiner Dämonen sowie in der Knechtschaft der politischen, wirtschaftlichen und religiösen Systeme der Welt.
Wahre Freiheit möglich gemacht
14. Womit ist die Hoffnung der Menschheit auf wahre Freiheit eng verbunden?
14 Die Befreiung von Sünde und Tod sowie vom Teufel und von seiner Welt ist eng mit Gottes Beschluß verbunden, die Streitfrage um die Rechtmäßigkeit seiner universellen Souveränität zu klären. Da Satan diese Streitfrage aufwarf, ließ Jehova ihn ebenso bestehen, wie er einst Pharao eine Zeitlang bestehen ließ. Das gibt ihm die Gelegenheit, seine Macht zu zeigen und seinen Namen auf der ganzen Erde verkünden zu lassen (2. Mose 9:15, 16). Nun wird sich Gott bald als Souverän des Universums rechtfertigen und seinen Namen heiligen, indem er ihn von der Schmach reinigen wird, die durch die Auflehnung Satans, Adams und Evas darauf gebracht wurde. Auf diese Weise werden alle, die Jehova fürchten, aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreit und in eine neue Welt geführt werden, in der die von Gott ausgehende Freiheit herrschen wird (Römer 8:19-23).
15. Welche Rolle spielte Jesus in Verbindung mit der Wiederherstellung der Freiheit der Menschheit?
15 Um der Menschheit die Freiheit zurückzugeben, sandte Gott seinen Sohn als Mensch auf die Erde. Dadurch, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, sein vollkommenes menschliches Leben bereitwillig aufgab, beschaffte er das Lösegeld, die Grundlage für die Befreiung der Menschheit (Matthäus 20:28). Er verkündete auch eine Botschaft der Freiheit. Zu Beginn seines Dienstes wandte er die Worte auf sich an: „Der Geist des Souveränen Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun. Er hat mich gesandt, um die zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen und das weite Öffnen der Augen selbst den Gefangenen“ (Jesaja 61:1; Lukas 4:16-21).
16. Welche Schritte mußten Juden des ersten Jahrhunderts unternehmen, um wahre Freiheit zu erlangen?
16 Wie konnten die Menschen diese Freiheit erlangen? Jesus sagte: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Auf diese Weise erlangten die Nachfolger Jesu geistige Freiheit (Johannes 8:31, 32, 36). Zu dem römischen Statthalter Pontius Pilatus sagte Jesus: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Johannes 18:37). Die Juden, die die Wahrheit annahmen, die Jesus predigte und durch Beispiele erläuterte, bereuten ihre Sünden, wandten sich von ihrem verkehrten Weg ab, stellten sich Jehova dar und wurden getauft, wie Jesus getauft worden war (Matthäus 3:13-17; Apostelgeschichte 3:19). So kamen sie in den Genuß der von Gott kommenden relativen Freiheit.
17. Warum gibt Jehova seinen Dienern Freiheit?
17 Jehova gibt seinen loyalen Dienern diese Freiheit vor allem im Interesse der Rechtfertigung seiner Souveränität, aber auch zu ihrem Trost oder ihrem Nutzen. Er befreite die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft, damit sie ihn als ein Königreich von Priestern verherrlichten, als seine Zeugen (2. Mose 19:5, 6; Jesaja 43:10-12). Desgleichen führte Jehova sein Volk aus dem Babylonischen Exil zurück, damit es seinen Tempel wieder aufbaute und die wahre Anbetung wiederherstellte (Esra 1:2-4). Als sich die aus dem Exil Zurückgekehrten nur noch um ihre eigenen materiellen Bedürfnisse kümmerten, sandte Jehova seine Propheten Haggai und Sacharja zu ihnen, um sie an die Pflichten zu erinnern, die sie Gott gegenüber hatten. Da sie dann die ihnen von Gott gegebene Freiheit im richtigen Licht sahen, vollendeten sie den Tempel, was zur Verherrlichung Gottes und zum Wohl seines Volkes beitrug.
Der Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit wird nicht verfehlt
18. Wieso kann gesagt werden, Jehovas neuzeitliche Diener hätten den Zweck der ihnen von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlt?
18 Wie verhält es sich mit Gottes neuzeitlichen Dienern? Als Organisation haben sie den Zweck der ihnen von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlt. In den 1870er Jahren wurden sie allmählich von babylonischen Irrtümern frei und begannen, sich größerer christlicher Freiheit zu erfreuen. Das war in Übereinstimmung mit Sprüche 4:18, wo es heißt: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist.“ Doch so, wie Gottes ehemaliges Volk für eine Zeit in die Babylonische Gefangenschaft kam, gerieten Jehovas Diener 1918 gewissermaßen in die Gefangenschaft Babylons der Großen (Offenbarung 17:1, 2, 5). Angehörige dieses Weltreiches der falschen Religion frohlockten, als die sinnbildlichen „zwei Zeugen“ geistig tot dalagen. Dank Gottes unverdienter Güte wurden seine gesalbten Diener im Jahr 1919 jedoch wiederbelebt, das heißt geistig frei gemacht (Offenbarung 11:3, 7-11). Sie nutzten die ihnen von Gott gegebene Freiheit und wurden eifrige Zeugen des Höchsten. Wie passend war es daher, daß sie 1931 freudig den Namen Jehovas Zeugen annahmen! (Jesaja 43:10-12). Besonders seit 1935 hat sich den gesalbten Zeugen eine „große Volksmenge“ angeschlossen, die hofft, einmal ewig auf der Erde zu leben. Auch diese Menschen verfehlen den Zweck der ihnen von Gott gegebenen Freiheit nicht (Offenbarung 7:9-17).
19, 20. (a) In welch bemerkenswerter Hinsicht nutzen Jehovas Diener die ihnen von Gott gegebene Freiheit? (b) In welcher anderen beachtenswerten Hinsicht machen Jehovas Zeugen von der Freiheit, die Gott ihnen gegeben hat, Gebrauch?
19 Jehovas Diener nutzen ihre Freiheit vor allem in zweierlei Hinsicht. Zum einen machen sie davon Gebrauch, um einen rechtschaffenen Lebenswandel zu führen (1. Petrus 2:16). Und welch vorzüglichen Ruf genießen sie doch! Vor nicht allzu langer Zeit kam zum Beispiel in Zürich ein Mann in einen Königreichssaal der Zeugen Jehovas und sagte, er wolle ein Zeuge Jehovas werden. Auf die Frage nach dem Grund antwortete er, seine Schwester sei eine Zeugin gewesen, aber man habe ihr wegen Unsittlichkeit die Gemeinschaft entzogen. Dieser Organisation wolle er sich anschließen — einer Organisation, die einen schlechten Lebenswandel nicht zulasse. Nicht ohne guten Grund heißt es in der New Catholic Encyclopedia, Jehovas Zeugen zählten „zu den anständigsten Menschen der Welt“.
20 Zum anderen nutzen Jehovas Zeugen die ihnen von Gott gegebene Freiheit, um ihren Auftrag zu erfüllen, wie Jesus die gute Botschaft vom Königreich zu predigen (Matthäus 4:17). Mündlich und durch Druckschriften, formell und informell machen sie Jehovas Königreich bekannt. Aus dieser Tätigkeit ziehen sie selbst großen Nutzen, denn ihr Glaube wird dadurch gestärkt und ihre Hoffnung belebt. Ja, ihre Tätigkeit dient sowohl ihrer eigenen Rettung als auch der Rettung derer, die auf sie hören (1. Timotheus 4:16). In einem Buch wird über ihre Tätigkeit gesagt: „Es dürfte schwerfallen, eine andere Gruppe zu finden, deren Mitglieder für ihre Religion ebenso hart arbeiten wie die Zeugen“ (Dynamic Religious Movements).
21. Was beweist, daß Jehova den Dienst seines Volkes segnet?
21 Wie sehr uns Jehova doch segnet, während wir dem Zweck der uns von ihm gegebenen Freiheit entsprechen! Der beste Beweis dafür ist der Predigtdienstbericht des vergangenen Jahres: eine Höchstzahl von über 4 Millionen Königreichsverkündigern und über 10 Millionen Anwesende bei der Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu. Ein Überblick zeigt, daß in Irland 29 aufeinanderfolgende Höchstzahlen erreicht wurden; in Mexiko waren in 80 Monaten 78 Höchstzahlen zu verzeichnen, und Japan hatte 153 Höchstzahlen hintereinander.
Nutze die dir von Gott gegebene Freiheit
22. Welche zum Nachdenken anregenden Fragen könnten wir uns stellen?
22 Bist du ein getaufter Zeuge Jehovas? Wenn ja, nutzt du die dir von Gott gegebene Freiheit? Jeder von uns könnte sich fragen: „Achte ich sorgfältig darauf, die mir von Gott gegebene Freiheit so zu gebrauchen, daß ich niemandem durch einen schlechten Lebenswandel Anlaß zum Straucheln gebe? Gehorche ich gewissenhaft den Gesetzen Cäsars, obwohl ich Gottes Gesetz den ersten Platz einräume? Arbeite ich uneingeschränkt mit den Ältesten der Versammlung zusammen? Nutze ich die mir von Gott gegebene Freiheit voll zum Predigen der guten Botschaft? Bin ich ‚allezeit reichlich beschäftigt im Werk des Herrn‘? Strebe ich eine weltliche Karriere an, während ich die mir von Gott gegebene Freiheit besser nutzen könnte, das heißt meinen Dienst ausdehnen und nach größerer Verantwortung in der Versammlung streben oder mir den Vollzeitdienst zum Ziel setzen könnte?“ (1. Korinther 15:58).
23. Was sollten wir tun, damit wir den Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlen?
23 Mögen wir uns alle die Worte zu Herzen nehmen: „Schmeckt und seht, daß Jehova gut ist“ (Psalm 34:8). Vertrauen wir ihm, gehorchen wir seinen Gesetzen, und verherrlichen wir seinen heiligen Namen, indem wir eifrig sein Königreich bekanntmachen. Vergessen wir nicht: „Wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten“ (2. Korinther 9:6). Seien wir deshalb darauf bedacht, Jehova mit ganzem Herzen zu dienen und dadurch zu beweisen, daß wir den Zweck der uns von Gott gegebenen Freiheit nicht verfehlen.
-
-
In der uns von Gott gegebenen Freiheit feststehenDer Wachtturm 1992 | 15. März
-
-
In der uns von Gott gegebenen Freiheit feststehen
„Für eine solche Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Darum steht fest, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen“ (GALATER 5:1).
1, 2. Wie ging die von Gott stammende Freiheit verloren?
JEHOVAS Diener sind frei. Doch sie streben nicht nach Unabhängigkeit von Gott, denn das würde bedeuten, in die Knechtschaft Satans zu geraten. Sie schätzen ihr enges Verhältnis zu Jehova sehr und freuen sich über die von ihm stammende Freiheit.
2 Unsere Ureltern, Adam und Eva, verloren die von Gott stammende Freiheit, indem sie sündigten und Sklaven der Sünde, des Todes und des Teufels wurden (1. Mose 3:1-19; Römer 5:12). Ja, Satan brachte die ganze Welt auf den in die Vernichtung führenden Weg der Sünde. Wer jedoch in der göttlichen Freiheit feststeht, geht den Weg zum ewigen Leben (Matthäus 7:13, 14; 1. Johannes 5:19).
Aus der Knechtschaft befreit
3. Welche Hoffnung weckte Gott in Eden?
3 Jehova beschloß, Menschen, die seinen Namen ehren würden, aus der Knechtschaft Satans, der Sünde und des Todes zu befreien. Diese Hoffnung wurde geweckt, als Gott in Eden zu der von Satan gebrauchten Schlange sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3:14, 15). Jesus Christus, dem Samen der himmlischen Organisation Jehovas, wurde sozusagen die Ferse zermalmt, als er am Marterpfahl starb, doch Gott beschaffte auf diese Weise ein Loskaufsopfer zur Befreiung der Menschheit von Sünde und Tod (Matthäus 20:28; Johannes 3:16). Zur bestimmten Zeit wird Jesus den Kopf Satans, der Urschlange, zermalmen (Offenbarung 12:9).
4. Welcher Freiheit erfreute sich Abraham, und was verhieß ihm Jehova?
4 Etwa 2 000 Jahre nachdem in Eden die Verheißung geäußert worden war, verließ Abraham, der „Freund Jehovas“, im Gehorsam gegenüber Gott die Stadt Ur und begab sich an einen anderen Ort (Jakobus 2:23; Hebräer 11:8). Dadurch erlangte er die göttliche Freiheit und lebte nicht mehr als ein Sklave der Welt Satans, die von der falschen Religion, der korrupten Politik und dem habsüchtigen Handel beherrscht wird. Gott fügte der Edenprophezeiung noch Verheißungen hinzu, die besagten, daß sich alle Familien und Nationen durch Abraham und dessen Samen segnen würden (1. Mose 12:3; 22:17, 18). Abraham war frei von Verurteilung, weil ‘er Glauben in Jehova setzte, der es ihm als Gerechtigkeit anrechnete’ (1. Mose 15:6). Auch heute führt ein enges Verhältnis zu Jehova dazu, daß man von der Verurteilung sowie von der Sklaverei der Welt, die in der Macht Satans liegt, befreit wird.
Ein ergreifendes symbolisches Drama
5. Welche Umstände spielten bei der Geburt Isaaks eine Rolle?
5 Damit Abraham einen Samen haben konnte, bot Sara, seine unfruchtbare Frau, ihm ihre Magd, Hagar, als Kindesgebärerin an. Mit ihr zeugte Abraham Ismael. Aber Gott erwählte Ismael nicht als den verheißenen Samen, sondern ermöglichte es Abraham und Sara — im Alter von 100 bzw. 90 Jahren —, einen Sohn namens Isaak zu haben. Als Ismael Isaak spottlachte, wurde Hagar mit ihrem Sohn weggesandt. So war Abrahams Sohn von Sara, der Freien, sein unbestrittener Same. Wie Abraham übte auch Isaak Glauben aus und erfreute sich der ihm von Gott gegebenen Freiheit (1. Mose 16:1-16; 21:1-21; 25:5-11).
6, 7. Wozu hatten Irrlehrer einige Christen in Galatien überredet, aber was erklärte Paulus?
6 Diese Ereignisse schatteten Dinge vor, die für Freunde der göttlichen Freiheit sehr bedeutsam sind. Das kommt in dem Brief zum Ausdruck, den der Apostel Paulus um 50 bis 52 u. Z. an die Versammlungen von Galatien schrieb. Die leitende Körperschaft hatte damals bereits entschieden, daß sich Christen nicht beschneiden lassen mußten. Aber Irrlehrer hatten einigen Galatern eingeredet, die Beschneidung sei ein unerläßlicher Bestandteil des Christentums.
7 Paulus erklärte den Galatern: Die Gerechtsprechung erfolgt nicht zufolge der im mosaischen Gesetz geforderten Werke, sondern durch Glauben an Christus (1:1 bis 3:14). Das Gesetz machte die mit dem abrahamischen Bund verknüpfte Verheißung nicht ungültig, sondern machte Übertretungen offenbar und diente als ein Erzieher, der zu Christus führte (3:15-25). Jesus befreite durch seinen Tod diejenigen, die unter dem mosaischen Gesetz standen, und ermöglichte es ihnen, Söhne Gottes zu werden. Zur Beobachtung von Tagen, Monaten, Zeitabschnitten und Jahren zurückzukehren hieße, in die Sklaverei zurückzukehren (4:1-20). Paulus schrieb anschließend:
8, 9. (a) Erkläre kurz in eigenen Worten, was Paulus gemäß Galater 4:21-26 schrieb. (b) Wer oder was wurde in diesem symbolischen Drama durch Abraham und durch Sara dargestellt, und wer ist der verheißene Same?
8 „Sagt mir, ihr, die ihr unter Gesetz sein wollt: Hört ihr das GESETZ nicht? Zum Beispiel steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen [Ismael] von der Magd [Hagar] und einen [Isaak] von der Freien [Sara]; aber der von der Magd wurde in Wirklichkeit nach der Weise des Fleisches geboren, der andere, von der Freien, durch eine Verheißung. Diese Dinge sind ein symbolisches Drama; denn diese Frauen bedeuten zwei Bündnisse, das eine [der Gesetzesbund] vom Berg Sinai [wo Gott diesen Bund mit den Israeliten einweihte], welches Kinder zur Sklaverei hervorbringt, und das ist Hagar. [Das andere Bündnis war der mit Abraham hinsichtlich seines Samens geschlossene Bund.] Diese Hagar nun bedeutet den Sinai, einen Berg in Arabien, und sie entspricht dem heutigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern [Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs] in Sklaverei. Das Jerusalem droben dagegen ist frei, und es ist unsere Mutter“ (Galater 4:21-26).
9 In dem symbolischen Drama stellte Abraham Jehova dar. Sara, die „Freie“, stellte Gottes „Frau“ oder heilige Universalorganisation dar. Diese Organisation brachte Christus hervor, den Samen der symbolischen Frau und des größeren Abraham (Galater 3:16). Jesus lehrte die Wahrheit und entlarvte die falsche Religion, um Menschen zu zeigen, wie man von der unreinen Anbetung, von der Sünde und aus der Knechtschaft Satans befreit wird, aber Jerusalem und dessen Kinder blieben in religiöser Knechtschaft, weil sie Jesus ablehnten (Matthäus 23:37, 38). Jesu jüdische Nachfolger wurden von dem mosaischen Gesetz frei, durch das ihnen ihre Knechtschaft gegenüber Unvollkommenheit, Sünde und Tod verdeutlicht worden war. Frei sind tatsächlich alle Menschen, die Jesus als denjenigen annehmen, den Gottes „Frau“ hervorgebracht hat, damit er als der messianische König und Befreier diene, der ‘den Gefangenen Freiheit ausruft’ (Jesaja 61:1, 2; Lukas 4:18, 19).
Vermeide ein Sklavenjoch
10, 11. Von welchem Joch der Sklaverei befreite Christus seine Nachfolger, und welche Parallelen lassen sich heute dazu ziehen?
10 Paulus erklärte all denen, die zusammen mit Christus, dem größeren Isaak, den Samen Abrahams bilden: „Das Jerusalem droben dagegen ist frei, und es ist unsere Mutter. ... Wir nun, Brüder, sind Kinder, die zu der Verheißung gehören, ebenso wie es Isaak war. Aber so, wie damals der nach der Weise des Fleisches Geborene [Ismael] den nach der Weise des Geistes Geborenen [Isaak] zu verfolgen begann, so auch jetzt. ... wir [sind] nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien. Für eine solche Freiheit [vom mosaischen Gesetz] hat Christus uns frei gemacht. Darum steht fest, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen“ (Galater 4:26 bis 5:1).
11 Jeder Nachfolger Jesu wäre in einem Joch der Sklaverei gefangen gewesen, wenn er sich dem mosaischen Gesetz unterworfen hätte. Heute ist die falsche Religion ein sklavisches Joch, und die Christenheit entspricht dem alten Jerusalem und seinen Kindern. Die Gesalbten sind jedoch Kinder des Jerusalem droben, der freien himmlischen Organisation Gottes. Sie und ihre Mitgläubigen mit irdischer Hoffnung sind kein Teil der Welt und befinden sich nicht in der Knechtschaft Satans (Johannes 14:30; 15:19; 17:14, 16). Durch die Wahrheit und das Opfer Jesu befreit, sollten wir in der uns von Gott gegebenen Freiheit feststehen.
Für die uns von Gott gegebene Freiheit Stellung beziehen
12. Was werden Gläubige tun, und was wird nun besprochen?
12 Millionen erfreuen sich als Zeugen Jehovas wahrer Freiheit. Mit weiteren Millionen wird die Bibel studiert. Viele von diesen sind „zum ewigen Leben richtig eingestellt“. Wenn sie gläubig werden, beziehen sie für die uns von Gott gegebene Freiheit Stellung, indem sie sich taufen lassen (Apostelgeschichte 13:48; 18:8). Aber welche Schritte gehen der christlichen Taufe voraus?
13. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Erkenntnis und der Taufe?
13 Bevor man sich taufen läßt, muß man eine genaue Erkenntnis aus der Heiligen Schrift erwerben und entsprechend handeln (Epheser 4:13). Daher wies Jesus seine Nachfolger an: „Geht ... hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20).
14. Welche Erkenntnis ist Voraussetzung, um sich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes taufen lassen zu können?
14 Im Namen des Vaters getauft zu werden bedeutet, daß der Taufbewerber Jehovas Stellung und Autorität als Gott, Schöpfer und universeller Souverän anerkennt (1. Mose 17:1; 2. Könige 19:15; Offenbarung 4:11). Die Taufe im Namen des Sohnes erfordert, sowohl Christi Stellung und Autorität als erhabenes Geistgeschöpf und messianischer König anzuerkennen als auch die Tatsache, daß Gott durch ihn für ein „entsprechendes Lösegeld“ gesorgt hat (1. Timotheus 2:5, 6; Daniel 7:13, 14; Philipper 2:9-11). Wer sich im Namen des heiligen Geistes taufen läßt, ist sich darüber im klaren, daß es sich dabei um Gottes wirksame Kraft handelt, deren sich Jehova zum Beispiel bei der Schöpfung bediente und um die Bibelschreiber zu inspirieren (1. Mose 1:2; 2. Petrus 1:21). Natürlich gibt es über Gott, Christus und den heiligen Geist noch viel mehr zu erfahren.
15. Warum muß jemand Glauben ausüben, bevor er sich taufen läßt?
15 Vor der Taufe muß man Glauben ausüben, gestützt auf genaue Erkenntnis. „Ohne Glauben ... ist es unmöglich, ... [Jehova] wohlzugefallen“ (Hebräer 11:6). Wer Glauben an Gott und Christus ausübt sowie an den göttlichen Vorsatz, sollte den Wunsch haben, ein Zeuge Jehovas zu sein, im Einklang mit Gottes Wort zu leben und einen sinnvollen Anteil am Predigen der guten Botschaft zu haben. Er wird von der Herrlichkeit des Königtums Jehovas sprechen (Psalm 145:10-13; Matthäus 24:14).
16. Was ist Reue, und inwiefern steht sie mit der christlichen Taufe in Zusammenhang?
16 Ein weiteres Erfordernis für die Taufe ist die Reue. Bereuen bedeutet „tiefes Bedauern empfinden über etwas, was man getan hat (oder zu tun beabsichtigte) oder zu tun unterlassen hat und von dem man wünschte, man könnte es ungeschehen machen, weil man es nachträglich als Unrecht, als falsch o. ä. betrachtet“. Die Juden im ersten Jahrhundert mußten ihre gegen Jesus begangenen Sünden bereuen (Apostelgeschichte 3:11-26). Einige Gläubige in Korinth bereuten Hurerei, Götzendienst, Ehebruch, Homosexualität, Diebstahl, Habsucht, Trunkenheit, Schmähungen und Erpressungen. Demzufolge wurden sie im Blut Jesu „reingewaschen“, für den Dienst Jehovas abgesondert oder „geheiligt“ und im Namen Jesu Christi und mit dem Geist Gottes „gerechtgesprochen“ (1. Korinther 6:9-11). Die Reue ist somit ein Schritt, der erforderlich ist, um ein gutes Gewissen zu erlangen und von Gott befreit zu werden von quälenden Schuldgefühlen wegen begangener Sünden (1. Petrus 3:21).
17. Was bedeutet Bekehrung, und was erfordert sie von jemandem, der vorhat, sich taufen zu lassen?
17 Bevor sich jemand als ein Zeuge Jehovas taufen lassen kann, muß er sich auch bekehren. Die Bekehrung eines reumütigen Menschen erfolgt, nachdem er seine falsche Handlungsweise verworfen und sich entschlossen hat, das Rechte zu tun. Sowohl im Hebräischen als auch im Griechischen bedeuten die Verben, die sich auf die Bekehrung beziehen, „umkehren“, „sich umwenden“ oder „zurückkehren“. In religiösem Sinn positiv gebraucht, wird damit eine Umkehr zu Gott von einem falschen Weg bezeichnet (1. Könige 8:33, 34). Die Bekehrung erfordert, daß man „Werke“ hervorbringt, „die der Reue entsprechen“, daß man das tut, was Gott gebietet, die falsche Religion verläßt und sein Herz unerschütterlich auf Jehova richtet, um ihm allein zu dienen (Apostelgeschichte 26:20; 5. Mose 30:2, 8, 10; 1. Samuel 7:3). Das setzt „ein neues Herz und einen neuen Geist“ voraus, eine neue Denkweise, eine neue Gesinnung und ein neues Lebensziel (Hesekiel 18:31). Die daraus resultierende neue Persönlichkeit ersetzt gottlose Wesenszüge durch gottgemäße Eigenschaften (Kolosser 3:5-14). Ja, echte Reue veranlaßt einen Menschen wirklich zur Umkehr (Apostelgeschichte 3:19).
18. Warum sollte man sich Gott im Gebet hingeben, und was bedeutet dieser Schritt?
18 Der Taufe muß die Hingabe an Gott im Gebet vorausgehen. (Vergleiche Lukas 3:21, 22.) Die Hingabe bedeutet eine Aussonderung für einen heiligen Zweck. Dieser Schritt ist so wichtig, daß wir Gott gegenüber im Gebet unseren Entschluß zum Ausdruck bringen sollten, ihm ausschließlich ergeben zu sein und ihm in alle Ewigkeit zu dienen (5. Mose 5:8, 9; 1. Chronika 29:10-13). Wir geben uns selbstverständlich nicht einem Werk hin, sondern Gott. Das kam bei der Bestattung von Charles Taze Russell, dem ersten Präsidenten der Watch Tower Society, deutlich zum Ausdruck. Damals, im Jahr 1916, sagte W. E. Van Amburgh, der Sekretär-Kassierer: „Dieses große, weltweite Werk ist nicht das einer Person. Dafür ist es viel zu groß. Es ist Gottes Werk und unterliegt keinem Wechsel. Gott hat viele Diener in der Vergangenheit gebraucht, und er wird es auch in der Zukunft tun. Wir haben uns nicht einem Menschen oder dem Werk eines Menschen geweiht [hingegeben], sondern dazu, den Willen Gottes zu tun, wie er ihn uns durch sein Wort und durch seine göttliche Führung offenbaren wird. Gott steht noch am Steuer.“ Aber was muß in Verbindung mit der Hingabe an Gott noch getan werden?
19. (a) Wie gibt man öffentlich zu erkennen, daß man sich Gott hingegeben hat? (b) Was symbolisiert die Wassertaufe?
19 Man muß die Hingabe an Jehova durch die Taufe öffentlich zu erkennen geben. Die Taufe ist ein Symbol, durch das derjenige, der sich im Wasser untertauchen läßt, zeigt, daß er sich Jehova Gott durch Jesus Christus bedingungslos hingegeben hat. (Vergleiche Matthäus 16:24.) Der Taufbewerber, der sozusagen im Wasser begraben und dann wieder herausgehoben wird, stirbt, bildlich gesprochen, hinsichtlich seines früheren Lebenswandels und wird zu einer neuen Lebensweise emporgehoben, nämlich fortan vorbehaltlos den Willen Gottes zu tun. (Vergleiche Römer 6:4-6.) Jesus stellte sich bei seiner Taufe seinem himmlischen Vater vorbehaltlos dar (Matthäus 3:13-17). Und wie die Heilige Schrift wiederholt zeigt, lassen sich Gläubige, die die Voraussetzungen erfüllen, taufen (Apostelgeschichte 8:13; 16:27-34; 18:8). Damit man ein Zeuge Jehovas sein kann, muß man also ein Gläubiger werden, das heißt jemand, der wirklich Glauben ausübt und sich taufen läßt. (Vergleiche Apostelgeschichte 8:26-39.)
Stehe fest!
20. Welche biblischen Beispiele beweisen, daß wir gesegnet werden, wenn wir als getaufte Zeugen Jehovas für die göttliche Freiheit Stellung beziehen?
20 Wenn du für die göttliche Freiheit Stellung bezogen hast, indem du ein getaufter Zeuge Jehovas geworden bist, wird Jehova dich ebenso segnen, wie er seine Diener in der Vergangenheit gesegnet hat. Zum Beispiel segnete Jehova den betagten Abraham und die betagte Sara mit einem gottesfürchtigen Sohn — Isaak. Durch Glauben erwählte es sich der Prophet Moses, eher mit Gottes Volk schlecht behandelt zu werden, „als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben, weil er die Schmach des Christus [d. h. ein prophetisches Vorbild des Gesalbten Gottes zu sein] für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens“ (Hebräer 11:24-26). Moses hatte das Vorrecht, von Jehova dazu gebraucht zu werden, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft herauszuführen. Außerdem wird er, weil er Gott treu diente, auferweckt werden und unter Jesus Christus, dem größeren Moses, zu den „Fürsten“ gehören, die „auf der ganzen Erde“ eingesetzt werden (Psalm 45:16; 5. Mose 18:17-19).
21. Welche ermunternden Beispiele von gottesfürchtigen Frauen der alten Zeit werden angeführt?
21 Getaufte Christen von heute können auch dadurch ermuntert werden, daß sie das Beispiel von Frauen betrachten, die wirklich frei und glücklich waren. Zu diesen Frauen zählt die Moabiterin Ruth, die zwar die schmerzliche Erfahrung der Witwenschaft machte, sich aber der ihr von Gott gegebenen Freiheit von der falschen Religion erfreute. Sie verließ ihr Volk und ihre Götter und hielt zu ihrer verwitweten Schwiegermutter Noomi. „Wohin du gehst, werde ich gehen“, sagte Ruth, „und wo du die Nacht verbringst, werde ich die Nacht verbringen. Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott mein Gott“ (Ruth 1:16). Als Frau des Boas wurde Ruth die Mutter Obeds, des Großvaters Davids (Ruth 4:13-17). Ja, Jehova gewährte dieser demütigen Nichtisraelitin einen „vollkommenen Lohn“, indem er sie eine Vorfahrin Jesu, des Messias, werden ließ (Ruth 2:12). Wie sehr sich Ruth freuen wird, wenn sie aufersteht und erfährt, daß sie ein solches Vorrecht hatte! Ähnliche Freude wird zweifellos das Herz der auferweckten früheren Hure Rahab erfüllen, die von der Unmoral und der falschen Religion befreit wurde, und das der sündigen, aber reumütigen Bathseba, denn auch sie werden erfahren, daß Jehova ihnen gewährte, Vorfahrinnen Jesu Christi zu werden (Matthäus 1:1-6, 16).
22. Was wird im nächsten Artikel behandelt?
22 Es gäbe noch unzählige Beispiele von Menschen zu betrachten, die sich der ihnen von Gott gegebenen Freiheit erfreuten. Zu ihnen zählen auch die in Hebräer, Kapitel 11 erwähnten Männer und Frauen des Glaubens. Sie erduldeten Drangsale und Mißhandlungen, „und die Welt war ihrer nicht würdig“. Hinzu kommen die loyalen Nachfolger Christi des ersten Jahrhunderts und weitere Treue seither, einschließlich der Millionen, die Jehova heute als seine Zeugen dienen. Wie wir als nächstes sehen werden, hast du, wenn du mit ihnen in der dir von Gott gegebenen Freiheit feststehst, viele Gründe zur Freude.
-
-
Die uns von Gott gegebene Freiheit bringt FreudeDer Wachtturm 1992 | 15. März
-
-
Die uns von Gott gegebene Freiheit bringt Freude
„Die Freude Jehovas ist eure Feste“ (NEHEMIA 8:10).
1. Was ist Freude, und warum können Menschen, die sich Gott hingegeben haben, sie verspüren?
JEHOVA erfüllt das Herz seiner Diener mit Freude. Dieser Glückszustand oder Jubel wird hervorgerufen, wenn man etwas Gutes erworben oder zu erwarten hat. Menschen, die sich Gott hingegeben haben, können ein solches Gefühl verspüren, weil Freude eine Frucht des heiligen Geistes oder der wirksamen Kraft Gottes ist (Galater 5:22, 23). Selbst in qualvollen Prüfungen können wir als Jehovas Diener, die von seinem Geist geleitet werden, freudig sein.
2. Warum freuten sich die Juden in den Tagen Esras bei einer besonderen Gelegenheit?
2 Bei einer besonderen Gelegenheit im fünften Jahrhundert v. u. Z. nutzten die Juden die ihnen von Gott gegebene Freiheit, um in Jerusalem ein freudiges Laubhüttenfest zu feiern. Nachdem Esra und andere Leviten ihnen das Gesetz vorgelesen und erklärt hatten, „ging das ganze Volk weg, um zu essen und zu trinken und Anteile auszusenden und sich großer Freude hinzugeben, denn sie hatten die Worte verstanden, die ihnen bekanntgegeben worden waren“ (Nehemia 8:5-12).
Die Freude Jehovas ist unsere Feste
3. Unter welchen Umständen kann die „Freude Jehovas“ unsere Feste sein?
3 Bei jenem Fest erkannten die Juden die Wahrhaftigkeit der Worte: „Die Freude Jehovas ist eure Feste“ (Nehemia 8:10). Diese Freude ist auch unsere Feste, wenn wir als Jehova hingegebene, getaufte Zeugen in der von ihm stammenden Freiheit feststehen. Einige wenige von uns sind mit heiligem Geist gesalbt und durch Adoption als himmlische Miterben mit Christus in Gottes Familie aufgenommen worden (Römer 8:15-23). Die überwiegende Mehrheit von uns hat die Aussicht, in einem irdischen Paradies zu leben (Lukas 23:43). Wie sehr sollten wir uns doch freuen!
4. Warum können Christen Leiden und Verfolgung ertragen?
4 Trotz unserer wunderbaren Aussicht ist es nicht leicht, Leiden und Verfolgung zu ertragen. Wir sind jedoch dazu in der Lage, weil Gott uns seinen heiligen Geist gibt. Darum freuen wir uns und sind wir überzeugt, daß uns nichts unsere Hoffnung oder die Liebe Gottes rauben kann. Zudem dürfen wir mit Sicherheit davon ausgehen, daß Jehova unsere Feste ist, solange wir ihn mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele, unserer ganzen Kraft und unserem ganzen Sinn lieben (Lukas 10:27).
5. Wo können wir Gründe zur Freude finden?
5 Jehovas Diener sind reich gesegnet und haben viele Gründe zur Freude. Einige Gründe werden im Brief des Paulus an die Galater erwähnt. Von weiteren ist an anderen Stellen in der Heiligen Schrift die Rede. Solch freudige Segnungen zu betrachten hebt unsere Stimmung.
Die uns von Gott gegebene Freiheit richtig einschätzen
6. Warum forderte Paulus die Christen von Galatien auf festzustehen?
6 Als Christen erfreuen wir uns des Segens, vor Gott einen annehmbaren Stand einzunehmen. Christus hatte seine Nachfolger vom mosaischen Gesetz befreit. Deshalb wurden die Galater aufgefordert, festzustehen und sich nicht wieder in dieses „Joch der Sklaverei“ spannen zu lassen. Wie steht es mit uns? Wenn wir versuchten, durch das Halten des mosaischen Gesetzes gerechtgesprochen zu werden, wären wir von Christus losgetrennt. Mit der Hilfe des Geistes Gottes erwarten wir aber die erhoffte Gerechtigkeit nicht als Folge der Beschneidung des Fleisches oder anderer Werke des Gesetzes, sondern als Folge des durch Liebe wirksamen Glaubens (Galater 5:1-6).
7. Wie sollten wir den heiligen Dienst betrachten, den wir Jehova darbringen?
7 Es ist ein Segen, die uns von Gott gegebene Freiheit zu nutzen, um ihm ‘mit Freuden zu dienen’ (Psalm 100:2). Ja, es ist ein unschätzbares Vorrecht, ‘Jehova Gott, dem Allmächtigen’, dem „König der Ewigkeit“, heiligen Dienst darzubringen (Offenbarung 15:3). Wenn dich jemals Minderwertigkeitsgefühle überkommen, kann es für dich eine Hilfe sein, daran zu denken, daß Gott dich durch Jesus Christus zu sich gezogen und dir einen Anteil an dem „heiligen Werk der guten Botschaft Gottes“ gewährt hat (Römer 15:16; Johannes 6:44; 14:6). Welch ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit gegenüber Gott!
8. Welchen Grund zur Freude hat Gottes Volk, was Babylon die Große betrifft?
8 Ein weiterer Grund zur Freude besteht in der uns von Gott gegebenen Freiheit von Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion (Offenbarung 18:2, 4, 5). Diese religiöse Hure sitzt zwar „auf vielen Wassern“, die „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“ bedeuten, doch sitzt sie nicht auf Jehovas Volk, das heißt, in religiöser Hinsicht beeinflußt und beherrscht sie es nicht (Offenbarung 17:1, 15). Wir jubeln in Gottes wunderbarem Licht, während die Unterstützer Babylons der Großen in geistiger Finsternis sind (1. Petrus 2:9). Einige „tiefe Dinge Gottes“ sind vielleicht schwer zu verstehen (1. Korinther 2:10). Aber durch Gebete um Weisheit und durch den heiligen Geist wird uns geholfen, die biblische Wahrheit, die ihre Besitzer geistig frei macht, zu verstehen (Johannes 8:31, 32; Jakobus 1:5-8).
9. Was müssen wir tun, damit wir uns des Segens erfreuen können, von religiösem Irrtum frei zu bleiben?
9 Wir erfreuen uns des Segens, von religiösem Irrtum frei zu sein, müssen aber, um diese Freiheit zu bewahren, Abtrünnigkeit zurückweisen. Die Galater waren als Christen gut gelaufen, doch sie wurden von einigen gehindert, der Wahrheit weiterhin zu gehorchen. Solche bösartige Überredung war nicht von Gott und mußte zurückgewiesen werden. Wie ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert, so können falsche Lehrer oder eine Neigung zur Abtrünnigkeit eine ganze Versammlung verderben. Paulus wünschte, jene Befürworter der Beschneidung, die den Glauben der Galater zu untergraben suchten, ließen sich nicht nur beschneiden, sondern sexuell verstümmeln. Wahrlich harte Worte! Aber wir müssen der Abtrünnigkeit ebenso standhaft widerstehen, wenn wir die uns von Gott gegebene Freiheit von religiösem Irrtum bewahren möchten (Galater 5:7-12).
Dient einander in Liebe wie Sklaven
10. Welche Verantwortung haben wir als Angehörige der christlichen Bruderschaft?
10 Durch die uns von Gott gegebene Freiheit sind wir in die Gemeinschaft einer liebevollen Bruderschaft gelangt, aber wir selbst müssen ebenfalls Liebe bekunden. Die Galater sollten ihre Freiheit nicht als „einen Anlaß für das Fleisch“ benutzen oder als eine Entschuldigung für Lieblosigkeit und Selbstsucht. Sie sollten einander wie Sklaven dienen und sich dabei von Liebe motivieren lassen (3. Mose 19:18; Johannes 13:35). Auch wir dürfen einander nicht verleumden und hassen, was dazu führen könnte, daß wir uns gegenseitig vertilgen würden. Natürlich wird das nicht geschehen, wenn wir Bruderliebe bekunden (Galater 5:13-15).
11. Wie können wir für andere ein Segen sein, und wie können sie uns segnen?
11 Dadurch, daß wir die uns von Gott gegebene Freiheit im Einklang mit der Anleitung des Geistes Gottes nutzen, werden wir Liebe bekunden und für andere zum Segen sein. Wir sollten es uns zur Gewohnheit machen, uns vom heiligen Geist beherrschen und führen zu lassen. Dann werden wir nicht dazu neigen, in liebloser Weise unser sündiges Fleisch zu befriedigen, das „in seiner Begierde gegen den Geist“ ist. Wenn wir uns von Gottes Geist leiten lassen, tun wir das, was liebevoll ist, aber nicht, weil Regeln es gebieten oder weil Missetätern eine Strafe droht. Zum Beispiel wird uns die Liebe — nicht lediglich ein Gesetz — davon zurückhalten, andere zu verleumden (3. Mose 19:16). Die Liebe wird uns veranlassen, auf gütige Weise zu reden und zu handeln. Und weil wir die Geistesfrucht Liebe bekunden, werden andere uns segnen oder gut von uns reden (Sprüche 10:6). Außerdem wird unsere Gesellschaft für sie zum Segen sein (Galater 5:16-18).
Gegenteilige Früchte
12. Worin bestehen einige der Segnungen, die sich dadurch einstellen, daß wir die sündigen „Werke des Fleisches“ vermeiden?
12 Viele Segnungen in Verbindung mit der uns von Gott gegebenen Freiheit stellen sich dadurch ein, daß wir die sündigen „Werke des Fleisches“ vermeiden. Als Gottes Dienern bleibt uns im allgemeinen viel Kummer erspart, weil wir uns nicht auf Hurerei, Unreinheit und zügellosen Wandel einlassen. Wenn wir keinen Götzendienst treiben, wird uns die Freude zuteil, Jehova in dieser Hinsicht wohlzugefallen (1. Johannes 5:21). Wir werden auch nicht von Dämonen beherrscht, da wir keinen Spiritismus ausüben. Unsere christliche Bruderschaft wird nicht durch Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten und Neidereien zerstört. Und unsere Freude geht nicht durch Trinkgelage und Schwelgereien verloren. Paulus wies warnend darauf hin, daß jemand, der den Werken des Fleisches frönt, Gottes Königreich nicht erben wird. Da wir jedoch seine Worte beachten, können wir an der freudigen Königreichshoffnung festhalten (Galater 5:19-21).
13. Welche Frucht wird durch den heiligen Geist hervorgebracht?
13 Die uns von Gott gegebene Freiheit bereitet uns Freude, weil Christen die Frucht des Geistes Jehovas hervorbringen. Wie aus den Worten des Paulus an die Galater leicht zu erkennen ist, gleichen die Werke des sündigen Fleisches Dornen im Gegensatz zu der herrlichen, in gottesfürchtige Herzen gepflanzten Frucht des Geistes, nämlich Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung. Entschlossen, ein Leben entgegen den Begierden des Fleisches zu führen, wünschen wir, von Gottes Geist geleitet zu werden und durch diesen Geist zu leben. Der Geist macht uns demütig und friedfertig, nicht „ichsüchtig ..., indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden“. Kein Wunder, daß es eine Freude ist, mit Personen zusammenzusein, die die Frucht des Geistes hervorbringen! (Galater 5:22-26).
Weitere Gründe zur Freude
14. Welche Waffenrüstung benötigen wir in unserem Kampf gegen die bösen Geistermächte?
14 Mit der uns von Gott gegebenen Freiheit ist der Segen verbunden, vor Satan und den Dämonen geschützt zu sein. Damit wir in unserem Ringen gegen die bösen Geistermächte erfolgreich sind, müssen wir die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ tragen. Wir benötigen den Gürtel der Wahrheit und den Brustpanzer der Gerechtigkeit. Unsere Füße müssen mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens beschuht sein. Des weiteren benötigen wir den großen Schild des Glaubens, mit dem wir die brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auslöschen können. Wir müssen den Helm der Rettung tragen und das „Schwert des Geistes“, d. h. Gottes Wort, schwingen. Außerdem sollten wir fortfahren, „bei jeder Gelegenheit im Geist zu beten“ (Epheser 6:11-18). Wenn wir die geistige Waffenrüstung tragen und dem Dämonismus widerstehen, können wir furchtlos und freudig sein. (Vergleiche Apostelgeschichte 19:18-20.)
15. Welcher Segen wird uns zuteil, weil unser Lebenswandel mit Gottes Wort im Einklang ist?
15 Wir freuen uns, weil unser Lebenswandel mit Gottes Wort im Einklang ist, und im Gegensatz zu vielen Missetätern werden wir nicht von Schuldgefühlen geplagt. Wir ‘üben uns fortgesetzt, das Bewußtsein zu haben, daß wir keinen Verstoß gegen Gott und Menschen begehen’ (Apostelgeschichte 24:16). Daher brauchen wir nicht die göttliche Vergeltung zu fürchten, die über willentliche, reuelose Sünder kommen wird (Matthäus 12:22-32; Hebräer 10:26-31). Da wir den Rat aus Sprüche 3:21-26 befolgen, erleben wir die Erfüllung der Worte: „Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen, und sie werden sich als Leben für deine Seele und als Anmut für deinen Hals erweisen. In diesem Fall wirst du auf deinem Weg in Sicherheit wandeln, und selbst dein Fuß wird nicht an irgend etwas anstoßen. Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden; und du wirst dich gewiß niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein. Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren.“
16. Wieso ist das Gebet ein Grund zur Freude, und welche Rolle spielt in dieser Hinsicht der Geist Jehovas?
16 Ein anderer Grund zur Freude ist die uns von Gott gegebene Freiheit, uns im Gebet an ihn zu wenden in der Gewißheit, daß er uns hört. Ja, unsere Gebete werden erhört, weil wir die „Furcht Jehovas“ — Ehrfurcht vor ihm — haben (Sprüche 1:7). Überdies können wir uns dadurch in Gottes Liebe bewahren, daß wir ‘mit heiligem Geist beten’ (Judas 20, 21). Das tun wir, indem wir einen Jehova wohlgefälligen Herzenszustand offenbaren und unter dem Einfluß des Geistes um Dinge beten, die im Einklang mit seinem Willen und seinem Wort sind, aus dem hervorgeht, wie wir beten und worum wir beten sollten (1. Johannes 5:13-15). Geraten wir in eine schwere Prüfung und wissen nicht, worum wir beten sollten, dann ‘kommt der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe und tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern’. Gott erhört solche Gebete (Römer 8:26, 27). Beten wir also um den heiligen Geist, damit wir mit seiner Hilfe die Geistesfrüchte hervorbringen, die wir angesichts einer bestimmten Prüfung besonders benötigen (Lukas 11:13). Auch werden wir unsere Freude dadurch mehren, daß wir unter Gebet fleißig das vom Geist inspirierte Wort Gottes und die unter der Leitung des Geistes verfaßten christlichen Veröffentlichungen studieren.
Mit einer stets verfügbaren Hilfe gesegnet
17. Inwiefern zeigt das, was Moses erlebte, und das, was David äußerte, daß Jehova mit seinem Volk ist?
17 Wenn wir die uns von Gott gegebene Freiheit richtig gebrauchen, haben wir die Freude, zu wissen, daß er mit uns ist. Als Moses aufgrund widriger Umstände Ägypten verließ, „blieb [er] standhaft, als sähe er den Unsichtbaren“ (Hebräer 11:27). Moses war auf seinem Weg nicht allein; er wußte, daß Jehova mit ihm war. Und die Söhne Korahs sangen: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, die in Bedrängnissen leicht zu finden ist. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenn auch die Erde eine Veränderung erfährt und wenn auch die Berge ins Herz des weiten Meeres wanken, wenn auch seine Wasser toben, überschäumen mögen, wenn auch die Berge bei ihrem Aufruhr beben“ (Psalm 46:1-3). Hast du einen solchen Glauben an Gott, dann wird er dich niemals verlassen. David sagte: „Falls mein eigener Vater und meine eigene Mutter mich verließen, würde ja Jehova selbst mich aufnehmen“ (Psalm 27:10). Welch eine Freude, zu wissen, daß sich Gott so gut um seine Diener kümmert! (1. Petrus 5:6, 7).
18. Warum sind diejenigen, die die Freude Jehovas haben, von übermäßiger Besorgnis befreit worden?
18 Durch die Freude Jehovas sind wir von übermäßiger Besorgnis befreit worden. „Seid um nichts ängstlich besorgt“, schrieb Paulus, „sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7). Der Frieden Gottes ist eine unvergleichliche innere Ruhe selbst unter den schwierigsten Verhältnissen. Mit dem Frieden Gottes bleibt unser Herz ruhig, was sich für uns seelisch, geistig und körperlich gut auswirkt (Sprüche 14:30). Der Frieden Gottes hilft uns auch, das seelische Gleichgewicht zu bewahren, denn wir wissen, daß Gott nichts zuläßt, was uns auf Dauer schaden kann (Matthäus 10:28). Diesen Frieden, der auf einem engen Verhältnis zu Gott durch Christus beruht, erfüllt uns, weil wir Jehova ergeben sind und uns der Leitung seines Geistes unterwerfen, der solche Früchte wie Freude und Frieden hervorbringt.
19. Worauf müssen wir unser Herz gerichtet halten, damit wir freudig gestimmt sein können?
19 Dadurch, daß wir unser Herz auf die uns von Gott gegebene Freiheit und auf die Königreichshoffnung gerichtet halten, können wir freudig gestimmt sein. Gegen einen schlechten Gesundheitszustand beispielsweise können wir mitunter wenig tun. Wir können aber um Weisheit beten und um die Kraft, mit dem Problem fertig zu werden. Und wir mögen getröstet werden, wenn wir an die geistige Gesundheit denken, deren wir uns heute erfreuen, und an die körperliche Heilung, die unter der Königreichsherrschaft erfolgen wird (Psalm 41:1-3; Jesaja 33:24). Womöglich müssen wir jetzt vieles entbehren, doch im irdischen Paradies, das nun sehr nahe ist, wird es nicht an dem zum Leben Notwendigen mangeln (Psalm 72:14, 16; Jesaja 65:21-23). Ja, unser himmlischer Vater wird uns heute stützen und unsere Freude schließlich vollmachen (Psalm 145:14-21).
Schätze die dir von Gott gegebene Freiheit
20. Wie sollten wir gemäß Psalm 100:1-5 vor Jehova kommen?
20 Als Diener Jehovas sollten wir bestimmt die uns von ihm gegebene Freiheit schätzen, eine Freiheit, die uns Freude und unzählige Segnungen eingetragen hat. Kein Wunder, daß wir in Psalm 100:1-5 aufgefordert werden, „mit Jubelruf“ vor Jehova zu kommen! Wir gehören Jehova, und er sorgt für uns wie ein liebevoller Hirte. Ja, „wir sind sein Volk und die Schafe seiner Weide“. Die Tatsache, daß er unser Schöpfer ist, sowie seine wunderbaren Eigenschaften sind für uns ein Ansporn, mit Lobpreis und Danksagung in die Vorhöfe seines Heiligtums zu kommen. Wir fühlen uns bewogen, ‘seinen Namen zu segnen’, das heißt, gut von Jehova Gott zu reden. Darüber hinaus können wir uns stets auf seine liebende Güte oder sein mitfühlendes Interesse an uns verlassen. „Für Generation um Generation“ ist Jehova treu — unwandelbar in seiner Liebe zu denen, die seinen Willen tun.
21. Wozu wurde in der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift ermuntert, und was sollten wir mit der uns von Gott gegebenen Freiheit tun?
21 Wir können als unvollkommene Menschen heutzutage nicht allen Prüfungen entgehen. Mit Jehovas Hilfe können wir jedoch mutige und freudige Zeugen für ihn sein. Bemerkenswert in dieser Hinsicht sind folgende Worte, die wir in der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift (Juli 1879) finden: „Nur Mut, ... mein christlicher Bruder oder meine christliche Schwester, die du müden Schrittes auf dem schmalen Weg läufst. Kümmere dich nicht um den steinigen Pfad; er ist völlig geheiligt durch die gesegneten Füße des Herrn. Betrachte jeden Dorn als eine Blume, jeden scharfen Felsen als einen Meilenstein, der dich dem Ziel entgegentreibt. ... Halte dein Auge auf den Preis gerichtet.“ Die Millionen, die Jehova heute dienen, halten ihr Auge auf den Preis gerichtet und haben viele Gründe, mutig und freudig zu sein. Stehe mit ihnen in der uns von Gott gegebenen Freiheit fest. Verfehle nicht ihren Zweck, und möge die Freude Jehovas stets deine Feste sein.
-