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Vorherbestimmung, VorherwissenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Des Weiteren muss der freie Wille der vernunftbegabten Geschöpfe Gottes in Betracht gezogen werden. Die Bibel zeigt, dass Gott ihnen das Vorrecht einräumt und ihnen die Verantwortung auferlegt, frei zu wählen, d. h., von ihrem freien Willen Gebrauch zu machen (5Mo 30:19, 20; Jos 24:15), wodurch sie ihm allerdings für ihre Handlungen rechenschaftspflichtig werden (1Mo 2:16, 17; 3:11-19; Rö 14:10-12; Heb 4:13). Sie sind also keine Automaten oder Roboter. Der Mensch wäre nicht wirklich im „Bilde Gottes“ erschaffen worden, wenn er keinen freien Willen hätte (1Mo 1:26, 27; siehe FREIHEIT). Folglich dürfte zwischen Gottes Vorherwissen (sowie seiner Vorherbestimmung) und der Willensfreiheit seiner vernunftbegabten Geschöpfe auch kein Gegensatz bestehen.
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Vorherbestimmung, VorherwissenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Weiß Gott im Voraus alles, was Menschen tun werden?
Es entstehen deshalb folgende Fragen: Macht er von seinem Vorherwissen uneingeschränkten oder vollen Gebrauch? Sieht er sämtliche Handlungen seiner himmlischen und irdischen Geschöpfe voraus, ja sind diese Handlungen alle von ihm vorherbestimmt, oder prädestiniert er gar das endgültige Geschick seiner Geschöpfe, schon bevor sie ins Dasein kommen?
Oder macht Jehova wahlweise oder nach Gutdünken von seinem Vorherwissen Gebrauch, d. h., beschränkt er seine Voraussicht und sein Vorherwissen auf das, was er voraussehen und vorauswissen will, während er in anderen Fällen darauf verzichtet? Wartet er mit der Bestimmung des endgültigen Geschicks seiner Geschöpfe, bis eine Beurteilung ihrer Lebensweise und ihrer durch Prüfungen erprobten Gesinnung möglich ist, statt es im Voraus festzulegen? Die Antworten auf diese Fragen enthält natürlich nur die Bibel, unter anderem durch die Hinweise, die sie über Gottes Handlungsweise mit seinen Geschöpfen gibt, das eingeschlossen, was sein Sohn, Jesus Christus, offenbart hat (1Ko 2:16).
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