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  • Gab es wirklich einen Garten Eden?
    Der Wachtturm 2011 | 1. Januar
    • Theologen mutmaßten jahrhundertelang, dass Gottes Garten doch noch irgendwo sein müsse. Allerdings wurde die Kirche durch griechische Philosophen wie Platon und Aristoteles beeinflusst, die der Auffassung waren, auf der Erde könne nichts vollkommen sein. Vollkommenheit sei nur im Himmel denkbar. Deswegen, so argumentierten die Theologen, müsse das Urparadies näher beim Himmel sein.b Manche vermuteten den Garten Eden auf dem Gipfel eines riesigen Berges, in sicherem Abstand von der unvollkommenen Erde; andere tippten auf den Nord- oder Südpol; wieder andere dachten, er müsse auf oder in der Umgebung des Mondes sein. Dadurch rutschte natürlich die Vorstellung von Eden und allem, was damit verbunden war, immer mehr ins Reich der Fantasie. Heute sind Fachleute vielfach der Ansicht, Eden habe keine Koordinaten, das Ganze sei Unsinn, ein solcher Ort habe nie existiert.

      In der Bibel bietet sich uns ein anderes Bild von diesem Garten. Die Passage in 1. Mose 2:8-14 liefert eine ganze Reihe konkreter Details. Er lag im Osten, in einer Gegend mit Namen Eden. Bewässert wurde er von einem Fluss, der sich dann in vier Hauptflüsse teilte. Alle vier werden namentlich genannt, und es wird kurz etwas zu ihrem Verlauf gesagt. Das alles hat Wissenschaftlern lange keine Ruhe gelassen. Immer wieder hat man die Bibelpassage nach Hinweisen durchsucht, wo dieser Garten wohl heute zu lokalisieren ist. Herausgekommen sind dabei jedoch lediglich eine Menge widersprüchlicher Ideen. Heißt das, dass die Angaben der Bibel über Eden mit seinem Paradiesgarten und den Flüssen gar nicht der Wahrheit entsprechen und als Mythos abzutun sind?

      Hier muss man bedenken: Was wir über Eden wissen, hat sich vor etwa 6 000 Jahren abgespielt. Dokumentiert wurde es offenbar von Moses, der sich möglicherweise auf mündliche Überlieferungen oder sogar bereits existierende Aufzeichnungen stützte. Bis dahin vergingen aber rund zweieinhalbtausend Jahre und Eden war längst vergangene Geschichte. Wäre es nicht denkbar, dass sich geografische Gegebenheiten, wie zum Beispiel der Verlauf von Flüssen, im Lauf der Jahrtausende verändern? Die Erdkruste ist ja nicht fest, sondern immer in Bewegung. Und die Gegend, in der Eden wahrscheinlich lag, ist ein Erdbebengürtel, wo heute ungefähr 17 Prozent der weltweit größten Erdbeben vorkommen. In solchen Regionen ist Konstanz eher die Ausnahme. Außerdem könnte sich durch die Sintflut die Topografie der Erde in einem für uns nicht nachvollziehbaren Ausmaß verändert haben.c

      Es gibt aber einiges über den Garten Eden, was wir wissen: Er erscheint im Genesisbericht als lokalisierbarer geografischer Ort. Zwei der erwähnten Flüsse — Euphrat und Tigris (Hiddekel) — gibt es noch heute. Ihre Quellflüsse liegen zum Teil recht nah beieinander. Die Bibel nennt sogar die Länder, durch die sie flossen, und Rohstoffe, für die die Gegend bekannt war. Für die Israeliten, die diesen Bericht als Erste lasen, waren solche Angaben informativ.

  • Gab es wirklich einen Garten Eden?
    Der Wachtturm 2011 | 1. Januar
    • b Die Bibel stützt diesen Gedanken nicht. Sie lehrt, dass Gottes Werke vollkommen sind; die Unvollkommenheit hat einen anderen Ursprung (5. Mose 32:4, 5). Als Jehova die Erde erschaffen hatte, befand er alles, was er gemacht hatte, als „sehr gut“ (1. Mose 1:31).

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