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  • Warnzeichen?
    Erwachet! 2008 | August
    • Warnzeichen?

      „Der 73-jährige Veu Lesa aus Tuvalu weiß auch ohne Wissenschaftler, dass der Meeresspiegel ansteigt“, schrieb der New Zealand Herald. „Die breiten Strände seiner Kindertage sind fast verschwunden. Salzwasser hat die Felder seiner Familie unfruchtbar gemacht. Als im April [2007] eine Sturmflut sein Grundstück unter Steinen und Trümmern begrub, musste er sein Zuhause verlassen.“

      FÜR die Bewohner Tuvalus, einer Inselgruppe, die maximal 4 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist die globale Erwärmung längst keine wissenschaftliche Theorie mehr, sondern „tägliche Realität“, schrieb der Herald.a Tausende haben die Inseln bereits verlassen und viele weitere werden ihnen folgen.

      Zur gleichen Zeit in Brisbane (Australien): Robert darf seinen Garten nur noch an bestimmten Tagen bewässern — und zwar nicht mit dem Schlauch, sondern mit einem Eimer. Will er sein Auto waschen, darf er nur Spiegel, Scheiben und Nummernschilder reinigen, es sei denn, er fährt zu einer Waschanlage, die ihr Wasser recycelt. Warum diese Einschränkungen? Robert lebt in einem Teil Australiens, in dem eine „Jahrhundertdürre“ herrscht. In anderen Landesteilen ist es sogar noch schlimmer. Sind die Probleme in Australien und Tuvalu tatsächlich Belege für eine globale Erwärmung?

      Was einige kommen sehen

      Viele machen menschliche Aktivitäten für die globale Erwärmung mitverantwortlich, die katastrophale Folgen für das Klima und die Umwelt haben dürfte. Man rechnet beispielsweise mit einem drastischen Ansteigen des Meeresspiegels, verursacht durch starkes Abschmelzen von Festlandeis und durch die wärmebedingte Ausdehnung des Meerwassers. Nicht nur niedrig gelegene Inselgebiete wie Tuvalu könnten verschwinden; gefährdet sind unter anderem auch große Teile der Niederlande und Floridas. In Schanghai, Kalkutta und Bangladesch könnten Millionen ihr Zuhause verlieren.

      Durch einen Temperaturanstieg sind noch heftigere Stürme, Überschwemmungen und Dürren zu erwarten. Allein durch den Rückzug der Gletscher im Himalaja, die sieben Flusssysteme speisen, würde das Trinkwasser für 40 Prozent der Weltbevölkerung knapp werden. Außerdem sind Tausende von Tierarten gefährdet, darunter die Eisbären, die vor allem auf dem Eis jagen. Viele Bären sollen untergewichtig und einige bereits verhungert sein.

      Der Temperaturanstieg kann auch die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen, da Mücken, Zecken und andere Krankheitsüberträger sowie bestimmte Pilze in weitere Regionen vordringen können. „Die Folgen des Klimawandels sind fast genauso bedrohlich wie die Folgen eines Atomschlags“, heißt es im Bulletin of the Atomic Scientists. „Kurzfristig erscheinen sie vielleicht weniger dramatisch . . ., doch in den nächsten 30 bis 40 Jahren könnte der Klimawandel gerade die Lebensräume unwiederbringlich zerstören, von denen das Überleben der Gesellschaftssysteme abhängt.“ Einige Wissenschaftler sind noch pessimistischer, weil die Veränderungen aufgrund der globalen Erwärmung ihrer Meinung nach bereits schneller vor sich gehen, als sie selbst erwartet haben.

      Was ist von solchen Prognosen zu halten? Steht die Menschheit tatsächlich am Scheideweg? Skeptiker halten die düsteren Szenarien in Verbindung mit einer globalen Erwärmung für maßlos übertrieben. So mancher weiß nicht recht, was er glauben soll. Was sagen die Fakten? Ist die Zukunft der Erde — unsere Zukunft — wirklich gefährdet?

      [Fußnote]

      a „Globale Erwärmung“ bezeichnet den Anstieg der Durchschnittstemperatur der Atmosphäre und der Meere.

  • Eine Gefahr für die Erde?
    Erwachet! 2008 | August
    • Eine Gefahr für die Erde?

      MANCHE sehen in der globalen Erwärmung die größte Bedrohung für die Menschheit überhaupt. Wissenschaftler sind besorgt, „weil wir womöglich eine langsame, aber unaufhaltsame Lawine von Veränderungen ausgelöst haben“ (Science). Diese Einschätzung wird allerdings nicht von allen geteilt. Skeptiker bezweifeln in der Regel zwar nicht, dass sich die Erde erwärmt, sind jedoch anderer Ansicht, was die Ursachen und die Folgen betrifft. Das menschliche Tun könne zwar dazu beitragen, sagen sie, es sei aber nicht unbedingt die Hauptursache. Warum die Uneinigkeit?

      Zum einen sind die physikalischen Abläufe, die das globale Klima steuern, sehr komplex und noch nicht völlig erforscht. Zum anderen neigen Interessengruppen dazu, die wissenschaftlichen Daten jeweils aus ihrem eigenen Blickwinkel zu sehen, beispielsweise jene Daten, die belegen sollen, warum die Temperatur steigt.

      Gibt es wirklich einen Temperaturanstieg?

      Gemäß dem jüngsten Bericht des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) ist die globale Erwärmung „ohne jeden Zweifel vorhanden“ und somit eine Tatsache; einer der Hauptverursacher ist „sehr wahrscheinlich“ der Mensch. Vor allem Letzteres wird von manchen ganz anders gesehen. Sie weisen darauf hin, dass sich beispielsweise die Städte stärker erwärmen, weil sie immer größer werden. Außerdem würden Beton und Stahl die Sonnenwärme speichern und nachts nur langsam abkühlen. Deshalb, so die Skeptiker, sagen Messungen in den Städten nichts über die Verhältnisse auf dem Land aus, sondern verzerren die globale Statistik.

      Clifford, ein Dorfältester auf einer Insel vor Alaska, sagt dagegen, er könne die Veränderung mit eigenen Augen sehen. Die Bewohner seines Dorfes müssen über das zugefrorene Meer aufs Festland gehen, um Rentiere und Elche zu jagen. Die steigenden Temperaturen hindern sie jedoch daran, an ihrem traditionellen Lebensrhythmus festzuhalten. „Die Strömungen und die Eisbedeckung haben sich verändert und die Tschuktschensee vereist nicht mehr so wie bisher“, sagt Clifford. Früher sei das Meer schon Ende Oktober zugefroren, doch nun sei das frühestens Ende Dezember der Fall.

      Im Jahr 2007 war die Nordwestpassage zum ersten Mal seit Menschengedenken vollständig eisfrei — ein deutliches Indiz für eine Erwärmung. „Was in diesem Jahr zu beobachten war, fügt sich in den Trend längerer eisfreier Zeiten ein“, sagte ein leitender Wissenschaftler eines amerikanischen Instituts für Klimaforschung.

      Der lebenswichtige Treibhauseffekt

      Als Grund für solche Veränderungen wird unter anderem die Verstärkung des eigentlich natürlichen und zudem lebenswichtigen Treibhauseffekts verantwortlich gemacht. Etwa 70 Prozent der Sonnenenergie, die auf die Erde trifft, werden absorbiert, wodurch sich die Luft, der Erdboden und die Gewässer erwärmen. Ohne diesen Vorgang würde die Oberflächentemperatur der Erde bei etwa minus 18 Grad Celsius liegen. Die absorbierte Wärme wird als Infrarotstrahlung wieder in den Weltraum abgegeben, was verhindert, dass sich die Erde immer weiter erwärmt. Verändert sich durch Luftverschmutzung jedoch die Zusammensetzung der Atmosphäre, entweicht weniger Wärme. Das kann zum Temperaturanstieg führen.

      Am Treibhauseffekt sind verschiedene Gase beteiligt, darunter Kohlendioxid, Distickstoffoxid und Methan, sowie Wasserdampf. In den vergangenen 250 Jahren — seit mit Beginn der industriellen Revolution verstärkt fossile Brennstoffe verwendet wurden (zunächst Kohle und später Öl) — hat sich die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre wesentlich erhöht. Zur Verstärkung des Treibhauseffekts soll auch beitragen, dass immer mehr Nutztiere gehalten werden, die beim Verdauen Methan und Distickstoffoxid freisetzen. Einige Wissenschaftler nennen weitere Ursachen für die Erwärmung, die ihrer Meinung nach aber schon vorhanden waren, bevor der Mensch das Klima beeinflussen konnte.

      Eine ganz normale Schwankung?

      Diejenigen, die einer von Menschen verursachten Erwärmung skeptisch gegenüberstehen, verweisen auf frühere Temperaturschwankungen. Sie führen die sogenannten Eiszeiten an, in denen es wesentlich kühler als heute gewesen sein soll; und zum Beleg für eine natürliche Erwärmung verweisen sie darauf, dass kalte Regionen wie zum Beispiel Grönland einst mit einer Vegetation bedeckt waren, die auf ein warmes Klima angewiesen ist. Die Wissenschaftler räumen allerdings ein, dass Aussagen über das Klima immer unzuverlässiger werden, je weiter man in die Vergangenheit zurückgeht.

      Was könnte die Temperaturen so stark verändert haben, bevor es irgendeinen merklichen menschlichen Einfluss gab? Zu den möglichen Ursachen gehören Sonnenflecken und Sonneneruptionen, die mit Schwankungen des Energieausstoßes der Sonne einhergehen. Außerdem unterliegt die Bahn der Erde um die Sonne periodischen Abweichungen, durch die sich über Tausende von Jahren der Abstand verändert. Hinzu kommen Einflüsse durch Vulkanasche und Veränderungen der Meeresströmungen.

      Klimamodelle

      Welche Folgen wird ein Temperaturanstieg auf der Erde — ganz gleich, wodurch bedingt — für uns und die Umwelt haben? Genaue Voraussagen sind äußerst schwierig. Doch heute können Wissenschaftler mithilfe von Großcomputern das Verhalten des Klimasystems simulieren. In ihre Modelle fließen die physikalischen Gesetze, Klimadaten und natürliche Abläufe ein, die das Klima beeinflussen.

      Die Simulationen ermöglichen wissenschaftliche Klimaexperimente, die anders nicht machbar wären. So können die Forscher beispielsweise den Ausstoß an Sonnenenergie „verändern“, um die Auswirkungen auf das Polareis, die Luft- und Meerestemperaturen, auf die Verdunstungsrate, den Luftdruck, die Wolkenbildung, den Wind und den Niederschlag festzustellen. Sie lassen Vulkane „ausbrechen“, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Vulkanasche das Wetter beeinflusst. Und sie können untersuchen, wie sich zum Beispiel Bevölkerungswachstum, Entwaldung, Bodennutzung und Veränderungen bei den Treibhausgasen auswirken. Die Wissenschaftler hoffen, mit der Zeit immer genauere und zuverlässigere Modelle erstellen zu können.

      Wie gut sind die Modelle bereits? Das hängt zum großen Teil natürlich von der Zuverlässigkeit und der Menge der verarbeiteten Daten ab. Deshalb sagen manche Klimamodelle lediglich leichte Veränderungen vorher, andere dagegen katastrophale Umwälzungen. Allerdings kann man gemäß der Zeitschrift Science „beim [natürlichen] Klimasystem vor Überraschungen nie sicher sein“. Und solche hat es durchaus gegeben wie etwa das ungewöhnlich starke Abschmelzen des arktischen Eises, das viele Klimatologen überrascht hat. Selbst wenn politische Entscheidungsträger durch solche Modelle auch nur eine grobe Vorstellung bekämen, wie sich ihr Handeln oder Nichthandeln in der Zukunft auswirken kann, könnten sie heute Maßnahmen ergreifen, die die Probleme von morgen verringern würden.

      Deshalb untersuchte das IPCC sechs verschiedene computersimulierte Szenarien — von der unbeschränkten Treibhausgasproduktion über die heutigen Vorgaben bis hin zu rigorosen Beschränkungen —, und jedes Mal ergaben sich völlig andere Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Angesichts der Prognosen fordern Experten dringend ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Dazu gehören verbindliche Emissionsgrenzwerte für fossile Brennstoffe, Strafen für Verstöße, mehr Atomstrom und die Förderung umweltfreundlicher Technologien.

      Sind die Klimamodelle verlässlich?

      Bei den aktuellen Vorhersagemethoden werden „kaum erforschte Klimaprozesse stark vereinfacht“ und „andere einfach außer Acht gelassen“, sagen Kritiker. Sie verweisen auch auf die Widersprüche bei den Computermodellen. Ein Wissenschaftler, der an den Diskussionen des IPCC teilnahm, sagte: „Einige von uns fühlen sich von der Aufgabe geradezu erschlagen, das hochkomplexe Klimasystem in Daten zu fassen und zu analysieren. Deshalb sind wir sehr skeptisch, ob wir überhaupt begreifen können, was dabei abläuft und warum.“ a

      Doch wer seine Tatenlosigkeit mit den noch bestehenden Unsicherheiten rechtfertigt, setzt eigentlich die Zukunft aufs Spiel, halten einige dagegen. „Wie wollen wir das unseren Kindern erklären? “, sagen sie. Ganz gleich, ob die Klimamodelle genau sind oder nicht, eines steht fest: Der Erde droht Gefahr. Unsere lebenserhaltende Umwelt wird zunehmend zerstört durch Verschmutzung, Entwaldung, Verstädterung und die Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten — um nur einige unbestreitbare Tatsachen zu nennen.

      Wie realistisch erscheint uns nach allem, was wir wissen, die Aussicht, dass die Menschheit als Ganzes eine Kehrtwendung macht, um unseren wunderschönen Heimatplaneten — und damit auch uns — zu retten? Wenn die globale Erwärmung tatsächlich durch den Menschen verursacht wird, bleiben uns nicht Jahrhunderte für die nötigen Änderungen, sondern vielleicht nur Jahre. Und man müsste sofort gegen die eigentlichen Ursachen für die Probleme der Erde vorgehen: die Habgier, den Eigennutz, die Ignoranz, die unfähigen Regierungen und die Gleichgültigkeit der Menschen. Denkbar oder eher unwahrscheinlich? Falls Letzteres zutrifft: Welche Hoffnung bleibt dann noch? Um diese Frage geht es im nächsten Artikel.

      [Fußnote]

      a John R. Christy, Direktor des Earth System Science Center an der Universität Alabama, Huntsville (USA), zitiert im Wall Street Journal vom 1. November 2007.

      [Kasten/Bild auf Seite 5]

      WIE MISST MAN DIE TEMPERATUR DER ERDE?

      Wie schwierig das ist, lässt sich durch die Aufgabe veranschaulichen, die Temperatur in einem großen Raum zu bestimmen. Wo würde man dafür das Thermometer platzieren? Da warme Luft aufsteigt, ist es unter der Decke wahrscheinlich wärmer als in Bodennähe. Die Messung wird auch davon beeinflusst, ob sich das Thermometer an einem Fenster, in direktem Sonnenlicht oder im Schatten befindet. Sogar Farben können das Messergebnis verändern, weil dunkle Oberflächen mehr Wärme speichern.

      Eine einzelne Messung genügt nicht. Man muss an verschiedenen Stellen messen und dann einen Durchschnitt errechnen. Die Ergebnisse werden wahrscheinlich täglich sowie je nach Jahreszeit anders ausfallen. Ein echter Durchschnittswert ergibt sich also nur durch eine Langzeitmessung. Kann man sich jetzt vielleicht vorstellen, wie kompliziert es ist, die Durchschnittstemperatur auf der Erdoberfläche, in der Atmosphäre und in den Meeren zu bestimmen? Für eine genaue Beurteilung klimatischer Veränderungen ist all das jedoch unerlässlich.

      [Bildnachweis]

      NASA photo

      [Kasten auf Seite 6]

      ATOMENERGIE: EINE LÖSUNG?

      Weltweit bricht der Energieverbrauch alle Rekorde. Da durch die Verbrennung von Kohle und Öl Treibhausgase entstehen, erwägen einige Regierungen den Einsatz von Atomenergie als saubere Alternative. Doch das ist auch nicht unproblematisch.

      Wie die Zeitung International Herald Tribune berichtet, werden in Frankreich, das wie kaum ein anderes Land von Atomenergie abhängig ist, jährlich etwa 19 Milliarden Kubikmeter Kühlwasser für die Reaktoren benötigt. Während der Hitzewelle des Jahres 2003 drohte durch das warme Abwasser der Reaktoren ein derartiger Temperaturanstieg der Flüsse, dass eine echte Gefahr für die Natur bestand. Deshalb mussten einige Kraftwerke abgeschaltet werden. Falls die Temperatur weltweit ansteigt, dürften solche Situationen öfter eintreten.

      „Wer Atomenergie nutzen will, muss zunächst das Problem der Klimaveränderung lösen“, sagte der Nuklearingenieur David Lochbaum von der Wissenschaftlervereinigung UCS.

      [Kasten/Karte auf Seite 7]

      UNWETTERKATASTROPHEN 2007

      Im Jahr 2007 hat das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen 14 Mal aufgrund wetterbedingter Katastrophen zur Nothilfe aufgerufen — 4 solcher Appelle mehr als im bis dahin schlimmsten Jahr 2005. Nachfolgend nur einige der Katastrophen des Jahres 2007. Aus einzelnen Ereignissen lässt sich jedoch nicht unbedingt ein langfristiger Trend ablesen.

      ◼ Großbritannien: 350 000 Menschen von den schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren betroffen. In England und Wales wurde von Mai bis Juli die größte Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1766 gemessen.

      ◼ Westafrika: In 14 Ländern 800 000 Menschen von Überschwemmungen betroffen.

      ◼ Lesotho: Hitze und Dürre zerstörten einen Großteil der Ernte. Rund 553 000 Betroffene auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

      ◼ Sudan: Durch Wolkenbrüche verloren 150 000 Menschen ihr Obdach. Mindestens 500 000 erhielten Hilfsgüter.

      ◼ Madagaskar: Durch Zyklone und heftige Regenfälle verloren 33 000 Menschen ihr Zuhause, rund 260 000 beklagten Ernteausfälle.

      ◼ Nordkorea: Etwa 960 000 Personen von Hochwasser, Erdrutschen und Schlammlawinen betroffen.

      ◼ Bangladesch: Mehr als 3 000 Todesopfer durch Überschwemmungen; insgesamt 8,5 Millionen Menschen betroffen. Außerdem ertranken rund 1,25 Millionen Nutztiere; fast 1,5 Millionen Hütten und Häuser zerstört oder beschädigt.

      ◼ Indien: 30 Millionen Menschen von Hochwasser bedroht.

      ◼ Pakistan: Zyklone und Regenfälle forderten Hunderte von Todesopfern; 377 000 verloren ihr Zuhause.

      ◼ Bolivien: Mindestens 350 000 von Überschwemmungen betroffen, 25 000 mussten umsiedeln.

      ◼ Mexiko: Überschwemmungen in verschiedenen Regionen raubten 500 000 ihr Obdach; insgesamt mehr als 1 Million Menschen betroffen.

      ◼ Dominikanische Republik: Lang anhaltender Starkregen verursachte Überschwemmungen und Erdrutsche, 65 000 verloren ihr Zuhause.

      ◼ Vereinigte Staaten: Nach langer Trockenheit in Südkalifornien zwangen schwere Brände 500 000 Einwohner zur Flucht.

      [Bildnachweis]

      Based on NASA/Visible Earth imagery

  • Die Zukunft der Erde — wer hat sie in der Hand?
    Erwachet! 2008 | August
    • Die Zukunft der Erde — wer hat sie in der Hand?

      „DIE globale Erwärmung stellt uns vor die größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte“, hieß es in National Geographic (Oktober 2007). Wollen wir diese Herausforderung meistern, so die Zeitschrift, müssen wir „schnell und entschieden handeln — und endlich die Reife zeigen, die wir als Gesellschaft und als Spezies bisher meistens vermissen ließen“.

      Wird man diese Reife beweisen? Vieles spricht dagegen: Gleichgültigkeit, Habgier, Ignoranz, selbstsüchtige Interessen, die wirtschaftliche Aufholjagd der Schwellenländer und die „Vogel-Strauß-Haltung“ von Millionen, die ihren energieaufwendigen Lebensstil beibehalten wollen.

      Unsere Fähigkeit, Probleme ethischer, sozialer und politischer Natur zu lösen, wurde von einem Propheten in alter Zeit sehr realistisch eingeschätzt. Er schrieb auf Gottes Veranlassung: „Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“, das heißt, die Folgen seines Handelns wirklich abzusehen (Jeremia 10:23). Die traurige Bilanz der Menschheitsgeschichte bestätigt das nur zu deutlich. Zudem stehen wir heute trotz der erstaunlichen Fortschritte in Wissenschaft und Technik vor Bedrohungen, mit denen niemand gerechnet hätte. Wie stehen die Chancen, dass sich das Blatt bald wenden wird?

      Natürlich wird viel diskutiert, gegen den Klimawandel und andere bedrohliche Entwicklungen vorzugehen, doch getan hat sich bisher kaum etwas. Was geschah beispielsweise, als die Nordwestpassage 2007 erstmals allgemein schiffbar war? Die Zeitschrift New Scientist kommentierte das Verhalten der Anrainerstaaten in einem Leitartikel wie folgt: „Es gab ein unglaubliches Gerangel darum, sich die dicksten Brocken des freigelegten Kontinentalschelfs zu sichern, um dort nach noch mehr Öl und Gas zu bohren.“

      Vor fast 2 000 Jahren wurde in der Bibel präzise vorhergesagt, dass die Menschheit eines Tages so weit gehen würde, „die Erde [zu] verderben“ (Offenbarung 11:18). Ganz offensichtlich benötigt unsere Welt einerseits eine Führungspersönlichkeit mit der Weisheit und der Macht, erforderliche Maßnahmen umzusetzen, andererseits aber auch Bürger, die sie dabei unterstützen. Könnte irgendeine politische Leitfigur mit der nötigen Integrität oder ein brillanter Wissenschaftler dieser Aufgabe gerecht werden? Die Antwort der Bibel: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt“ (Psalm 146:3).

      Die Zukunft der Erde — in guten Händen!

      Es gibt nur eine Persönlichkeit, die den Problemen gewachsen ist, vor denen unsere Welt steht. In der Bibel wurde vorausgesagt: „Auf ihm soll sich der Geist Jehovas niederlassen, der Geist der Weisheit und des Verständnisses, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht Jehovas . . . Mit Gerechtigkeit wird er die Geringen richten . . . und mit dem Geist seiner Lippen wird er den Bösen zu Tode bringen“ (Jesaja 11:2-5).

      Von wem ist hier die Rede? Von keinem anderen als Jesus Christus, der aus Liebe sein Leben für die Menschen gab (Johannes 3:16). Heute ist Jesus ein machtvolles Geistgeschöpf, und er ist von Jehova Gott ermächtigt worden, die Erde zu regieren (Daniel 7:13, 14; Offenbarung 11:15).

      Jesus ist für diese Aufgabe hervorragend geeignet, weil er mit der Schöpfung bestens vertraut ist. Lange bevor Jesus auf die Erde kam, war er Gottes „Werkmeister“, als dieser vor undenklichen Zeiten das Universum erschuf (Sprüche 8:22-31). Überlegen wir einmal: Jesus, der dabei mitwirkte, die Erde und alles Leben darauf zu erschaffen, wird dafür sorgen, dass sämtliche Schäden behoben werden, die durch menschliche Unvernunft entstanden sind.

      Über wen wird Christus regieren? Über sanftmütige und rechtschaffene Menschen, die den wahren Gott, Jehova, wirklich kennen und dem Herrscher, Jesus Christus, gehorchen (Psalm 37:11, 29; 2. Thessalonicher 1:7, 8). Diese werden nach Jesu Worten „die Erde erben“, die dann zu einem Paradies umgestaltet wird (Matthäus 5:5; Jesaja 11:6-9; Lukas 23:43).

      Was muss man tun, um das zu erleben, was die Bibel verspricht? Jesus selbst gibt die Antwort: „Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3).

      So gefährdet unser Planet auch sein mag, seine Zukunft als dauerhafte Heimat der Menschheit ist nicht infrage gestellt. Um ihre Zukunft müssen vielmehr diejenigen fürchten, die Gottes Schöpfung mit Füßen treten und Jesus Christus nicht gehorchen wollen. Deshalb legen wir Ihnen, lieber Leser, ans Herz, sich die Erkenntnis anzueignen, die zu ewigem Leben führt.

      [Kasten auf Seite 8]

      WO WISSENSCHAFTLICHE MITTEL NICHT GREIFEN

      Millionen nehmen Drogen, rauchen und trinken, obwohl ihnen die Risiken ihres Verhaltens zur Genüge bekannt sind. Ihre Einstellung verrät, dass das Leben für sie alles andere als ein heiliges Geschenk Gottes ist (Psalm 36:9; 2. Korinther 7:1). Ähnlich rücksichtslos wird leider auch mit der Erde umgegangen, was die Umweltprobleme zweifellos verschärft.

      Lässt sich das Problem durch die Förderung von Wissenschaft und Bildung in den Griff bekommen? Wohl kaum. Da das eigentliche Problem die Gesinnung der Menschen ist, lässt es sich nur lösen, wenn der Mensch seine geistige und sittliche Grundhaltung ändert. Die Bibel bestätigt diesen Zusammenhang und sagt eine Zeit voraus, in der die Menschen auf der Erde „keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten“ werden. Denn dann wird die Erde „erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jesaja 11:9).

      [Bild auf Seite 8, 9]

      Unter der Herrschaft Christi werden die Rechtschaffenen mitwirken, die ganze Erde in ein Paradies umzugestalten

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