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GroßbritannienJahrbuch der Zeugen Jehovas 2000
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Freude am „Segen Jehovas“ finden
Viele der Zeugen in Großbritannien dienen Jehova schon seit 20, 40, 50 Jahren oder gar noch länger. Wie denken sie über ihre Tätigkeit? In der Bibel ist in Sprüche 10:22 zu lesen: „Der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu.“ Zehntausende von Zeugen Jehovas in Großbritannien können persönlich bezeugen, daß dem so ist.
„Es ist das größte Vorrecht, das uns Menschen jemals anvertraut worden ist.“ So beschreibt Cornelius Hope aus Basingstoke — jetzt Mitte Siebzig — den christlichen Predigtdienst, nachdem er sich ein halbes Jahrhundert lang daran beteiligt hat. Anne Gillam, die vor fast 50 Jahren getauft wurde und deren Ehemann Kreisaufseher ist, meint: „Ich sehe im Dienst meine Gelegenheit, Jehova und seinem Sohn Liebe zu erweisen.“
Dennis Matthews, der sich 1942 taufen ließ, sagt: „Für mich ist der Dienst wie Speise — eine geistige Stärkung. Es befriedigt mich, Gottes Willen zu tun, ganz gleich, ob die Menschen zuhören oder nicht.“ Und seine Frau Mavis fügt hinzu: „Ich diene Jehova seit meiner Jugend und bin der Ansicht, daß es wohl kaum ein besseres Leben geben könnte.“
Wie denken langjährige Zeugen über die Menschen und ihre Reaktion? Muriel Tavener dient Jehova schon seit über 40 Jahren, und heute sagt er: „Die Menschen brauchen uns dringender denn je, weil sie sonst nirgendwo wirkliche geistige Hilfe erhalten.“ Und was geschieht, wenn sie sich helfen lassen? Anthony, ihr Ehemann, beantwortet das so: „Es ist jedesmal wie ein Wunder, zu sehen, wie Jehova durch seinen Geist Menschen veranlaßt, die Wahrheit anzunehmen, ihn anzubeten und Änderungen in ihrem Leben vorzunehmen.“
Es bringt große Befriedigung mit sich, anderen von der Hoffnung zu erzählen, die allein Gottes Wort vermitteln kann. Wenn Fred James, Stadtaufseher von Plymouth (Devon), und seine Frau auf die Jahre ihres Dienstes zurückblicken und die Personen zählen, denen sie helfen durften, bis zur Taufe Fortschritte zu machen, kommen sie auf mehr als 100. Viele von ihnen dienen jetzt als Älteste, Dienstamtgehilfen und Pioniere. Ihre drei Söhne beteiligten sich nach dem Schulabschluß alle am Pionierdienst, und jetzt sind sie Älteste. Einer von ihnen, David, absolvierte die Gileadschule und dient in Pakistan als Missionar und auch als Mitglied des Zweigkomitees. Bruder und Schwester James können wirklich auf ein erfülltes und sinnvolles Leben zurückblicken.
Auch andere Zeugen in Großbritannien können auf viele Jahre treuen Dienst zurückblicken und sich der Früchte ihres Predigtdienstes erfreuen. Richard und Hazel Jessop haben Jehova ein halbes Jahrhundert oder sogar noch länger gedient, die meiste Zeit davon im Vollzeitdienst. Sie konnten vielen verstehen helfen, welch ein Vorrecht es ist, sich Jehova hinzugeben, und die beiden haben sie alle in ihr Herz geschlossen. Besonders gern erinnern sie sich an ihr Studium mit Jack und Lyn Dowson. Eigentlich begann alles mit einem freundlichen Besuch bei diesen Leuten, die aus der gleichen Gegend kamen wie sie. (Sowohl Hazel als auch Jack stammen aus dem Nordosten Englands.) Bald entwickelte sich daraus ein Bibelstudium. Eines Tages meinte Jack jedoch, daß sie das Studium eine Zeitlang unterbrechen sollten. Richard gab ihm zur Antwort: „Das können Sie doch nicht machen. Sie müssen erst einmal das Buch zu Ende studieren, und dann können Sie aufhören, wenn Sie das wollen.“ Dazu kam es nicht, sondern vielmehr gaben sie sich Jehova hin, fingen mit dem Pionierdienst an und wurden Glieder der Bethelfamilie. Heute dient Jack im Zweigkomitee.
Andere haben sich besonders darüber gefreut, wie einige der Jüngeren auf die biblische Wahrheit reagiert haben. Robina Owler und ihr Mann Sydney, die in der Gegend von Dundee (Schottland) Pioniere sind, waren vor allem von Paul Kearns’ Fortschritten begeistert, die sie bei ihm beobachten konnten. Er war erst 12 Jahre alt, als er anfangs zum Bibelstudium zu ihnen nach Hause kam. Sein Herz erfaßte schnell die Wahrheit, doch weil sein Vater ihm das Bibelstudium verbot, nahm Paul es erst wieder auf, als er älter war und in Aberdeen aufs College ging. Dort machte er schnell Fortschritte. Nach seiner Taufe setzte er sich den Pionierdienst zum Ziel. 1992 besuchte er die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung. Während er als Ältester in Sheffield diente, fing er an, Spanisch zu lernen, und 1998 wurde er in den Missionardienst nach Panama gesandt.
In Großbritannien gibt es über 10 000 Pioniere. Die Segnungen, die der Pionierdienst mit sich bringt, bedeuten ihnen sehr viel. Bill und June Thompstone waren zum Beispiel mehr als 8 Jahre verheiratet und standen im Pionierdienst, als sich ihr erstes Kind anmeldete. Schließlich hatten sie drei Mädchen. Trotz der Kinder bemühten sie sich weiterhin, dem Pionierdienst in ihrem Familienleben einen wichtigen Platz einzuräumen. Ihr Zeitplan war ausgefüllt, doch da sie als Familie vieles gemeinsam unternahmen, waren sie erfolgreich. „Wir nahmen uns für die Mädels immer Zeit“, sagt Bill. „Auch als sie ins Teenageralter kamen, änderte sich nichts daran. Wenn sie Schlittschuh laufen, Bowling spielen, schwimmen gehen oder sich an Ballspielen beteiligen wollten, waren wir als Eltern auch mit von der Partie.“ Jetzt sind alle drei verheiratet und erfreuen sich als allgemeine Pioniere — so wie Bill es ausdrückt — an dem „schönsten Lebensweg“.
Momentan dienen in Großbritannien 77 Brüder als reisende Aufseher. Die meisten von ihnen sind verheiratet. Sie haben einen sehr straffen Zeitplan, und das Woche für Woche, Jahr für Jahr. Geoff Young war in diesem Dienst so lange tätig, bis fortgeschrittenes Alter und gesundheitliche Probleme ihn zwangen, eine Änderung vorzunehmen. Er und seine Frau Vee wohnten jede Woche bei einer anderen Familie und lebten aus dem Koffer. Wie findet Vee einen solchen Lebensstil? „Eigentlich war es gar nicht so schwer“, sagt sie, „denn unsere christliche Familie vergrößerte sich jedesmal, wenn wir eine neue Versammlung besuchten. Wohin immer wir kamen, ließen uns die Brüder ihre Liebe spüren. Eine Zuteilung von Jehova, egal welche, kann unser Leben nur bereichern.“ Sie sind völlig zufrieden mit dem, was sie jetzt tun, und sehen gespannt künftigen Aufgaben entgegen. Geoff meint dazu: „Das alte System ist ja so gut wie am Ende angelangt, und wir haben die wunderbare Aussicht, bald an der Umgestaltung der Erde in ein Paradies mitzuwirken. Wenn erst einmal die Auferstehung beginnt, werden wir viele Bibelstudien bekommen. Dann werden wir ganz schön zu tun haben!“ Seine Frau fügt noch hinzu: „Es ist ein erhabenes Gefühl, zu wissen, daß nichts, aber auch gar nichts Jehovas Vorhaben aufhalten kann.“
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[Bilder auf Seite 140, 141]
Einige von denen, die auf viele Jahre treuen Dienst zurückblicken können: (1) Sydney und Robina Owler, (2) Anthony und Muriel Tavener, (3) Richard und Anne Gillam, (4) Geoff und Vee Young, (5) Fred und Rose James, (6) Cornelius und Riky Hope, (7) Dennis und Mavis Matthews, (8) Richard und Hazel Jessop
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