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Einen angemessenen Brautpreis aushandelnDer Wachtturm 1998 | 15. September
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Leider verhalten sich in unserer materialistischen Welt viele Eltern wie Laban, einige sogar noch verwerflicher. Gemäß einer afrikanischen Tageszeitung werden manche Ehen „nur aus Profitgier habsüchtiger Väter“ geschlossen. Ein anderer Faktor sind wirtschaftliche Schwierigkeiten, die Eltern veranlassen, ihre Töchter als ein Mittel zur Lösung ihrer Finanzkrise zu betrachten.a
Manche Eltern halten ihre Töchter vom Heiraten zurück, weil sie auf den Meistbietenden warten. Das kann zu schwerwiegenden Problemen führen. Ein in Ostafrika ansässiger Zeitungskorrespondent schrieb: „Junge Leute ziehen es vor auszureißen, um den überzogenen Mitgiftforderungen unnachgiebiger Schwiegereltern zu entgehen.“ Unsittlichkeit zählt zu den Problemen, die durch hohe Brautpreisforderungen entstehen. Einigen jungen Männern gelingt es zwar, den Brautpreis aufzubringen, doch danach sind sie hoch verschuldet. „Eltern sollten vernünftig sein“, mahnt ein südafrikanischer Sozialarbeiter. „Sie sollten keine hohen Summen verlangen. Ein frisch vermähltes Paar muß ja Mittel für den Lebensunterhalt haben ... Warum also den jungen Mann ruinieren?“
Wie können christliche Eltern Vernunft walten lassen, wenn über die Zahlung eines Brautpreises verhandelt wird? Das ist eine ernste Angelegenheit, denn die Bibel gebietet: „Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden“ (Philipper 4:5).
Vernünftige biblische Grundsätze
Ob christliche Eltern über einen Brautpreis verhandeln wollen oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Falls sie es tun, sollte die Verhandlung in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen geführt werden. „Eure Lebensweise sei frei von Geldliebe“, mahnt die Bibel (Hebräer 13:5). Bleibt dieser Grundsatz bei Brautpreisverhandlungen unberücksichtigt, würde ein christlicher Vater erkennen lassen, daß er kein gutes Beispiel gibt. Männer, die in der Christenversammlung Verantwortung tragen, müssen „vernünftig“ sein, sie dürfen „nicht geldliebend“ und „nicht auf unehrlichen Gewinn erpicht“ sein (1. Timotheus 3:3, 8). Ein Christ, der auf habgierige und gewissenlose Weise einen hohen Brautpreis erpreßt, kann sogar aus der Versammlung ausgeschlossen werden (1. Korinther 5:11, 13; 6:9, 10).
Wegen der Probleme, die zufolge von Habgier entstehen, haben einige Regierungen den Höchstwert des Brautpreises gesetzlich festgelegt.
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Einen angemessenen Brautpreis aushandelnDer Wachtturm 1998 | 15. September
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Einige Christen haben sich von einem gierigen Verlangen übermannen lassen und einen hohen Brautpreis gefordert, was bedauerliche Folgen hatte. Betrachten wir beispielsweise den Bericht aus einem anderen Zweigbüro der Watch Tower Society: „Im allgemeinen haben es Unverheiratete nicht leicht, wenn sie heiraten möchten. Das gilt sowohl für Brüder als auch für Schwestern. Die Folge ist eine zunehmende Zahl an Ausschlüssen wegen Unsittlichkeit. Manche Brüder arbeiten in Gold- oder Diamantenminen, um genügend Mittel für eine Heirat aufbringen zu können. Das kann bedeuten, daß die Betreffenden ein oder zwei Jahre — vielleicht auch länger — von der Versammlung und den Brüdern getrennt sind und daß sie im Glauben schwach werden.“
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