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Fragen von LesernDer Wachtturm 1986 | 1. August
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Fragen von Lesern
◼ Kann ein Christ, der irdische Hoffnung hat, bereits jetzt als ein Teil der „großen Volksmenge“ bezeichnet werden, obwohl er noch nicht die „große Drangsal“ überlebt hat? (Offenbarung 7:9).
Ja, angesichts seiner Hoffnung ist es angebracht.
In Offenbarung, Kapitel 7 werden zwei Gruppen erwähnt. Zuerst die 144 000, „versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels“ (Offenbarung 7:4). Ein Vergleich mit Offenbarung 14:1-5 zeigt, daß die 144 000 „von der Erde erkauft worden sind“, damit sie ‘Erstlinge für Gott’ werden. Sie sind also diejenigen, die im Himmel mit Christus regieren werden (Galater 6:16; 2. Timotheus 4:18). Die zweite Gruppe ist die ‘große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte und die aus der großen Drangsal kommt’ (Offenbarung 7:9, 14).
Im Rahmen von Offenbarung 7:9-17 werden die irdischen Überlebenden der kommenden Drangsal beschrieben. Daher könnte jemand, der äußerst exakt sein möchte, den Begriff „große Volksmenge“ auf Personen beschränken, die diese Drangsal überlebt haben. Aber ist eine solche Einschränkung notwendig? Unserer Meinung nach nicht. Offensichtlich müssen diejenigen, die überleben werden, vor der „großen Drangsal“ eingesammelt werden, damit sie sich zum Überleben eignen. Daher haben wir den Begriff „große Volksmenge“ auf loyale Christen angewandt, die in unserer Zeit Jehova Gott dienen mit der Aussicht, zu überleben und „zu Wasserquellen des Lebens“ auf der Erde geleitet zu werden (Offenbarung 7:17). Wenn jemand von der „großen Volksmenge“ jetzt, kurz vor der „großen Drangsal“ stirbt, dann besteht guter Grund, seine Auferstehung zu einem Leben auf der Erde zu erwarten.
Ähnliche Feststellungen kann man in bezug auf den Begriff „andere Schafe“ treffen. In Johannes 10:7-16 sprach Jesus zuerst von seinen „Schafen“, die gemäß unserem Verständnis die „kleine Herde“ bilden, die zu himmlischem Leben bestimmt ist. Jesus sagte als nächstes: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser [himmlischen] Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ Wir haben schon öfters biblische Beweise dafür unterbreitet, daß die „anderen Schafe“ diejenigen sind, die die Aussicht auf irdisches Leben haben (Lukas 12:32).
Jemand mag sagen: „Jesus wies auf eine künftige Einsammlung der ‚anderen Schafe‘ hin, und daher bezieht sich der Begriff nur auf diejenigen, die erst nachdem Jesus dieses gesagt hatte, die biblische Hoffnung auf ewiges Leben auf der Erde haben werden.“ Es scheint aber nicht nötig zu sein, den Begriff auf diese Weise einzuschränken, als ob Jesus die Sache chronologisch oder der Reihenfolge gemäß definieren wollte. Wie wir glauben, wollte er betonen, daß er der Hirte der vereinigten Schafe ist. Einige schafähnliche Personen kommen in eine Hürde, die für den Himmel bestimmt ist. Es gibt aber auch andere Schafe, die ihn als Hirten anerkennen werden; sie werden mit den erstgenannten in Einheit sein. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, schließt der Begriff „andere Schafe“ Männer des Glaubens ein wie Noah, Abraham, Hiob, David und Johannes den Täufer, die gestorben waren, bevor Jesus den Weg zum Himmel eröffnete (Matthäus 11:11; Apostelgeschichte 2:29; Hebräer 10:19, 20). Wenn sie im neuen System der Dinge auferweckt werden, können sie den vortrefflichen Hirten anerkennen und haben mit den übrigen „anderen Schafen“ Jesu die Aussicht auf endloses irdisches Leben.
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Waffen sind nicht immer ein SchutzDer Wachtturm 1986 | 1. August
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Waffen sind nicht immer ein Schutz
Der Mord an dem Rockstar John Lennon im Dezember 1980 gab in der amerikanischen Presse Anlaß zu vielen Kommentaren über das Waffenrecht. Nicht selten wurde jedoch der Standpunkt vertreten, man benötige nicht mehr, sondern weniger diesbezügliche Gesetze. Ein New Yorker Zeitungskommentator schrieb: „Es leuchtet ein, daß es ohne Zweifel eine abschreckende Wirkung auf unsere Straßenräuber hat, wenn recht viele von uns unauffällig eine Waffe bei sich tragen.“
Ist der Waffenbesitz wirklich ein Schutz in Zeiten der Gefahr? In derselben Zeitung war am gleichen Tag die Überschrift zu lesen: „Die Pistole rettete ihn nicht“. An einer Tankstelle in Bronx (New York, USA) beobachtete der Tankstellenleiter von einem Nebenraum aus, wie zwei Räuber im jugendlichen Alter seinen Sohn an der Registrierkasse überfielen. Mit erhobener Pistole stürzte er in den Büroraum. „Noch bevor er einen Schuß mit der Waffe abgeben konnte, hatten drei Kugeln sein Herz durchlöchert.“
Dieser Vorfall erinnert unwillkürlich an das, was Jesus in der Nacht äußerte, in der er verhaftet wurde: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ Wer daher zu fleischlichen Waffen greift, um sich zu schützen, mag bitter enttäuscht werden (Matthäus 26:52).
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