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ReueEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Reue hat etwas mit Herz und Verstand zu tun.
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ReueEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Mit dem Herzen den Sinn erfassen. Reue setzt also voraus, dass man mit einem empfänglichen Herzen hört, sieht und versteht. (Vgl. Jes 6:9, 10; Mat 13:13-15; Apg 28:26, 27.) Personen, die bereuen, begreifen und erfassen nicht nur mit dem Verstand, was das Ohr hört und was das Auge sieht, sondern, was noch wichtiger ist, sie ‘erfassen mit dem Herzen den Sinn [den Gedanken, Joh 12:40] davon’ (Mat 13:15; Apg 28:27). Sie begreifen nicht nur verstandesmäßig, dass ihre Handlungsweise verkehrt ist, sondern erkennen das auch in ihrem Herzen an. Personen, die Gott bereits kennen, müssen sich diese Erkenntnis und Gottes Gebote „ins Herz zurückrufen“ (5Mo 4:39; vgl. Spr 24:32; Jes 44:18-20), um ‘zur Besinnung zu kommen’ (1Kö 8:47). Die richtige Herzenseinstellung und der richtige Beweggrund können sie veranlassen, ‘ihren Sinn umzuwandeln, damit sie durch Prüfung feststellen können, was der gute, annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist’ (Rö 12:2).
Ein Mensch, der an Gott glaubt und ihn von Herzen liebt, wird begangenes Unrecht aufrichtig bedauern und darüber traurig sein. Wertschätzung für Gottes Güte und Größe wird bei Übertretern Gewissensbisse hervorrufen wegen der Schmach, die sie auf Jehovas Namen gebracht haben. (Vgl. Hi 42:1-6.) Nächstenliebe wird bewirken, dass sie den Schaden, den sie anderen zugefügt haben, das schlechte Beispiel, das sie gegeben, oder vielleicht die Art und Weise, wie sie Gottes Volk bei Außenstehenden in Verruf gebracht haben, bedauern. Sie bemühen sich um Vergebung, weil sie Gottes Namen ehren und ihrem Nächsten Gutes tun möchten (1Kö 8:33, 34; Ps 25:7-11; 51:11-15; Da 9:18, 19). Als Bereuende sind sie „gebrochenen Herzens“, ‘Zerschlagene und im Geist Niedrige’ (Ps 34:18; 51:17; Jes 57:15). Sie sind ‘zerschlagenen Geistes und zittern vor Gottes Wort’ (Jes 66:2), das sie zur Reue auffordert; sie kommen tatsächlich „bebend zu Jehova und zu seiner Güte“ (Hos 3:5). Nachdem David in Verbindung mit einer Volkszählung töricht gehandelt hatte, ‘begann ihm das Herz zu schlagen’ (2Sa 24:10).
Reue setzt also voraus, dass man seine schlechte Handlungsweise entschieden verurteilt, sie von ganzem Herzen hasst und verabscheut (Ps 97:10; 101:3; 119:104; Rö 12:9; vgl. Heb 1:9; Jud 23), denn „die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen“, was Selbsterhöhung, Stolz, den schlechten Weg und den verkehrten Mund einschließt (Spr 8:13; 4:24). Außerdem ist Liebe zur Gerechtigkeit erforderlich und der feste Entschluss, fortan gerecht zu handeln. Ohne den Hass gegen das Böse und ohne die Liebe zur Gerechtigkeit fehlt es an der echten Kraft zur Reue und zur vollständigen Umkehr. Das wird am Beispiel König Rehabeams deutlich, der sich zwar demütigte, als Jehova seinen Zorn zum Ausdruck brachte, aber danach „tat, was böse war, denn er hatte sein Herz nicht fest darauf gerichtet, Jehova zu suchen“ (2Ch 12:12-14; vgl. Hos 6:4-6).
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ReueEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Traurigkeit, Gewissensbisse und Tränen sind demnach kein Gradmesser für echte Reue; der Beweggrund des Herzens ist ausschlaggebend.
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