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  • Diene Jehova mit ungeteiltem Herzen!
    Der Wachtturm (Studienausgabe) 2017 | März
    • Asa, Josaphat, Hiskia und Josia

      Asa, Josaphat, Hiskia, Josia

      Diene Jehova mit ungeteiltem Herzen!

      „Jehova, denk doch daran, wie ich vor dir in Wahrhaftigkeit [oder: in Treue] und mit ungeteiltem Herzen gewandelt bin“ (2. KÖ. 20:3)

      LIEDER: 52, 65

      WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?

      • Was bedeutet es, Jehova mit ungeteiltem Herzen zu dienen?

      • Wie berührt es dich, dass die vier Könige Judas in Jehovas Gunst standen?

      • Welchen der vier Könige möchtest du nachahmen, und warum?

      1—3. Was schließt es ein, Jehova mit „ungeteiltem Herzen“ zu dienen? Nenne ein Beispiel.

      WIR sind unvollkommen und neigen zu Fehlern. Doch erfreulicherweise behandelt Jehova uns nicht „nach unseren Sünden“ — vorausgesetzt, wir bereuen und nahen uns ihm voller Glauben und Demut auf der Grundlage des Loskaufsopfers Jesu (Ps. 103:10). Damit Jehova unsere Anbetung aber annehmen kann, müssen wir ihm, wie David Salomo sagte, „mit ungeteiltem Herzen“ dienen (1. Chr. 28:9). Wie kann uns das trotz unserer Unvollkommenheit gelingen?

      2 Vergleichen wir einmal zwei Könige von Juda miteinander: Asa und Amazja. Sie taten beide, „was recht war in Jehovas Augen“, doch Asas Herz war dabei ungeteilt (2. Chr. 15:16, 17; 25:1, 2; Spr. 17:3). Wie jeder Mensch waren sie unvollkommen und begingen Fehler. Doch Asa wich im Großen und Ganzen nicht von Gottes Wegen ab, weil sein Herz Jehova völlig ergeben war. Von Amazja konnte man das nicht sagen. Nachdem er Gottes Feinde besiegt hatte, nahm er ihre Götter mit und begann sie zu verehren (2. Chr. 25:11-16).

      3 Gott mit „ungeteiltem Herzen“ zu dienen schließt völlige, nie endende Ergebenheit ein. Wird in der Bibel das Wort „Herz“ verwendet, ist in der Regel der innere Mensch gemeint. Dazu gehören seine Gedanken und Wünsche, seine Denkweise, seine innere Haltung sowie seine Fähigkeiten, Beweggründe und Ziele. Wer Jehova mit ganzem Herzen dient, tut es nicht zum Schein. Es ist für ihn keine bloße Formsache. Wie sieht es mit uns aus? Wir dienen Gott mit ungeteiltem Herzen, wenn wir ihm trotz unserer Unvollkommenheit völlig ergeben und frei von Heuchelei bleiben (2. Chr. 19:9).

      4. Was betrachten wir jetzt?

      4 Was gehört alles dazu, Gott mit ungeteiltem Herzen zu dienen? Beschäftigen wir uns dazu mit Asa und drei anderen Königen von Juda, die Gott von Herzen ergeben waren: Josaphat, Hiskia und Josia. Sie standen in Jehovas Gunst, obwohl sie alle Fehler machten. Warum beurteilte Jehova ihr Herz als ungeteilt? Und wie können wir sie nachahmen?

      ASAS HERZ WAR „UNGETEILT MIT JEHOVA“

      5. Welche energischen Schritte unternahm Asa?

      5 Asa war der dritte König von Juda, nachdem sich das nördliche Zehnstämmereich Israels abgespalten hatte. Er befreite sein Herrschaftsgebiet von Götzendienst und vertrieb die männlichen Tempelprostituierten. Asa setzte sogar seine Großmutter Maacha als Herrin oder Königinmutter ab, „weil sie ein abscheuliches Götzenbild . . . gemacht hatte“ (1. Kö. 15:11-13). Außerdem forderte er das Volk auf, „Jehova . . . zu suchen und das Gesetz und das Gebot zu tun“. Asa förderte wirklich die wahre Anbetung (2. Chr. 14:4).

      6. Was tat Asa, als die Äthiopier im Land einfielen?

      6 In den ersten zehn Jahren der Regierung Asas segnete Jehova Juda mit Frieden. Dann zog der Äthiopier Serach mit einer Million Soldaten und 300 Wagen gegen Juda aus (2. Chr. 14:1, 6, 9, 10). Wie verhielt sich Asa in dieser bedrohlichen Situation? In einem von Herzen kommenden Gebet brachte er sein volles Vertrauen zu Jehova zum Ausdruck. (Lies 2. Chronika 14:11.) Gott erhörte Asa, indem er ihm den Sieg schenkte und die äthiopische Streitmacht völlig vernichtete (2. Chr. 14:12, 13). Manchmal verhalf Jehova aber auch Königen, die ihm nicht treu waren, wegen seines Namens zum Sieg (1. Kö. 20:13, 26-30). Asa verließ sich jedoch auf Gott, und Jehova erhörte ihn. Zugegeben, Asa handelte bei späteren Gelegenheiten unklug. Einmal bat er statt Jehova den König von Syrien um Hilfe (1. Kö. 15:16-22). Trotzdem beurteilte Gott Asa insgesamt als einen Mann, dessen „Herz ungeteilt mit Jehova war alle seine Tage“. Wie können wir wie Asa Gutes tun? (1. Kö. 15:14).

      7, 8. Wie können wir Asa nachahmen?

      7 Jeder von uns kann sich überprüfen, ob er Gott völlig ergeben ist. Frage dich: „Bin ich entschlossen, Jehova zu gefallen, die wahre Anbetung zu verteidigen und Gottes Volk vor jedem schlechten Einfluss zu schützen?“ Überlegen wir einmal, wie viel Mut Asa brauchte, sich Maacha, der Königinmutter des Landes, entgegenzustellen! Wahrscheinlich kennst du niemand, der wie sie handelt, und doch könnte es eine Situation geben, in der du Asas Eifer nachahmen kannst. Was ist zum Beispiel, wenn jemand aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis sündigt, nicht bereut und ausgeschlossen werden muss? Handelst du dann entschieden und stellst den Umgang mit demjenigen ein? Wozu drängt dich dein Herz?

      8 Du kannst wie Asa zeigen, dass dein Herz ungeteilt ist, wenn du dich auch bei scheinbar unüberwindbarem Widerstand völlig auf Gott verlässt. Vielleicht bist du in der Schule Stichelei und Spott ausgesetzt, weil du für Jehova einstehst. Oder Arbeitskollegen spötteln, weil du für theokratische Aktivitäten Urlaub nimmst oder nur selten länger arbeitest. Was kannst du dann tun? Bete wie Asa zu Gott. Verlass dich mutig auf Jehova und steh fest für das ein, wovon du weißt, dass es richtig und klug ist. Und denk daran: Gott stärkte und half Asa, und er wird auch dich stärken.

      9. Wie können wir beim Predigen zeigen, dass unser Herz ungeteilt ist?

      9 Diener Gottes verfolgen nicht nur eigene Interessen. Asa förderte die wahre Anbetung. In ähnlicher Weise helfen wir anderen, „Jehova . . . zu suchen“. Aus aufrichtiger Liebe zu Gott und weil wir unseren Mitmenschen eine glückliche Zukunft wünschen, sprechen wir mit ihnen über Jehova. Wie sehr sich Jehova darüber freuen muss!

      JOSAPHAT SUCHTE NACH JEHOVA

      10, 11. Wie kannst du Josaphat nachahmen?

      10 Josaphat, der Sohn Asas, „wandelte fortgesetzt auf dem Weg seines Vaters“ (2. Chr. 20:31, 32). Wie sein Vater ermunterte Josaphat das Volk, nach Jehova zu suchen. Er organisierte eine Art Bildungsprogramm, bei dem man das „Buch des Gesetzes Jehovas“ verwendete (2. Chr. 17:7-10). Josaphat ging sogar in das Gebiet des Zehnstämmereiches Israel, in die Berggegend von Ephraim, um das Volk zu Jehova zurückzuführen (2. Chr. 19:4). Er war ein König, „der Jehova mit seinem ganzen Herzen suchte“ (2. Chr. 22:9).

      11 Wir können uns heute alle an dem großen Bildungsprogramm Jehovas beteiligen. Ist es dein Ziel, jeden Monat anderen etwas aus Gottes Wort zu zeigen und sie zu motivieren, Gott zu dienen? Mit eigener Anstrengung und dem Segen Gottes kannst du vielleicht ein Bibelstudium einrichten. Betest du darum? Stellst du dich gern dieser Herausforderung, auch wenn das bedeutet, dafür deine freie Zeit einzusetzen? Josaphat machte sich auf, um Menschen im Gebiet von Ephraim zu helfen, zur wahren Anbetung zurückzukehren. Genauso können wir uns um Untätige bemühen. Außerdem sorgen Älteste dafür, dass im Versammlungsgebiet Ausgeschlossene, die ihr sündiges Verhalten aufgegeben haben, besucht werden und ihnen Hilfe angeboten wird.

      12, 13. (a) Wie reagierte Josaphat in einer beängstigenden Situation? (b) Warum sollten wir wie Josaphat unsere Schwachheiten anerkennen?

      12 Wie sein Vater Asa blieb Josaphat Gott sogar ergeben, als er von einer riesigen Streitmacht bedroht wurde. (Lies 2. Chronika 20:2-4.) Ihm wurde angst und bange. Er beschloss, „Jehova zu suchen“. Im Gebet gab er demütig zu, dass in seinem Volk „keine Kraft vor dieser großen Menge“ war und er und sein Volk nicht weiterwussten. Josaphat vertraute völlig auf Jehova und sagte: „Auf dich sind unsere Augen gerichtet“ (2. Chr. 20:12).

      13 Manchmal mögen wir wie Josaphat nicht wissen, was wir tun sollen, oder wir bekommen es sogar mit der Angst zu tun (2. Kor. 4:8, 9). Doch denken wir daran, dass Josaphat in einem öffentlichen Gebet anerkannte, wie schwach er und sein Volk sich fühlten (2. Chr. 20:5). Wer die Familie in geistiger Hinsicht führt, kann bei Problemen wie Josaphat Jehova um Leitung und Kraft bitten. Wir müssen uns nicht schämen, solche Bitten vor unserer Familie zu äußern. Sie werden unser Vertrauen zu Jehova spüren. Gott half Josaphat, und er hilft auch uns!

      HISKIA TAT WEITER DAS RICHTIGE

      14, 15. Wie zeigte Hiskia sein völliges Vertrauen auf Jehova?

      14 Hiskia war als ein König bekannt, der „fest zu Jehova“ hielt. Anders als Josaphat musste er dem schlechten Einfluss seines götzendienerischen Vaters widerstehen. Von Hiskia wird berichtet, dass er „die Höhen entfernte und die heiligen Säulen zerbrach und den heiligen Pfahl umhieb“. Und er zerschlug „die kupferne Schlange, die Moses gemacht hatte“ und die mittlerweile zum Götzendienst missbraucht wurde. Hiskia war Jehova völlig ergeben, denn „er fuhr fort, seine Gebote, die Jehova Moses geboten hatte, zu halten“ (2. Kö. 18:1-6).

      15 Hiskia vertraute auch dann mit ganzem Herzen auf Jehova, als die Weltmacht Assyrien in Juda einfiel und Jerusalem zu zerstören drohte. Der assyrische König Sanherib verspottete Jehova und versuchte, Hiskia einzuschüchtern und ihn zum Aufgeben zu zwingen. Doch Hiskia betete zu Jehova und drückte sein Vertrauen in Jehovas rettende Macht aus. (Lies Jesaja 37:15-20.) Gott erhörte sein Gebet und sandte einen Engel, der 185 000 Assyrer tötete (Jes. 37:36, 37).

      16, 17. Wie können wir Hiskia nachahmen?

      16 Später wurde Hiskia sterbenskrank. Er flehte Jehova an, sich an seine Treue zu erinnern. (Lies 2. Könige 20:1-3.) Wie wir aus der Bibel wissen, können wir heute von Gott nicht erwarten, dass er uns durch ein Wunder heilt oder unser Leben verlängert. Doch wie Hiskia kann jeder von uns zu Jehova beten: „Ich [bin] vor dir in Wahrhaftigkeit und mit ungeteiltem Herzen gewandelt.“ Glaubst du, dass Jehova imstande und bereit ist, dir auch dann beizustehen, wenn du krank bist? (Ps. 41:3).

      17 Wenn wir an Hiskia denken, fällt vielleicht auch uns etwas ein, was wir beseitigen müssen — etwas, was unser Verhältnis zu Gott stört oder uns von der wahren Anbetung ablenkt. Bestimmt möchten wir durch den Gebrauch sozialer Netzwerke Menschen nicht wie Idole behandeln, wie es viele in der Welt tun. Natürlich halten einige Christen gern über solche Netzwerke mit der Familie oder mit engen Freunden Kontakt. Doch viele in der Welt nutzen soziale Netzwerke ohne Maß und Ziel und verfolgen Einträge von Männern und Frauen, die sie nicht einmal kennen. Sie verbringen viel Zeit damit, sich Fotos von ihnen anzusehen oder etwas über sie zu lesen. Dabei laufen sie Gefahr, von Belanglosigkeiten vereinnahmt zu werden. Selbst wir könnten stolz darauf werden, wie viele durch einen Mausklick anzeigen, dass sie unsere Fotos oder Kommentare gut finden, die wir in soziale Netzwerke gestellt haben. Oder wir könnten es anderen übel nehmen, wenn sie aufhören, uns auf sozialen Netzwerken zu folgen. Können wir uns vorstellen, dass der Apostel Paulus oder Aquila und Priscilla damit beschäftigt waren, jeden Tag Fotos in soziale Netzwerke zu stellen oder jemandes Einträge zu verfolgen, der nicht zur Versammlung gehörte? Wie wir lesen, „[beschäftigte] sich Paulus eingehend mit dem Wort“. Und Priscilla und Aquila nutzten ihre Zeit, um anderen „den Weg Gottes noch genauer“ zu erklären (Apg. 18:4, 5, 26). Fragen wir uns: „Vermeide ich es, Menschen wie Idole zu behandeln oder viel kostbare Zeit für Belanglosigkeiten zu verwenden?“ (Lies Epheser 5:15, 16.)

      JOSIA HIELT JEHOVAS GEBOTE

      18, 19. Worin möchtest du Josia nachahmen?

      18 Auch König Josia, der Urenkel Hiskias, hielt Jehovas Gebote entschlossen und „mit seinem ganzen Herzen“ (2. Chr. 34:31). Schon als Teenager „begann er, den Gott Davids . . . zu suchen“, und mit 20 fing er an, den Götzendienst in Juda zu beseitigen. (Lies 2. Chronika 34:1-3.) Josia strengte sich sehr an, das zu tun, was Gott gefiel; er tat weitaus mehr als viele Könige Judas. Dann fand man das durch Moses übermittelte Buch des Gesetzes Jehovas — vielleicht war es die Originalhandschrift. Als man Josia daraus vorlas, erkannte er, dass er sich noch mehr nach dem Willen Gottes ausrichten musste. Er forderte auch andere dazu auf, Jehova zu dienen. Wie wirkte sich das aus? Das Volk wich zu Josias Lebzeiten nicht davon ab, Jehova zu folgen (2. Chr. 34:27, 33).

      19 Wer jung ist, sollte wie Josia schon ganz früh Jehova suchen. Vielleicht hat der reumütige König Manasse Josia etwas über Gottes Barmherzigkeit beigebracht. Bist du jung, dann gehe auf treue Ältere in deiner Familie und in der Versammlung zu und erfahre, wie gut Jehova zu ihnen gewesen ist. Bedenke auch: Das Lesen in den Schriften berührte Josias Herz und veranlasste ihn zum Handeln. Liest du in Gottes Wort, kann das auch dich zum Handeln bewegen. Das wird dich glücklicher machen und dein Verhältnis zu Gott stärken sowie dich anspornen, anderen zu helfen, Gott zu suchen. (Lies 2. Chronika 34:18, 19.) Beim Studieren der Bibel fällt dir vielleicht auch auf, wie du dich in deinem Dienst für Gott verbessern kannst. Ist das der Fall, dann werde aktiv wie Josia.

      DIENE JEHOVA MIT UNGETEILTEM HERZEN!

      20, 21. (a) Was haben die vier Könige gemeinsam? (b) Worum geht es im nächsten Artikel?

      20 Hat es sich nicht gelohnt, über diese vier Könige von Juda nachzudenken, die Jehova mit ungeteiltem Herzen dienten? Sie taten eifrig und hingebungsvoll Gottes Willen. Und dabei blieben sie auch — selbst dann, als sie sich mächtigen Feinden gegenübersahen. Was aber am wichtigsten ist: Sie dienten Jehova aus reinen Beweggründen.

      21 Wie im nächsten Artikel gezeigt wird, begingen alle vier Könige Fehler. Und trotzdem stellte Jehova als Prüfer der Herzen fest, dass ihr Herz ihm gegenüber ungeteilt war. Auch wir sind unvollkommen. Zu welchem Schluss kommt Jehova, wenn er uns untersucht? Dienen auch wir ihm mit ungeteiltem Herzen? Darum geht es im nächsten Artikel.

  • Wirst du dein Herz auf das richten, was geschrieben steht?
    Der Wachtturm (Studienausgabe) 2017 | März
    • Josaphat kämpft mit König Ahab gegen die Syrer

      Wirst du dein Herz auf das richten, was geschrieben steht?

      „Diese Dinge . . . sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“ (1. KOR. 10:11)

      LIEDER: 11, 61

      WAS KANNST DU AUS DEN FEHLERN DER FOLGENDEN KÖNIGE LERNEN?

      • Asa und Josaphat

      • Hiskia

      • Josia

      1, 2. Warum wollen wir uns vier Könige Judas genauer ansehen?

      STELL dir vor, du siehst, wie jemand auf dem Weg ausrutscht und hinfällt. Wärst du dann nicht besonders vorsichtig, wenn du weitergehst? Uns mit den Fehlern anderer zu befassen kann uns helfen, nicht dieselben Fehler zu begehen. Das trifft auch auf unseren christlichen Lebensweg zu. Wir können viel aus den Fehlern anderer lernen, auch aus den Fehlern biblischer Personen.

      2 Die vier Könige Judas, die im vorigen Artikel erwähnt wurden, dienten Jehova mit ungeteiltem Herzen. Und doch begingen sie schwerwiegende Fehler. Wie können wir es vermeiden, die gleichen Fehler zu machen? Wenn wir über ihre Beispiele nachdenken, können wir von dem profitieren, „was vorzeiten . . . zu unserer Unterweisung geschrieben“ wurde. (Lies Römer 15:4.)

      AUF MENSCHLICHE WEISHEIT ZU VERTRAUEN ENDET VERHEEREND

      3—5. (a) Welcher Fehler unterlief Asa, obwohl sein Herz Jehova gegenüber ungeteilt war? (b) Wieso könnte Asa auf Menschen vertraut haben, als Bascha gegen Juda auszog?

      3 Beschäftigen wir uns zuerst mit Asa und der Frage, wie Gottes Wort unser Leben beeinflussen kann. Als einmal eine Million Äthiopier gegen Juda auszogen, vertraute Asa auf Jehova. Das versäumte er jedoch, als Israels König Bascha begann, die Stadt Rama auszubauen, die an Asas Herrschaftsgebiet grenzte (2. Chr. 16:1-3). Stattdessen vertraute er auf seine eigene Weisheit und bestach Ben-Hadad, den syrischen König, damit dieser Bascha angreife. Hatte Asa Erfolg? In der Bibel lesen wir: „Sobald Bascha davon hörte“, ließ er davon ab, „Rama zu bauen, und [stellte] seine Arbeit ein“ (2. Chr. 16:5). Asas Plan ging also auf — zumindest erst einmal.

      4 Wie dachte Jehova aber über das, was Asa getan hatte? Gott sandte seinen Sprecher Hanani aus, der Asa für sein mangelndes Vertrauen in Jehova rügte. (Lies 2. Chronika 16:7-9.) Hanani sagte: „Von nun an wird es Kriege gegen dich geben.“ Die Gefahr durch Bascha war zwar abgewendet, doch Asa und sein Volk litten bis zum Ende seiner Regierung unter Kriegen.

      5 Im letzten Artikel haben wir besprochen, dass Gott Asas Herz untersuchte und es ihm gegenüber als ungeteilt beurteilte (1. Kö. 15:14). Jehova sah in Asa einen grundsätzlich ergebenen Mann, der den göttlichen Erfordernissen entsprach. Trotzdem musste Asa die Folgen seines unweisen Handelns tragen. Wieso hatte Asa in der Sache mit Bascha nicht auf Jehova vertraut, sondern auf Menschen — auf Ben-Hadad und sich selbst? Hatte er gedacht, diplomatische oder militärische Schachzüge würden mehr bewirken, als sich an Jehova zu wenden? Oder hatte er vielleicht einen schlechten Rat bekommen und deshalb nachgegeben?

      6. Was können wir aus Asas Fehler lernen? Erkläre es.

      6 Veranlasst uns der Bericht über Asa, über uns selbst nachzudenken? Bei scheinbar übermächtigen Problemen mag es uns nicht schwerfallen, auf Jehova zu vertrauen. Aber wie ist es im Alltag? Nehmen wir Probleme selbst in die Hand und verlassen uns dabei auf menschliches Denken? Oder überlegen wir, welche biblischen Grundsätze zutreffen, und versuchen wir, sie anzuwenden? Letzteres würde bedeuten, Probleme auf Jehovas Weise zu lösen. Angenommen, jemand aus deiner Familie ist dagegen, dass du Zusammenkünfte oder einen Kongress besuchst. Bittest du dann Jehova, dir erkennen zu helfen, wie du dich am besten verhalten sollst? Oder vielleicht verlierst du deine Arbeit und findest keine neue. Würdest du in einem Vorstellungsgespräch trotzdem erwähnen, dass du unter der Woche regelmäßig die Zusammenkunft besuchst? Wie auch immer das Problem aussieht, halten wir uns doch an die Worte des Psalmisten: „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“ (Ps. 37:5).

      WIE SICH SCHLECHTER UMGANG AUSWIRKEN KANN

      7, 8. Welche Fehler beging Josaphat, und welche Folgen hatte das? (Siehe Anfangsbild.)

      7 Nun zu Josaphat, Asas Sohn. Er hatte viele wünschenswerte Eigenschaften. Im Vertrauen auf Gott tat Josaphat viel Gutes. Doch er traf auch Entscheidungen, die unklug waren. Zum Beispiel verschwägerte er sich mit dem bösen König Ahab aus dem Nordreich. Und obwohl der Prophet Michaja Josaphat davor gewarnt hatte, zog er mit Ahab in den Krieg gegen die Syrer und entging dabei nur knapp dem Tod. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück (2. Chr. 18:1-32). Der Prophet Jehu fragte ihn daraufhin: „Muss dem Bösen Hilfe geleistet werden, und solltest du denen Liebe erweisen, die Jehova hassen?“ (Lies 2. Chronika 19:1-3.)

      8 Nahm sich Josaphat das zu Herzen? Er strengte sich zwar weiter an, Gott zu gefallen, aber wie es scheint, lernte er nichts aus seiner Erfahrung mit Ahab und nahm auch Jehus Warnung nicht ernst. Er schmiedete eine weitere unkluge Allianz — diesmal mit dem Sohn Ahabs, dem bösen König Ahasja, einem Feind Gottes. Josaphat und Ahasja bauten gemeinsam Schiffe, die aber zerschellten, ohne jemals ein Ziel erreicht zu haben (2. Chr. 20:35-37).

      9. Wie kann sich schlechter Umgang auf unser Leben auswirken?

      9 Der Bericht über Josaphat sollte uns dazu bewegen, über unser eigenes Leben nachzudenken. Wieso? Im Großen und Ganzen war Josaphat ein guter König. Er tat Gutes und suchte „Jehova mit seinem ganzen Herzen“ (2. Chr. 22:9). Und doch war er gegen schlechten Umgang nicht immun. Denken wir an die inspirierte Aussage: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Spr. 13:20). Josaphat verbrachte unnötig Zeit mit Ahab. Das kostete ihn fast das Leben. Wir versuchen vielleicht, Interessierten zu helfen, sich für Jehova zu entscheiden. Doch wie das Beispiel Josaphats zeigt, birgt es Risiken, unnötig Umgang mit Personen zu haben, die Jehova nicht dienen.

      10. (a) Was können wir von Josaphat lernen, wenn wir heiraten möchten? (b) Woran sollten wir denken?

      10 Was können wir aus dem lernen, was Josaphat erlebte? Man könnte denken, unter Gottes Volk gäbe es keinen passenden Partner, und für jemand Gefühle entwickeln, der Jehova nicht dient. Oder man wird von Verwandten, die keine Zeugen sind, unter Druck gesetzt zu heiraten, „bevor es zu spät ist“. Und vielleicht denkt der eine oder andere wie eine Schwester, die sagte: „Wir sind so veranlagt, dass wir Liebe und Partnerschaft brauchen.“ Wie sollte sich ein Christ verhalten? Hier kann uns das Beispiel Josaphats weiterbringen. In der Regel suchte er Anleitung bei Gott (2. Chr. 18:4-6). Doch wie war es, als er mit Ahab Kontakt pflegte, der Jehova nicht liebte? Josaphat hätte klar sein müssen, dass Jehova nach denen Ausschau hält, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist. Auch heute ist es so. Gottes „Augen durchschweifen die ganze Erde“, und er ist bereit, seine Stärke für uns einzusetzen (2. Chr. 16:9). Er versteht unsere Situation und er liebt uns. Glaubst du, dass Jehova dein Bedürfnis nach Liebe und Partnerschaft einmal vollständig stillen wird? Dessen kannst du dir sicher sein!

      Am Arbeitsplatz bringt ein Kollege einer Glaubensschwester etwas zu trinken

      Sei dir bewusst, wie gefährlich es ist, dich in ein ungleiches Joch mit einem Ungläubigen spannen zu lassen (Siehe Absatz 10)

      SICH VOR EINEM STOLZEN HERZEN HÜTEN

      11, 12. (a) Wodurch wurde deutlich, wie es im Herzen von Hiskia aussah? (b) Warum blieb Hiskia von Gottes Zorn verschont?

      11 Von Hiskia können wir etwas über das Herz lernen. Bei einer Gelegenheit ließ der Prüfer der Herzen offenbar werden, was in Hiskia vor sich ging. (Lies 2. Chronika 32:31.) Als Hiskia sehr krank wurde, zeigte Gott ihm durch ein Zeichen, dass er wieder gesund werden würde: Ein Schatten, der sich zurückbewegte. Um mehr über dieses Zeichen zu erfahren, sandten die Fürsten von Babylon offensichtlich Gesandte aus (2. Kö. 20:8-13; 2. Chr. 32:24). Wie die Bibel sagt, verließ der wahre Gott König Hiskia, um zu sehen, „was in seinem Herzen war“. Daraufhin zeigte Hiskia den Babyloniern „sein ganzes Schatzhaus“. Diese unkluge Tat brachte seinen Herzenszustand zum Vorschein.

      12 Die Bibel lässt offen, warum Hiskia stolz wurde. Vielleicht hatte es mit seinem Sieg gegen die Assyrer zu tun oder damit, dass Gott ihn durch ein Wunder geheilt hatte. Oder es lag daran, dass er „Reichtum und Herrlichkeit in sehr großem Maße“ besaß. Jedenfalls war Hiskia für das Gute, das er erlebt hatte, nicht dankbar — er war hochmütig geworden. Wie traurig! Obwohl er von sich sagen konnte, Gott mit ungeteiltem Herzen gedient zu haben, missfiel Hiskia Jehova doch eine Zeit lang. Später „demütigte sich Hiskia“ allerdings, was ihn und sein Volk von Gottes Zorn verschonte (2. Chr. 32:25-27; Ps. 138:6).

      13, 14. (a) Wann könnte uns Jehova verlassen, um uns auf die Probe zu stellen? (b) Wie können wir mit Lob umgehen?

      13 Was kann es uns bringen, über Hiskia nachzudenken? Kurz nachdem Jehova Sanherib geschlagen und Hiskia von seiner tödlichen Krankheit geheilt hatte, wurde er offensichtlich stolz. Angenommen, uns gelingt etwas gut. Könnte es sein, dass uns Jehova dann wie Hiskia verlässt, um uns auf die Probe zu stellen, damit zum Vorschein kommt, was in unserem Herzen ist? Vielleicht hat ein Bruder nach intensiver Vorbereitung vor einem großen Publikum einen Vortrag gehalten und viele loben ihn dafür. Wie reagiert er darauf?

      14 Wenn wir gelobt werden, ist es gut, Jesu Worte zu beherzigen: „Wenn ihr alles, was euch aufgetragen worden ist, getan habt, sagt: ‚Wir sind unnütze Sklaven. Was wir getan haben, ist das, was wir zu tun schuldig gewesen sind‘ “ (Luk. 17:10). Denken wir noch einmal an Hiskia. Sein Stolz zeigte sich darin, dass er für das Gute, das er erlebt hatte, nicht dankbar war. Wie vermeiden wir eine solche Einstellung, die Jehova hasst? Denken wir doch über all das Gute nach, das er schon für uns getan hat. Reden wir voller Wertschätzung über Jehova. Schließlich hat er uns die Bibel zur Verfügung gestellt und den heiligen Geist, der uns bei allem unterstützt, was wir für ihn tun.

      ENTSCHEIDUNGEN WOHLÜBERLEGT TREFFEN

      15, 16. Warum verlor Josia Gottes Schutz und sein Leben?

      15 Welche Warnung können wir abschließend von dem ableiten, was dem guten König Josia passierte? Sehen wir uns an, warum Josia besiegt wurde und starb. (Lies 2. Chronika 35:20-22.) Josia zog gegen König Necho von Ägypten aus, obwohl dieser ihm sagte, es gäbe keinen Grund dafür. Nechos Worte waren „aus dem Mund Gottes“, wie die Bibel sagt. Warum Josia trotzdem zum Kampf auszog, bleibt offen.

      16 Wie hätte Josia denn herausfinden können, ob Nechos Worte wirklich von Jehova stammten? Er hätte Jeremia, einen der treuen Propheten, fragen können (2. Chr. 35:23, 25). Aber davon lesen wir nichts. Dazu kommt, dass Necho nach Karkemisch unterwegs war. Er beabsichtigte also nicht, gegen Jerusalem Krieg zu führen, sondern „gegen ein anderes Haus“. Außerdem musste Gottes Name nicht verteidigt werden, denn Necho machte weder Jehova noch dessen Volk schlecht. Gegen Necho in den Krieg zu ziehen war also eine Fehlentscheidung. Können wir daraus etwas lernen? Wenn wir vor einem Problem stehen, ist es gut, den Willen Jehovas zu berücksichtigen.

      17. Wie können wir es vermeiden, einen ähnlichen Fehler zu begehen wie Josia?

      17 Bei Problemen sollten wir also überlegen, welche biblischen Grundsätze zutreffen und sie ausgeglichen anwenden. Wir denken über die Sache nach und ziehen unsere Publikationen zurate. In bestimmten Fällen wollen wir uns vielleicht auch mit den Ältesten beraten, denn es mag weitere biblische Grundsätze geben, auf die sie uns aufmerksam machen können. Zum Beispiel ist sich eine Schwester ihrer Verantwortung zu predigen bewusst (Apg. 4:20). Nehmen wir einmal an, sie möchte an einem bestimmten Tag in den Dienst gehen, aber ihr Mann, der kein Zeuge ist, möchte das nicht. Er sagt, sie hätten lange keine Zeit mehr füreinander gehabt und er würde gern etwas mit ihr unternehmen. Ihr fallen vielleicht einschlägige Bibelstellen ein, wie die Aufforderung, Gott zu gehorchen und dem Gebot, Jünger zu machen (Mat. 28:19, 20; Apg. 5:29). Sie sollte aber genauso über die Unterordnung als Frau und über Vernünftigkeit nachdenken (Eph. 5:22-24; Phil. 4:5). Ist ihr Mann grundsätzlich dagegen, dass sie predigt, oder geht es ihm nur um diesen einen Tag? Um Gottes Willen zu tun und ein gutes Gewissen zu haben, kommt es auf Ausgeglichenheit an.

      EIN UNGETEILTES HERZ BEWAHREN UND FREUDE ERLEBEN

      18. Wie kannst du aus den Berichten über die vier Könige profitieren?

      18 Wir neigen in unserer Unvollkommenheit manchmal zu denselben Fehlern wie die vier Könige. Wir könnten 1. unbewusst auf menschliche Weisheit vertrauen, 2. uns auf schlechten Umgang einlassen, 3. stolz werden oder 4. Entscheidungen treffen, ohne Gottes Willen zu berücksichtigen. Wie schön, dass Jehova das Gute in uns sieht — genau wie in den vier Königen! Und Jehova sieht auch, wie sehr wir ihn lieben und ihm mit ganzer Kraft dienen wollen. Deshalb hat er in der Bibel für warnende Beispiele gesorgt, die uns helfen, schwere Fehler zu vermeiden. Denken wir doch über diese Bibelberichte nach und seien wir Jehova dafür dankbar!

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