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Die Evangelien — Geschichte oder Mythos?Der Wachtturm 2000 | 15. Mai
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Der Historiker Will Durant schrieb in seinem Buch Cäsar und Christus: „Es wäre ein Wunder, das alle Wunder der Evangelien überträfe, wenn einige einfache Männer . . . eine so machtvolle und faszinierende Persönlichkeit, eine so erhabene Ethik und eine so begeisternde Vision von der Brüderschaft aller Menschen erfunden hätten. Auch nach zwei Jahrhunderten höherer Bibelkritik sind die Umrisse des Lebens, des Charakters und der Lehre Jesu Christi unverdunkelt geblieben, und nach wie vor bilden sie das Anziehendste, was die Geschichte des westlichen Menschen zu bieten hat.“
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Die Evangelien — Geschichte oder Mythos?Der Wachtturm 2000 | 15. Mai
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Der Historiker Durant bemühte sich, die Evangelienberichte vom rein sachlichen Standpunkt aus zu untersuchen — als historische Dokumente. Obwohl er davon sprach, daß es darin Widersprüche gebe, kam er zu dem Schluß: „Die Widersprüche beziehen sich nur auf Kleinigkeiten, nicht auf das Wesentliche; im wesentlichen befinden sich die synoptischen Evangelien in bemerkenswerter Übereinstimmung, so daß sie ein folgerichtiges Bild Jesu geben.“
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Die Evangelien — Geschichte oder Mythos?Der Wachtturm 2000 | 15. Mai
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Wie verhält es sich mit den Behauptungen der Bibelkritiker, die Evangelien würden den Kriterien für wahre Geschichte nicht entsprechen? Durant erklärte weiter: „Im Rausche ihrer Entdeckerfreude legte die Höhere Kritik so strenge Gradmesser der Echtheit an das Neue Testament an, daß, nach den gleichen Kriterien gemessen, zahlreiche Persönlichkeiten des Altertums — zum Beispiel Hammurabi, David, Sokrates — völlig ins Legendäre verwiesen werden müßten. Trotz aller Vorurteile und theologischen Voreingenommenheiten berichten die Evangelisten viele Vorkommnisse, die in gewöhnlichen Erdichtungen niemals einen Platz gefunden hätten — das Streben der Apostel nach hohen Stellen in dem Gottesreich, ihre Flucht nach der Gefangensetzung Jesu, Petri Verleugnung . . . niemand, der diese Geschehnisse liest, kann an der Realität der Gestalt, die hinter ihnen steht, zweifeln.“
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