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Die Auferstehung Jesu auf dem PrüfstandDer Wachtturm 2001 | 15. März
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Die Auferstehung Jesu auf dem Prüfstand
„Eines kann ich freiheraus sagen: Wir können zwar absolut sicher sein, daß Jesus gelebt hat ..., aber wir können nicht mit derselben Sicherheit behaupten, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat.“ Das erklärte der höchste kirchliche Würdenträger der Kirche von England, der Erzbischof von Canterbury.
DER christliche Apostel Paulus hatte keine solchen Vorbehalte. Er schrieb im 15. Kapitel seines ersten inspirierten Briefes an Mitchristen im alten Korinth: „Ich habe euch als etwas von den ersten Dingen das übermittelt, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus gemäß den Schriften für unsere Sünden starb und daß er begraben wurde, ja daß er gemäß den Schriften am dritten Tag auferweckt worden ist“ (1. Korinther 15:3, 4).
Es war gerade der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi, der seine Jünger veranlaßte, das Evangelium überall in der griechisch-römischen Welt zu predigen — „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist“ (Kolosser 1:23). Jesu Auferstehung ist tatsächlich die Grundlage des christlichen Glaubens.
Die Auferstehung Jesu stieß allerdings von Anfang an auf Zweifel und Unglauben. Für die Juden im allgemeinen war es geradezu gotteslästerlich, daß die Nachfolger Jesu behaupteten, dieser an einem Pfahl Hingerichtete sei der Messias gewesen. Und für die meisten gebildeten Griechen, die an die Unsterblichkeit der Seele glaubten, war der bloße Gedanke an eine Auferstehung widersinnig (Apostelgeschichte 17:32-34).
Neuzeitliche Zweifler
In den letzten Jahren haben einige Gelehrte, die sich als Christen bezeichnen, Bücher und Artikel veröffentlicht, in denen sie die Auferstehung Jesu als Legende abtun, und dadurch haben sie hitzige Debatten über das Thema ausgelöst. Auf der Suche nach dem „historischen Jesus“ behaupten verschiedene Gelehrte, die Evangelienberichte über das leere Grab und über Jesu Erscheinungen nach seiner Auferstehung seien reine Erfindung und erst lange nach seinem Tod ersonnen worden, um den Anspruch seiner überirdischen Autorität zu stützen.
Nehmen wir zum Beispiel die Ansichten des deutschen Gelehrten Gerd Lüdemann, Professor für Neues Testament und Autor des Buches Was mit Jesus wirklich geschah. Die Auferstehung historisch betrachtet. Seiner Auffassung nach ist Jesu Auferstehung „eine leere Formel“, die man angesichts des heutigen „naturwissenschaftlichen Weltbildes“ verwerfen müsse.
Professor Lüdemann behauptet, der auferweckte Christus, der dem Apostel Petrus erschien, sei eine Halluzination gewesen, die darauf zurückzuführen sei, daß Petrus von Kummer und Schuldgefühlen geplagt wurde, weil er Jesus verleugnet hatte. Und gemäß Lüdemann war Jesu Erscheinen vor mehr als 500 Gläubigen bei einer Gelegenheit ein Fall von „Massenekstase“ (1. Korinther 15:5, 6). Kurz gesagt, viele Gelehrte reduzieren die Bibelberichte über den auferweckten Jesus auf eine Reihe subjektiver Erfahrungen, die bei den Jüngern das religiöse Selbstvertrauen und den missionarischen Eifer wiederbelebten.
Akademische Wortklaubereien stoßen zwar allgemein nicht auf großes Interesse. Aber für eine Erörterung der Auferstehung Jesu sollte sich jeder von uns interessieren. Warum? Sollte er nämlich nicht auferweckt worden sein, würde der christliche Glaube auf einer unwahren Grundlage beruhen. Ist Jesu Auferstehung dagegen eine historische Tatsache, gründet sich der christliche Glaube auf Wahrheit. Dann sind nicht nur Christi Behauptungen wahr, sondern auch seine Verheißungen. Wenn es eine Auferstehung gibt, ist der Tod außerdem nicht der große Sieger, sondern ein Feind, der besiegt werden kann (1. Korinther 15:55).
[Bildnachweis auf Seite 3]
From the Self-Pronouncing Edition of the Holy Bible, containing the King James and the Revised versions
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„Der Herr ist wirklich auferweckt worden“!Der Wachtturm 2001 | 15. März
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„Der Herr ist wirklich auferweckt worden“!
Stellen wir uns vor, wie betrübt Jesu Jünger waren, als ihr Herr zu Tode gebracht wurde. Ihre Hoffnung schien so leblos wie der Körper, den Joseph von Arimathia ins Grab legte. Vorbei war es auch mit jeglicher Aussicht, daß Jesus die Juden vom römischen Joch befreien würde.
WÄRE das alles gewesen, hätten sich Jesu Jünger wahrscheinlich genauso zerstreut wie die Nachfolger vieler angeblicher Messiasse. Aber Jesus war am Leben! Gemäß der Bibel erschien er seinen Nachfolgern kurz nach seinem Tod bei mehreren Gelegenheiten. Daher fühlten sich einige von ihnen veranlaßt auszurufen: „Der Herr ist wirklich auferweckt worden ...!“ (Lukas 24:34).
Die Jünger mußten ihren Glauben daran, daß Jesus der Messias war, verteidigen. Dabei wiesen sie vor allem auf seine Auferstehung von den Toten als untrüglichen Beweis für seine Messianität hin. Tatsächlich „fuhren die Apostel mit großer Kraft fort, das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus auszurichten“ (Apostelgeschichte 4:33).
Hätte jemand beweisen können, daß diese Auferstehung ein Betrug war — vielleicht dadurch, daß er einen der Jünger dazu gebracht hätte, dies zuzugeben, oder indem er gezeigt hätte, daß Jesu Leichnam noch im Grab lag —, hätte der christliche Glaube von Anfang an nicht bestehen können. Aber nichts dergleichen geschah. Da Jesu Nachfolger wußten, daß Christus am Leben war, verkündigten sie überall seine Auferstehung, und eine große Menge Menschen kam zum Glauben an den auferstandenen Christus.
Warum können auch wir an die Auferstehung Jesu glauben? Woran ist deutlich zu erkennen, daß es sich dabei um ein tatsächliches Geschehen handelte?
Warum sich mit den Beweisen beschäftigen?
Alle vier Evangelien berichten über Jesu Auferstehung (Matthäus 28:1-10; Markus 16:1-8; Lukas 24:1-12; Johannes 20:1-29).a Auch in anderen Büchern der Christlichen Griechischen Schriften wird mit Gewißheit über die Auferstehung Christi von den Toten gesprochen.
Kein Wunder, daß Jesu Auferstehung von seinen Nachfolgern verkündet wurde! Wenn Gott ihn tatsächlich zum Leben auferweckte, war das die erstaunlichste Botschaft, die die Welt jemals gehört hat. Es beweist, daß Gott existiert. Außerdem bedeutet es, daß Jesus heute lebt.
Inwiefern berührt uns das? Nun, Jesus betete: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3). Ja, wir können eine lebengebende Erkenntnis über Jesus und über seinen Vater erlangen. Wenn wir diese Erkenntnis anwenden, können wir, selbst wenn wir sterben sollten, auferweckt werden, wie das auch mit Jesus geschah (Johannes 5:28, 29). Wir können die Hoffnung haben, ewig auf einer paradiesischen Erde zu leben unter Gottes himmlischem Königreich in den Händen seines verherrlichten Sohnes, Jesus Christus, des Königs der Könige (Jesaja 9:6, 7; Lukas 23:43; Offenbarung 17:14).
Es ist somit eine ganz entscheidende Frage, ob Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist. Es wirkt sich nicht nur auf unser heutiges Leben, sondern auch auf unsere Zukunft aus. Wir sind deshalb eingeladen, uns mit vier Beweisführungen auseinanderzusetzen, die zeigen, daß Jesus starb und auferweckt wurde.
Jesus starb tatsächlich am Pfahl
Einige Skeptiker behaupten, Jesus sei zwar an den Pfahl gebracht worden, dort aber nicht gestorben. Sie behaupten, er sei nur scheinbar tot gewesen und sei durch die Kühle des Grabes wieder zu sich gekommen. Dagegen belegt jedoch jede verfügbare Quelle, daß der leblose Körper Jesu in das Grab gelegt wurde.
Da Jesus öffentlich hingerichtet wurde, gab es Zeugen dafür, daß er am Pfahl tatsächlich starb. Sein Tod wurde von dem Zenturio bestätigt, der für die Urteilsvollstreckung verantwortlich war. Dieser Offizier war ein sachkundiger Mann, zu dessen Aufgaben es unter anderem gehörte, festzustellen, ob der Tod eingetreten war. Außerdem ließ sich der römische Statthalter Pontius Pilatus erst bestätigen, daß Jesus gestorben war, bevor er dessen Körper Joseph von Arimathia zur Bestattung freigab (Markus 15:39-46).
Das Grab wurde leer vorgefunden
Das leere Grab war für die Jünger der erste Beweis für Jesu Auferstehung, und dieser Beweis bleibt unbestritten. Jesus wurde in einem neuen Grab bestattet, das bis dahin unbenutzt war. Es lag in der Nähe der Hinrichtungsstätte, und man hätte es damals ganz leicht ausfindig machen können (Johannes 19:41, 42). Alle Evangelienberichte stimmen darin überein, daß der Leichnam Jesu verschwunden war, als seine Freunde am Morgen des zweiten Tages nach seinem Tod zum Grab kamen (Matthäus 28:1-7; Markus 16:1-7; Lukas 24:1-3; Johannes 20:1-10).
Das leere Grab versetzte Jesu Feinde genauso in Erstaunen wie seine Freunde. Seine Feinde hatten lange darauf hingearbeitet, ihn tot und begraben zu sehen. Nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten, bemühten sie sich darum, daß eine Wache aufgestellt und das Grab versiegelt wurde. Trotzdem war es am Morgen des ersten Tages der Woche leer.
Hatten Jesu Freunde seinen Leichnam aus dem Grab entfernt? Wohl kaum, da die Evangelien zeigen, daß sie nach seiner Hinrichtung höchst verzweifelt waren. Außerdem hätten seine Jünger kaum Verfolgung und Tod für etwas erduldet, wovon sie wußten, daß es Betrug war.
Wie kam es, daß das Grab leer war? Jesu Feinde wären wahrscheinlich die letzten gewesen, die den Leichnam weggenommen hätten. Selbst wenn sie es getan hätten, hätten sie ihn später sicherlich präsentiert, um die Behauptung der Jünger, Jesus sei auferweckt worden und sei am Leben, zu widerlegen. Aber nichts dergleichen ist jemals geschehen, denn niemand anders als Gott hatte eingegriffen.
Wochen später brachten Jesu Feinde keine überwältigenden Gegenbeweise vor, als Petrus bezeugte: „Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener, einen Mann, den Gott euch, wie ihr selbst wißt, durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, öffentlich zeigte, diesen Mann habt ihr als einen nach dem festgesetzten Beschluß und Vorherwissen Gottes Überlieferten durch die Hand Gesetzloser an einen Pfahl geheftet und umgebracht. Gott aber hat ihn zur Auferstehung gebracht, indem er die Wehen des Todes löste, denn es war unmöglich, daß er von ihm festgehalten wurde. David sagt nämlich mit Bezug auf ihn: ‚Ich hatte Jehova beständig vor meinen Augen ... Und auch mein Fleisch wird in Hoffnung wohnen; denn du wirst meine Seele im Hades nicht verlassen, noch wirst du zugeben, daß dein Loyalgesinnter die Verwesung sehe‘ “ (Apostelgeschichte 2:22-27).
Viele sahen den auferweckten Jesus
Im Bibelbuch Apostelgeschichte erklärt der Evangelist Lukas: „[Den Aposteln] zeigte er [Jesus] sich auch, nachdem er gelitten hatte, durch viele sichere Beweise als lebend, indem er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde und von den Dingen über das Königreich Gottes redete“ (Apostelgeschichte 1:2, 3). Einige Jünger sahen den auferweckten Jesus bei verschiedenen Gelegenheiten — in einem Garten, auf der Straße, während eines Mahls oder am Meer von Tiberias (Matthäus 28:8-10; Lukas 24:13-43; Johannes 21:1-23).
Kritiker stellen die Glaubwürdigkeit dieser Erscheinungen in Frage. Sie behaupten, die Schreiber hätten sich die Berichte ausgedacht, oder sie weisen auf scheinbare Widersprüche darin hin. Geringfügige Abweichungen in den Evangelienberichten beweisen aber eigentlich nur, daß es keine Absprache gab. Unsere Erkenntnis über Jesus wird erweitert, wenn ein Schreiber Einzelheiten anführt, die andere Berichte über bestimmte Begebenheiten im irdischen Leben Christi ergänzen.
Waren Jesu Erscheinungen nach seiner Auferstehung Halluzinationen? Alle diesbezüglichen Argumente sind nicht plausibel, da er von so vielen Menschen gesehen wurde. Darunter waren Fischer, Frauen, ein Beamter und sogar der zweifelnde Apostel Thomas, der erst überzeugt war, als er den unwiderlegbaren Beweis dafür sah, daß Jesus von den Toten auferweckt worden war (Johannes 20:24-29). Bei mehreren Gelegenheiten erkannten die Jünger ihren auferweckten Herrn Jesus zunächst gar nicht. Einmal sahen ihn über 500 Personen, von denen die meisten noch am Leben waren, als der Apostel Paulus diese Begebenheit in seiner Verteidigung der Auferstehung als Beweis anführte (1. Korinther 15:6).
Der lebende Jesus hat einen Einfluß auf Menschen
Die Auferstehung Jesu ist keinesfalls nur ein Objekt der Neugierde oder der Diskussion. Die Tatsache, daß er am Leben ist, hat sich auf Menschen überall positiv ausgewirkt. Seit dem ersten Jahrhundert haben sich zahllose Personen, die dem christlichen Glauben einmal gleichgültig oder sogar gegnerisch gegenüberstanden, schließlich völlig davon überzeugt, daß es sich um die wahre Religion handelt. Was hat sie verändert? Ein Studium der Bibel hat ihnen Beweise dafür geliefert, daß Jesus von Gott zum Leben als herrliches Geistgeschöpf im Himmel auferweckt wurde (Philipper 2:8-11). Sie haben Glauben an Jesus Christus und an sein Loskaufsopfer, das von Jehova Gott beschaffte Mittel zur Rettung, ausgeübt (Römer 5:8). Die Betreffenden haben wirklich Freude daran gefunden, Gottes Willen zu tun und im Einklang mit Jesu Lehren zu leben.
Überlegen wir einmal, was es bedeutete, im ersten Jahrhundert ein Christ zu sein. Es brachte keinen Gewinn an Ansehen, Macht oder Reichtum mit sich. Ganz im Gegenteil, viele der ersten Christen nahmen um ihres Glaubens willen ‘mit Freuden den Raub ihrer Habe’ hin (Hebräer 10:34). Der christliche Glaube erforderte, viele Opfer und Verfolgung auf sich zu nehmen, ein Leben zu führen, das in vielen Fällen mit dem Märtyrertod endete.
Einige hatten, bevor sie Christi Nachfolger wurden, gute Aussichten, was Ansehen und Reichtum betraf. Saulus von Tarsus studierte bei dem berühmten Gesetzeslehrer Gamaliel und begann, sich bei den Juden einen Namen zu machen (Apostelgeschichte 9:1, 2; 22:3; Galater 1:14). Doch Saulus wurde der Apostel Paulus. Er und viele andere kehrten dem Ansehen und der Macht, die die damalige Welt bot, den Rücken. Warum? Um eine Botschaft wahrer Hoffnung zu verbreiten, die sich auf Gottes Verheißungen stützte sowie auf die Tatsache, daß Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde (Kolosser 1:28). Sie waren bereit, für etwas zu leiden, wovon sie wußten, daß es auf Wahrheit beruhte.
Dasselbe trifft heute auf Millionen von Menschen zu. Man findet sie in den Versammlungen der Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde. Jehovas Zeugen laden herzlich zu der jährlichen Feier zum Gedenken an den Tod Christi ein, die am Sonntag, den 8. April 2001, nach Sonnenuntergang stattfinden wird. Sie freuen sich über jeden, der diesem Anlaß sowie all ihren Zusammenkünften für das Bibelstudium in ihren Königreichssälen beiwohnt.
Warum nicht mehr erfahren, nicht nur über den Tod und die Auferstehung Jesu, sondern auch über sein Leben und seine Lehren? Jesus lädt uns ein, zu ihm zu kommen (Matthäus 11:28-30). Handeln wir jetzt, um eine genaue Erkenntnis über Jehova Gott und Jesus Christus zu erlangen. Das zu tun kann ewiges Leben unter Gottes Königreich in den Händen seines geliebten Sohnes bedeuten.
[Fußnote]
a Was Beweise für die Glaubwürdigkeit der Evangelienberichte betrifft, siehe „Die Evangelien — Geschichte oder Mythos?“ im Wachtturm vom 15. Mai 2000.
[Bilder auf Seite 7]
Millionen Menschen finden als Nachfolger Jesu Christi wahre Freude
[Bildnachweis auf Seite 6]
From the Self-Pronouncing Edition of the Holy Bible, containing the King James and the Revised versions
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