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Was sagt die Bibel zum Thema Homosexualität?Erwachet! 2016 | Nr. 4
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Was ist mit Menschen, die vielleicht schon von Geburt an homosexuelle Neigungen haben? Wäre es nicht grausam, ihnen zu sagen, sie dürften diese nicht ausleben?
Die Bibel sagt zwar nichts zur biologischen Seite der Homosexualität, doch sie räumt ein, dass manche Neigungen tief verwurzelt sein können. Gleichzeitig fordert sie aber dazu auf, bestimmte Verhaltensweisen zu unterlassen, wenn man Gott gefallen möchte — auch homosexuelle Handlungen (2. Korinther 10:4, 5).
Manche finden diesen Standpunkt grausam. Allerdings gehen sie davon aus, jeder müsse sein Verlangen ausleben. Sie meinen, gerade sexuelle Neigungen und Triebe seien so wichtig, dass sie nicht unterdrückt werden sollten — möglicherweise nicht einmal unterdrückt werden könnten. Doch die Bibel traut Menschen genau das zu. Im Gegensatz zu Tieren können sie sich bewusst dafür entscheiden, ihre Triebe nicht auszuleben (Kolosser 3:5).[5]
Dazu ein Vergleich: Fachleute sagen, bestimmte Charakterzüge, wie Aggressivität, könnten biologische Ursachen haben. Die Bibel geht nicht ausdrücklich darauf ein, aber sie sagt, manche seien „dem Zorn ergeben“ oder würden „zur Wut neigen“ (Sprüche 22:24; 29:22). Doch es heißt auch: „Legt sie wirklich alle von euch ab: Zorn, Wut, Schlechtigkeit“ (Psalm 37:8; Epheser 4:31; Kolosser 3:8).
Wenige würden das für einen schlechten Rat halten oder behaupten, das wäre grausam für die, die zu aggressivem Verhalten neigen. Selbst Fachleute, die glauben, Aggressivität sei genetisch bedingt, wollen Menschen dabei helfen, diese Neigung zu kontrollieren.
Jehovas Zeugen vertreten einen ähnlichen Standpunkt zu jedem Verhalten, das den Prinzipien der Bibel widerspricht. Dazu gehören neben Homosexualität auch heterosexuelle Beziehungen zwischen unverheirateten Partnern. Die Aussage der Bibel ist klar: „Jeder von euch muss lernen, Herr über seine Triebe zu sein, denn euer Leben gehört Gott . . . Lasst euch nicht von Begierden und Leidenschaften beherrschen“ (1. Thessalonicher 4:4, 5, NGÜ).
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Was sagt die Bibel zum Thema Homosexualität?Erwachet! 2016 | Nr. 4
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Bedeutet das, dass Personen, die damals ihr homosexuelles Verhalten aufgaben, nie wieder homosexuelle Wünsche hatten? Wohl kaum, denn in der Bibel heißt es auch: „Der Geist Gottes soll euer Leben bestimmen, dann werdet ihr den eigenen Begierden widerstehen können“ (Galater 5:16, NeÜ bibel.heute).
Die Bibel sagt also nicht, ein Christ würde nie ein falsches Verlangen verspüren. Sie sagt vielmehr, man würde dem widerstehen können. Christen hängen verkehrten Wünschen also nicht so lange nach, bis sie diese nicht mehr kontrollieren können (Jakobus 1:14, 15).[6]
Die Bibel unterscheidet zwischen Neigungen und Handlungen (Römer 7:16-25). Wer zu homosexuellen Wünschen neigt, kann entscheiden, ob er dem in Gedanken nachgeht oder nicht — genauso wie bei Wut, Ehebruch, Gier und anderen verkehrten Wünschen (1. Korinther 9:27; 2. Petrus 2:14, 15).
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