-
Plötzliche Verwüstung! Wie sind sie damit fertig geworden?Erwachet! 1990 | 22. Februar
-
-
Plötzliche Verwüstung! Wie sind sie damit fertig geworden?
DIE Nacht vom Samstag, dem 16. September 1989, als der Hurrikan Hugo über Guadeloupe hinwegfegte, schien endlos zu sein. Man nannte sie „NACHT DER ALPTRÄUME“. Danach wurde Montserrat von dem mit 230 km/h dahinrasenden Orkan verwüstet. Mehr als 20 Menschen starben auf diesen beiden Karibischen Inseln.
Hugo setzte seinen Angriff fort, indem er St. Kitts und Nevis (Leeward-Inseln) übel zurichtete. In der nächsten Nacht verwüstete er die amerikanischen Jungferninseln St. Croix und St. Thomas. Es war fast unglaublich, welche Zerstörungen Hugo auf St. Croix angerichtet hatte. Er zog weiter, und am Montag gegen Mittag machte er den Nordosten von Puerto Rico dem Erdboden gleich; die kleinen vorgelagerten Inseln Vieques und Culebra verwüstete er besonders schwer.
Hugo sammelte sich über dem Wasser und gewann an Kraft für einen weiteren nächtlichen Angriff. Am Donnerstag brach der große Sturm kurz vor Mitternacht mit 220 km/h bei Südkarolina über die Küste der Vereinigten Staaten herein. Er schlug eine über 160 km breite Schneise der Verwüstung von der Gegend südlich von Charleston bis über Myrtle Beach hinaus. Seine Zerstörungskraft reichte über 320 km weit ins Land, wobei er bis hin nach Charlotte in Nordkarolina Hochspannungsmasten und riesige Eichen umknickte.
Hunderttausende waren aus dem Küstenbereich geflohen und überlebten daher, als der Wind und 5 Meter hohe Wellen viele Häuser wegspülten und Hunderte weitere zerstörten. Buchstäblich Zehntausende von Wohnhäusern und anderen Gebäuden wurden beschädigt.
Man muß die Verwüstung gesehen haben, um den Berichten zu glauben. Bis zu sechs Boote waren wie Spielzeug übereinandergestapelt, auf den Straßen war angeschwemmter Sand bis zu 1 Meter hoch; riesige Bäume lagen auf Häusern, in den Dächern klafften Löcher, wie von Riesenhand geschlagen. „Mein Sohn züchtet Hähne und verkauft sie“, erzählte eine Frau. „Er pflockte sie alle an, damit sie nicht weggeblasen würden, und die meisten blieben ihm so erhalten. Aber sie hatten keine einzige Feder mehr.“
Weil die Warnungen allgemein beachtet wurden, kamen während des Sturms in den Vereinigten Staaten nur 26 Menschen ums Leben; in der Karibik war die Zahl etwas höher. Dagegen waren die wirtschaftlichen Verluste gigantisch und gingen in die Milliarden. Nach dem Sturm erließ die US-Regierung ein Gesetz, wonach 1,1 Milliarden Dollar als Soforthilfe für die Opfer des Hurrikans Hugo bereitgestellt wurden — die höchste je bewilligte Summe zur Katastrophenhilfe.
-
-
Plötzliche Verwüstung! Wie sind sie damit fertig geworden?Erwachet! 1990 | 22. Februar
-
-
Erinnerung an die Grundbedürfnisse
Einige Tage nachdem Hugo gewütet hatte, befand sich ein Mann in seinem Garten in einem Wohngebiet in Charleston, als ein Katastrophenhelfer vorbeifuhr und ihn fragte: „Haben Sie ein Glas Wasser?“ Einen Moment hatte der Helfer vergessen, daß die Leute nicht einmal Trinkwasser hatten!
-
-
Plötzliche Verwüstung! Wie sind sie damit fertig geworden?Erwachet! 1990 | 22. Februar
-
-
[Karte]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
USA
Charleston
Atlantischer Ozean
Puerto Rico
Guadeloupe
[Bilder auf Seite 16, 17]
Rechts: Zerstörungen an der Küste von Südkarolina durch den Hurrikan Hugo
[Bildnachweis]
Maxie Roberts; mit frdl. Gen. von THE STATE
Mitte: Aufeinandergeschobene Autos vor einer Schule
[Bildnachweis]
Maxie Roberts; mit frdl. Gen. von THE STATE
-