-
Den Kindern helfen, am Leben zu bleibenErwachet! 1988 | 22. September
-
-
Den Kindern helfen, am Leben zu bleiben
Von unserem Korrespondenten in Nigeria
VERSCHMUTZTES Wasser, Mangel an Nahrungsmitteln, weitverbreitete Krankheiten und Infektionen — das ist in Entwicklungsländern an der Tagesordnung. Doch Dr. Chizu Okudo, ein nigerianischer Kinderarzt, erklärte gegenüber Erwachet!: „Unwissenheit und Vernachlässigung [der Hygiene] von seiten der Eltern fördern krankheitsbegünstigende Zustände.“
-
-
Den Kindern helfen, am Leben zu bleibenErwachet! 1988 | 22. September
-
-
Das Buch Africa in Crisis schreibt: „Die hohe Kindersterblichkeit bestärkt afrikanische Eltern in dem Wunsch, eine große Familie zu haben.“ In manchen afrikanischen Ländern stirbt fast ein Fünftel aller Kinder im ersten Lebensjahr. Tragischerweise führt der Kinderreichtum jedoch oft zu einem Teufelskreis: Die Wohnräume sind überfüllt und unhygienisch, und die sanitären Einrichtungen sind unzureichend — Verhältnisse, die entscheidend zum Kindersterben beitragen.
Ärzte sagen außerdem, eine Frau brauche Zeit, um sich von der Schwangerschaft und der Geburt zu erholen, ehe sie erneut schwanger werde. Sonst könne ihre Fähigkeit, gesunde Kinder zu bekommen, ernstlich beeinträchtigt werden.
-
-
Den Kindern helfen, am Leben zu bleibenErwachet! 1988 | 22. September
-
-
Da immer mehr Frauen berufstätig sind, nimmt das Stillen in vielen Entwicklungsländern jedoch ab. Afrikanische Babys werden oft mit Trockenmilchpräparaten gefüttert. Solche Präparate sind nahrhaft, wenn sie unter hygienischen Bedingungen richtig zubereitet werden. „In den armen Gegenden der Welt“, berichtete das Magazin Time, „ist dies aber manchmal unmöglich. Mütter rühren vielleicht unwissentlich Trockenmilch mit verunreinigtem Wasser an oder verdünnen sie zu sehr, um Geld zu sparen.“ Die Folgen können tödlich sein.
Queen aus Nigeria, eine Mutter von sieben Kindern, erzählt, daß ihre Kinder von den Krankenschwestern gleich an Flaschennahrung gewöhnt wurden. Sie fuhr zu Hause mit der Flaschennahrung fort. Doch sechs ihrer Kinder litten wiederholt schlimm an Durchfall, und eines wäre fast gestorben. Ihr Mann sagt: „Wir merkten, daß sich unser sechstes Kind durch das Füttern mit der Flasche eine Infektion zugezogen hatte. So hörten wir damit auf, und es erholte sich. Nun stillt Queen unser siebtes Kind in den ersten Monaten.“
-
-
Den Kindern helfen, am Leben zu bleibenErwachet! 1988 | 22. September
-
-
Wichtig ist außerdem, wie Nahrung verarbeitet und gelagert wird. Es mag naheliegen, verderbliche Lebensmittel, die mehrere Tage ungekühlt gestanden haben, zu verzehren — aber man sollte sie KEINESFALLS VERWENDEN. „Verdorbene Nahrung ist gefährlich und kann zu wiederholten Durchfallerkrankungen und anderen Infektionskrankheiten führen.“ Daher ist folgendes zu beachten: 1. Wasche dir die Hände, bevor du Nahrung berührst oder zubereitest. 2. Serviere Gerichte gleich nach dem Kochen, und laß sie nicht längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen. 3. Achte darauf, daß stets alles sauber und ordentlich ist — deine Kleidung, du selbst, deine Küche und dein Geschirr (World Health).
Verschmutztes Wasser wimmelt von Keimen und Parasiten. Filtere Wasser deshalb vor Gebrauch, oder koche es ab. Spüle Eßgeschirr mit kochendem Wasser nach, und wasche dir die Hände, ehe du Lebensmittel verarbeitest.
Wahrscheinlich besteht die einfachste Gesundheitsvorsorge darin, bei der Reinlichkeit einen hohen Maßstab anzulegen. In Entwicklungsländern kann dies jedoch eine echte Herausforderung sein.
-