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Die christliche Ansicht über BildnisseDer Wachtturm 1988 | 1. August
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„IHR [habt] euch von den Götzen zu Gott bekehrt ..., um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“, schrieb der Apostel Paulus an die Christen in Thessalonich (1. Thessalonicher 1:9a). Ja, viele der ersten Christen hatten früher heidnische Götzen verehrt (1. Korinther 6:9-11). Als sie Christen geworden waren, hatten sie aber mit jeglichen götzendienerischen Handlungen gebrochen.
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Die christliche Ansicht über BildnisseDer Wachtturm 1988 | 1. August
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Was sagt die Bibel?
Die Aussagen der Bibel decken sich keineswegs mit den Theorien der Theologen. Gott gab dem alten Israel deutlich zu verstehen, daß Götzendienst strengstens verboten war (2. Mose 20:4, 5; 5. Mose 4:15-19). Zwar wurden einige Darstellungen, wie beispielsweise die Kupferschlange, die Moses machte, gestattet. Es war jedoch ausdrücklich untersagt, sich in einem Akt der Anbetung vor solchen Gegenständen zu verneigen (4. Mose 21:9; 2. Könige 18:1, 4).
Die Israeliten mißachteten allerdings mehr als einmal das Verbot des Götzendienstes. So machten sie zum Beispiel am Sinai ein goldenes Kalb, um es anzubeten. Welche Gotteslästerung, ‘Gottes Herrlichkeit mit der Darstellung eines Stieres, eines Pflanzenfressers, zu vertauschen’! (Psalm 106:20, NW). Aber wie einige religiöse Eiferer heute behaupteten auch sie, nicht den Stier, sondern Gott anzubeten. „Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben“ (2. Mose 32:1-5). Diese „relative“ Anbetung — ein offenkundiger Rückgriff auf die ägyptische Religion — wurde von Jehova aber keineswegs geduldet (Apostelgeschichte 7:39-41). Hier lag eine eindeutige Verletzung des Bundes vor, den sie am Sinai eingegangen waren, und dies brachte Israel in die Gefahr, vernichtet zu werden (2. Mose 32:9, 10, 30-35; 5. Mose 4:23).
Doch warum nimmt Jehova Gott eine so unnachgiebige Haltung gegenüber Bildern ein? Zum einen sind Bilder machtlos, sie sind nichts (5. Mose 32:21a; Psalm 31:6). Jeremia verglich sie mit Vogelscheuchen, in denen kein Atem ist (Jeremia 10:5, 14). In gleicher Weise verspottete Jesaja diejenigen, die einen Teil eines Baumes dazu verwendeten, Feuer zum Kochen zu machen, und aus dem anderen Teil einen Gott herstellten. Der Prophet sagte von solchen Götzenanbetern: „Unwissend sind sie und ohne Verstand; denn ihre Augen sind verklebt, sie sehen nichts mehr, und ihr Herz wird nicht klug“ (Jesaja 44:13-18).
Zum anderen birgt die Bilderanbetung auch die große Gefahr in sich, durch das Bildnis Verbindung mit dämonischen Mächten aufzunehmen. Der Psalmist sagte über die Israeliten: „Sie dienten ihren Götzen; die wurden ihnen zur Falle. Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar als Opfer für die Dämonen“ (Psalm 106:35-37; vergleiche 3. Mose 17:7 und 5. Mose 32:17). Ihre Handlungsweise bereitete den Weg für andere abergläubische, spiritistische Praktiken. Ein Beispiel dafür ist König Manasse, der den Götzendienst in Israel wiederbelebte. „In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels“, und er „trieb Zauberei und Wahrsagerei“ (2. Könige 21:1-6).
Die Christlichen Griechischen Schriften warnen ebenfalls vor diesen Gefahren. In dem Werk The New Bible Dictionary heißt es: „Die Fehde im Alten Testament gegen den Götzendienst ... läßt dieselben zwei Wahrheiten erkennen, die Paulus später bestätigen mußte: daß ein Götze nichts ist, aber daß es dennoch eine dämonische geistige Kraft gibt, mit der man rechnen muß, weshalb der Götze eine konkrete geistige Gefahr darstellt.“ Paulus schrieb: „Wir [wissen], daß es keine Götzen gibt in der Welt und keinen Gott außer dem einen.“ Er sprach dann jedoch auch folgende Warnung aus: „Was man dort opfert, opfert man nicht Gott, sondern den Dämonen. Ich will jedoch nicht, daß ihr euch mit Dämonen einlaßt“ (1. Korinther 8:4; 10:19, 20).
Ja, böse Geistermächte sind darauf aus, Einzelpersonen in ihre Gewalt zu bekommen. Paulus schrieb: „Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs“ (Epheser 6:12). Die Bilderverehrung irgendwelcher Art stumpft jemandes geistiges Wahrnehmungsvermögen ab, ermuntert zum Aberglauben und erleichtert die Beeinflussung durch die unsichtbaren Herrscher dieser finsteren, bösen Welt.
„In der Wahrheit“ anbeten
Viele aufrichtige Menschen verwenden Bilder, da sie ein engeres Verhältnis zu dem Hörer des Gebets entwickeln möchten. Es ist natürlich wünschenswert, Gott näherzukommen. Ist es uns jedoch freigestellt, auf welche Weise wir uns an ihn wenden? Bestimmt sollten wir uns Gott so nahen, wie es ihm gefällt, und nicht, wie wir es für richtig halten. Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14:6). Das schließt die Verwendung von Götzenbildern aus. Jesus lehrte außerdem: „Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:23, 24).
Kann ein Geist durch ein materielles Bild dargestellt werden? Nein. Selbst das beeindruckendste Bild reicht nicht im entferntesten an die Herrlichkeit Gottes heran. Eine solche Darstellung Gottes kann niemals der Wahrheit entsprechen. (Vergleiche Römer 1:22, 23.) Könnte man aber „in der Wahrheit“ anbeten, wenn man sich Gott durch ein Bild nahen würde, das nicht der Wahrheit entspricht?
Jehovas Zeugen haben schon Tausenden von Menschen geholfen, götzendienerische Praktiken abzulegen und den Vater so anzubeten, wie er es wünscht. Nachdem man ihnen anhand der Bibel gezeigt hatte, wie Gott über Bilder denkt, fühlten sie sich veranlaßt, Bilder aus ihrer Wohnung zu entfernen und sie nicht mehr in der Anbetung zu verwenden. (Vergleiche 5. Mose 7:25.) Das ist den Betreffenden nicht immer leichtgefallen. Aber sie wurden von dem aufrichtigen Wunsch angetrieben, sich eng an Gottes Wort, die Bibel, zu halten, die treue Christen ermahnt: „Meine Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ (1. Johannes 5:21).
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