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  • Erfreue das Herz Jehovas, indem du die Lauterkeit bewahrst
    Der Wachtturm 1986 | 1. Februar
    • Erfreue das Herz Jehovas, indem du die Lauterkeit bewahrst

      „Wenn wir leben und auch wenn wir sterben, gehören wir Jehova“ (RÖMER 14:8).

      1, 2. (a) Warum sind Jehovas Zeugen entschlossen, ihre Lauterkeit gegenüber Gott zu bewahren? (b) Welche Fragen erheben sich?

      WIE treffend doch diese Worte des Apostels Paulus die Empfindungen derer zum Ausdruck bringen, die als einzige in unserem 20. Jahrhundert wirklich die Lauterkeit bewahren! Wie sehr werden wir uns freuen, wenn wir erleben dürfen, daß das gegenwärtige böse System der Dinge vor unseren Augen zugrunde gehen wird! Vielleicht müssen wir aber vorher im Dienst Gottes sterben. Wie dem auch sei, wir sind auf alle Fälle entschlossen, loyale Zeugen Jehovas, unseres Gottes, zu sein. Wir werden unsere Lauterkeit ihm gegenüber bewahren. Warum? Weil wir, ob wir leben oder sterben, in Wirklichkeit Jehova gehören.

      2 Aber was ist Lauterkeit? Welche Erfordernisse sind für uns damit verbunden? Legt Gott wirklich Wert darauf, daß wir unsere Lauterkeit bewahren?

      Lauterkeit und die Erfordernisse

      3. Was bedeutet es gemäß der Bibel, die Lauterkeit zu bewahren?

      3 Gemäß Gottes Wort bedeutet Lauterkeit Fehlerlosigkeit und Vollständigkeit in sittlicher Hinsicht, Untadeligkeit und Makellosigkeit. Unter Lauterkeit ist eine unerschütterliche Hingabe an die Gerechtigkeit zu verstehen. Tatsächlich erfordert Lauterkeit unerschütterliche Ergebenheit gegenüber einer Person — gegenüber Jehova Gott. Ja, die Lauterkeit zu bewahren bedeutet, den Willen Jehovas, des Souveräns, fortwährend zu tun.

      4. Wer gab als erster seine Lauterkeit auf, und wozu verleitete er das erste Menschenpaar?

      4 Der erste, der seine Lauterkeit aufgab, war das Geistgeschöpf, das das erste Menschenpaar zu einer rebellischen Handlungsweise gegenüber dem Schöpfer verleitete. Adam und Eva hatten die Gelegenheit, ihre Lauterkeit gegenüber Jehova dadurch zu beweisen, daß sie die Einschränkung respektierten, die den Baum der Erkenntnis betraf. Aber als der große Gegner Druck auf sie ausübte und an die Selbstsucht appellierte, ließen sie sich zum Ungehorsam verführen. Ihr Herz erwies sich nicht als ‘untadelig in den Bestimmungen Jehovas’, und sie bewahrten nicht die Lauterkeit ihm gegenüber (Psalm 119:1, 80).

      5. Welche Streitfrage entstand durch Satans Rebellion, und inwiefern wird das durch die Erlebnisse des rechtschaffenen Hiob bewiesen?

      5 Durch Satans Rebellion entstand die Streitfrage um die Rechtmäßigkeit der Souveränität Gottes über alle seine Geschöpfe, um sein Recht, völligen Gehorsam von ihnen zu verlangen. Dadurch wurde die Frage der Lauterkeit des Menschen gegenüber dem Willen Gottes, des Souveräns, zu einem wichtigen Teil der Streitfrage, die sich um die universelle Souveränität Gottes dreht. Der Beweis dafür ist Hiob, ein untadeliger, rechtschaffener und gottesfürchtiger Diener Jehovas (Hiob 1:1). Hiob wich nicht vom Wege Gottes ab. Er hütete sich vor Unsittlichkeit. Niemals fällte er ein ungerechtes Urteil, noch war er geizig gegenüber Witwen und Waisen oder gegenüber Armen. Statt materiellen Reichtum zu seiner Zuflucht zu machen, vertraute Hiob vorbehaltlos auf den Höchsten (Hiob 31:7-40). Dennoch behauptete der Teufel, Hiob diene Gott aus selbstsüchtigen Gründen. Und obwohl Jehova Satan erlaubte, Hiob all seine Besitztümer und sogar seine Kinder wegzunehmen, gelang es dem Erzbetrüger nicht, die Lauterkeit dieses rechtschaffenen Mannes zu brechen. Selbst eine schmerzhafte Krankheit und verächtliche Kritik von seiten falscher Tröster waren vergeblich, denn Hiob erwies sich als ein Bewahrer der Lauterkeit (Hiob 1:6 bis 2:13; 27:5, 6; 31:6; 42:8, 9).

      6. Was wird von denen verlangt, die ‘Jehova gehören’?

      6 Menschen haben also das unschätzbare Vorrecht, zur Heiligung des Namens Gottes beizutragen. Wie? Indem sie die Lauterkeit bewahren und somit zeigen, daß sie die universelle Souveränität Jehovas loyal unterstützen. Was wird daher von uns, die wir ‘Jehova gehören’, verlangt? Wir müssen ihm mit völliger Ergebenheit dienen und dürfen nie vergessen, daß er ein Gott ist, der „ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mose 20:5).

      Wir können das Herz Jehovas erfreuen

      7, 8. (a) Wie können wir als unvollkommene Menschen unsere Lauterkeit gegenüber Gott bewahren? (b) Inwiefern trifft Sprüche 27:11 auf uns zu, wenn wir die Lauterkeit bewahren?

      7 Da wir alle unvollkommen sind, können wir den gerechten Maßstäben Gottes natürlich nicht vollkommen entsprechen. Daher kann das Bewahren der Lauterkeit in unserem Fall nicht Vollkommenheit im Reden und Handeln bedeuten. Vielmehr ist darunter Ganzherzigkeit oder völlige Herzenshingabe zu verstehen. David beging zwar schwere Sünden, doch es wird von ihm gesagt, daß er „mit unversehrter Herzenslauterkeit“ wandelte (1. Könige 9:4). Er nahm Zurechtweisungen an, änderte seine Handlungsweise und bewies dadurch, daß sein Herz von aufrichtiger Liebe zu Jehova erfüllt war (Psalm 26:1-12). Auch wir können eine solche Liebe offenbaren, wenn wir ‘gemäß der unversehrten Lauterkeit unseres Herzens’ wandeln (Psalm 78:72).

      8 Es ist uns möglich, die Lauterkeit zu bewahren, da wir fest an Jehova Gott glauben, ihm unerschütterlich vertrauen und uns auf seine Macht, uns zu retten, verlassen (Psalm 25:21; 41:12). Die Lauterkeit zu bewahren ist nicht leicht, denn Satan, der Teufel — sowohl Jehovas als auch unser größter Feind —, verblendet den Sinn der Ungläubigen und ‘führt die ganze bewohnte Erde irre’ (Offenbarung 12:9; 2. Korinther 4:4). Wir können aber wie Hiob die Lauterkeit bewahren. Trotz unserer Unvollkommenheit können wir so das Herz unseres liebevollen Gottes erfreuen. In Sprüche 27:11 lesen wir: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann.“ Glücklicherweise können wir Jehova loyal dienen und so dazu beitragen, daß er seinem spottenden Gegner eine klare Antwort geben kann. Daher legt Gott wirklich Wert darauf, daß wir die Lauterkeit bewahren. Wenn wir das tun, können wir sein Herz erfreuen. Welche Freude das auch uns bereitet!

      Eine lange Reihe von Bewahrern der Lauterkeit

      9. Wer gehörte beispielsweise zu der großen „Wolke von Zeugen“, die die Lauterkeit bewahrten, und welche Prüfungen der Lauterkeit erduldeten sie?

      9 Tatsächlich sind die heutigen Zeugen Jehovas Glieder einer langen Reihe von Bewahrern der Lauterkeit. Sie geht bis auf den treuen Abel zurück, und zu ihr gehören außer Abel Männer und Frauen wie Henoch, Noah, Abraham, Sara, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Rahab, Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David und Samuel. Bei den Bewahrern der Lauterkeit, die „der Macht des Feuers Einhalt taten“, handelte es sich wahrscheinlich um Schadrach, Meschach und Abednego, die sich weigerten, das Standbild, das der babylonische König Nebukadnezar aufgestellt hatte, anzubeten, und daher in einen überhitzten Feuerofen geworfen wurden. Andere vorchristliche Zeugen Jehovas wurden ‘verspottet, geschlagen, ins Gefängnis geworfen, gesteinigt, auf die Probe gestellt, zersägt, mit dem Schwert hingeschlachtet, sie gingen in Schaffellen, in Ziegenhäuten umher, während sie Drangsal und Mißhandlung erlitten’. Sicherlich stimmen wir Paulus zu, der erklärte: „Die Welt war ihrer nicht würdig.“ Wie begeistert wir doch sind, von einer so großen „Wolke von Zeugen“, die die Lauterkeit bewahrten, umgeben zu sein! (Hebräer 11:1 bis 12:1; siehe auch Daniel, Kapitel 3).

      10. Wie erfreute der Apostel Paulus das Herz Jehovas?

      10 Mit Mut und Kraft von Gott erduldete der Apostel Paulus vieles — Gefängnis, Schläge, Schiffbruch, Gefahren, schlaflose Nächte, Hunger, Durst, Kälte und Nacktheit —, auch war er „oft dem Tode nahe“ (2. Korinther 11:23-27). Er machte diese Härten um seines Dienstes willen durch, und durch all das erfreute er als tapferer Bewahrer der Lauterkeit das Herz Jehovas. Das ist auch uns möglich.

      11. Welches Beispiel gab Jesus Christus in bezug auf Lauterkeit?

      11 Herausragend unter den Bewahrern der Lauterkeit ist der „Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens“, Jesus Christus. Als er in der Wildnis vom Teufel versucht wurde, hielt er an seiner Lauterkeit fest und sagte schließlich: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘“ Offenbar machtlos angesichts dieser Entschlossenheit, die Jesus mit Gottes Hilfe bekundete, ließ der Teufel von ihm ab. Das war nicht Satans letzter Angriff auf Jesus Christus, aber der Teufel war machtlos, wenn es darum ging, Gottes Sohn von seiner Lauterkeit abzubringen. „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl“ und gab nie seine Lauterkeit auf. Mögen wir stets seinem eindrucksvollen Beispiel folgen und als Bewahrer der Lauterkeit das Herz Jehovas erfreuen! (Hebräer 12:2, 3; Matthäus 4:1-11).

      12, 13. Welche Prüfungen der Lauterkeit konnten die ersten Christen erfolgreich bestehen?

      12 Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Leute sein“ (Matthäus 10:22). Wie zutreffend das doch stets im Falle echter Christen gewesen ist! E. G. Hardy schrieb in seinem Buch Christianity and the Roman Government (Das Christentum und die römische Herrschaft): „Aus dem Brief des Plinius und dem Erlaß Trajans geht überzeugend hervor, daß Christen schon allein aufgrund des Namens oder des Bekenntnisses zum Christentum bestraft werden konnten, ohne daß genaue Angaben oder Beweise für ein bestimmtes Verbrechen vorlagen.“

      13 Welche Prüfungen der Lauterkeit die ersten Christen doch mit Gottes Kraft erfolgreich bestehen konnten! Es wurde zum Beispiel über sie gesagt: „Manchmal wurden sie gequält und zur Belustigung der Bevölkerung hungrigen wilden Tieren in der Arena vorgeworfen.“ Trotz dieser Leiden bewirkte die Verfolgung, wie es heißt, „daß ihr Glaube gestärkt wurde und daß sich viele zu ihrem Glauben bekehrten“ (Eugene A. Colligan und Maxwell F. Littwin, From the Old World to the New, 1932, S. 90, 91). Ebenso verhält es sich im 20. Jahrhundert mit Jehovas Zeugen, die ihre Lauterkeit bewahrt haben. Die Handlanger des Teufels konnten ihnen nicht beikommen.

      14, 15. Wer sind die „zwei Zeugen“, und was erlebten sie in den Jahren 1918 und 1919?

      14 Denke zum Beispiel an das, was die gesalbten Diener Jehovas, die sinnbildlichen „zwei Zeugen“, in den Jahren 1918 und 1919 erlebten, als ihre Feinde ‘durch Verordnung Unheil schmiedeten’ (Offenbarung 11:3, 7-10; Psalm 94:20). J. F. Rutherford (der damalige Präsident der Watch Tower Society) und sieben seiner Mitarbeiter wurden zu Unrecht ins Gefängnis geworfen. Zu jener Zeit wurden die „zwei Zeugen“ getötet, soweit es ihr Prophezeien betraf, und ihre Feinde freuten sich. Ray H. Abrams schrieb in seinem Buch Preachers Present Arms (Prediger präsentieren das Gewehr): „Eine Untersuchung des ganzen Falles [in Verbindung mit Rutherford und seinen Mitarbeitern] führt zu dem Schluß, daß ursprünglich die Kirchen und die Geistlichen hinter dieser Maßnahme standen, um die ... [Bibelforscher] auszurotten. ... Als die Herausgeber der Kirchenzeitungen davon erfuhren, daß die Angeklagten zu zwanzig Jahren verurteilt worden waren, jubelten sie praktisch alle, ob klein oder groß, über das Ereignis. Ich konnte nicht ein einziges Wort der Anteilnahme in irgendeinem orthodoxen religiösen Blatt finden.“

      15 Einige Zeit später wurden die acht inhaftierten Bibelforscher jedoch befreit und völlig entlastet — sehr zum Ärger Satans und seiner betrogenen Helfer. Vom Geist Gottes belebt, stellten sich die „zwei Zeugen“, jenes kleine Heer der Gesalbten, als Königreichsverkündiger wieder auf ihre Füße (Offenbarung 11:11). Seither führen die Feinde Jehovas einen aussichtslosen Kampf gegen die Bewahrer der Lauterkeit.

      16. Was brachte ein junger Bewahrer der Lauterkeit zum Ausdruck?

      16 Beachte zum Beispiel die zu Herzen gehenden und gefaßten Worte, die ein junger Mann an seine Angehörigen schrieb, als er dem Tod durch nationalsozialistische Verfolger entgegensah. Er schrieb: „Es ist nun schon Mitternacht vorbei, und noch habe ich Zeit zurückzutreten. Ach, könnte ich in dieser Welt nach der Verleugnung unseres Herrn noch einmal glücklich werden? Ich glaube nie. Aber so habt Ihr die Gewißheit, daß ich glücklich und in Frieden von dieser Welt scheide.“ Sind das die Worte eines Menschen, der schwach geworden ist und feige seine Lauterkeit aufgegeben hat? Bestimmt nicht!

      17. Wie wirkten sich die Verhaftungen von Zeugen Jehovas in der Sowjetunion auf das Königreichspredigtwerk aus?

      17 Die Versuche, die Lauterkeit der Diener Jehovas zu brechen, haben nicht aufgehört. In seinem Buch Die Religionen in der Sowjetunion schrieb Walter Kolarz zum Beispiel über die Massenverhaftungen von Zeugen Jehovas zu Beginn des Jahres 1951: „Die Zeugen selbst schätzen, daß 7 000 Personen deportiert wurden, in den Ural, nach Sibirien, in den Hohen Norden (Vorkuta) und nach Kasachstan.“ Weiter heißt es: „Das war nicht das Ende der Zeugen in Rußland, sondern nur der Beginn eines neuen Kapitels ihrer Bekehrungsversuche. Sie versuchten sogar, ihren Glauben zu verbreiten, wenn sie auf ihrem Weg ins Exil auf Bahnhöfen anhielten. Die Sowjetregierung konnte nichts Besseres für die Aussaat ihres Glaubens tun, als sie zu verschicken. Aus ihrer dörflichen Einsamkeit wurden die Zeugen in eine weitere Welt gebracht, selbst wenn dies die schreckliche Welt der Konzentrations- und Sklavenarbeitslager war.“ Dort fanden die Diener Jehovas viele, die die aufmunternde Königreichsbotschaft freudig annahmen. (Vergleiche Apostelgeschichte 11:19-21.)

      Wie ein triumphierendes Heer

      18, 19. Wie ist es möglich, als Bewahrer der Lauterkeit zu triumphieren?

      18 Die Verfolgung des Volkes Gottes dauert bis zum heutigen Tag an. Wie ist es daher uns Zeugen Jehovas möglich, als Bewahrer der Lauterkeit zu triumphieren? Dadurch, daß wir Gottes Wort gehorchen und unser „Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht“. Als loyale Zeugen Jehovas ‘formen wir uns nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werden durch die Neugestaltung unseres Sinnes umgewandelt’. Wir erwählen uns freudig, zu tun, was Jehova gefällt, und er schenkt uns den Sieg über unsere Feinde, seien es Dämonen oder Menschen (Hebräer 5:12-14; Römer 12:1, 2).

      19 Wir, die wir ‘Jehova gehören’, können mit einem triumphierenden Heer verglichen werden. Natürlich führen wir einen geistigen Krieg und erwerben uns „weiterhin Kraft im Herrn und in der Macht seiner Stärke“. Wir haben die vollständige geistige Waffenrüstung Gottes angelegt, und sein heiliger Geist stützt uns. Daher sind wir imstande, „gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten“ (Epheser 6:10-20; 2. Korinther 10:3, 4). Ja, deshalb werden wir auch in Zukunft als Bewahrer der Lauterkeit triumphieren.

      20. Welche Hilfe und welche Zusicherung haben wir, wenn wir daran arbeiten, unsere Lauterkeit zu bewahren?

      20 Wir sind bestimmt eine ungewöhnliche Streitmacht. Unter uns sind sogar „die Verkündigerinnen der guten Botschaft ... ein großes Heer“ (Psalm 68:11). Zwar stehen wir schrecklichen Feinden gegenüber, aber ‘derer, die mit uns sind, sind mehr als derer, die mit ihnen sind’ (2. Könige 6:16). Mit der Unterstützung der Engel verkünden wir den Erdbewohnern die gute Botschaft (Offenbarung 14:6). Und als Bewahrer der Lauterkeit haben wir die Zuversicht, daß ‘keine Waffe, die gegen uns gebildet sein wird, Erfolg haben wird’ (Jesaja 54:17).

      21. Was geht trotz Verfolgung weiter?

      21 Es steht außer Zweifel, daß die Schlachtlinien gezogen sind. Die Streitkräfte Satans sind entschlossen, unser Zeugniswerk zum Stillstand zu bringen. Deshalb müssen wir ‘den vortrefflichen Kriegszug fortsetzen’ (1. Timotheus 1:18). Mit dem verherrlichten Jesus Christus als unserem Gebieter und Führer wollen wir als ‘vortreffliche Soldaten Christi Jesu’ dienen (2. Timotheus 2:3, 4). Obwohl wir von allen Seiten bekämpft werden, müssen und wollen wir durch Gottes unverdiente Güte als Bewahrer der Lauterkeit standhaft bleiben. Unsere Augen leuchten beim Anblick der ständigen Mehrung. Immer größere Scharen der „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ kommen herein und füllen das Haus Jehovas mit Herrlichkeit (Haggai 2:7). Trotz Verfolgung — Verhaftungen, Schläge, Verbot unseres Werkes in verschiedenen Ländern und heftige Bemühungen, uns zum Schweigen zu bringen — geht das große Werk des Jüngermachens weiter und nimmt an Schwung zu (Matthäus 24:14; 28:19, 20).

      22. Was sollten wir tun, da wir ‘Jehova gehören’?

      22 Der Lobpreis Jehovas wird immer lauter. Wir leben heute wirklich in einer Zeit, in der sich jeder auf der Erde entscheiden muß. Wie bevorrechtigt wir doch sind, die gute Botschaft verbreiten und diejenigen belehren zu dürfen, die sich uns in der wahren Anbetung anschließen! Mögen wir daher, während die „große Volksmenge“ anwächst, weiterhin tapfere Diener Gottes, des Höchsten, bleiben (Offenbarung 7:9). ‘Ob wir leben oder sterben, wir gehören Jehova.’ So wollen wir dem Ziel, dem ewigen Leben, entgegenjagen und immer für das große Vorrecht dankbar sein, das Herz Jehovas zu erfreuen, indem wir die Lauterkeit bewahren.

  • Trost für Bewahrer der Lauterkeit
    Der Wachtturm 1986 | 1. Februar
    • Trost für Bewahrer der Lauterkeit

      „Du hast mich wegen meiner unversehrten Lauterkeit aufrechterhalten“ (PSALM 41:12).

      1. Warum brauchen Jehovas Diener Trost?

      JEHOVAS Zeugen, die die Lauterkeit bewahren, brauchen Trost, weil sie die Zielscheibe von Verfolgung sind. Natürlich müssen sie mit solchen Prüfungen rechnen, denn Jesus Christus sagte seinen Nachfolgern: „Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ (Johannes 15:20). Vor allem heute brauchen Jehovas Diener Trost. Warum? Weil derjenige, der als erster seine Lauterkeit aufgab, nämlich Satan, der Teufel, in die Nähe unserer Erde geworfen worden ist und nicht mehr viel Zeit hat. Daher geht er noch ein letztes Mal in Stellung in seinem Kampf gegen Gott und dessen Diener (Offenbarung 12:7-9, 17).

      2. Wie empfinden Christen, wenn sie ihre Mitgläubigen leiden sehen?

      2 Als Diener Jehovas beten wir inbrünstig für unsere Brüder und Schwestern, die unter Verbot arbeiten müssen oder von Verfolgern bedroht und mißhandelt werden (Apostelgeschichte 12:1; 2. Thessalonicher 1:4). Wir loben die Christen, die treu die Schmähungen Abgefallener und anderer ertragen (Matthäus 5:11). Wir sorgen uns liebevoll um Mitgläubige, die den Widerstand ihrer Verwandten ertragen müssen oder in einem religiös geteilten Haus leben (Matthäus 10:34-36). Wir fühlen uns von Herzen mit Bewahrern der Lauterkeit verbunden, die ein Gebrechen haben oder an einer langwierigen Krankheit leiden. Aber warum all das Leid? Und welchen Trost gibt es für Männer und Frauen, die ihre Lauterkeit bewahren?

      Den Grund und die Zuflucht im Sinn behalten

      3. Was will Satan mit Verfolgung erreichen?

      3 Der Teufel sucht Christen zu „verschlingen“, ob mit menschlichen oder mit dämonischen Mitteln (1. Petrus 5:8). Ja, Satan benutzt Verfolgung und andere Schwierigkeiten, um unser Verhältnis zu Jehova Gott zu zerstören, so daß wir illoyal werden und unsere Lauterkeit aufgeben. Sind wir jedoch alldem schutzlos preisgegeben? Keineswegs!

      4. Wessen können Bewahrer der Lauterkeit sicher sein, wenn sie mit Verfolgung und anderen Widerwärtigkeiten konfrontiert werden?

      4 Jehova ist unsere Zuflucht, sofern wir gebetsvoll seine Hilfe suchen. Wenn wir von Verfolgung und anderen Widerwärtigkeiten heimgesucht werden, können wir so zu ihm flehen wie der Psalmist David: „Erweise mir Gunst, o Gott, erweise mir Gunst, denn zu dir hat meine Seele Zuflucht genommen; und im Schatten deiner Flügel nehme ich Zuflucht, bis die Widerwärtigkeiten vorüber sind“ (Psalm 57:1). Als Bewahrer der Lauterkeit können wir sicher sein, daß Jehova, der unsere Zuflucht ist, uns im Laufe der Zeit Erleichterung verschaffen wird. Wir können so zuversichtlich sein wie David, der im Gebet zu Gott sagte: „Du hast mich wegen meiner unversehrten Lauterkeit aufrechterhalten, und du wirst mich auf unabsehbare Zeit vor dein Angesicht stellen“ (Psalm 41:12).

      5. Welche Eigenschaft brauchen verfolgte Christen, und welche Hoffnung haben wir?

      5 Da Prüfungen aber eine gewisse Zeit anhalten können, müssen wir uns im Ausharren üben. Der Apostel Paulus ermahnte die hebräischen Christen, ‘weiterhin der früheren Tage zu gedenken, in denen sie einen großen Kampf unter Leiden erduldeten’. Er fügte hinzu: „Ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt“ (Hebräer 10:32-36). Die Erfüllung der Verheißung Gottes wird für gesalbte Christen unsterbliches Leben im Himmel als Lohn bedeuten. Für die „große Volksmenge“ hingegen besteht die Aussicht auf ewiges Leben in einem irdischen Paradies (Offenbarung 7:9; Lukas 23:43). Gerettet zu werden und ewiges Leben zu erlangen ist tatsächlich für alle möglich, die bis zum Ende als Bewahrer der Lauterkeit ausharren (Markus 13:13).

      6. Warum ‘bedürfen’ einige Zeugen Jehovas ganz besonders „des Ausharrens“, und welche Hilfe haben sie?

      6 In einigen Ländern ‘bedürfen’ Jehovas Zeugen schon seit Jahrzehnten ganz besonders „des Ausharrens“. Warum? Weil sie ihren heiligen Dienst in einem schwierigen Gebiet oder unter verschiedenen Erschwernissen, einschließlich Verboten von seiten der Regierung, durchführen. Vielleicht hast du persönlich mit schlechter Gesundheit oder Gegnerschaft in der Familie zu kämpfen. Wenn man sich auf bloße menschliche Kraft verließe, würde man in solchen Prüfungen aufgeben, aber Jehovas Zeugen geben nicht auf, denn ihre „Hilfe kommt von Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 121:1-3).

      7. (a) Welche Gelegenheit bietet sich uns durch anhaltende Prüfungen? (b) Warum können wir das glauben, was Paulus gemäß Philipper 4:13 sagte?

      7 Manche Situationen müssen wir vielleicht bis zum Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge ertragen. Aber anhaltende Prüfungen geben uns die Gelegenheit, unsere Lauterkeit gegenüber Gott zu beweisen und sein Herz zu erfreuen (Sprüche 27:11). Gleichzeitig erhalten wir von Jehova die Kraft, die nötig ist, um in Treue auszuharren. Der Apostel Paulus schrieb: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Du kannst dieser Zusicherung Glauben schenken, denn sie bewahrheitet sich immer wieder an der „ganzen Bruderschaft in der Welt“ (1. Petrus 5:9, 10).

      Bewahrer der Lauterkeit ermuntern uns

      8. Veranschauliche, wie Bewahrer der Lauterkeit im geteilten Haus gesegnet werden können.

      8 Es ist eine Quelle großer Ermunterung, daß die „ganze Bruderschaft in der Welt“ die Lauterkeit bewahrt. Einige sind reich belohnt worden, weil sie im geteilten Haus ihre Lauterkeit gegenüber Jehova bewahrt haben. Als zum Beispiel mit einer Katholikin in Irland ein Bibelstudium begonnen wurde, erwies sich ihr Ehemann als erbitterter Gegner und drohte ihr mit Scheidung. Sie setzte dennoch das Studium fort, und eines Tages gab sie ihrem Mann das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben. Die Klarheit und Direktheit sowie die vorzüglichen Illustrationen beeindruckten ihn. Kurze Zeit später studierte auch er die Bibel anhand dieses Buches. Er gab das Rauchen auf. Bald danach traten beide aus der katholischen Kirche aus und vernichteten ihre Heiligenbilder. Dann ließ sich die Frau taufen und nahm am Hilfspionierdienst teil, während ihr Mann gute Fortschritte im Dienst machte. Erfahrungen wie diese können eine echte Ermunterung für diejenigen sein, die im geteilten Haus als Bewahrer der Lauterkeit ausharren (1. Korinther 7:12-16).

      9. Wie können gebrechliche Bewahrer der Lauterkeit anderen helfen?

      9 Andere Bewahrer der Lauterkeit sind trotz körperlicher Gebrechen treu. Ein Behinderter in Großbritannien, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, findet Erfüllung in seinem christlichen Dienst. Er schrieb: „Obwohl ich seit 1949 keine weltliche Arbeit mehr verrichten kann, hat es Jehova gefallen, mich während dieser ganzen Zeit zu gebrauchen. So sind die Jahre für mich schnell vergangen. Ich habe gelernt, daß sogar eine ziemlich behinderte Person anderen große Dienste leisten kann. Meine Frau und ich sind für viele in der Versammlung eine Art Anker. Aufgrund unserer Umstände sind wir immer da, stehen immer zur Verfügung.“ Ja, kein Behinderter sollte entmutigt sein, denn er kann für seine Mitchristen eine Ermunterung sein.

      10. Wie können Bewahrer der Lauterkeit dadurch, daß sie unter Verfolgung nicht nachgeben, Mitgläubigen helfen?

      10 Bewahrer der Lauterkeit geben unter Verfolgung nicht nach. Ein Bruder, der wegen der Bewahrung der christlichen Neutralität im Gefängnis war, sagte: „Schläge waren nun etwas ganz Alltägliches. Ich bekam immer mehr Schläge, und sie wurden immer stärker. Mit jedem Tag wurde ich schwächer, denn oft erhielt ich nichts zu essen. Ich betete ständig zu Jehova, und ich kann sagen, daß er mich nicht verließ. Je mehr sie mich schlugen, desto weniger spürte ich es.“ Obwohl dieser Zeuge Jehovas zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden war, bewahrte er seine Neutralität (Jesaja 2:2-4; Johannes 15:19). Auch viele andere Bewahrer der Lauterkeit haben auf diese Weise Stellung bezogen. Sicher wird dadurch ein ermunterndes Beispiel gegeben, das Mitgläubige zur Treue bewegen kann.

      Unerschöpflicher Trost

      11. Welche biblische Zusicherung des Trostes haben Christen?

      11 Die vorangegangenen Erfahrungen sind nur wenige der zahllosen Beispiele, die beweisen, daß Jehova mit seinen treuen Dienern ist. Er ist der „Vater inniger Erbarmungen und der Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal“ (2. Korinther 1:3, 4). Ja, „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, die in Bedrängnissen leicht zu finden ist“ (Psalm 46:1-3). Wie tröstlich zu wissen, daß er uns und unsere Mitgläubigen in all unseren Drangsalen bewahren wird!

      12. Wie wirkte es sich auf Mitchristen aus, daß Paulus seine Lauterkeit bewahrte?

      12 Mitanbeter Jehovas, die als loyale Christen trotz verschiedener Mühsale ausharren, machen uns Mut. Genau das geschah, als andere die Treue des Apostels Paulus beobachteten. Er schrieb: „Meine Angelegenheiten [sind] eher zur Förderung der guten Botschaft ausgeschlagen ... als zu etwas anderem, so daß meine Fesseln ... öffentlich bekanntgeworden sind; und die meisten der Brüder im Herrn, die zufolge meiner Fesseln Zuversicht gewonnen haben, bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden“ (Philipper 1:12-14).

      13. Was kann bewirkt werden, wenn wir die Lauterkeit bewahren?

      13 Ja, das Bewußtsein, daß andere Zeugen Jehovas trotz Verfolgung ihre Lauterkeit bewahren, bestärkt uns in dem Entschluß, treu zu bleiben. Andererseits sind wir, wenn wir unsere Lauterkeit unter Prüfungen bewahren, für andere ein Ansporn, Gottes Wort furchtlos zu reden. Zu wissen, daß unsere Treue ihnen zur Ermunterung und zum Segen gereicht, ist für uns sicher befriedigend.

      14. Führe zwei Vorkehrungen an, durch die Jehova uns tröstet.

      14 Jehova bewahrt uns mit Hilfe seines heiligen Geistes. Petrus schrieb treffend: „Wenn ihr um des Namens Christi willen geschmäht werdet, seid ihr glücklich, weil der Geist der Herrlichkeit, ja der Geist Gottes, auf euch ruht“ (1. Petrus 4:12-16). Gott tröstet uns und unsere leidenden Mitgläubigen auch durch die Erhörung unserer Gebete. „Seid um nichts ängstlich besorgt“, schrieb Paulus, „sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7). Hast auch du ein solches Vertrauen zu dem „Hörer des Gebets“? (Psalm 65:2).

      Aus Gottes Wort Trost schöpfen

      15. Wie würdest du die Wahrhaftigkeit von Römer 15:4 veranschaulichen?

      15 Eine weitere große Trostquelle ist Gottes heiliges Wort. Der Apostel Paulus bemerkte diesbezüglich: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4). Wird nicht unser Vertrauen zu Jehova als einem unvergleichlichen Befreier gestärkt, wenn wir beispielsweise den Bericht über das Wunder der Befreiung Israels aus Ägypten oder über die Bewahrung der Juden in den Tagen der Königin Esther lesen? Wie steht es mit dem Bericht über Hiobs Bewahrung der Lauterkeit trotz großer Widerwärtigkeiten? Sicher können wir daraus lernen, daß Jehovas Diener heute dank der Kraft, die Gott verleiht, Leiden ertragen können. Der „Trost aus den Schriften“ kann Bewahrer der Lauterkeit wirklich mit Hoffnung und Mut erfüllen.

      16. Welche tröstlichen Zusicherungen finden wir in 1. Petrus 5:6, 7 und 1. Korinther 10:13?

      16 Was aber, wenn wir aufgrund unserer Probleme deprimiert sind? Gewiß können die tröstlichen Zusicherungen der Bibel bewirken, daß wir uns in der fürsorglichen Hand Jehovas sicher fühlen und daß unsere Depressionen gelindert werden. Der Apostel Petrus schrieb: „Erniedrigt euch ... unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe, wobei ihr alle eure Sorge auf ihn werft, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:6, 7). Ja, Jehova „sorgt für euch“. Welch tröstlicher Gedanke! Es kann nichts passieren, was er nicht sieht oder nicht kontrollieren kann. Darüber hinaus gab uns Paulus die Zusicherung: „Gott ... ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt“ (1. Korinther 10:13). Darauf kannst du zählen, sofern du entschlossen bist, die Lauterkeit zu bewahren.

      17. Welche anderen Vorkehrungen vermitteln Trost?

      17 Ein gebetsvolles Studium des Wortes Gottes und der christlichen Publikationen, die von dem „treuen und verständigen Sklaven“ kommen, kann in Zeiten der Bedrängnis Trost vermitteln (Matthäus 24:45-47; Psalm 119:105). Dasselbe trifft auf vernünftigen biblischen Rat von freundlichen Versammlungsältesten zu. Sie haben unter anderem die Aufgabe, ‘bekümmerten Seelen tröstend zuzureden, den Schwachen beizustehen und gegen alle langmütig zu sein’ (1. Thessalonicher 5:14).

      18. Was ist für uns ein Trost, wenn wir in materieller Hinsicht wenig besitzen?

      18 Welchen Trost haben wir, wenn wir in materieller Hinsicht wenig besitzen? Sicher ist es tröstlich zu wissen, daß es in Gottes neuer Ordnung vorzügliche Wohnungen, eine Fülle von Nahrung und andere materielle Segnungen geben wird (Psalm 72:16; 2. Petrus 3:13; vergleiche Jesaja 65:17-25). Aber schon heute bewahrt uns eine christliche Lebensweise davor, Geld für das gesundheitsschädliche Rauchen, für den übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke, für Glücksspiele und andere schädliche Dinge auszugeben. Statt dessen kann dieses Geld zum Nutzen der eigenen Familie verwendet werden. Das Beachten des Wortes Gottes kann uns auch helfen, mit weniger materiellen Mitteln zufrieden zu sein. So war es im Fall des Paulus, denn er sagte: „Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und wir können auch nichts mit hinaustragen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein“ (1. Timotheus 6:6-8; Philipper 4:11, 12). Konzentrieren wir uns auf unsere Vorrechte im Dienst Jehovas, dann erhalten wir viele Segnungen, die uns wirklich reich machen (Sprüche 10:22).

      19. Wie läßt sich ein Leiden ertragen?

      19 Was können wir jedoch tun, wenn wir ein Leiden haben? Wir können es mit der Hilfe Jehovas und dem Trost aus seinem Wort ertragen. Der Psalmist David sagte zum Beispiel: „Glücklich ist jeder, der mit Rücksicht auf den Geringen handelt ... Jehova selbst wird ihn auf einem Krankenlager stützen“ (Psalm 41:1-3). Die Zeit für Wunderheilungen ist noch nicht gekommen. Aber Jehova gewährt leidenden Christen die Weisheit und die Kraft, die nötig sind, damit sie ihre Krankheit ertragen können, während sie die Königreichsinteressen an die erste Stelle in ihrem Leben setzen (Matthäus 6:33; 2. Korinther 12:7-10).

      20. Wie können wir mit Kummer fertig werden, wenn ein Angehöriger gestorben ist?

      20 Wie können wir mit dem Kummer über den Tod eines Angehörigen fertig werden? Wir können aus der biblischen Auferstehungshoffnung Trost schöpfen (Johannes 5:28, 29; Apostelgeschichte 24:15). Obwohl wir über den Tod eines Angehörigen trauern, sind wir ‘nicht betrübt wie die übrigen, die keine Hoffnung haben’ (1. Thessalonicher 4:13). Welch ein Trost doch die Auferstehungshoffnung für Bewahrer der Lauterkeit ist!

      Bewahre dein Vertrauen zu dem Gott des Trostes

      21. Wozu kann das Ausharren unter Verfolgung oft führen?

      21 Wir können sicher sein, daß Jehova, „der Gott allen Trostes“, niemals seine ihm hingegebenen, loyalen Diener verlassen wird (2. Korinther 1:3; Psalm 94:14). Es ist auch eine Hilfe, daran zu denken, daß durch das Ausharren unter Verfolgung Gott geehrt oder verherrlicht wird. Eine solche Situation lenkt die Aufmerksamkeit auf sein Volk und auf das Königreichspredigtwerk, und das führt oft zu einer größeren Zunahme an Lobpreisern Jehovas. (Vergleiche Apostelgeschichte 8:4-8; 11:19-21.)

      22. Wozu sollten wir in bezug auf die Lauterkeit entschlossen sein?

      22 Daher sind wir entschlossen, mit Gottes Hilfe Satans Anschlägen, durch die er unsere Lauterkeit brechen will, nicht nachzugeben. Mögen wir, während wir im Glauben handeln, weiterhin auf Jehova vertrauen! Nie dürfen wir übersehen, auf welch vielfältige Weise er uns als seine Diener segnet, unterstützt und tröstet. Mögen wir unsere Ergebenheit ihm und seinen gerechten Grundsätzen gegenüber beweisen, indem wir seine Souveränität hochhalten! Denke auch daran, daß das eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Fahre fort, den göttlichen Willen zu tun, indem du mit Jehovas Organisation in dieser bedeutsamen Zeit zusammenarbeitest. Zeige Wertschätzung für dein Vorrecht, das Herz Jehovas zu erfreuen, indem du ihm treu bleibst, und vergiß nie, daß er allen Bewahrern der Lauterkeit unerschöpflichen Trost bietet.

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