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  • Deine Lauterkeit — warum so wichtig?
    Der Wachtturm 2008 | 15. Dezember
    • Deine Lauterkeit — warum so wichtig?

      „Richte mich, o Jehova, . . . nach meiner unversehrten Lauterkeit“ (PS. 7:8).

      1, 2. In welchen Situationen kann es für einen Christen ganz schön schwer sein, Jehova vollständig ergeben zu bleiben?

      BITTE stell dir einmal die folgenden drei Szenen vor: Ein Junge wird von ein paar Klassenkameraden belästigt. Sie wollen erreichen, dass er sich provozieren lässt und frech wird oder sich sogar mit ihnen prügelt. Wird er sich dazu hinreißen lassen? Oder wird er sich beherrschen und einfach weggehen? Ein verheirateter Mann ist allein zu Hause und will etwas im Internet nachforschen. Da öffnet sich plötzlich ein Fenster mit Werbung für eine anstößige Webseite. Lässt er sich in Versuchung führen und klickt sie an? Oder wird er das Fenster kurzerhand schließen? Eine Christin unterhält sich mit einigen Glaubensschwestern. Auf einmal kippt das Gespräch ins Negative und artet in übles Geschwätz aus. Wird sie weiter mitmachen? Oder wird sie sich bemühen, das Thema zu wechseln?

      2 So unterschiedlich diese Situationen auch sind, haben sie doch eines gemeinsam: Jedes Mal geht es darum, ob man es schafft, Jehova vollständig ergeben zu bleiben. Ist das etwas, was dich im ganz normalen Alltag beschäftigt, wenn es um deine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele geht? Tagaus, tagein kreisen die Gedanken der Menschen um ihr Aussehen, ihre Gesundheit, ihren leeren Geldbeutel, das Auf und Ab im Verhältnis zu ihren Freunden oder sogar um die Liebe. Auch uns nimmt so manches davon bestimmt ganz schön in Anspruch. Aber fragen wir uns einmal: Was ist eigentlich Jehova besonders wichtig, wenn er uns durchforscht? (Ps. 139:23, 24). Ihm geht es um unsere Lauterkeit — die Frage, ob wir ihm vollständig ergeben sind.

      3. (a) Welche wichtige Entscheidung überlässt Jehova uns? (b) Worum geht es in diesem Artikel?

      3 Jehova, von dem „jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk“ stammt, hat uns allen die unterschiedlichsten Gaben verliehen (Jak. 1:17). Ihm verdanken wir unseren Körper, unser Denkvermögen und unsere individuellen Fähigkeiten (1. Kor. 4:7). Eines aber macht Jehova nicht: Er zwingt uns nicht einfach dazu, ihm vollständig ergeben zu sein. Diese Entscheidung überlässt er uns (5. Mo. 30:19). Es ist deshalb wichtig, dass wir untersuchen, was mit „Lauterkeit“ genau gemeint ist. Außerdem wollen wir uns mit drei Gründen beschäftigen, warum diese Eigenschaft so außerordentlich wichtig ist.

      Was ist „Lauterkeit“?

      4. (a) Was ist mit Lauterkeit oder Integrität insbesondere gemeint? (b) Was verrät Jehovas Gesetz über Tieropfer in diesem Zusammenhang?

      4 Viele haben nur eine recht verschwommene Vorstellung davon, was Lauterkeit oder Integrität eigentlich ist. Politiker zum Beispiel, die sich als integre Persönlichkeiten präsentieren, meinen damit oft einfach Ehrlichkeit. So wichtig diese Eigenschaft ist, handelt es sich aber nur um einen Teilaspekt von Lauterkeit oder Integrität. In der Bibel ist damit insbesondere Vollständigkeit und Fehlerlosigkeit in sittlicher Hinsicht gemeint. Die mit dem entsprechenden Ausdruck verwandten hebräischen Wörter leiten sich von einer Wurzel ab, die „vollständig“, „ganz“ oder „einwandfrei“ bedeutet. Eines davon wird zum Beispiel für die Tiere gebraucht, die Jehova geopfert wurden. Das Opfertier war nur annehmbar, wenn es fehlerlos, ohne Gebrechen war. (Lies 3. Mose 22:19, 20.) Wer sich über diese Anweisung einfach hinwegsetzte und lahme, blinde oder kranke Tiere opferte, wurde von Jehova streng zurechtgewiesen (Mal. 1:6-8).

      5, 6. (a) Wie lässt sich veranschaulichen, dass etwas Ganzes oder Vollständiges als wertvoll gilt? (b) Wie würdest du erklären, dass Vollständigkeit und Vollkommenheit nicht unbedingt gleichbedeutend sind?

      5 Der Gedanke, dass etwas Vollständiges oder Ganzes als wertvoll gilt und geschätzt wird, ist gar nicht so weit hergeholt. Stell dir zum Beispiel jemand vor, der Bücher sammelt und dem es nach langer Suche gelungen ist, einen seltenen Band aufzutreiben — nur um dann festzustellen, dass darin mehrere wichtige Seiten fehlen! Enttäuscht stellt er das Buch zurück ins Regal. Oder stell dir eine Frau vor, die am Strand entlangspaziert und Muschelschalen sammelt, die von den Wellen an Land gespült worden sind. Fasziniert von der Vielfalt und Schönheit dieser Schöpfungswerke bückt sie sich immer wieder, um eine aufzuheben und genauer zu betrachten. Welche wird sie behalten wollen? Die, die vollständig sind — ganz. So ähnlich sucht auch Gott nach Menschen, die diese Eigenschaft der Vollständigkeit aufweisen (2. Chr. 16:9).

      6 Vielleicht fragst du dich jetzt, ob das denn nicht Vollkommenheit voraussetzt. So fehlerhaft, wie wir als unvollkommene Menschen und als Sünder sind, kommen wir uns vielleicht ein wenig wie ein Buch mit fehlenden Seiten vor oder wie eine beschädigte Muschel. Geht dir das auch manchmal so? Du kannst sicher sein, dass Jehova keine Vollkommenheit in absolutem Sinn von uns erwartet. Er verlangt nie mehr von uns, als wir tun können (Ps. 103:14; Jak. 3:2).a Er erwartet aber sehr wohl von uns, dass wir ihm vollständig ergeben bleiben. Sind also Vollständigkeit und Vollkommenheit immer gleichbedeutend? Nicht unbedingt. Hier ein Beispiel dafür: Ein junger Mann hat sich in eine junge Frau verliebt und will sie heiraten. Er wäre nicht besonders intelligent, würde er von ihr Vollkommenheit erwarten. Aber es wäre durchaus klug von ihm, zu erwarten, dass sie ihn mit ihrem ganzen Herzen liebt, also ausschließlich in ihn verliebt ist. So ähnlich ist Jehova „ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mo. 20:5). Er verlangt keine Vollkommenheit von uns, erwartet aber, dass wir ihn mit ungeteiltem Herzen lieben und niemand als nur ihn anbeten.

      7, 8. (a) Welches Beispiel gab Jesus dafür, wie man Jehova vollständig ergeben sein kann? (b) Was bedeutet Lauterkeit im biblischen Sinn?

      7 Vielleicht erinnert uns das an Jesu Antwort auf die Frage, welches denn das wichtigste von allen Geboten sei. (Lies Markus 12:28-30.) Jesus hat das nicht nur gesagt, sondern auch vorgelebt. Er gab das allerbeste Beispiel dafür, wie man Jehova mit ganzem Sinn, ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft liebt. An ihm zeigte sich, dass sittliche Vollständigkeit — vollständige Ergebenheit Jehova gegenüber — keine Sache von Worten ist, sondern sich in konkreten Taten äußert, angetrieben von reinen Beweggründen. Das kann auch jedem von uns gelingen, wenn wir Jesu „Fußstapfen genau nachfolgen“ (1. Pet. 2:21).

      8 Auf den Punkt gebracht, bedeutet Lauterkeit im biblischen Sinn demnach: Ergebenheit aus ungeteiltem Herzen gegenüber einer einzigen Person im Himmel, Jehova Gott, und gegenüber dem, was er will und sich vorgenommen hat. Jehova vollständig ergeben zu bleiben erfordert, dass es im täglichen Leben unser wichtigster Herzenswunsch ist, ihm zu gefallen. Unsere Lebensziele passen dann zu dem, was bei ihm Vorrang hat. Sehen wir uns drei Gründe an, weshalb das so wichtig ist.

      1. Unsere vollständige Ergebenheit und die Streitfrage der Souveränität

      9. Was hat unsere vollständige Ergebenheit mit der Streitfrage der Souveränität zu tun?

      9 Jehovas Herrschaftsrecht hängt nicht davon ab, ob wir ihm vollständig ergeben sind. Er war schon immer völlig zu Recht der höchste Herrscher und wird es auch immer bleiben, ganz egal, was irgendein Geschöpf sagt oder tut. Allerdings ist seine Oberherrschaft im Himmel und auf der Erde böse verleumdet worden. Es gilt deshalb, sie vor allen vernunftbegabten Geschöpfen zu rechtfertigen, also ein für alle Mal klarzustellen, dass sie rechtmäßig, gerecht und liebevoll ist. Wir Zeugen Jehovas reden liebend gern mit jedem, der uns zuhört, über die universelle Souveränität Jehovas. Wie aber beziehen wir selbst Stellung in dieser Streitfrage? Woran zeigt sich, dass wir uns für Jehova als unseren persönlichen Herrscher entschieden haben? Es zeigt sich daran, dass wir ihm vollständig ergeben bleiben.

      10. Was unterstellt der Teufel allen Menschen? Wie würdest du gern darauf reagieren?

      10 Welche Rolle spielt deine vollständige Ergebenheit denn dabei? Der Teufel hat dem Sinn nach behauptet, kein Mensch werde je für Gottes Herrschaftsrecht eintreten und Jehova aus selbstloser Liebe heraus dienen. Vor allen versammelten Geistgeschöpfen sagte er zu Jehova: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben“ (Hiob 2:4). Ist dir aufgefallen, dass Satan das nicht von Hiob allein behauptete, sondern pauschal alle Menschen abqualifizierte? Zu Recht nennt die Bibel ihn den „Ankläger unserer Brüder“! (Offb. 12:10). Er macht Jehova verächtlich, indem er unterstellt, kein Christ würde ihm treu bleiben — auch du nicht. Wenn es darum ginge, die eigene Haut zu retten, wärst auch du bereit, dich von Jehova loszusagen. Wie fühlst du dich, wenn du mit derartigen Vorwürfen überhäuft wirst? Wärst du nicht froh über eine Gelegenheit, den Teufel zum Lügner zu stempeln? Genau das kannst du tun, indem du Jehova vollständig ergeben bleibst.

      11, 12. (a) Wie lässt sich der Zusammenhang zwischen Entscheidungen im Alltag und unserer vollständigen Ergebenheit veranschaulichen? (b) Warum ist es eine große Ehre für uns, Jehova vollständig ergeben zu sein?

      11 Wegen dieser Streitfrage also kommt es so sehr darauf an, wie du dich im Alltag verhältst und entscheidest. Denk doch bitte nochmal über die drei am Anfang beschriebenen Szenen nach. Was müsste man tun, um in solchen Situationen Jehova vollständig ergeben zu bleiben? Den von seinen Schulkameraden provozierten Jungen juckt es bestimmt in den Fingern, sie ordentlich zu verprügeln. Aber: Er erinnert sich daran, dass die Bibel rät: „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova‘ “ (Röm. 12:19). Deshalb geht er einfach weg. Der verheiratete Mann, der im Internet surft, könnte einen Blick auf sexuell aufreizende Inhalte riskieren. Aber: Er ruft sich den Grundsatz hinter den Worten in den Sinn: „Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie also könnte ich mich einer Jungfrau gegenüber aufmerksam zeigen?“ (Hiob 31:1). Auch er weigert sich, seine Augen zweifelhaften Bildern zuzuwenden, ja er meidet sie wie die Pest. Die Christin, die an einer Unterhaltung beteiligt ist, bei der plötzlich ein paar ziemlich abfällige Bemerkungen über eine Glaubensschwester fallen, beißt sich auf die Zunge, weil sie an die Anweisung denkt: „Jeder von uns gefalle seinem Nächsten in dem, was zu seiner Erbauung gut ist“ (Röm. 15:2). Was sie da weitererzählen würde, ist eben nicht gut zur „Erbauung“. Es würde die betreffende Schwester in kein gutes Licht rücken und es würde auch ihrem himmlischen Vater nicht gefallen. Also nimmt sie sich zusammen und wechselt das Thema.

      12 Jeder dieser Christen trifft in seinem Fall eine Entscheidung, durch die er ausdrückt: „Jehova ist mein Herrscher. Ich will mich so verhalten, wie es ihm in dieser Situation gefällt.“ Bitte überlege dir doch, ob du deine Entscheidungen ebenfalls aus diesem Blickwinkel betrachtest. Wenn ja, dann kannst du wirklich das ausleben, was dir Jehova mit den zu Herzen gehenden Worten aus Sprüche 27:11 nahelegt: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann.“ Ist es nicht eine große Ehre für uns, wenn sich Jehova von Herzen über uns freuen kann? Da sind doch alle Anstrengungen, ihm vollständig ergeben zu bleiben, jede Mühe wert!

      2. Grundlage dafür, wie uns Jehova beurteilt

      13. Was ist nach den Worten Hiobs und Davids die Grundlage dafür, wie uns Jehova beurteilt?

      13 Wir verstehen also: Vollständige Ergebenheit macht es uns erst möglich, für die Souveränität Jehovas einzutreten. Deshalb kann sie Jehova auch als Grundlage dafür dienen, wie er uns beurteilt. Hiob war sich dessen deutlich bewusst. (Lies Hiob 31:6.) Er wusste, dass Gott alle Menschen „auf genauer Waage“ wiegt: das heißt, dass er an seinen vollkommenen Rechtsnormen misst, ob sie in sittlicher Hinsicht vollständig sind. David schrieb etwas Ähnliches: „Jehova selbst wird das Urteil über die Völker sprechen. Richte mich, o Jehova, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner unversehrten Lauterkeit in mir. . . . Gott als Gerechter prüft Herz und Nieren“ (Ps. 7:8, 9). Dass Gott in unser tiefstes Inneres schauen — uns quasi auf Herz und Nieren prüfen — kann, ist uns wohl klar. Wir dürfen aber nicht vergessen, was er dort zu finden hofft! Wie David sagte, beurteilt er uns danach, ob wir ihm vollständig ergeben sind.

      14. Warum brauchen wir nicht zu befürchten, wir könnten Jehova gar nicht vollständig ergeben bleiben, weil wir so unvollkommen und sündhaft sind?

      14 Versuch dir doch bitte einmal vorzustellen, wie sich Jehova fühlen muss, wenn er heute die Herzen von Milliarden Menschen durchforscht (1. Chr. 28:9). Wie oft er wohl jemand findet, der ihm vollständig ergeben ist? Im Vergleich leider nur ausgesprochen selten! Trotzdem brauchen wir nicht zu befürchten, wir seien viel zu fehlerhaft, um das zu schaffen. Ganz im Gegenteil: Wie Hiob und David können wir zuversichtlich sein, dass uns Jehova als vollständig ergeben beurteilt, so unvollkommen wir auch sind. Übrigens: Auch Vollkommenheit ist keine Garantie dafür, dass man Jehova vollständig ergeben bleibt. Von den drei vollkommenen Menschen, die bisher auf der Erde lebten, haben zwei — Adam und Eva — darin versagt. Im Gegensatz zu ihnen haben Millionen unvollkommene Menschen es aber geschafft, und du kannst das auch!

      3. Unverzichtbar für unsere Hoffnung

      15. Wie machte David deutlich, dass vollständige Ergebenheit unverzichtbar für unsere Hoffnung ist?

      15 Weil vollständige Ergebenheit die Grundlage dafür bildet, wie uns Jehova beurteilt, ist sie auch unverzichtbar für unsere Zukunftshoffnung. David war sich dessen deutlich bewusst. (Lies Psalm 41:12.) Die Hoffnung, für immer die Zuwendung Jehovas genießen zu dürfen, war ihm sehr kostbar. Wie jeder echte Christ heute hoffte auch David darauf, ewig zu leben, Jehova zu dienen und ihm dabei immer näherzukommen. Und er wusste genau: Damit sich diese Hoffnung erfüllte, musste er Jehova vollständig ergeben bleiben. Auch uns erhält Jehova aufrecht, er lehrt, leitet und segnet uns, weil wir ihm vollständig ergeben bleiben.

      16, 17. (a) Warum hast du dir fest vorgenommen, Jehova immer vollständig ergeben zu bleiben? (b) Um welche Fragen geht es im nächsten Artikel?

      16 Unsere Hoffnung ist auch entscheidend dafür, wie glücklich wir heute schon sind. Uns in ihr zu freuen kann uns in schweren Zeiten die nötige Kraft zum Durchhalten geben. Hoffnung kann auch unser Denken behüten. Die Bibel vergleicht Hoffnung ja mit einem Helm (1. Thes. 5:8). Wie ein Helm den Kopf eines Soldaten im Kampf schützt, schützt Hoffnung unser Denken vor dem negativen, pessimistischen Einfluss des Teufels, der sich in der untergehenden alten Welt breitmacht. Wer die Hoffnung verliert, dessen Leben ist wirklich trostlos. Deshalb ist es so wichtig, dass wir ehrlich in uns gehen und genau untersuchen: Wie ist es um meine Ergebenheit bestellt und um die Hoffnung, die davon abhängt? Denk immer daran: Durch vollständige Ergebenheit trittst du für Jehovas Souveränität ein und hältst an deiner kostbaren Zukunftshoffnung fest. Bitte nimm dir deshalb fest vor, Jehova immer vollständig ergeben zu bleiben!

      17 Da diese Eigenschaft so wichtig ist, stellen sich noch einige Fragen dazu: Wie schafft man es denn, sie zu erwerben? Wie kann man sie sich erhalten? Und was kann getan werden, wenn das jemand eine Zeit lang nicht gelungen ist? Darauf geht der nächste Artikel ein.

      [Fußnote]

      a Jesus sagte zwar: „Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Mat. 5:48). Er meinte damit aber offensichtlich, dass sogar unvollkommene Menschen in relativem Sinn vollständig oder vollkommen sein können. Zum Beispiel können wir das Gebot befolgen, in der Liebe gegenüber unseren Mitmenschen weitherzig zu sein, und damit Gott Freude machen. Anders als wir ist Jehova in absolutem Sinn vollkommen. Wenn es um ihn geht, ist Vollständigkeit gleichbedeutend mit Vollkommenheit (Ps. 18:30).

  • Wirst du Jehova vollständig ergeben bleiben?
    Der Wachtturm 2008 | 15. Dezember
    • Wirst du Jehova vollständig ergeben bleiben?

      „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (HIOB 27:5).

      1, 2. (a) An welchem „Bauprojekt“ sollten wir arbeiten? (b) Was möchten wir jetzt untersuchen?

      STELL dir vor, du studierst aufmerksam den Bauplan für ein Haus. Du bist ganz fasziniert davon, wie durchdacht und praktisch alles angelegt ist. Wenn du dir ausmalst, wie schön es für deine Familie und dich wäre, darin zu wohnen, gerätst du richtig ins Schwärmen. Würdest du aber nicht auch sagen, dass der Bauplan und alle Überlegungen dazu eigentlich nichts bringen, solange du das Haus nicht tatsächlich baust, einziehst und es dann instand hältst?

      2 Genauso sind wir vielleicht beeindruckt davon, wie enorm wichtig Vollständigkeit in sittlicher Hinsicht ist und wie viel Positives sie bei uns und bei denen bewirkt, die uns nahestehen. Nur: Diese Eigenschaft gut zu finden bringt uns eigentlich nichts, solange wir sie nicht selbst „aufbauen“ und dann „instand halten“. Bauprojekte sind in der Welt von heute oft ziemlich aufwendig und teuer (Luk. 14:28, 29). Um sittliche Vollständigkeit „aufzubauen“, muss man ebenfalls viel Zeit und Mühe aufwenden. Aber es lohnt sich absolut! Deshalb wollen wir drei Fragen auf den Grund gehen: Wie schafft man es, diese kostbare Eigenschaft zu erwerben? Wie kann man sie sich erhalten? Und was kann getan werden, wenn das jemand eine Zeit lang nicht gelungen ist?

      Sittliche Vollständigkeit „aufbauen“

      3, 4. (a) Wie hilft uns Jehova, ihm vollständig ergeben zu sein? (b) Wie können wir uns dabei an Jesus ein Beispiel nehmen?

      3 Wie wir im vorigen Artikel gesehen haben, ehrt uns Jehova dadurch, dass er uns die Entscheidung überlässt, ob wir ihm vollständig ergeben sein möchten. Das heißt aber nicht, dass er uns dann damit alleinlassen würde. Im Gegenteil: Er lehrt uns, wie man diese kostbare Eigenschaft erwerben kann, und hilft uns dabei, das Gelernte umzusetzen, indem er uns großzügig seinen heiligen Geist schenkt (Luk. 11:13). Außerdem sorgt er für den nötigen Schutz, damit alle, die „in unversehrter Lauterkeit wandeln“ möchten, ihm treu bleiben können (Spr. 2:7).

      4 Wie hat uns Jehova gelehrt, ihm vollständig ergeben zu bleiben? Vor allem dadurch, dass er seinen Sohn, Jesus Christus, zur Erde gesandt hat. Jesus lebte vor, was es heißt, vollkommen gehorsam zu sein. Er „wurde gehorsam bis zum Tod“ (Phil. 2:8). Bei allem, was er tat, gehorchte er seinem himmlischen Vater — auch wenn das extrem schwierig war. „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“, sagte er zu Jehova (Luk. 22:42). Fragen wir uns doch bitte: „Bin ich genauso eingestellt?“ Bemühen wir uns mit den richtigen Beweggründen konsequent um Gehorsam, wird es uns gelingen, Jehova vollständig ergeben zu sein. Untersuchen wir einige Lebensbereiche etwas genauer, in denen Gehorsam besonders wichtig ist.

      5, 6. (a) Wie zeigte David, dass es besonders dann auf vollständige Ergebenheit ankommt, wenn andere Menschen einen nicht sehen können? (b) Was kann Christen heute da besonders zu schaffen machen?

      5 Gehorsam ist zum Beispiel wichtig, wenn wir scheinbar allein sind. David schrieb in einem Psalm von solchen Momenten und erkannte, dass es gerade dann auf vollständige Ergebenheit ankam. (Lies Psalm 101:2.) Als König stand David oft im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Nicht selten dürften ihm Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Menschen zugeschaut haben. (Vergleiche Psalm 26:12.) Bei diesen Gelegenheiten musste er seinen Untertanen natürlich ein gutes Beispiel geben (5. Mo. 17:18, 19). Aber David wurde bewusst, dass er Jehova auch dann vollständig ergeben sein musste, wenn er allein war — in seinen eigenen vier Wänden. Können wir dasselbe von uns sagen?

      6 In Psalm 101:3 finden wir folgende Worte Davids: „Ich werde mir kein nichtsnutziges Ding vor Augen stellen.“ Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, sich ein „nichtsnutziges Ding“ vor Augen zu stellen, gerade wenn man allein ist. Der einfache Zugang zum Internet macht da vielen besonders zu schaffen. Wie leicht kann man sich verleiten lassen, einen Blick auf sexuell aufreizende oder sogar pornografische Inhalte zu riskieren! Aber wenn man das tut, gehorcht man dann dem Gott, der David zu dieser Aussage inspirierte? Pornografie richtet massiven Schaden an, denn sie entfacht verkehrte Begierden wie Habsucht, sie schädigt das Gewissen, sie untergräbt Ehen und sie beraubt jeden, der davon betroffen ist, seiner Würde (Spr. 4:23; 2. Kor. 7:1; 1. Thes. 4:3-5).

      7. Welche biblische Zusicherung kann uns helfen, Jehova auch dann vollständig ergeben zu sein, wenn wir allein sind?

      7 Natürlich ist kein Diener Jehovas je wirklich allein. Unser Vater wacht liebevoll über uns. (Lies Psalm 11:4.) Ganz bestimmt freut er sich sehr, wenn er beobachtet, wie du solchen Versuchungen tapfer widerstehst! Dadurch hörst du auch auf die Warnung, die in den Worten Jesu laut Matthäus 5:28 steckt. Nimm dir unbedingt fest vor, dir nichts anzuschauen, was dich dazu verleiten könnte, verkehrt zu handeln. Gib das kostbare Gut sittlicher Vollständigkeit bitte nie für etwas so Entehrendes wie das Anschauen pornografischer Bilder oder Texte her!

      8, 9. (a) Was machte es Daniel und seinen Freunden schwer, Jehova vollständig ergeben zu bleiben? (b) Wodurch machen junge Leute heute Jehova und ihren Brüdern viel Freude?

      8 Jehova vollständig ergeben bleiben wir auch dadurch, dass wir ihm gehorchen, wenn wir mit Ungläubigen zusammen sind. Denk nur an Daniel und seine drei Freunde. Sie waren noch Jugendliche, als sie gefangen nach Babylon gebracht wurden. Dort waren sie umgeben von Leuten, die so gut wie nichts über Jehova wussten. Man setzte ihnen leckere Speisen vor, die nach dem Gesetz Gottes nicht erlaubt waren, und wollte sie dazu zwingen, sie zu essen. Diese vier jungen Hebräer hätten leicht argumentieren können: „Uns bleibt doch gar nichts anderes übrig, als Zugeständnisse zu machen!“ Und schließlich konnten ihre Eltern, die Ältesten und die Priester ja nicht sehen, was sie taten. Wer konnte es aber sehen? Jehova natürlich. Deshalb gaben sie nicht nach, sondern gehorchten Jehova trotz Druck und Risiko (Dan. 1:3-9).

      9 Weltweit verhalten sich jugendliche Zeugen Jehovas heute genauso. Sie halten sich an die Normen, die Gott für Christen aufgestellt hat, und lassen sich trotz Anpassungsdruck nicht unterkriegen. Wenn ihr jungen Leute euch weigert, Drogen zu nehmen, zu fluchen oder euch auf Gewalt oder Unmoral einzulassen, seid ihr Jehova gehorsam. So bleibt ihr ihm vollständig ergeben. Das hat viele Vorteile für euch selbst, und vor allem macht ihr damit Jehova Gott und euren Glaubensbrüdern viel Freude (Ps. 110:3).

      10. (a) Welche falsche Ansicht zu sexueller Unmoral hat manche jungen Leute ihre sittliche Vollständigkeit gekostet? (b) Wie gehen wir mit dieser Gefahr um, wenn wir Jehova vollständig ergeben bleiben wollen?

      10 Gehorsam ist auch unverzichtbar, wenn es darum geht, wie wir mit jemand vom anderen Geschlecht umgehen. Wir wissen, dass Gottes Wort sexuelle Unmoral verbietet. Wenn man aber nicht aufpasst, kann man von einer gehorsamen Einstellung in eine lockere Haltung abrutschen. Zum Beispiel argumentieren manche Jugendliche, die oralen oder analen Sex haben oder gegenseitige Masturbation praktizieren, das sei ja nicht so schlimm, weil sie genau genommen keinen „richtigen Sex“ hätten. Dass das in der Bibel verwendete Wort pornéia all diese Praktiken einschließt und man dafür aus der Christenversammlung ausgeschlossen werden kann, vergessen sie dabei — oder wollen es vielleicht auch gar nicht so genau wissen.a Was aber viel schlimmer ist: Sie denken überhaupt nicht an ihre sittliche Vollständigkeit. Weil wir Jehova ergeben bleiben wollen, versuchen wir nicht, uns irgendwelche Schlupflöcher offenzuhalten. Wir wollen gar nicht wissen, wie weit man sich wohl an die Grenze des Erlaubten wagen kann, ohne bestraft zu werden. Wir konzentrieren uns nicht ausschließlich darauf, was für rechtliche Konsequenzen verkehrtes Verhalten nach sich ziehen könnte. Am wichtigsten ist uns, das zu tun, was Jehova Freude macht, und von allem die Finger zu lassen, was ihm wehtut. Statt auszuprobieren, wie nah man der Sünde kommen kann, halten wir so viel Abstand wie möglich, ja wir „fliehen“ vor sexueller Unmoral (1. Kor. 6:18). So zeigen wir, wie viel uns daran liegt, Jehova vollständig ergeben zu sein.

      Wie können wir Jehova vollständig ergeben bleiben?

      11. Warum ist es wichtig, in jeder einzelnen Situation gehorsam zu sein? Welcher Vergleich hilft, das zu verstehen?

      11 „Aufgebaut“ wird sittliche Vollständigkeit durch Gehorsam. Um sie nicht wieder zu verlieren, muss man demnach konsequent gehorsam bleiben. In einer einzelnen Situation gehorsam zu sein erscheint vielleicht unbedeutend, wie eine Kleinigkeit. Aber im Lauf der Zeit kommt da doch einiges zusammen. Man könnte es mit Ziegelsteinen vergleichen. Ein einzelner Stein macht vielleicht nicht viel Eindruck. Aber setzt man viele Steine sorgfältig aufeinander, kann man allmählich ein schönes Haus bauen. Handeln wir in einer Situation nach der anderen gehorsam, dann schaffen wir es, Jehova vollständig ergeben zu bleiben (Luk. 16:10).

      12. Welches gute Beispiel dafür, Jehova trotz Ungerechtigkeit vollständig ergeben zu bleiben, gab David?

      12 Dass wir Jehova vollständig ergeben sind, wird besonders deutlich, wenn wir in schweren Zeiten oder bei ungerechter Behandlung durchhalten. Denken wir nur an das Beispiel Davids. Als junger Mann wurde er von einem König verfolgt, der eigentlich die Autorität Jehovas hätte vertreten sollen. Aber König Saul hatte sich Jehovas Wohlgefallen verscherzt und war nun maßlos eifersüchtig auf David, den Jehova liebte. Allerdings blieb Saul eine Zeit lang weiter im Amt und gebrauchte die Streitkräfte Israels dazu, David zu jagen. Jehova ließ diese Ungerechtigkeit einige Jahre lang zu. Ließ sich David dadurch gegen Gott verbittern? Zog er den Schluss, es habe ja sowieso keinen Zweck, weiter durchzuhalten? Ganz im Gegenteil! David bewahrte sich seine Hochachtung vor der Stellung, die Saul als der Gesalbte Jehovas bekleidete, und weigerte sich, ihm seine Behandlung heimzuzahlen, selbst als er die Gelegenheit dazu gehabt hätte (1. Sam. 24:2-7).

      13. Wie können wir Jehova vollständig ergeben bleiben, wenn man uns enttäuscht oder verletzt?

      13 Davids Beispiel hat für uns heute noch eine enorme Aussagekraft! Wir gehören zu einer weltweiten Versammlung aus lauter unvollkommenen Menschen. Jeder von ihnen könnte uns irgendwann Unrecht tun oder sogar untreu werden. Natürlich sind wir froh, in einer Zeit zu leben, wo Jehovas Volk als Ganzes nie mehr zum Abfall verleitet werden kann (Jes. 54:17). Aber wie werden wir reagieren, wenn uns mal ein Einzelner enttäuscht oder unsere Gefühle verletzt? Würden wir zulassen, dass Verbitterung über einen Glaubensbruder unser Herz vergiftet, dann könnte das unsere vollständige Ergebenheit Jehova gegenüber gefährden. Das Verhalten von Menschen ist aber niemals ein Grund, sich Gott gegenüber verbittern zu lassen und ihm die Freundschaft zu kündigen (Ps. 119:165). Halten wir auch dann durch, wenn es uns schwer gemacht wird, so hilft uns das, Jehova vollständig ergeben zu bleiben.

      14. Wie reagieren wir auf neue Erklärungen oder organisatorische Veränderungen, wenn wir Jehova vollständig ergeben bleiben wollen?

      14 Jehova vollständig ergeben zu bleiben erfordert auch, nicht immer an allem herumzukritisieren oder etwas auszusetzen. Das ist einfach eine Frage der Loyalität gegenüber Jehova. Er segnet seine Diener heute mehr als je zuvor. Noch nie in der ganzen Menschheitsgeschichte hatte die reine Anbetung einen so überragenden Stellenwert auf der Erde (Jes. 2:2-4). Werden dann von Zeit zu Zeit biblische Aussagen etwas anders erklärt oder werden neue Verfahrensweisen eingeführt, wollen wir das gern akzeptieren. Wir freuen uns doch darüber, dass das Licht der Wahrheit nach wie vor immer heller wird (Spr. 4:18). Fällt es uns einmal etwas schwerer, eine Veränderung nachzuvollziehen, dann bitten wir Jehova, uns diesen Punkt verstehen zu helfen. In der Zwischenzeit dienen wir ihm gehorsam weiter und bleiben ihm so vollständig ergeben.

      Was, wenn jemand eine Zeit lang nicht vollständig ergeben geblieben ist?

      15. Wer ist der Einzige, der dich um deine Vollständigkeit bringen kann?

      15 Diese Frage gibt einem ganz schön zu denken. Wie wir ja im vorigen Artikel gelernt haben, ist sittliche Vollständigkeit absolut unverzichtbar. Ohne sie ist keine Freundschaft zu Jehova möglich und unsere Zukunft trostlos. Denk bitte immer daran: Im ganzen Universum gibt es nur eine einzige Person, die dich um deine Vollständigkeit bringen kann. Das bist du selbst. Hiob war sich dessen genau bewusst. Er sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5). Wenn du dir das genauso fest vorgenommen hast und dich immer eng an Jehova hältst, wirst du ihm auch immer vollständig ergeben bleiben können (Jak. 4:8).

      16, 17. (a) Was wäre grundverkehrt, wenn jemand schwer gesündigt hat? (b) Was wäre dann das einzig Richtige?

      16 Trotzdem schaffen manche das nicht. Wie zur Zeit der Apostel gibt es auch heute einige, die wiederholt schwere Sünden begehen. Wenn dir das passiert ist, ist deine Lage dann hoffnungslos? Nicht unbedingt. Was aber tun? Überlegen wir erst einmal, was du auf keinen Fall tun solltest. Als Mensch neigt man schnell dazu, eine Sünde vor Eltern, Glaubensbrüdern oder Ältesten zu verheimlichen. Die Bibel gibt aber zu bedenken: „Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der sie bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden“ (Spr. 28:13). Wer eine schwere Sünde zu verheimlichen sucht, fällt einem tragischen Irrtum zum Opfer: Er vergisst, dass man vor Jehova absolut nichts verbergen kann. (Lies Hebräer 4:13.) Manche gehen so weit, ein Doppelleben zu führen und so zu tun, als würden sie Jehova dienen, während sie gleichzeitig Sünde treiben. So ein Verhalten hat nicht das Geringste mit vollständiger Ergebenheit zu tun — es ist eher das genaue Gegenteil davon! An religiösen Handlungen von Personen, die schwere Sünden verheimlichen, kann Jehova nichts Positives finden. Eine solche Heuchelei macht ihn sogar richtig zornig (Spr. 21:27; Jes. 1:11-16).

      17 Hat ein Christ schwer gesündigt, ist demnach klar, was zu tun ist: umgehend die Hilfe der Ältesten in Anspruch nehmen! Jehova hat genau festgelegt, wer dafür zuständig ist, einem „Kranken“ zu helfen, dessen Freundschaft zu Jehova schwer gelitten hat. (Lies Jakobus 5:14.) Lass dich bitte nicht davon abhalten, nach „Heilung“ zu suchen, nur weil du vielleicht Angst davor hast, zurechtgewiesen und korrigiert zu werden. Angst vor dem vorübergehenden Schmerz einer Spritze oder sogar einer Operation würde ja auch keinen vernünftigen Menschen davon abhalten, sich in Behandlung zu begeben, wenn er lebensgefährlich erkrankt ist! (Heb. 12:11).

      18, 19. (a) Wie kann sittliche Vollständigkeit wiederhergestellt werden? Wie würdest du das am Beispiel Davids erklären? (b) Was hast du dir zu diesem Thema vorgenommen?

      18 Darf man darauf hoffen, wieder ganz „gesund“ zu werden? Lässt sich die sittliche Vollständigkeit wiederherstellen, wenn man sie einmal verloren hat? Schauen wir uns dazu wieder das Beispiel Davids an. Einmal sündigte er schwer, weil er begehrliche Blicke auf eine verheiratete Frau riskierte, dann mit ihr Ehebruch beging und anschließend dafür sorgte, dass der ahnungslose Ehemann aus dem Weg geräumt wurde. In dieser Situation kann man sich David überhaupt nicht als einen Mann vorstellen, der Jehova vollständig ergeben gewesen wäre. War seine Lage aber hoffnungslos? David wurde streng zurechtgewiesen, und das war genau das, was er brauchte. Weil er aufrichtig bereute, konnte Jehova dann barmherzig sein und ihm vergeben. David lernte daraus und fing wieder an, Gott konsequent zu gehorchen. So wurde seine sittliche Vollständigkeit wiederhergestellt. Davids Leben ist ein hervorragendes Beispiel für das, was wir in Sprüche 24:16 lesen: „Der Gerechte mag sogar siebenmal fallen, und er wird bestimmt aufstehen.“ Wie ging es mit David aus? Interessant ist, was Jehova zu Salomo über ihn sagte, nachdem er gestorben war. (Lies 1. Könige 9:4.) Bei Gott blieb David als jemand in Erinnerung, der ihm vollständig ergeben gewesen war. Jehova kann Sünder, die aufrichtig bereuen, also wirklich von dem Makel sogar schwerwiegender Sünden reinigen (Jes. 1:18).

      19 Ja, echter Herzensgehorsam ist auch für dich der Schlüssel dazu, Jehova vollständig ergeben zu bleiben. Halte treu zu ihm, und falls dir einmal ein schwerer Fehler passiert, dann bereue von ganzem Herzen. Vollständigkeit in sittlicher Hinsicht ist ein kostbarer Schatz! David schrieb: „Was mich betrifft, ich werde in meiner unversehrten Lauterkeit wandeln“ (Ps. 26:11). Bitte nimm auch du dir das fest vor!

      [Fußnote]

      a Dazu auch der Wachtturm vom 15. Februar 2004, Seite 13, Absatz 15.

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