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Die neuzeitlichen Bewahrer der Lauterkeit versammeln sichDer Wachtturm 1986 | 15. Januar
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‘In Lauterkeit wandeln’
Das Motto des ersten Tages weckte den geistigen Appetit. In der Eröffnungsansprache, die das Thema hatte: „‚Höre, o mein Volk‘, das Wort Jehovas“, wurden alle angespornt, dem Programm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ansprache des Vorsitzenden, „‘Möge die Lauterkeit uns behüten’“, zeigte, wie weise diese Empfehlung war. Wie kann die Lauterkeit uns behüten? Lauterkeit erfordert, daß wir Jehova völlig ergeben sind, unser Herz und unsere Beweggründe ihm gegenüber rein erhalten und unsere Liebe zu ihm bewahren. „Wenn wir diesen Entschluß fassen, dann wird uns unsere Lauterkeit behüten“, erklärte der Vorsitzende (Psalm 25:5; 31:23).
Das nächste Thema lautete: „Durch das Beispiel erprobter Bewahrer der Lauterkeit ermuntert“. Nachdem der Redner anspornende Beispiele aus der Vergangenheit angeführt hatte, interviewte er Brüder und Schwestern, die in unserer Zeit auf beispielhafte Weise die Lauterkeit bewahrt haben. Auf alle, die die Lauterkeit bewahren, trifft auch das zu, was im folgenden Vortrag betont wurde: „‘Sich der guten Botschaft nicht schämen’“. Durch diese Ansprache, die sich auf Markus 8:38 stützte, wurde deutlich, daß es ein Schutz ist, wenn wir uns in unserem Predigtdienst, auf unserer Arbeitsstelle oder anderswo ganz offen als Zeugen Jehovas zu erkennen geben. „Wie wunderbar wird es sein, wenn der Tag kommt, an dem Jesus vor den Engeln im Himmel und vor seinem Vater freiheraus erklären wird, daß wir als seine Jünger in Lauterkeit gewandelt sind!“
In dem Programmpunkt „‚Die geoffenbarten Dinge gehören uns und unseren Söhnen‘“ wurde gezeigt, daß Jehova ein liebevoller Vater ist, der sich freut, seinem Volk die „verborgenen Dinge“ zu offenbaren (5. Mose 29:29; Amos 3:7). Ein eifriges Studium dieser geoffenbarten Dinge gibt uns die Kraft, an unserer Lauterkeit festzuhalten. In der nächsten Ansprache, die das Thema trug: „Am Wort Jehovas Freude finden“, wurde hervorgehoben, daß Jehovas Zeugen die Bibel studieren müssen (Psalm 1:1, 2). „Das Studium des Wortes Gottes gehört zum Leben eines jeden Christen, der in Lauterkeit wandelt.“
Durch „Unterredungen anhand der Schriften“ versuchen die Bewahrer der Lauterkeit, auf die verschiedenen Arten von Menschen, denen sie predigen, einzugehen. Zum Beispiel „unterredete“ sich der Apostel Paulus in der Synagoge von Thessalonich mit den Juden „anhand der Schriften, indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen“. Hatte Paulus damit Erfolg? Ja, denn einige seiner Zuhörer wurden gläubig (Apostelgeschichte 17:1-4). Würden es die Kongreßbesucher nicht schätzen, Hilfe zu erhalten, um Fragen zu beantworten, die ihnen im Predigtdienst gestellt werden? Welch eine Freude war es, als der Redner das neue Handbuch für den Predigtdienst, Unterredungen anhand der Schriften, freigab!
‘Das Wort der Wahrheit recht handhaben’
Am zweiten Tag herrschte Begeisterung über die vielen Pioniere — auf einigen Kongressen ging ihre Zahl in die Tausende —, die auf die Einladung des Redners hin aufstanden und so den Beweis erbrachten, daß sehr viele im Vollzeitdienst stehen. In diesem Programmteil, „‘Setzt alle Kraft daran’ — im Vollzeitdienst“, wurde betont, daß der Pionierdienst jede Anstrengung wert ist, selbst wenn man kämpfen muß, um an diesem Dienst teilzunehmen (Lukas 13:24).
Der Schlüsselvortrag, „Erfreue das Herz Jehovas, indem du die Lauterkeit bewahrst“, stützte sich auf Sprüche 27:11. Folgende Kostbarkeiten brachte diese Ansprache aus dem tiefen Schatz des Wortes Gottes zum Vorschein: „Echte Lauterkeit bedeutet unerschütterliche Ergebenheit gegenüber einer Person — nämlich gegenüber Jehova Gott.“ „Satan ist der Rädelsführer, der andere veranlaßt, ihre Lauterkeit aufzugeben.“ Durch seine Rebellion wurde die Streitfrage der Rechtmäßigkeit der Souveränität Gottes aufgeworfen. „Zwar hängt die Souveränität Jehovas nicht davon ab, daß seine Geschöpfe die Lauterkeit bewahren, doch die Frage der Lauterkeit des Menschen wurde durch die rebellische Tat Satans zu einem wichtigen Teil der Streitfrage, die sich um die universelle Souveränität Gottes dreht.“ Der Redner stellte die Frage: „Wie ist es uns als Dienern Gottes, die die Lauterkeit bewahren, möglich zu triumphieren?“ „Indem wir dem Wort Gottes gehorchen“, lautete seine Antwort (Römer 14:8).
In der nächsten Ansprache, „‚Der Segen Jehovas — der macht reich‘“, wurde Nachdruck darauf gelegt, die geistigen Interessen an die erste Stelle zu setzen. Uns wurde geholfen, noch besser zu verstehen, daß Geld zwar nützlich ist, die Geldliebe jedoch eine große Gefahr darstellt (Prediger 7:12; 1. Timotheus 6:10). Treue bringt den Segen Jehovas ein — wahren Reichtum (Sprüche 10:22).
In dem Drama „Deine Zukunft — eine Herausforderung“ wurde gezeigt, daß sich die Nasiräer, die ihre Lauterkeit bewahrten, genauso einer Herausforderung stellen mußten, wie es heute jugendliche Zeugen Jehovas tun müssen, die Pionier werden und im Vollzeitdienst bleiben möchten, statt materialistische Ziele anzustreben. Junge Menschen wurden aufgefordert, die Herausforderung anzunehmen und Gott ganzherzig zu dienen. Das Drama zeigte auch, wie Eltern und andere ihnen dabei helfen können.
In dem Vortrag „‘Säe reichlich, ernte reichlich’“ wurde dargelegt, daß der Grundsatz „Wir ernten, was wir säen“ gerecht, weise und liebevoll ist. Wenn wir Gott, Christus und den „treuen Sklaven“ nachahmen, werden wir reichlich säen, was den Besuch der Zusammenkünfte, das Gebet, das Zeugnisgeben und unser Verhältnis in der Familie betrifft (Matthäus 24:45-47). Und dann können wir sicher sein, den Segen Jehovas zu ernten (Hebräer 6:10).
Während der Ansprache „‚Wie ihr einem jeden zu antworten habt‘“ schenkte die Zuhörerschaft den Vorschlägen und den Demonstrationen, in denen gezeigt wurde, wie man das Buch Unterredungen anhand der Schriften gebrauchen kann, ihre volle Aufmerksamkeit. Es wurde hervorgehoben, daß man die Gleichgültigkeit durch passende Einleitungen überwinden kann und bei negativer, aber aufrichtiger Reaktion taktvoll antworten und zeigen sollte, daß die Bibel die Quelle für unsere Antworten ist (Kolosser 4:6).
Nach der Schlußansprache des zweiten Tages, „Die wunderbaren Werke Jehovas verkünden“, bemühten wir uns, durch die Teilnahme am Predigtdienst genau das zu tun. An jenem Nachmittag begegnete ein Zeuge, der in Vancouver (Kanada) von Haus zu Haus ging, dem Einwand: „Wenn Gott ein Gott der Liebe ist, warum läßt er dann das Böse zu?“ Der Verkündiger konnte den Fragesteller mit der Antwort aus unserem neuen Buch zufriedenstellen und sofort ein Bibelstudium beginnen.
‘Untadelig inmitten einer verdrehten Generation’
So lautete das zum Nachdenken anregende Motto des dritten Tages. Am Vormittag wurde in der Ansprache „Jehova mit unseren wertvollen Dingen ehren“ hervorgehoben, daß unser Leben, das wir in den Dienst Jehovas gestellt haben, unser enges Verhältnis zu ihm, unsere Körperkraft, unser Verstand, unsere geistigen Fähigkeiten und unser materieller Besitz wertvolle Dinge sind, mit denen wir unseren himmlischen Vater ehren sollten (Sprüche 3:9, 10).
In der Ansprache „Nicht ermüden, sondern Kraft gewinnen“ wurden zeitgemäße Ratschläge gegeben, die uns helfen, den Versuchen Satans zu widerstehen, durch Zweifel, Mangel an Glauben, Materialismus, Verlockungen und verschiedene Arten der Entmutigung unsere Lauterkeit zu brechen. Durch persönliches Studium und Nachsinnen, durch das Gebet und den Besuch der Zusammenkünfte sowie durch regelmäßige Beteiligung am Predigen des Königreiches können wir die Verbindung zu Jehova, dem unerschöpflichen Quell der Energie, herstellen (Jesaja 40:28-31).
Wenn wir Christi Gesinnung haben, werden wir „nicht mehr für die menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes“ leben (1. Petrus 4:1, 2). Das war einer der Schlüsselgedanken in der Ansprache „Heute und für immer dem Willen Gottes leben“. Jesus ließ sich nie durch irgendwelche menschlichen Begierden von seinem Lauf ablenken. Mit besonderer Aufmerksamkeit lauschten die Taufanwärter der nächsten Ansprache: „Bewahre auch du deine Lauterkeit Jehova gegenüber“. Ihnen wurde gezeigt, daß die Taufe erst der Beginn des Wettlaufs ist, der darin besteht, die Lauterkeit zu bewahren. Um in diesem Lauf erfolgreich zu sein, müssen sie aus folgenden Vorkehrungen Nutzen ziehen: das Gebet, das Wort Gottes, biblische Literatur und die aktive Gemeinschaft mit der Versammlung. Die Taufbewerber standen auf, um zwei Fragen zu beantworten, wodurch sie zeigten, daß sie sich der Wichtigkeit ihres Schrittes bewußt waren. Danach folgte die Taufe, die mancherorts im Beisein der anderen Kongreßdelegierten durchgeführt wurde.
In der Ansprache „Ist der ‚Schrecken Jehovas‘ auf uns?“, die am Nachmittag gehalten wurde, ging es um den Respekt vor dem universellen Souverän (Sprüche 8:13). Zwischen dem gottesfürchtigen König Josaphat von Juda und dem heute inthronisierten größeren Josaphat, Jesus Christus, gibt es unter anderem folgende Parallelen: die Reinerhaltung der Anbetung (1. Könige 22:16; Maleachi 3:1-18), die Verteidigung der Freiheit der Anbetung (2. Chronika 17:1, 2, 12-19; Philipper 1:6, 7), die Organisierung eines Erziehungswerks unter den wahren Anbetern (2. Chronika 17:7-9; Matthäus 28:19, 20) und die Einsetzung theokratischer Richter, um Recht zu sprechen (2. Chronika 19:6, 7; 1. Korinther 6:5, 6).
In dem Programmteil „Die Schrift — nützlich zum Richtigstellen der Dinge“ wurde darauf hingewiesen, daß uns die Bibel helfen kann, ein ordentliches Leben zu führen und Respekt vor der Organisation, vor ernannten Aufsehern und vor Älteren zu bekunden. In der folgenden Ansprache, „Entschlossen, Jehova mit ungeteiltem Herzen zu dienen“, wurde uns die Notwendigkeit vor Augen geführt, ein gesundes geistiges Herz zu haben, das ungeteilt, ja geeint für den Dienst Jehovas ist (1. Chronika 28:9).
Und was ist über das Auge zu sagen? Der nächste Redner beschäftigte sich mit der Frage „Hast du als Glied der Familie ein ‚lauteres‘ Auge?“ Da sich Satan vieler Dinge bedient, um unser geistiges Auge abzulenken, müssen christliche Väter, Mütter und Kinder eine ausgeglichene Ansicht bewahren und die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen (Matthäus 6:33). In der folgenden Ansprache mit dem Thema „Die Befehle des Königs gewissenhaft befolgen“ wurde darauf hingewiesen, daß wir den großen Organisator anerkennen müssen, indem wir Respekt vor ernannten Ältesten und der Versammlung bekunden (Sprüche 8:32-36).
Der Vortrag „In einer gottlosen Welt an der Wahrheit festhalten“ bildete den Höhepunkt des Tages. Christen müssen ihre Lauterkeit gegenüber der Wahrheit unter anderem dadurch bewahren, daß sie die biblische Schöpfungslehre verteidigen und gottlose Theorien zurückweisen. Die Zuhörer waren begeistert, als ein 256seitiges Buch freigegeben wurde, das eine deutliche Antwort auf die Frage gibt, die in seinem Titel gestellt wird: Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? Wie wirkungsvoll ist diese Veröffentlichung? In Schweden las ein früherer Evolutionist, der heute ein Zeuge ist, das ganze Buch noch in der folgenden Nacht durch. Er sagte: „Wäre ich gestern noch Evolutionist gewesen, so hätte ich meine Ansicht bestimmt über Nacht geändert.“
‘Einen vortrefflichen Wandel unter den Nationen führen’
So lautete das Motto des letzten Kongreßtages. Eine der Ansprachen, die an jenem Vormittag gehalten wurden, beantwortete die Frage: „Kann dich irgend etwas von Gottes Liebe trennen?“ Nur wir selbst können uns von der Liebe Gottes und Christi trennen. Solange wir jedoch unseren Glauben bewahren, kann nichts — weder Druck noch irgendwelche Umstände, noch Widersacher — bewirken, daß Gottes Liebe zu uns erlischt (Römer 8:35-39).
In dem Programmteil „‘Laß dich nicht schnell in deinem vernünftigen Denken erschüttern’“ wurde hervorgehoben, daß wir unseren Platz im geistigen Paradies bewahren müssen. Wie? Indem wir unter anderem den Geist der Unzufriedenheit meiden und der Abtrünnigkeit widerstehen und auf diese Weise den Rat des Paulus befolgen, ‘uns in unserem vernünftigen Denken nicht schnell erschüttern zu lassen’, sei es durch eine mündliche oder durch eine schriftliche Botschaft, die darauf abzielt, Zweifel zu wecken und unseren Glauben zu zerstören (2. Thessalonicher 2:1, 2).
„Fürchte Gott, weiche vom Schlechten!“ war das Thema des zweiten fesselnden Dramas. Es handelte davon, wie Hiob seine Lauterkeit bewahrte, und zeigte, daß Verfolgung und Leiden für Diener Gottes nichts Neues sind. Wir sollten wie Hiob entschlossen sein, trotz aller Bemühungen, uns vom rechten Weg abzubringen, an unserer Lauterkeit festzuhalten, Jehova zu fürchten und uns vom Bösen abzuwenden.
Der öffentliche Vortrag mit dem Thema „Die von Gott festgesetzten Zeiten und Zeitabschnitte — Worauf deuten sie hin?“ erinnerte uns daran, daß Jehova im Einklang mit seinem unveränderlichen Vorsatz „Könige absetzt und Könige einsetzt“. Wenn seine Zeit gekommen ist, wird er ganz bestimmt dem Bösen ein Ende bereiten und die Gerechtigkeit wiederherstellen (Daniel 2:21, 44).
Die beiden Schlußansprachen waren wirklich sehr passend. Der Vortrag „Trost für Bewahrer der Lauterkeit“ ermutigte uns durch die Zusicherung, daß Jehova uns in Prüfungen durch sein Wort und durch seinen Geist stützen wird sowie dadurch, daß er unsere Gebete erhört. Und wie in der Ansprache „Eine Organisation, die ihre Lauterkeit bewahrt, auf dem Vormarsch“ gezeigt wurde, befinden sich Jehovas Zeugen wegen des Widerstands der Welt keineswegs auf dem Rückzug. Diese geeinte Organisation unterstützt in der Gewißheit, daß sie triumphieren und weiterbestehen wird, die Souveränität Jehovas.
Vorwärts als Bewahrer der Lauterkeit!
Die Kongreßbesucher waren nicht nur von der reichhaltigen geistigen Speise und den beiden schönen neuen Büchern begeistert, sondern sie freuten sich auch über die Freigabe der illustrierten 32seitigen Broschüre Die Regierung, die das Paradies wiederherstellen wird. Und welche Begeisterung herrschte über die Königreichsmelodien Nr. 6, eine Kassette mit schöner Musik, an der wir uns erfreuen können!
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Die neuzeitlichen Bewahrer der Lauterkeit versammeln sichDer Wachtturm 1986 | 15. Januar
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[Bilder auf Seite 31]
In Montreal gab W. L. Barry, ein Glied der leitenden Körperschaft, das fesselnde neue Buch frei: „Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?“
Das biblische Drama zeigte, wie Hiob seine Lauterkeit bewahrte (hier auf dem Kongreß in Athen)
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