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  • Hiobs Lauterkeit — Wer kann sie nachahmen?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
w86 1. 3. S. 15-20

Hiobs Lauterkeit — Wer kann sie nachahmen?

„Er [wird] mich auf genauer Waage wägen, und Gott wird meine unversehrte Lauterkeit erkennen“ (HIOB 31:6).

1. Warum ist es gut, Hiobs Beispiel zu betrachten, und welche Fragen erheben sich?

HIOB war von seiner Lauterkeit überzeugt, und daher war ihm eine Überprüfung durch Gott willkommen. Sein Beispiel kann für uns heute eine große Ermunterung sein, insbesondere weil Satan, der Teufel, verzweifelt versucht, die Lauterkeit aller, die Gott dienen, zu brechen (1. Petrus 5:8). Angesichts dieser Lage sagte der Jünger Jakobus vor allem in bezug auf Hiob: „Nehmt euch beim Erleiden von Ungemach und beim Geduldüben die Propheten als Beispiel“ (Jakobus 5:10, 11). Wer kann aber Hiobs Lauterkeit nachahmen? Können wir es? In welcher Hinsicht gab Hiob uns ein Beispiel im Bewahren der Lauterkeit?

2. (a) Was bedeutet der Name Hiob? (b) Was wurde durch Hiobs Bewahrung der Lauterkeit bewirkt?

2 Der Name Hiob bedeutet „Gegenstand der Feindseligkeit“, was in Hiobs Fall gewiß zutraf. Als jedoch Jehova Satans Bitte gewährte und die Schutzhecke entfernte, die Hiob umgab, konnte nichts von all dem, was Satan tun konnte, Hiobs Lauterkeit gegenüber Gott brechen (Hiob 1:1 bis 2:10). Hiermit gab Hiob eine Antwort auf Satans höhnende Behauptung, er könne jeden von Gott wegziehen (Sprüche 27:11). Dadurch, daß Hiob seine Lauterkeit bewahrte, erklärte er sozusagen vor dem ganzen Universum: „Satan, du bist ein verächtlicher Lügner, denn Jehova ist mein Gott, und ich werde meine Lauterkeit ihm gegenüber bewahren, ganz gleich, was kommt!“ (Hiob 27:5).

Wer Hiob gleicht

3. Wer wurde im Himmel beschützt, und welche Fragen erhoben sich in bezug auf ihn?

3 Die Streitfrage zwischen Jehova und Satan war von universellem Ausmaß, da sie das geistige Reich einschloß. Dort im Himmel befand sich, umgeben von Jehovas schützender Fürsorge, der verheißene „Same“, durch den Gott seine großen Vorsätze zu verwirklichen gedachte (1. Mose 3:15). Würde er jedoch, wenn diese Schutzhecke nicht mehr da wäre, wirklich Hiobs Lauterkeit nachahmen? Würde er beweisen, daß ein vollkommener Mensch, wie Adam es war, vollkommene Lauterkeit gegenüber Gott bewahren kann? (1. Korinther 15:45). Satan traf Vorbereitungen, um über diesen „Samen“ die schwerste Prüfung zu bringen, sobald er auf der Erde erscheinen würde.

4. (a) Wer wurde zum Hauptgegenstand der Feindseligkeit Satans, und woher wissen wir, daß Gott seine schützende Fürsorge zurückzog? (b) Was wurde Jehova durch Jesus ermöglicht?

4 Jesus Christus erwies sich als der vom Himmel gesandte „Same“. Deshalb stand er im Brennpunkt der Aufmerksamkeit Satans, ja er wurde zum Hauptgegenstand der Feindseligkeit Satans. Ein Beweis dafür, daß Jehova seine Schutzhecke entfernt hatte, ist Christi Ausruf am Marterpfahl: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27:46; Psalm 22:1). Obwohl Jesus deutlich spürte, daß Gott seinen Schutz zurückgezogen hatte, konnte von ihm wie von Hiob gesagt werden, daß ‘er nicht sündigte noch Gott irgend etwas Ungebührliches zuschrieb’ (Hiob 1:22). Er ahmte Hiob nach, bewahrte vollkommene Lauterkeit gegenüber Gott und bewies dadurch, daß es ‘seinesgleichen keinen gab auf der Erde’ (Hiob 1:8). Somit hat Jehova allein durch Jesus eine vollständige und bleibende Antwort auf Satans Falschanklage, Gott könne keinen Menschen auf der Erde vorweisen, der ihm unter den größten Prüfungen treu bleibe.

5. (a) Was tut Satan nach wie vor? (b) Was tat Satan, als er aus dem Himmel entfernt worden war?

5 Trotz dieser Antwort macht Satan weiter, indem er Jesu geistige Brüder anklagt, die zusammen mit Jesus den „Samen“ der mit einer Frau vergleichbaren Organisation Gottes bilden. In Verbindung mit der Aufrichtung des Königreiches im Himmel wird in der Bibel folgendes über Satan gesagt: „Der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt!“ Satan klagt jedoch nicht nur an, sondern greift auch an! In der Bibel heißt es über die Zeit nach seinem Hinauswurf aus dem Himmel: „Der Drache [Satan] wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“ (Offenbarung 12:7-12, 17).

6. (a) Wer treibt heute das Predigtwerk voran, und wer hat sich ihnen angeschlossen? (b) Was versucht Satan ihnen allen anzutun?

6 Die „Übriggebliebenen ihres Samens“ sind Jehovas gesalbte Zeugen, die heute noch auf der Erde leben. Sie treiben das „Werk des Zeugnisgebens für Jesus“ voran, indem sie weltweit öffentlich erklären, daß er jetzt als König inthronisiert ist und bald dem gegenwärtigen ungerechten System ein Ende machen wird (Matthäus 24:14; Daniel 2:44). Aber sie sind bei weitem nicht allein! Ihnen hat sich eine große Volksmenge von mehr als drei Millionen Menschen angeschlossen, die mit ihnen eine geeinte weltweite Organisation zur Bewahrung der Lauterkeit bilden. Alle diese Bewahrer der Lauterkeit sind ebenfalls Gegenstand der schonungslosen Verfolgung Satans geworden, und ihr himmlischer Vater Jehova findet an ihrer Lauterkeit Gefallen (2. Timotheus 3:12; Sprüche 27:11).

7. Warum können wir trotz der Angriffe Satans zuversichtlich sein?

7 Sicher ist es eine ernüchternde Feststellung, daß, vergleichbar mit dem Fall Hiobs, Satans bösartige Aufmerksamkeit auf uns, die wir die Lauterkeit gegenüber Gott zu bewahren suchen, gerichtet ist. Aber wir brauchen uns dadurch nicht beirren zu lassen. Warum nicht? Weil „Jehova voll inniger Zuneigung und barmherzig ist“ und ‘uns weder im Stich lassen noch uns gänzlich verlassen’ wird (Jakobus 5:11; 5. Mose 31:6). Ja, Jehova wird uns aufrechterhalten. „Für die, die in unversehrter Lauterkeit wandeln, ist er ein Schild“, sagt die Bibel (Sprüche 2:7). Das bedeutet jedoch nicht, daß Jehova nicht zulassen wird, daß wir geprüft werden. Er wird es zulassen, genauso wie es bei Hiob der Fall war. „Gott aber ist treu“, stellte der Apostel Paulus fest, „und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt“ (1. Korinther 10:13).

Im Falle einer Prüfung

8. Inwiefern ist uns Hiobs Beispiel heute von Nutzen?

8 Hiobs Beispiel der Lauterkeit kann für uns vor allem dann von Nutzen sein, wenn wir schweren Prüfungen ausgesetzt sind. Hiob litt so sehr, daß er wünschte, er würde sterben und im Scheol, dem allgemeinen Grab der Menschheit, verborgen werden (Hiob 14:13). In der Neuzeit haben manche ähnlich empfunden und gesagt, sie könnten Hiob in seinen großen Leiden nachfühlen. Vielleicht hast du bei Gelegenheit auch schon so empfunden. Der Bericht über seine Leiden kann für uns wie eine Ermunterung von einem Freund sein, der eine sogar noch schwerere Prüfung durchgemacht hat als wir. Das Bewußtsein, daß ein anderer ausgeharrt hat und uns versteht, hilft uns sicher, ebenfalls auszuharren.

9. Inwiefern ist es für uns eine Hilfe, wenn andere die Lauterkeit bewahren?

9 Da Jehova unsere Bedürfnisse kennt, hat er das Buch Hiob aufzeichnen lassen, um uns zu helfen, Hiob im Bewahren der Lauterkeit nachzuahmen (Römer 15:4; Jakobus 5:10, 11). Gott weiß, daß, so wie ein Teil des Körpers vom anderen abhängig ist, auch seine treuen Diener einander brauchen (1. Korinther 12:20, 26). Man denke an die Kongresse „Bewahrer der Lauterkeit“, die von Millionen Lesern dieser Zeitschrift besucht wurden. Wer anwesend war, erinnert sich gewiß noch daran, wie gut es tat, in der Gemeinschaft so vieler anderer zu sein, deren Hauptziel im Leben darin besteht, die Lauterkeit gegenüber Gott zu bewahren. Welch ein Ansporn zur Bewahrung der Lauterkeit es doch für die Anwesenden war, zu wissen, daß die vielen Tausende um sie herum ebenfalls die Lauterkeit unter schwierigen Prüfungen bewahrten — sei es am Arbeitsplatz oder in der Schule an ihrem Wohnort (1. Petrus 5:9).

10. (a) Wie kann es dazu kommen, daß jemand nicht mehr den richtigen Blickwinkel hat? (b) Was begann Hiob in Frage zu stellen?

10 Aber vielleicht bewahren wir nicht immer den richtigen Blickwinkel, wie das sogar auf Hiob zutraf. Wer viel leidet und auch niedergeschlagen ist, mag sagen: „Warum tut mir Gott das denn an? Warum läßt er das zu?“ Womöglich kommt es so weit, daß er sich fragt: „Was nützt es, daß ich Gott diene?“ Da Hiob den Urheber seiner Leiden nicht kannte, stellte er ihren derzeitigen Nutzen in Frage, denn der Gute muß anscheinend ebensoviel leiden wie der Böse, wenn nicht sogar mehr (Hiob 9:22). Laut Elihus Worten sagte Hiob: „Was nützt es mir, was habe ich davon, daß ich nicht sündige?“ (Hiob 35:3, Einheitsübersetzung). Aber wir dürfen uns von unseren eigenen Schwierigkeiten nicht so sehr gefangennehmen lassen, daß wir den richtigen Blickwinkel verlieren und den Wert des Dienstes für Gott in Frage stellen.

11. In welcher Hinsicht wurde Hiob von Elihu korrigiert?

11 Elihu korrigierte Hiob berechtigterweise und rückte die Sache in den richtigen Blickpunkt, indem er betonte, daß Jehova über Hiob hoch erhaben sei (Hiob 35:4, 5). Wie Elihu erklärte, sollten wir, ganz gleich, was passiert, niemals schlußfolgern, Gott kümmere sich nicht um uns, und sollten nicht denken, wir könnten wegen vermeintlicher Ungerechtigkeiten seinerseits ihm sozusagen „eins auswischen“. „Wenn du wirklich sündigst“, so fragte Elihu Hiob, „was vollbringst du gegen ihn? Und wenn deine Auflehnungen tatsächlich zunehmen, was tust du ihm an?“ (Hiob 35:6). Ja, wenn du versuchst, Gott sozusagen „eins auszuwischen“, indem du seine Wege oder den Dienst für ihn aufgibst, schadest du dir nur selbst, nicht Gott.

12. Wie wirkt sich unsere Bewahrung der Lauterkeit auf Gott aus?

12 Andererseits zeigte Elihu, daß Jehova keinen persönlichen Nutzen davon hat, wenn wir das Rechte tun. Natürlich ist Jehova erfreut, wenn wir die Lauterkeit bewahren, aber er ist in keiner Weise von unserer Anbetung abhängig, wie das aus Elihus Frage an Hiob hervorgeht: „Wenn du wirklich im Recht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner eigenen Hand?“ (Hiob 35:7). Gott hat uns das Leben gegeben, und seinetwegen atmen wir und bewegen uns und existieren. Ihm gehört alles (Apostelgeschichte 17:25; 1. Chronika 29:14). Somit hat weder unsere Bosheit noch unsere Gerechtigkeit eine Auswirkung auf Gott persönlich (Hiob 35:8).

Wenn wir korrigiert werden

13. (a) Wie reagierte Hiob auf die Korrektur? (b) Welches Problem haben wir alle?

13 Wie reagierte Hiob auf die Korrektur, die zuerst von Elihu und dann von Jehova selbst kam? Er nahm sie an, indem er „in Staub und Asche“ bereute (Hiob 42:6). Ja, Hiob demütigte sich und gestand seinen Irrtum ein. Bewundern wir nicht eine solche Demut? Aber wie steht es mit uns? Selbst wenn wir wie Hiob unentwegte Bewahrer der Lauterkeit sind, neigen wir alle dazu, Fehler zu machen und in der einen oder anderen Hinsicht unausgeglichen zu werden (Jakobus 3:2; Galater 2:11-14). Was sollten wir tun, wenn wir — eventuell von einem jüngeren Menschen wie Elihu — auf unseren Fehler oder unsere Unvollkommenheit aufmerksam gemacht werden? (Hiob 32:4).

14. (a) Wozu neigen Menschen im allgemeinen, wenn sie korrigiert werden? (b) Wie kann es zu Irrtümern oder Fehlurteilen kommen, und welches Beispiel gab Hiob, als er korrigiert wurde?

14 Es ist nicht immer leicht, sich korrigieren zu lassen (Hebräer 12:11; Sprüche 3:11, 12). Wir haben die Neigung, uns zu rechtfertigen. Vielleicht haben wir, ähnlich wie es bei Hiob der Fall war, nicht absichtlich etwas Verkehrtes gesagt oder getan. Unser Beweggrund mag gut gewesen sein, aber wir haben es womöglich aus Unkenntnis oder aus Mangel an Verständnis und Einfühlungsvermögen gesagt. Unsere Bemerkungen spiegelten vielleicht ein Gefühl rassischer oder nationaler Überlegenheit oder eine biblisch unbegründete Strenge in einer gewissen Angelegenheit wider. Jemand mag uns darauf aufmerksam machen, daß das, was wir gesagt haben, eher unsere persönliche Ansicht widerspiegelte und daß es andere verletzt, ja sogar ihr Geistiggesinntsein gefährdet hat. Werden wir, wenn wir korrigiert werden, Hiob nachahmen, indem wir zugeben, daß wir ‘ohne Erkenntnis geredet haben’, und dann ‘widerrufen’? (Hiob 42:3, 6).

Auf Gott vertrauen, nicht auf Reichtum

15. Woher wissen wir, daß Hiob nicht auf seinen Reichtum vertraute?

15 Bildad stellte die Grundlage für Hiobs Vertrauen in Frage, indem er andeutete, Hiob habe Gott vergessen und sein Vertrauen habe auf einer anderen Grundlage beruht (Hiob 8:13, 14). Aber obwohl Hiob mit vielen materiellen Dingen gesegnet war, stützte er nicht sein Vertrauen darauf. Seine Lauterkeit wurde durch den Verlust all seiner Besitztümer kein bißchen erschüttert (Hiob 1:21). In der abschließenden Verteidigungsrede sagte Hiob: „Wenn ich Gold zu meiner Zuversicht gesetzt habe oder zum Gold gesagt habe: ‚Du bist mein Vertrauen!‘, wenn ich mich zu freuen pflegte, weil meines Eigentums viel war und weil meine Hand eine Menge Dinge gefunden hatte ...: auch das wäre ein Vergehen zur Beachtung für die Richter, denn ich hätte den wahren Gott droben verleugnet“ (Hiob 31:24-28).

16. (a) Welcher Prüfung sollten wir uns unterziehen? (b) Welche Zusicherung gibt Gott denjenigen, die auf ihn vertrauen?

16 Wie steht es mit uns? Worauf bauen wir unser Vertrauen — auf Jehova oder auf materielle Besitztümer? Könnte Gott, wenn er uns auf genauer Waage wägen würde, was sich Hiob wünschte, in dieser Hinsicht bei uns Lauterkeit feststellen? Besteht unser Hauptinteresse im Leben wirklich darin, Jehova durch einen Lebenswandel der Lauterkeit zu erfreuen, der eine Antwort auf Satans Schmähungen ist? Oder sind wir hauptsächlich damit beschäftigt, unser Verlangen nach Vergnügungen und nach Besitztümern zu stillen? Wie schön es doch ist, wenn wir wie Hiob sind und Jehovas Herz erfreuen, indem wir auf ihn vertrauen und nicht uns selbst oder den verfügbaren materiellen Dingen ungebührliche Wichtigkeit beimessen! Wenn wir auf Jehova vertrauen, indem wir seine Interessen an die erste Stelle setzen, wird er uns gemäß seiner Zusicherung nie verlassen oder im Stich lassen (Matthäus 6:31-33; Hebräer 13:5, 6).

Tugendhaftigkeit in sexueller Hinsicht

17. Welche Anspielungen machten Hiobs „Tröster“, aber wie äußerte sich Hiob über sein Verhalten in sittlicher Hinsicht?

17 Hiob wurde von seinen falschen Tröstern nicht direkt eines sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt, aber hin und wieder deuteten sie an, daß er eines geheimen Fehlers schuldig sei, für den Gott ihn bestrafe. Als bemittelter Mann, als der „größte von allen Orientalen“, hatte Hiob gewiß Gelegenheiten zu außerehelichem Sex (Hiob 1:3; 24:15). Andere Diener Gottes vor und nach Hiobs Zeit fielen sexuellen Versuchungen zum Opfer (1. Mose 38:15-23; 2. Samuel 11:1-5). Hiob verwahrte sich jedoch gegen jegliche Anspielung auf solche Missetaten, indem er erklärte: „Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie also könnte ich mich einer Jungfrau gegenüber aufmerksam zeigen? ... Wenn sich mein Herz zu einer Frau hin hat betören lassen und ich ständig direkt am Eingangsweg meines Gefährten auf der Lauer gelegen habe, ... das wäre Zügellosigkeit, und das wäre ein Vergehen zur Beachtung für die Richter“ (Hiob 31:1, 9-11).

18. Warum ist es so schwer, in sexueller Hinsicht Tugendhaftigkeit zu bewahren, doch warum werden wir glücklich sein, wenn wir sie bewahren?

18 Satan ist womöglich mit keiner anderen Methode so erfolgreich im Untergraben der Lauterkeit von Dienern Gottes gewesen wie mit der Verführung zur Hurerei (4. Mose, Kapitel 25). Kannst du Hiobs Lauterkeit nachahmen, indem du allen Verlockungen zu sexuellem Fehlverhalten widerstehst? Das ist wirklich eine Herausforderung, vor allem in der heutigen sextollen Welt, in der die Unsittlichkeit so überhandnimmt. Aber wenn wir einmal Rechenschaft ablegen müssen, würden wir uns freuen, so zuversichtlich wie Hiob sagen zu können: „Gott wird meine unversehrte Lauterkeit erkennen“ (Hiob 31:6).

Was uns helfen kann

19. Was ist unerläßlich zur Bewahrung der Lauterkeit?

19 Es ist nicht leicht, Hiobs Lauterkeit nachzuahmen, da Satan heute ebenso hartnäckig bemüht ist, unsere Lauterkeit zu brechen, wie er das bei Hiob versuchte. Daher ist es unerläßlich, daß wir die vollständige Waffenrüstung Gottes anlegen (Epheser 6:10-18). Das schließt ein, daß wir — mit Hiob als Beispiel vor Augen — auf Gott ausgerichtet sind, immer darauf bedacht, ihm in allem, was wir oder unsere Angehörigen tun, zu gefallen (Hiob 1:5). Somit sind unser Bibelstudium, das regelmäßige Zusammenkommen mit Mitgläubigen und die öffentliche Erklärung unseres Glaubens äußerst wichtig (2. Timotheus 2:15; Hebräer 10:25; Römer 10:10).

20. (a) Welche Hoffnung kann uns in Prüfungen aufrechterhalten? (b) Welchen Lohn, den der Psalmist erwähnte, können wir für das Bewahren der Lauterkeit erhalten?

20 Was uns aber besonders in Prüfungen aufrechterhalten kann, ist das, was auch Hiob aufrechterhielt: die Überzeugung, daß mit dem jetzigen Leben nicht alles vorbei ist. „Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben?“ fragte Hiob. In Erwiderung darauf sagte er: „Du wirst rufen, und ich selbst werde dir antworten“ (Hiob 14:13-15). Wenn auch wir völlig davon überzeugt sind, daß Jehova seine treuen Diener auferwecken wird, können wir jegliche Prüfung, die Satan über uns bringen mag, leichter ertragen (Hebräer 6:10). Vor langer Zeit schrieb der Psalmist: „Was mich betrifft, du hast mich wegen meiner unversehrten Lauterkeit aufrechterhalten, und du wirst mich auf unabsehbare Zeit vor dein Angesicht stellen“ (Psalm 41:12). Möge das die glückliche Zukunft eines jeden von uns sein — daß Jehova uns aufrechterhält und für immer bewahrt, weil wir als seine Diener die Lauterkeit bewahren!

Kannst du es beantworten?

◻ Wer hat sich wie Hiob bewährt, und welche Vergleiche können zwischen ihnen und Hiob gezogen werden?

◻ Was können wir aus Hiobs Reaktion auf seine Prüfungen lernen?

◻ Wie reagierte Hiob auf Korrekturen, und was können wir daraus lernen?

◻ Welches vorzügliche Beispiel gab Hiob in bezug auf materielle Dinge und Tugendhaftigkeit in sexueller Hinsicht?

◻ Was kann uns helfen, im Bewahren der Lauterkeit Hiob nachzuahmen?

[Bild auf Seite 17]

Hast du — wie Hiob es tat — jemals den gegenwärtigen Nutzen der Bewahrung der Lauterkeit in Frage gestellt?

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