-
JapanJahrbuch der Zeugen Jehovas 1998
-
-
„Tiger“ (Percy) Iszlaub, ein aufgeschlossener Australier aus Queensland, schwelgt in Erinnerungen: „Wir führten viele Bibelstudien durch. Ich hatte 36 Studien, und Ilma und die anderen hatten auch ungefähr so viele. Die Interessierten kamen zum Bibelstudium ins Missionarheim, manche täglich. In allen Zimmern des Hauses wurden Bibelstudien durchgeführt, jeden Abend drei oder mehr. Wir verteilten das Studienmaterial in Englisch und in Japanisch. Als Hilfe für die Interessierten zählten wir jeweils, in der wievielten Zeile die Antwort zu finden war. Es ging zwar nur langsam voran, aber es war erstaunlich, was sie alles verstanden, obwohl sie lediglich die Schriftstellen lasen und diese mit den Veröffentlichungen verglichen. Und sie sind heute in der Wahrheit!“
-
-
JapanJahrbuch der Zeugen Jehovas 1998
-
-
Etwa zehn Jahre später machte Percy in Fukuoka eine beeindruckende Erfahrung. Kimihiro Nakata, ein gewalttätiger Gefangener in der Todeszelle, der zwei Männer gegen Bezahlung umgebracht hatte, bat um ein Bibelstudium, und Percy studierte mit ihm. Daraufhin legte Kimihiro die „alte Persönlichkeit“ völlig ab. Er ließ sich im Gefängnis taufen, und Percy schilderte ihn als einen der eifrigsten Königreichsverkündiger, die er gekannt hat (Eph. 4:22-24). Kimihiro lernte Blindenschrift und übertrug das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“, die Broschüre „Diese gute Botschaft vom Königreich“ und Artikel aus den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in die Blindenschrift. Diese Publikationen wurden in verschiedenen Teilen Japans verbreitet, auch in Schulen für Blinde. Am 10. Juni 1959 fuhr jedoch frühmorgens ein Polizeiauto vor dem Missionarheim vor. Kimihiro hatte gebeten, Percy solle bei seiner Hinrichtung an jenem Morgen dabeisein. Percy erfüllte ihm diesen Wunsch. In dem Gefängnishof, wo die Hinrichtung stattfinden sollte, sprachen sie kurz miteinander, und zum Schluß sangen sie gemeinsam ein Königreichslied. Kimihiro sagte zu Percy: „Warum zitterst du denn, Percy? Ich müßte nervös sein, nicht du.“ Seine letzten Worte, bevor man ihn hängte, waren: „Heute vertraue ich fest auf Jehova, auf das Loskaufsopfer und die Auferstehungshoffnung. Für eine kleine Weile werde ich schlafen, und wenn es Jehovas Wille ist, werde ich euch alle im Paradies wiedersehen.“ Er ließ seine Brüder in der ganzen Welt herzlich grüßen. Kimihiro starb um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, denn es mußte Leben für Leben gegeben werden. Doch er starb nicht als hoffnungsloser, verhärteter Verbrecher, sondern als getaufter, treuer Diener Jehovas. (Vergleiche Apostelgeschichte 25:11.)
-
-
JapanJahrbuch der Zeugen Jehovas 1998
-
-
Nach einem rund zehnjährigen Kampf gegen den Krebs starb Ilma Iszlaub am 29. Januar 1988 im Bethelheim in Ebina. Später nahm Percy als Mitglied der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania öfter an deren Jahresversammlungen teil, wobei er vor nicht allzu langer Zeit einen hervorragenden Bericht über Japan gab. 1996 starb auch er.
-