Fragen von Lesern

◼ Was tat Jesus, um seinen Nachfolgern im Himmel „eine Stätte zu bereiten“?

Kurz vor der Einsetzung des Abendmahls des Herrn sagte Jesus seinen treuen Aposteln, daß er weggehen müsse. Er meinte natürlich damit, daß er sich — nach seinem Tod im späteren Verlauf jenes Tages und nach seiner Auferstehung — in den Himmel begeben würde. Petrus bat ihn daraufhin, ihm folgen zu dürfen. Jesus entgegnete: „Euer Herz werde nicht beunruhigt. Übt Glauben aus an Gott, übt auch Glauben aus an mich. Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es anders wäre, hätte ich es euch gesagt, denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und will euch heimnehmen zu mir, damit dort, wo ich bin, auch ihr seid“ (Johannes 14:1-3).

Welche „Wohnungen“ mußten für die Apostel bereitet werden? Einige Bibelübersetzer haben für Johannes 14:2 eine Wiedergabe gewählt, die den Gedanken nahelegt, Jesus habe davon gesprochen, daß die Apostel auf ihrem Weg in den Himmel „Ruheplätze“ benötigen oder im Himmel mehrere Räume vorfinden würden. Aber W. E. Vine schreibt zu dem betreffenden griechischen Wort: „Nichts an dem Wort läßt auf einzelne Abteile im Himmel schließen, noch deutet es zeitweilige Ruheplätze auf dem Weg dorthin an.“ Das Wort bezeichnet ganz einfach einen Ort, an dem man wohnt. Jesus versprach ihnen also Wohnstätten im geistigen Bereich, im Himmel, wohin er sich begab, um bei seinem Vater zu sein (Epheser 1:20; 1. Petrus 1:4; 3:21, 22).

Aber auf welche Weise würde Jesus seinen loyalen Nachfolgern solche Wohnungen bereiten? Nachdem er einen Opfertod gestorben war, begab er sich in den Himmel, um den Wert seines Lebensblutes vor Gott darzubringen. Daraus sollten in erster Linie diejenigen Nutzen ziehen, die berufen würden, Miterben des himmlischen Lebens zu sein. Der Apostel Paulus schrieb: „Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebräer 9:12, 24-28; Römer 6:5; 8:17). Als somit Jesus den Aposteln erklärte, er gehe hin, ihnen „eine Stätte zu bereiten“, dachte er bestimmt daran, daß er ‘vor der Person Gottes für sie erscheinen’ würde. Erst danach konnten sie oder andere Menschen ihm in den Himmel folgen (Philipper 3:20, 21).

Mußte Jesus noch andere Dinge tun, um ihnen eine Stätte zu bereiten? Zur bestimmten Zeit trat er die Königsmacht an, führte gegen Satan Krieg und warf ihn und seine Dämonen aus dem Himmel hinaus (Offenbarung 12:7-9). Das geschah vor dem Beginn der himmlischen Auferstehung der Apostel und anderer Gesalbter, die im Tod entschlafen waren (1. Thessalonicher 4:14-17). Ob Jesus den Hinauswurf Satans aus dem Himmel einschloß, als er davon sprach, seinen Nachfolgern „eine Stätte zu bereiten“, können wir nicht sagen.

Auch wissen wir nicht, ob Jesus noch andere Aufgaben zu erfüllen hatte, durch die er gesalbten Christen eine Stätte im Himmel bereitete. Doch zumindest dürfen wir sicher sein, daß Jesus seinen gesalbten Nachfolgern den Weg bereitete, indem er Gott den Wert seines ‘kostbaren Blutes’ darbrachte (1. Petrus 1:19). Dieses Blut bildete die Grundlage für die Schließung des neuen Bundes zwischen Jehova Gott und den geistgesalbten Christen.