-
Hiob hielt den Namen Jehovas in EhrenDer Wachtturm 2009 | 15. April
-
-
Hiob hielt den Namen Jehovas in Ehren
„Der Name Jehovas sei fernerhin gesegnet!“ (HIOB 1:21).
1. Wer schrieb wahrscheinlich das Bibelbuch Hiob, und wann?
MIT etwa 40 Jahren musste Moses um sein Leben fliehen. Er verließ Ägypten und ließ sich im Land Midian nieder (Apg. 7:23, 29). Unweit davon lag das Land Uz, die Heimat Hiobs. Damals könnte Moses davon erfahren haben, was Hiob durchgemacht hatte. Viele Jahre später, gegen Ende der Wanderung mit der Nation Israel durch die Wildnis, kam Moses wieder in die Nähe von Uz und erfuhr möglicherweise, wie Hiob seine letzten Jahre verbracht hatte. Laut der jüdischen Überlieferung soll Moses dieses Bibelbuch einige Zeit nach Hiobs Tod geschrieben haben.
2. Warum gibt das Bibelbuch Hiob Dienern Gottes heute viel Kraft für ihren Glauben?
2 Dieses Bibelbuch gibt Dienern Gottes heute enorm viel Kraft für ihren Glauben. Weshalb? Es verleiht uns Einblick in Ereignisse, die sich im Himmel abspielten und von außerordentlicher Tragweite waren. Es rückt in den Mittelpunkt, welche überragende Bedeutung der Streitfrage um Gottes universelle Souveränität zukommt. An dem Bericht über Hiob wird auch deutlich, was es bedeutet, Jehova vollständig ergeben zu bleiben, und warum Jehova manchmal zulässt, dass seine Diener leiden. Außerdem wird Satan, der Teufel, als der Hauptwidersacher Jehovas und als Feind der Menschheit entlarvt. Nicht zuletzt zeigt dieses Bibelbuch, dass auch unvollkommene Menschen, wie Hiob einer war, Jehova treu bleiben können, und zwar selbst dann, wenn sie aufs Äußerste geprüft werden. Schauen wir uns einige der darin beschriebenen Ereignisse etwas genauer an.
Von Satan auf die Probe gestellt
3. Was wissen wir über Hiob? Warum wurde er zur Zielscheibe des Teufels?
3 Hiob war ein reicher Mann mit viel Einfluss, der seiner Familie mit gutem Beispiel voranging. Offenbar war er allgemein hoch geachtet als jemand, der guten Rat gab und Notleidende unterstützte. Was ihn jedoch am meisten auszeichnete, war seine Gottesfurcht. Es heißt nämlich von ihm: „Dieser Mann erwies sich als untadelig und rechtschaffen und gottesfürchtig und von Schlechtem weichend.“ Zielscheibe des Teufels wurde Hiob nicht, weil er wohlhabend und einflussreich war, sondern wegen seiner Gottergebenheit (Hiob 1:1; 29:7-16; 31:1).
4. Was ist sittliche Vollständigkeit?
4 In der Einleitung zum Bibelbuch Hiob wird eine Zusammenkunft im Himmel beschrieben, bei der die Engel ihren Platz vor Jehova einnahmen. Auch Satan war anwesend und nutzte die Gelegenheit, Hiob anzuklagen. (Lies Hiob 1:6-11.) Der Teufel führte Hiobs Besitztümer zwar an, konzentrierte sich aber darauf, Hiobs sittliche Vollständigkeit anzuzweifeln, ob er also wirklich rechtschaffen, untadelig, gerecht und makellos wäre. Im biblischen Sinn ist mit sittlicher Vollständigkeit gemeint, dass jemand der Person Jehovas mit ungeteiltem Herzen vollständig ergeben ist.
5. Was unterstellte der Teufel Hiob?
5 Der Teufel unterstellte Hiob, er diene Gott nicht aus Ergebenheit, sondern aus purem Eigennutz. Treu bliebe Hiob Jehova nur so lange, wie dieser ihn belohne und beschütze. Jehova erlaubte Satan daraufhin, seine Behauptungen zu beweisen und diesen treuen Mann anzugreifen. So kam es, dass Hiob an einem einzigen Tag mit den Schreckensnachrichten konfrontiert wurde, dass sein gesamter Viehbestand geraubt oder vernichtet worden war, dass man seine Diener getötet hatte und dass alle seine 10 Kinder ums Leben gekommen waren (Hiob 1:13-19). Gab sich Hiob geschlagen? Der Bibelbericht beschreibt, wie Hiob auf sein Unglück reagierte: „Jehova selbst hat gegeben, und Jehova selbst hat weggenommen. Der Name Jehovas sei fernerhin gesegnet!“ (Hiob 1:21).
6. (a) Was spielte sich bei einer weiteren Zusammenkunft im Himmel ab? (b) Auf wen bezog sich die Behauptung des Teufels noch?
6 Einige Zeit später fand erneut eine Zusammenkunft im Himmel statt. Wieder stellte der Teufel beleidigende Behauptungen über Hiob auf, indem er sagte: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, und sieh, ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird.“ Satan beschränkte seine Behauptungen also nicht mehr nur auf Hiob, denn er sagte: „Alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben.“ Damit stellte er nicht nur die Ergebenheit Hiobs infrage, sondern pauschal die jedes Menschen, der Jehova dient. Daraufhin erlaubte Gott dem Teufel, Hiob mit einer schmerzhaften Krankheit zu schlagen (Hiob 2:1-8). Doch das war noch längst nicht alles, was Hiob durchzustehen hatte.
Hiobs Lage genauer betrachtet
7. Wie wurde der Druck auf Hiob durch seine Frau und seine Besucher noch verstärkt?
7 Hiobs Frau hatte unter den ersten Unglücksschlägen genauso zu leiden wie Hiob selbst. Wie traumatisch muss es für sie gewesen sein, nicht nur ihr gesamtes Hab und Gut, sondern auch noch alle ihre Kinder zu verlieren! Und mit ansehen zu müssen, wie ihr Mann qualvolle Schmerzen litt, muss für sie auch schier unerträglich gewesen sein, sodass sie ausrief: „Hältst du noch an deiner unversehrten Lauterkeit fest? Fluche Gott und stirb!“ Dann traten drei Besucher auf den Plan: Eliphas, Bildad und Zophar. Angeblich waren sie gekommen, um Hiob zu trösten. Tatsächlich erwiesen sie sich mit ihren gefährlichen Fehleinschätzungen als „leidige Tröster“. Bildad zum Beispiel unterstellte Hiobs Kindern, sie hätten sich etwas zuschulden kommen lassen und seien zu Recht dafür bestraft worden. Eliphas schlussfolgerte aus Hiobs Leiden, er müsse irgendwie gesündigt haben. Er zog sogar in Zweifel, dass es Gott überhaupt etwas bedeutet, wenn man ihm treu bleibt! (Hiob 2:9, 11; 4:8; 8:4; 16:2; 22:2, 3). Unter all diesem immensen Druck blieb Hiob Jehova vollständig ergeben. Zwar ließ er sich dazu hinreißen, „dass er eher seine eigene Seele gerechtsprach als Gott“ (Hiob 32:2). Aber an seiner Treue hielt er unerschütterlich fest.
8. Warum kann sich jeder Ratgeber heute an Elihu ein Beispiel nehmen?
8 Als Nächstes lesen wir von Elihu, der ebenfalls gekommen war, um Hiob zu besuchen. Er hörte erst einmal lange zu, was Hiob und seine drei Gefährten vorzutragen hatten. Obwohl jünger als die vier, zeichnete sich Elihu durch größere Weisheit aus. Er ging rücksichtsvoll auf Hiob ein, sprach ihn mit Namen an, lobte ihn für seinen rechtschaffenen Lebenswandel. Aber er sagte auch ganz offen, Hiob habe sich zu sehr darauf versteift, zu beweisen, dass er nichts falsch gemacht habe. Elihu versicherte Hiob, dass es sich immer lohnt, Gott treu zu dienen. (Lies Hiob 36:1, 11.) Für jeden, der heute vor der Aufgabe steht, Rat zu geben, ist Elihu ein sehr gutes Vorbild: Er bewies Geduld, hörte aufmerksam zu, lobte möglichst viel und vermittelte durch seinen Rat Trost und Kraft (Hiob 32:6; 33:32).
9. Wie half Jehova Hiob?
9 Schließlich kam noch ein „Besucher“ zu Hiob — und zwar ein höchst eindrucksvoller! Der Bericht sagt: „Jehova antwortete Hiob aus dem Windsturm.“ Mit einer ganzen Reihe von Fragen half er Hiob freundlich, aber nachdrücklich, seine Denkweise zu korrigieren. Hiob nahm die Zurechtweisung bereitwillig an und räumte ein: „Ich bin von geringer Bedeutung geworden. . . . Ich bereue wirklich in Staub und Asche.“ Anschließend machte Jehova den drei Gefährten Hiobs klar, dass er zornig auf sie war, weil sie nicht das gesagt hatten, „was wahrhaftig ist“. Sie wären darauf angewiesen, dass Hiob für sie betete. Was geschah dann? „Jehova selbst wandte den Zustand des Gefangenseins Hiobs, als er zugunsten seiner Gefährten betete, und Jehova begann außerdem, Hiob all das in doppeltem Maße zu geben, was er gehabt hatte“ (Hiob 38:1; 40:4; 42:6-10).
Wie tief ist unsere Liebe zu Jehova?
10. Warum ignorierte Jehova Satans Herausforderung nicht einfach oder vernichtete ihn?
10 Warum hat Jehova Gott, der Schöpfer aller Dinge und universelle Souverän, Satans Herausforderung nicht einfach ignoriert oder ihn kurzerhand vernichtet? Gott wusste: Weder das eine noch das andere würde die von Satan aufgeworfene Streitfrage beantworten. Der Teufel hatte behauptet, selbst ein so vorbildlicher Diener Gottes wie Hiob würde Jehova nicht treu bleiben, wenn er auf seinen ganzen Reichtum verzichten müsste. Doch als Hiobs Treue auf die Probe gestellt wurde, erwies sie sich als echt. Nun behauptete Satan, jeder Mensch würde sich von Gott abwenden, wenn er Schaden an Leib und Leben erleide. Hiob musste schweres Leid durchmachen und blieb Jehova trotzdem vollständig ergeben. So wurde Satan durch diesen unvollkommenen, aber treuen Mann zum Lügner gestempelt. Wie verhielten sich andere Diener Gottes?
11. Wie gab Jesus die vollständige Antwort auf die Herausforderung des Teufels?
11 Jeder, der Jehova Gott vollständig ergeben bleibt, ganz gleich, welchen Angriffen Satans er sich ausgesetzt sieht, widerlegt in seinem ganz persönlichen Fall die Behauptungen dieses gnadenlosen Feindes. Die vollständige Antwort auf Satans Herausforderung gab Jesus, als er auf die Erde kam. Wie Adam, der erste Mensch, war Jesus vollkommen. Durch seine Treue bis in den Tod bewies er eindeutig, dass Satan ein Lügner ist und seine Behauptungen gegenstandslos sind (Offb. 12:10).
12. Welche Gelegenheit und welche Verantwortung hat jeder Diener Jehovas?
12 Trotzdem hört Satan nicht damit auf, Anbeter Jehovas auf die Probe zu stellen. Jeder Einzelne von uns hat die Gelegenheit und die Verantwortung, durch seine Treue zu beweisen, dass er Jehova nicht aus Eigennutz dient, sondern aus Liebe. Wie denken wir über diese Verantwortung? Jehova vollständig ergeben zu bleiben ist uns eine Ehre! Und es macht uns Mut, zu wissen, dass uns Jehova die nötige Kraft zum Durchhalten gibt und dass er — wie bei Hiob — Prüfungen nur innerhalb bestimmter Grenzen zulässt (1. Kor. 10:13).
Satan — ein Abtrünniger und unverschämter Widersacher
13. Welche Einzelheiten erfahren wir über Satan aus dem Bibelbuch Hiob?
13 Ausführlich wird Satans Widerstand gegen Jehova in den Christlichen Griechischen Schriften beschrieben, und aus dem Bibelbuch Offenbarung erfahren wir, wie Jehovas Herrscherrecht verteidigt und Satan endgültig vernichtet werden wird. Interessante Einzelheiten darüber, wie schamlos der Teufel Jehova herausgefordert und die Menschheit irregeführt hat, sind auch in den Hebräischen Schriften zu finden. Gerade aus dem Bibelbuch Hiob erfahren wir viel über Satans Rebellion. Zu den Zusammenkünften im Himmel kam er nicht, um Jehova zu preisen. Er war durch und durch niederträchtig und hatte die übelsten Absichten. Nachdem er Hiob diffamiert und die Erlaubnis erhalten hatte, ihn auf die Probe zu stellen, „ging Satan hinaus, von der Person Jehovas hinweg“ (Hiob 1:12; 2:7).
14. Wie zeigte der Teufel, dass er Hiob hasste?
14 Das Bibelbuch Hiob entlarvt Satan somit als gnadenlosen Feind der Menschheit. Die Bibel sagt nicht, wie viel Zeit zwischen den in Hiob 1:6 und 2:1 erwähnten Zusammenkünften im Himmel verging. Währenddessen jedoch wurde Hiob grausam auf die Probe gestellt. Weil er treu war, konnte Jehova zum Teufel über ihn sagen: „Auch hält er noch an seiner unversehrten Lauterkeit fest, obwohl du mich gegen ihn reizt, ihn ohne Ursache zu verschlingen.“ Aber Satan gab nicht zu, dass seine Behauptungen widerlegt worden waren. Im Gegenteil, er verlangte, dass Hiob auf eine weitere schwere Probe gestellt würde. Er griff Hiob also nicht nur an, solange er wohlhabend war, sondern auch noch, als er schon völlig mittellos war. Satan hat eindeutig nicht das geringste Mitleid, nicht einmal mit Armen oder mit Opfern eines Unglücks. Und Menschen, die Jehova vollständig ergeben sind, hasst er (Hiob 2:3-5). Doch trotz all seiner Anstrengungen wurde er von Hiob zum Lügner gestempelt — durch Hiobs Treue.
15. Was haben Abtrünnige heute mit Satan gemein?
15 Satan war das erste Geschöpf, das abtrünnig wurde. Abtrünnige in unserer Zeit verraten die gleichen Wesensmerkmale wie der Teufel. Ihr Denken ist oft vergiftet von einer kritischen Haltung gegenüber einzelnen Personen in der Christenversammlung, gegenüber Ältesten oder gegenüber der leitenden Körperschaft. Manche von ihnen setzen sich vehement gegen den Gebrauch des Namens Jehova ein. Es liegt ihnen nichts daran, Jehova besser kennenzulernen oder ihm zu dienen. Wie ihr Vater, der Teufel, bekämpfen sie Menschen, die Jehova ergeben sind (Joh. 8:44). Da ist es nur natürlich, dass Diener Jehovas nicht das Geringste mit ihnen zu tun haben wollen! (2. Joh. 10, 11).
Hiob hielt den Namen Jehovas in Ehren
16. Wie war Hiob Jehova gegenüber eingestellt?
16 Hiob gebrauchte den Namen Jehovas und pries ihn. Selbst als er die niederschmetternde Nachricht erhielt, dass seine Kinder gestorben waren, kam kein böses Wort gegen Gott über seine Lippen. Obwohl Hiob irrtümlich dachte, Jehova sei für den Verlust verantwortlich, hielt er dennoch seinen Namen in Ehren. In einem seiner poetischen Aussprüche erklärte er später: „Siehe! Die Furcht Jehovas — das ist Weisheit, und sich vom Schlechten abwenden ist Verstand“ (Hiob 28:28).
17. Wie schaffte Hiob es, Jehova treu zu bleiben?
17 Wie schaffte es Hiob, Jehova vollständig ergeben zu bleiben? Er hatte ganz offensichtlich schon eine enge Freundschaft zu Jehova aufgebaut, bevor er von den Unglücksschlägen getroffen wurde. Obwohl er allem Anschein nach nicht wusste, dass Satan Jehova herausgefordert hatte, wollte er um jeden Preis treu bleiben. Er erklärte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5). Wie war Hiob so ein guter Freund Jehovas geworden? Abraham, Isaak und Jakob waren entfernte Verwandte von ihm. Wie Gott mit ihnen gehandelt hatte, muss Hiob erfahren und sehr geschätzt haben. Auch aus der Schöpfung konnte er viel über Jehovas Eigenschaften lernen. (Lies Hiob 12:7-9, 13, 16.)
18. (a) Wie bewies Hiob, dass er Jehova vollständig ergeben war? (b) Wie können wir uns an ihm ein Beispiel nehmen?
18 Was Hiob über Jehova in Erfahrung gebracht hatte, weckte in ihm den Wunsch, Jehova zu gefallen. Regelmäßig brachte er Opfer dar für den Fall, dass Mitglieder seiner Familie etwas getan hatten, was Gott missfiel, oder „in ihrem Herzen Gott geflucht“ hatten (Hiob 1:5). Sogar während seiner harten Bewährungsprobe äußerte sich Hiob weiter positiv über Jehova (Hiob 10:12). Ist das nicht ein gutes Beispiel für uns? Auch wir müssen uns regelmäßig damit beschäftigen, wer Jehova ist und was er vorhat. Wir machen es uns zur guten Gewohnheit, die Bibel zu studieren, die Zusammenkünfte zu besuchen, zu beten und die gute Botschaft zu predigen, damit unsere Freundschaft zu Jehova intakt bleibt. Und wir tun alles, was in unserer Kraft steht, den Namen Jehovas bekannt zu machen. Genauso wie sich Jehova über die Treue Hiobs freute, so freut er sich von Herzen über die Treue seiner Diener heute. Wie uns das gelingen kann, wird im nächsten Artikel behandelt.
-
-
Durch deine Treue erfreust du das Herz JehovasDer Wachtturm 2009 | 15. April
-
-
Durch deine Treue erfreust du das Herz Jehovas
„Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (SPR. 27:11).
1, 2. (a) Von welcher Herausforderung Satans erfahren wir aus dem Bibelbuch Hiob? (b) Woraus ist zu erkennen, dass Jehova auch nach Hiobs Tod weiter vom Teufel verhöhnt worden ist?
JEHOVA ließ zu, dass Satan die Treue seines Dieners Hiob auf die Probe stellte. Hiob verlor deshalb seinen Viehbestand, seine Kinder und wurde schließlich schwer krank. Aber dem Teufel ging es dabei nicht allein um Hiob. Er behauptete: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben.“ Damit wurde die aufgeworfene Streitfrage auf andere ausgeweitet und sie blieb auch nach Hiobs Tod weiter bestehen (Hiob 2:4).
2 Rund 600 Jahre nach den Erlebnissen Hiobs schrieb Salomo die inspirierten Worte auf: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Damals wurde Jehova vom Teufel also nach wie vor herausgefordert. Und der Apostel Johannes sah in einer prophetischen Vision, wie Satan Gottes Diener anklagte, noch nachdem Gottes Königreich 1914 aufgerichtet und Satan kurz darauf aus dem Himmel geworfen worden war. Demnach zieht der Teufel auch heute, wo die Zeit des Endes für sein böses System fast abgelaufen ist, die Ergebenheit der Diener Gottes immer noch in Zweifel (Offb. 12:10).
3. Welche wertvollen Lehren enthält das Bibelbuch Hiob für uns?
3 Deshalb wollen wir drei Lehren aus dem Bibelbuch Hiob etwas genauer unter die Lupe nehmen. Erstens: Aus den Prüfungen Hiobs wird deutlich, wer der eigentliche Feind der Menschheit ist und wer hinter der Verfolgung von Gottes Dienern steckt — Satan, der Teufel. Zweitens: Ganz egal, was wir alles durchmachen müssen, können wir es schaffen, Jehova vollständig ergeben zu bleiben, wenn wir eine enge Freundschaft zu ihm haben. Drittens: Wenn wir auf irgendeine Weise auf die Probe gestellt werden, unterstützt uns Jehova, genauso wie er Hiob unterstützte. Heute tut er das durch sein Wort, seine Organisation und seinen heiligen Geist.
Immer daran denken, wer der eigentliche Feind ist
4. Wer ist an den heutigen Weltverhältnissen schuld?
4 Viele glauben gar nicht, dass es einen Teufel gibt. Somit können sie nicht erkennen, dass letztlich er an den auch für sie so beängstigenden Weltverhältnissen schuld ist. Natürlich trägt auch der Mensch selbst einen großen Teil der Verantwortung für all die Missstände. Unsere Ureltern, Adam und Eva, wollten von ihrem Schöpfer unabhängig sein. Und ihre Nachkommen haben in einer Generation nach der anderen viel Unheil angerichtet. Derjenige jedoch, der Eva überhaupt erst dazu verführte, sich gegen Gott aufzulehnen, war der Teufel. Er beherrscht ein Weltsystem, das er unter der unvollkommenen, dem Tod unterworfenen Menschheit ins Dasein gerufen hat. Weil er „der Gott dieses Systems der Dinge“ ist, ist die menschliche Gesellschaft von denselben Grundzügen geprägt, die auch er aufweist: Stolz, Streitsucht, Eifersucht, Habsucht, Täuschung und Rebellion (2. Kor. 4:4; 1. Tim. 2:14; 3:6; lies Jakobus 3:14, 15). Das hat zu Hass, Korruption, politisch und religiös motivierten Auseinandersetzungen und zu allen möglichen Unruhen geführt, sehr zum Elend der Menschen!
5. Wozu fühlen wir uns angespornt?
5 Wie dankbar können wir als Diener Jehovas dafür sein, dass wir verstehen dürfen, wer wirklich hinter den immer schlimmer werdenden Weltverhältnissen steckt! Bestimmt motiviert uns das enorm, uns an der Verkündigung der guten Botschaft zu beteiligen, um den Menschen die Augen dafür zu öffnen, wer der eigentliche Unruhestifter ist. Und sind wir nicht glücklich, dass wir für den wahren Gott, Jehova, eintreten und anderen erklären dürfen, wie er Satan beseitigen und den Missständen ein Ende machen wird?
6, 7. (a) Wer steckt hinter der Verfolgung von Anbetern Jehovas? (b) Wie können wir uns an Elihu ein Beispiel nehmen?
6 Nicht nur für das Leid in der Welt ist der Teufel hauptverantwortlich, sondern auch für die Verfolgung, die Gottes Diener erdulden. Er will uns unbedingt auf die Probe stellen. Jesus Christus sagte zum Apostel Petrus: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten“ (Luk. 22:31). Genauso wird jeder von uns, der Jesu Fußstapfen folgen möchte, auf die eine oder andere Weise Prüfungen durchmachen müssen. Wie Petrus erklärte, ist der Teufel „wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“. Und Paulus sagte: „Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (1. Pet. 5:8; 2. Tim. 3:12).
7 Angenommen, ein Glaubensbruder wird von einem Unglück getroffen. Woran zeigt sich dann, dass wir uns bewusst bleiben, wer unser eigentlicher Feind ist? Daran, dass wir keinen Bogen um unseren Bruder machen, sondern uns wie Elihu verhalten, der sich Hiob als echter Freund erwies. Wir stehen unserem Bruder zur Seite im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind, den Teufel (Spr. 3:27; 1. Thes. 5:25). Wir wollen ihm helfen, um jeden Preis treu zu bleiben und so Jehovas Herz zu erfreuen.
8. Warum konnte der Teufel Hiob nicht daran hindern, Jehova zu ehren?
8 Das Erste, was der Teufel Hiob wegnahm, war sein Viehbestand. Diese Tiere waren sehr wertvoll, wahrscheinlich Hiobs Existenzgrundlage. Er nutzte sie aber auch dazu, Jehova anzubeten. Wenn Hiob zum Beispiel seine Kinder „heiligte“, stand er „früh am Morgen auf und opferte Brandschlachtopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht.‘ So pflegte Hiob allezeit zu tun“ (Hiob 1:4, 5). Demnach brachte Hiob regelmäßig Tiere als Opfer für Jehova dar. Als die Prüfung begonnen hatte, war ihm das nicht mehr möglich. Er hatte keine „wertvollen Dinge“ mehr, um damit Jehova zu ehren (Spr. 3:9). Aber mit seinen Lippen konnte er Jehova nach wie vor ehren — und das tat er auch!
Eine enge Freundschaft zu Jehova aufbauen
9. Was ist unser kostbarstes Gut?
9 Eine enge Freundschaft zu Jehova können wir alle aufbauen, ob wir reich oder arm sind, jung oder alt, gesund oder krank. Dadurch können wir es schaffen, durch alle Prüfungen hindurch treu zu bleiben und Jehovas Herz zu erfreuen. Das ist sogar Personen gelungen, die noch gar nicht viel über die Wahrheit wussten. Trotzdem traten sie mutig für Jehova ein und blieben ihm vollständig ergeben.
10, 11. (a) Wie hat sich eine unserer Glaubensschwestern in Treueprüfungen verhalten? (b) Welche deutliche Antwort hat sie auf Satans Behauptungen gegeben?
10 Ein Beispiel dafür ist Schwester Walentina Garnowskaja, eine von vielen Zeuginnen Jehovas in Russland, die wie Hiob trotz schwerer Prüfungen treu blieben. Mit gut 20 Jahren erfuhr sie 1945 durch einen Bruder von der Wahrheit. Er kam noch zwei Mal zu ihr und zeigte ihr etwas aus der Bibel. Danach sah sie ihn nie wieder. Trotzdem predigte sie von da an ihren Nachbarn. Deshalb wurde sie festgenommen und zu 8 Jahren Lagerhaft verurteilt. 1953 kam sie frei und fing gleich wieder an zu predigen. Erneut wurde sie verhaftet und eingesperrt — diesmal für 10 Jahre. Nach Jahren der Haft in verschiedenen Lagern kam sie in ein Lager, in dem einige Schwestern eine Bibel besaßen. Eines Tages zeigte eine Schwester Walentina die Bibel. Das war ein aufregender Moment für sie, hatte sie bis dahin doch nur eine einzige Bibel zu Gesicht bekommen: bei dem Bruder, der sie 1945 mit der Wahrheit bekannt gemacht hatte!
11 1967 kam Walentina frei und konnte sich endlich zum Zeichen ihrer Hingabe taufen lassen. Fleißig nutzte sie ihre Freiheit, um zu predigen — allerdings nur bis 1969, denn in diesem Jahr wurde sie ein weiteres Mal verhaftet und zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Trotzdem predigte sie weiter. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 konnte sie 44 Personen helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Sie hatte 21 Jahre ihres Lebens in Haftanstalten und Lagern verbracht. Sie war bereit gewesen, auf alles — auch auf ihre Freiheit — zu verzichten, um Jehova treu zu bleiben. Kurz vor ihrem Tod sagte Walentina: „Ich hatte nie eine eigene feste Bleibe. Alle meine Habseligkeiten befanden sich in einem einzigen Koffer, aber ich war glücklich und zufrieden, weil ich Jehova dienen durfte.“ Was für eine deutliche Antwort Walentina doch auf die Behauptung Satans gab, unter Prüfungen würden Menschen Gott nicht treu bleiben (Hiob 1:9-11). Ganz sicher hat sich Jehova von Herzen über sie gefreut. Und zweifellos sehnt er sich danach, sie und alle anderen, die in Treue gestorben sind, aufzuerwecken (Hiob 14:15).
12. Wie wichtig ist Liebe für unsere Freundschaft zu Jehova?
12 Wir sind Freunde Jehovas, weil wir ihn lieben. Wir bewundern seine Eigenschaften und tun unser Bestes, damit unsere Lebensweise zu dem passt, was er vorhat. Im Gegensatz zu dem, was der Teufel behauptet, lieben wir Jehova aus freien Stücken und stellen keine Bedingungen. Aus dieser von Herzen kommenden Liebe schöpfen wir die Kraft, in Prüfungen treu zu bleiben. Und Jehova „wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“ (Spr. 2:8; Ps. 97:10).
13. Wie denkt Jehova über das, was wir für ihn tun?
13 Weil wir Jehova lieben, wollen wir seinen Namen ehren, auch wenn wir uns oft unzulänglich vorkommen. Jehova sieht unsere aufrichtigen Beweggründe und verurteilt uns nicht, wenn wir nicht alles schaffen, was wir gerne tun würden. Für ihn zählt nicht nur, was wir tun, sondern auch, warum wir es tun. Obwohl Hiob schwer bedrückt war und viel durchgemacht hatte, sprach er vor denen, die ihn anklagten, über seine Liebe für die Wege Jehovas. (Lies Hiob 10:12; 28:28.) Im letzten Kapitel des Bibelbuchs Hiob wird erwähnt, wie zornig Jehova auf Eliphas, Bildad und Zophar war, weil sie nicht die Wahrheit gesagt hatten. Gleichzeitig gab Jehova zu verstehen, dass Hiob seine Anerkennung hatte, denn er nannte ihn vier Mal „mein Knecht“ und machte klar, dass er nur Hiobs Fürbitte zugunsten der drei falschen Tröster annehmen würde (Hiob 42:7-9). Bestimmt wollen auch wir uns vornehmen, immer so zu handeln, dass sich Jehova über uns freuen kann.
Jehova unterstützt seine treuen Diener
14. Wie half Jehova Hiob, sein Denken zu korrigieren?
14 Hiob blieb treu, obwohl er unvollkommen war. Unter dem extremen Druck, den er aushalten musste, sah er nicht immer alles richtig. Zum Beispiel sagte er zu Jehova: „Ich rufe zu dir um Hilfe, aber du antwortest mir nicht . . . Mit der Machtfülle deiner Hand feindest du mich an.“ Auch versteifte er sich zu sehr darauf, sich zu rechtfertigen, indem er betonte, er sei nicht im Unrecht, an seinen Händen klebe keine Gewalttat und sein Gebet sei aufrichtig (Hiob 10:7; 16:17; 30:20, 21). Doch Jehova half Hiob auf freundliche Weise, indem er ihm eine ganze Reihe von Fragen stellte, die ihn von sich selbst ablenkten und seinen Blick dafür schärften, wie erhaben Gott ist und wie klein und unbedeutend im Vergleich dazu der Mensch. Hiob nahm die Orientierungshilfe an und korrigierte sich. (Lies Hiob 40:8; 42:2, 6.)
15, 16. Wodurch hilft Jehova seinen Dienern heute?
15 Heute gibt Jehova seinen Dienern ebenfalls freundliche und klare Anleitung. Dazu kommen noch andere wichtige Vorteile. Zum Beispiel hat Jesus Christus das Loskaufsopfer erbracht, was die Vergebung unserer Sünden möglich macht. Auf der Grundlage dieses Opfers können wir trotz unserer Unvollkommenheit Freunde Jehovas sein (Jak. 4:8; 1. Joh. 2:1). Wir können um Unterstützung und Kraft durch Gottes heiligen Geist bitten, wenn wir in Prüfungen geraten. Wir haben die vollständige Bibel zur Verfügung, mit der wir uns auf Glaubensprüfungen vorbereiten können, wenn wir darin lesen und das Gelesene auf uns wirken lassen. Dank unseres Bibelstudiums verstehen wir die Streitfragen, die sich um die universelle Souveränität und unsere eigene sittliche Vollständigkeit drehen.
-