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  • Jehovas Jubeljahr — eine Zeit für uns zur Freude
    Der Wachtturm 1987 | 1. Januar
    • Eine anfängliche Freiheit ausgerufen

      5. Welche Gesichtspunkte der Befreiung und des Jubeljahres werden wir betrachten?

      5 Das Vorangegangene mag als ein Stück Altertumsgeschichte erscheinen, das kaum unser Leben berührt, vor allem wenn wir nichtjüdischer Herkunft sind. Doch Jesus Christus gab uns einen wichtigen Grund, ein größeres Jubeljahr zu erwarten. Das ist die Grundlage für unsere Freude über Freiheit. Um den Zusammenhang zu sehen, müssen wir erkennen, daß Jesus im ersten Jahrhundert auf zweierlei Weise für Befreiung sorgte. Dann werden wir betrachten, wie dies den beiden Befreiungen zu unseren Lebzeiten entspricht — Befreiungen viel größeren Ausmaßes, die uns noch mehr Grund zur Freude geben.

      6, 7. (a) Welche wunderbaren Entwicklungen wurden gemäß Jesaja 61:1-7 vorhergesagt? (b) Wie deutete Jesus an, daß sich Jesajas Prophezeiung erfüllte?

      6 Obwohl in Jesaja 61:1-7 nicht direkt von dem Jubeljahr des Altertums die Rede ist, wird dort prophetisch auf eine künftige Art der Befreiung Bezug genommen: „Der Geist des Souveränen Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun. Er hat mich gesandt, um die zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen und das weite Öffnen der Augen selbst den Gefangenen; um auszurufen das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas und den Tag der Rache seitens unseres Gottes; um zu trösten alle Trauernden ... Freude auf unabsehbare Zeit ist das, was ihnen zuteil werden wird.“ Aber wann und wie sollte sich diese Prophezeiung erfüllen?

      7 Nach der Feier des Passahs im Jahre 30 u. Z. ging Jesus Christus am Sabbattag in eine Synagoge. Dort las er einen Teil der Prophezeiung Jesajas vor und wandte ihn auf sich selbst an. In Lukas 4:16-21 heißt es auszugsweise: „Er öffnete die Buchrolle und fand die Stelle, wo geschrieben war: ‚Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.‘ ... Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: ‚Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.‘“

      8. (a) Welche vorbereitende Befreiung ermöglichte Jesus? (b) Wie wird das in Johannes 9:1-34 erläutert?

      8 Die gute Botschaft, die Jesus verkündete, ermöglichte den Juden, die sie annahmen, eine geistige Befreiung. Dadurch, daß ihnen die Augen geöffnet wurden, konnten sie erkennen, was wahre Anbetung eigentlich bedeutet und erfordert, und sie wurden von vielen irrtümlichen Vorstellungen befreit (Matthäus 5:21-48). Diese Freiheit war von größerem Wert als die physischen Heilungen, die Jesus vollbrachte. Daher war für einen blindgeborenen Mann, dem Jesus die Augen öffnete, die Erkenntnis, daß Jesus ein Prophet Gottes war, von bleibenderem Nutzen als die Heilung selbst. Die neue Freiheit dieses Mannes stand im Gegensatz zu dem Zustand der religiösen Führer, die ihren Traditionen und irrtümlichen Ansichten versklavt waren (Johannes 9:1-34; 5. Mose 18:18; Matthäus 15:1-20). Das war jedoch nur eine anfängliche oder vorbereitende Freiheit. Im ersten Jahrhundert sorgte Jesus noch für eine andere Art der Befreiung, die eine Parallele zum Jubeljahr im alten Israel war. Warum ist diese Schlußfolgerung vernünftig?

      9. Welche Form der Sklaverei blieb selbst für jene geistig Befreiten bestehen?

      9 Jesus erklärte dem ehemals Blinden: „Zu diesem Gericht bin ich in diese Welt gekommen: damit die, die nicht sehen, sehen könnten und die, die sehen, blind würden.“ Dann sagte er zu den Pharisäern: „Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Doch nun sagt ihr: ‚Wir sehen.‘ Eure Sünde bleibt“ (Johannes 9:35-41). Ja, die zum Tod führende Sünde war immer noch ein wesentliches Problem und ist es auch heute noch (Römer 5:12). Die Juden einschließlich der Apostel, die aus der anfänglichen Befreiung — der von Jesus ermöglichten geistigen Befreiung — Nutzen zogen, blieben unvollkommene Menschen. Sie blieben der Sünde und dem daraus folgenden Tod versklavt. Konnte Jesus das ändern? Würde er es ändern? Und wenn ja, wann?

      10. Welche zusätzliche Freiheit verhieß Jesus?

      10 Jesus hatte vorher einmal gesagt: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Seine jüdischen Zuhörer erwiderten darauf: „Wir sind Nachkommen Abrahams und sind niemals jemandes Sklaven gewesen. Wieso sagst du: ‚Ihr werdet frei werden.‘?“ Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. Überdies bleibt der Sklave nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt für immer“ (Johannes 8:31-36). Daher konnte die fleischliche Abstammung von Abraham die Juden nicht von der Sklaverei der Sünde befreien. Jesus gab diese historische Erklärung in bezug auf Freiheit, um die Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was noch kommen und größer sein sollte als das, was die Israeliten in irgendeinem Jubeljahr erlebt hatten.

      Das christliche Jubeljahr beginnt

      11. Warum konzentriert sich unser Interesse am christlichen Jubeljahr auf das Jahr 33 u. Z.?

      11 Die Juden erkannten nicht, daß das Jubeljahr des Gesetzesbundes das Vorbild eines größeren Jubeljahres war (Kolosser 2:17; Epheser 2:14, 15). Zu diesem Jubeljahr für Christen gehört die „Wahrheit“, die Menschen frei machen kann — die Wahrheit, die sich um den Sohn, Jesus Christus, dreht (Johannes 1:17). Wann begann die Feier dieses größeren Jubeljahres, das sogar Freiheit von der Sünde und ihren Auswirkungen bringen konnte? Es war am Pfingsttag im Frühjahr des Jahres 33 u. Z. Das war zehn Tage nach Jesu Himmelfahrt, als er das Verdienst seines Opfers vor Jehova Gott darbot (Hebräer 9:24-28).

      12, 13. Welches Ereignis nach Jesu Tod bedeutete für seine Jünger ein einzigartiges Erlebnis?

      12 Vor Jesus Christus war noch nie ein Menschengeschöpf von den Toten zu ewigem Leben auferweckt worden (Römer 6:9-11). Statt dessen entschliefen alle im Tod und sollten weiterschlafen, bis die Zeit für die Auferweckung der Menschheitsfamilie gekommen wäre. Jesus Christus wurde durch seine Auferstehung mittels der Macht Gottes zum — wie er in der Schrift genannt wird — „Erstling derer, die im Tod entschlafen sind“ (1. Korinther 15:20).

      13 Fünfzig Tage nach seiner Auferstehung kam der Beweis, daß der auferweckte Jesus Christus in den Himmel aufgefahren war und mit dem Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers vor Jehova Gott erschienen war und es zugunsten der Menschheit angewandt hatte. Das war am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. In Übereinstimmung mit Jesu Anweisungen kamen in Jerusalem etwa 120 Jünger zusammen. Dann goß Christus auf diese Jünger heiligen Geist aus, wodurch Joel 2:28, 29 erfüllt wurde. Über ihren Köpfen schwebten Zungen wie von Feuer, und sie begannen in Sprachen zu sprechen, die ihnen fremd waren (Apostelgeschichte 2:16-21, 33). Das war ein Beweis dafür, daß der auferweckte Jesus Christus in den Himmel aufgefahren war und mit dem Wert eines vollkommenen menschlichen Opfers vor Gott erschienen war, um es zugunsten der Menschheit anzuwenden.

      14. (a) In welcher Situation befanden sich Christi Jünger in bezug auf Bünde? (b) Welchen hervorragenden Segen schloß der neue Bund ein?

      14 Wie wirkte sich das auf jene Jünger aus? Zum einen wurden sie vom Gesetzesbund befreit, den Gott mit der Nation des natürlichen Israel geschlossen hatte, aber den er ungültig gemacht hatte, denn er wurde an Jesu Marterpfahl genagelt (Kolosser 2:13, 14; Galater 3:13). Dieser Bund wurde durch einen neuen Bund ersetzt, der nicht mit der Nation des natürlichen Israel, sondern mit der neuen „Nation“, dem geistigen Israel, geschlossen wurde (Hebräer 8:6-13; Galater 6:16). Der in Jeremia 31:31-34 vorausgesagte neue Bund wurde durch einen Mittler geschlossen, der größer ist als Moses, der Prophet des Altertums. Aus Interesse an der Befreiung sollten wir ein bestimmtes Merkmal des neuen Bundes ganz besonders beachten. Der Apostel Paulus lenkte die Aufmerksamkeit darauf, als er schrieb: „‚Dies ist der Bund, den ich in bezug auf sie schließen werde nach jenen Tagen‘ ... ‚Und ihrer Sünden und ihrer gesetzlosen Taten werde ich keinesfalls mehr gedenken.‘ Wo es nun eine Vergebung derselben gibt, da ist keine Opfergabe mehr für Sünde“ (Hebräer 10:16-18).

      15. Warum können wir sagen, daß zu Pfingsten 33 u. Z. für Gesalbte das christliche Jubeljahr begann? (Römer 6:6, 16-18).

      15 Auf diese Befreiung von Sünde wies Jesus hin, als er sagte: „Wenn euch der Sohn frei macht, werdet ihr tatsächlich frei sein“ (Johannes 8:36). Stell dir vor — auf der Grundlage des Opfers Christi wurde die Freiheit von Sünde ermöglicht! Beginnend am Pfingsttag, sprach Gott Gläubige gerecht und nahm sie als geistige Söhne an, die die Aussicht haben, mit Christus im Himmel zu regieren. Paulus erklärte: „Ihr habt nicht einen Geist der Sklaverei empfangen, der wiederum Furcht erweckt, sondern ihr habt einen Geist der Annahme an Sohnes Statt empfangen ... Wenn wir also Kinder sind, sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, doch Miterben mit Christus“ (Römer 8:15-17). Zweifellos begann damals für gesalbte Christen das christliche Jubeljahr.

      16. Welche zusätzlichen Segnungen und Aussichten hatten diejenigen, die das christliche Jubeljahr feierten?

      16 An jenem Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. kam also die neue Nation, das geistige Israel, ins Dasein. Sie bestand aus Menschen, deren Sünden auf der Grundlage des Opferblutes Christi vergeben worden waren (Römer 5:1, 2; Epheser 1:7). Wer von uns könnte leugnen, daß jene ersten Glieder des geistigen Israel, die in den neuen Bund aufgenommen wurden, durch die Vergebung ihrer Sünden eine wunderbare Befreiung erlebten? Gott machte sie zu einem ‘auserwählten Geschlecht, einer königlichen Priesterschaft, einer heiligen Nation, einem Volk zum besonderen Besitz, damit sie die Vorzüglichkeiten dessen weit und breit verkündeten, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hatte’ (1. Petrus 2:9). Zugegeben, ihr fleischlicher Körper war noch unvollkommen und dem Tod unterworfen. Doch da Gott sie jetzt gerechtgesprochen und als geistige Söhne angenommen hatte, war ihr fleischlicher Tod lediglich eine „Erlösung“, die ihre Auferweckung für Christi „himmlisches Königreich“ ermöglichte (2. Timotheus 4:6, 18).

      17, 18. Warum war die Befreiung in Verbindung mit dem christlichen Jubeljahr wertvoller als die vorbereitende Freiheit, die Jesus ausrief?

      17 Der anfängliche oder vorbereitende Schritt, der in der Befreiung gläubiger Juden von irrtümlichen Vorstellungen und Praktiken bestand, war von großem Wert. Wir haben jedoch gesehen, daß Jesus über diese geistige Befreiung hinausging. Von Pfingsten 33 u. Z. an machte er gläubige Menschen von dem „Gesetz der Sünde und des Todes“ frei (Römer 8:1, 2). So begann für gesalbte Christen das christliche Jubeljahr. Das war sicher eine weitaus wertvollere Freilassung, denn sie schloß die Aussicht auf Leben im Himmel als Miterben mit Christus ein.

      18 Wir haben bisher zwei Gesichtspunkte der christlichen Freiheit im ersten Jahrhundert betrachtet, die unleugbar Grund zur Freude waren. Die Gläubigen im ersten Jahrhundert freuten sich auch tatsächlich darüber (Apostelgeschichte 13:44-52; 16:34; 1. Korinther 13:6; Philipper 4:4). Das traf vor allem auf ihren Anteil am christlichen Jubeljahr zu, der ihnen den Weg für ewige Segnungen in den Himmeln ebnete (1. Petrus 1:3-6; 4:13, 14).

      19. Welche Fragen in bezug auf Christen, die nicht vom Geist gezeugt sind, bedürfen noch einer Antwort, und was deutet an, daß sie einen Anteil an der von Gott bewirkten Befreiung haben werden?

      19 Wo in diesem Bild sind jedoch die meisten wahren Christen von heute, da sie ja nicht zum Leben gerechtgesprochen und nicht mit heiligem Geist gesalbt worden sind? Es gibt biblische Gründe, nach einer Befreiung im großen Ausschau zu halten, die ihr Anteil am christlichen Jubeljahr ist. Man denke an die Worte aus Apostelgeschichte 3:20, 21, die besagen, daß der Himmel Jesus bei sich behalten muß „bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat“. (Vergleiche Apostelgeschichte 17:31.) In diesem Sinne schrieb auch Johannes, ein gesalbter Apostel, der sich bereits des christlichen Jubeljahres erfreute, folgendes über Jesus Christus: „Er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. Johannes 2:2). Bedeutet das, daß die vielen loyalen Christen heute, die nicht die himmlische Hoffnung haben, sich christlicher Freiheit erfreuen können? Wird das erst in der Zukunft so sein, oder haben wir bereits jetzt Grund zur Freude? Wir können das herausfinden, indem wir die Gesichtspunkte christlicher Freilassung und des Jubeljahres untersuchen, die für wahre Anbeter von heute besondere Bedeutung haben.

  • Das christliche Jubeljahr gipfelt im Millennium
    Der Wachtturm 1987 | 1. Januar
    • Das christliche Jubeljahr gipfelt im Millennium

      1. Was haben die Juden in der Republik Israel nicht wiedereingeführt, und warum nicht?

      SOGAR die vielen Juden in der Republik Israel (1948 gegründet), die der Meinung sind, daß sie unter dem mosaischen Gesetz stehen, haben die Feier des Jubeljahres nicht wiedereingeführt. Falls sie es versuchen würden, gäbe es viele Komplikationen. Massive wirtschaftliche Schwierigkeiten wären die Folge, denn es geht dabei auch um Eigentumsrechte. Außerdem besitzt die Republik Israel nicht das ganze Land, das von den ursprünglichen 12 Stämmen bewohnt wurde. Es gibt auch keinen Tempel mehr mit einem Hohenpriester aus dem Stamm Levi, da der Nachweis über die Stammesherkunft der einzelnen Juden verlorengegangen ist.

      2. Auf welche Weise haben einige Christen bereits mit der Feier eines Jubeljahres begonnen, das durch das Jubeljahr des alten Israel vorgeschattet wurde?

      2 Wie steht es daher mit uns hinsichtlich der Segnungen einer Jubeljahrfeier? Wir erinnern uns, daß das Jubeljahr im Altertum ein Festjahr der Freiheit war, denn Israeliten, die sich in die Sklaverei verkauft hatten, wurden befreit und Landerbteile wurden zurückgegeben (3. Mose 25:8-54). Der vorangegangene Artikel hat uns gezeigt, daß diese Vorkehrung zusammen mit dem Gesetzesbund im Jahre 33 u. Z. endete (Römer 7:4, 6; 10:4). Dann trat ein neuer Bund in Kraft, durch den Gott die Sünden der Gläubigen vergeben, sie mit heiligem Geist salben und als Söhne mit himmlischer Berufung annehmen kann (Hebräer 10:15-18). Aber diejenigen, die auf diese Weise aus dem neuen Bund Nutzen ziehen, sind eine „kleine Herde“, bestehend aus 144 000 Gliedern, „die von der Erde erkauft worden sind“. Wie können jedoch die Millionen anderen loyalen Christen die durch das Jubeljahr vorgeschattete Freiheit erlangen? (Lukas 12:32; Offenbarung 14:1-4).

      Ein Opfer für alle

      3. Wie dauerhaft ist die Wirksamkeit des Opfers Jesu?

      3 In der vorchristlichen Ära hielt der Nutzen des jährlichen Sühnetages nur ein Jahr an. Das Loskaufsopfer des Herrn Jesus Christus dagegen ist von fortwährendem, ewigem Nutzen. Daher muß Jesus, der gegenbildliche Hohepriester, nicht wieder ein Mensch werden, sich opfern und dann in den Himmel zurückkehren, um den Wert dieses Opfers Jahr für Jahr im Allerheiligsten Jehovas darzubringen. In der Schrift heißt es nämlich: „Wir wissen ja, daß Christus, da er nun von den Toten auferweckt worden ist, nicht mehr stirbt; der Tod ist nicht mehr Herr über ihn“ (Römer 6:9; Hebräer 9:28).

      4, 5. (a) Was ist das Ergebnis der Anwendung des Opfers Jesu seit Pfingsten 33 u. Z.? (b) Was ist ein Hinweis darauf, daß sein Opfer noch größere Anwendung findet?

      4 Deshalb haben die Gläubigen, die in den Jahren seit Pfingsten 33 u. Z. geistgezeugte Jünger des verherrlichten Herrn Jesus geworden sind, begonnen, das christliche Jubeljahr zu feiern. Sobald sie „von dem Gesetz der Sünde und des Todes frei gemacht“ worden sind, erlangen sie eine belebende Freiheit (Römer 8:1, 2). Sie verkündigen auch die christliche Botschaft, damit noch andere die Vergebung der Sünden erlangen können und gesalbt werden sowie geistige Söhne Gottes werden können. Bedeutet das jedoch, daß jemand, der nicht zu der auf 144 000 Glieder beschränkten Gruppe gehört, jetzt keine freudige Befreiung erleben kann?

      5 In dieser Verbindung sind die Worte des Apostels Paulus aus Römer 8:19-21 von Bedeutung: „Die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden [d. h., sie ist der Sünde verhaftet und kann die Sünde nicht beseitigen].“ Paulus betonte dann, es bestehe „Hoffnung, daß die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“. Folglich ist eine solche Freiheit nicht auf diejenigen beschränkt, die „Kinder Gottes“ im Himmel werden. Bestätigt wird das durch die wohlbekannten Worte aus Johannes 3:16. Auch sagte der gesalbte Apostel Johannes, wie bereits erwähnt, daß Christus „für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ gestorben sei (1. Johannes 2:2).

      1919 — eine anfängliche Befreiung

      6, 7. Welche Art Befreiung wird seit 1919 ausgerufen, und warum gerade seit damals?

      6 In der Neuzeit verkünden die Gesalbten, die das christliche Jubeljahr feiern, die gute Botschaft einer Befreiung vor allem seit dem Jahr 1919. „Warum gerade seit damals?“ magst du fragen, sofern du vor nicht allzu langer Zeit geboren worden bist. Wir wollen darauf eingehen und im Sinn behalten, daß es dabei um deine Befreiung geht.

      7 Jahrzehnte vor jenem Jahr veröffentlichten Jehovas Gesalbte biblische Wahrheiten, z. B. in Form der berühmten Bände der Schriftstudien (englisch: 1886—1917). Sie verbreiteten auch viele aufschlußreiche Broschüren und Traktate. Während des Ersten Weltkriegs kam es zu Gegnerschaft, zu Prüfungen und Sichtungen sowie zu einem Abflauen ihrer Tätigkeit. Aber 1919 ging der gesalbte Überrest mit erneuertem Eifer an die Verkündigung biblischer Wahrheiten. Wie Jesus im Jahre 30 u. Z. sagen konnte, daß er gesalbt war, um „den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts“, so konnten es auch diese neuzeitlichen Gesalbten. Nach einem begeisternden Kongreß vom 1. bis 7. September 1919a drängten sie tatkräftig im Predigen der Wahrheiten voran, durch die zahllose Menschen befreit wurden (Lukas 4:18).

      8, 9. In welchem Sinne sind viele freigelassen worden, und welche Hilfsmittel sind für die Verkündigung dieser Freiheit verwendet worden?

      8 Denke beispielsweise an das Bibelstudienhilfsmittel Die Harfe Gottes (englisch: 1921), das wesentliche Wahrheiten enthielt, die mit zehn Saiten einer Harfe verglichen wurden. Wie es in dem Buch hieß, haben sich viele durch eine „entsetzliche Lehre vom Studium der Bibel abschrecken lassen“. Gemeint war die Lehre, daß „die Strafe für die Bösen ... ewige Pein und Qual in einer Hölle sei, die mit unauslöschlichem Feuer und Schwefel brenne“. Die Leser der nahezu 6 000 000 Exemplare dieses Buches erfuhren, daß diese Lehre „aus mindestens vier einzelnen und unterschiedlichen Gründen nicht wahr sein [kann]: 1. weil sie gänzlich widersinnig ist; 2. weil sie unvereinbar mit der Gerechtigkeit Gottes ist; 3. weil sie gegen das Prinzip der Liebe verstößt und 4. weil sie gänzlich unbiblisch ist“. Man kann sich vorstellen, welche Befreiung das für Menschen war, die in der Furcht vor ewiger Höllenqual oder vor Fegefeuerpein aufgewachsen waren.

      9 Ja, dadurch, daß die Gesalbten eifrig die biblischen Wahrheiten verkündigten, wurden auf dem ganzen Erdball Menschen befreit, die falschen Lehren, abergläubischen Vorstellungen und unbiblischen Praktiken (wie z. B. der Ahnenverehrung, der Furcht vor bösen Geistern und der finanziellen Ausbeutung durch die Geistlichkeit) versklavt waren. Allein die Titel einiger Bibelstudienhilfsmittel spiegeln den befreienden Einfluß wider, den sie auf Millionen Menschen ausübten.b Somit bewahrheiteten sich Jesu Worte, daß seine Jünger „größere Werke“ als er tun würden (Johannes 14:12). Im Vergleich zu dem Werk der vorbereitenden Befreiung, die Jesus dadurch bewirkte, daß er „den Gefangenen Freilassung“ predigte, haben Gottes neuzeitliche Diener weitaus mehr getan — auf dem ganzen Erdball sind viele Millionen Menschen erreicht worden.

      10. Warum können wir erwarten, eine zusätzliche, größere Befreiung zu erleben?

      10 Bedenke jedoch, daß im ersten Jahrhundert zu Pfingsten 33 u. Z. eine weitere Befreiung begann. Damals begann das christliche Jubeljahr für die Glieder der „kleinen Herde“, deren Sünden vergeben werden sollten, was dazu führen würde, daß sie „Söhne Gottes“ im Himmel würden. Wie verhält es sich mit unserer Zeit? Können die Millionen anderen ergebenen Christen von der Herrschaft der Sünde befreit werden und daher ein großes Jubeljahr feiern? Ja, und das deutete der Apostel Petrus an, als er von den „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“ sprach, „von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat“ (Apostelgeschichte 3:21).

      Ein Jubeljahr für Millionen Menschen

      11. Inwiefern läßt 3. Mose, Kapitel 25 erkennen, daß wir nach einer Befreiung Ausschau halten können, die nicht nur das geistige Israel betrifft?

      11 Es ist bemerkenswert, daß gemäß 3. Mose, Kapitel 25 die Israeliten zweimal daran erinnert wurden, daß Jehova sie als seine „Sklaven“ betrachtete, die er aus Ägypten befreit hatte (Vers 42 und 55). In diesem Kapitel über das Jubeljahr werden auch die „Ansiedler“ und die ‘Fremdlinge in ihrer Mitte’ erwähnt. Eine Parallele dazu sehen wir heute in der „großen Volksmenge“, die sich mit den geistigen Israeliten an der Verkündigung der christlichen guten Botschaft beteiligt.

      12. Welche erfreuliche Entwicklung ist seit 1935 im Gange?

      12 Seit 1935 hat Jesus Christus, der „vortreffliche Hirte“, diejenigen, die er als „andere Schafe“ bezeichnete, mit dem gesalbten Überrest zu einer aktiven Gemeinschaft zusammengeführt. Sie sind die, die er „bringen“ mußte, und sie mußten „e i n e Herde“ unter „e i n e m Hirten“ bilden (Johannes 10:16). Die Zahl der „anderen Schafe“ geht jetzt in die Millionen. Falls du zu dieser glücklichen Schar gehörst, bist du bereits als ein Freund Gottes gerechtgesprochen worden, und als ein Teil der menschlichen Schöpfung hältst du danach Ausschau, während der „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“ auf der Erde ‘von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht zu werden’. Das ist keine unangebrachte Hoffnung (Römer 8:19-21; Apostelgeschichte 3:20, 21).

      13. Welche Segnungen, die nach der „großen Drangsal“ Wirklichkeit werden, sollten wir ganz besonders beachten?

      13 Nachdem der Apostel Johannes 144 000 gesehen hatte, die sich des christlichen Jubeljahres mit himmlischer Berufung erfreuen, beschrieb er eine „große Volksmenge“, indem er sagte: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Thron Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar“ (Offenbarung 7:14, 15).

      14, 15. Warum haben die Glieder der „großen Volksmenge“ besonderen Grund, sich jetzt zu freuen?

      14 Die Glieder der „großen Volksmenge“ üben bereits heute, also schon vor der großen Drangsal, Glauben an Christi vergossenes Blut aus und ziehen daher aus seinem Opfertod Nutzen. Sie freuen sich auch darüber, daß sie aus Babylon der Großen befreit worden sind, ein gutes Gewissen vor Jehova Gott haben und das Vorrecht genießen, an der Erfüllung von Matthäus 24:14 mitzuwirken, indem sie die gute Botschaft vom Königreich verkündigen, bevor das Ende kommt.

      15 Wie steht es jedoch mit ihrer Aussicht auf Befreiung von der angeborenen Sünde und Unvollkommenheit? Ist diese Zeit nahe? Wir haben guten Grund, zu glauben, daß immer noch einige von der Menschheitsgeneration am Leben sind, von der Jesus Christus voraussagte, daß sie nicht vergehen wird, bis sich all die vorhergesagten Dinge erfüllt haben (Matthäus 24:34). Daher müßte der große Schlußakt des „Abschlusses des Systems der Dinge“ sehr nahe sein (Matthäus 24:3).

      Krönende Merkmale des christlichen Jubeljahres

      16. Wo stehen wir in der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes, und was steht uns bevor?

      16 Der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, nähert sich eilends, und die Übriggebliebenen der „kleinen Herde“ sowie die Glieder der „großen Volksmenge“, die ihre treuen, loyalen Gefährten sind, werden ihre Lauterkeit gegenüber Jehova Gott bewahren und damit rechnen, Gottes Schutz zu erhalten. Mit Spannung erwarten sie die vernichtende Niederlage, die Jehova allen Feindmächten bereiten wird, und seine Rechtfertigung als universeller Souverän. Welch eine Krönung ihrer Freude über die christliche Freiheit das doch sein wird! (Offenbarung 16:14; 19:19-21; Habakuk 2:3).

      17. Auf welche Weise werden noch Millionen andere eine Befreiung in einem großartigen Jubeljahr erlangen?

      17 Darauf wird die Herrschaft des siegreichen Königs Jesus Christus über die gereinigte Erde folgen, wodurch Jehovas universelle Souveränität bestätigt wird; Jesus Christus wird als König der Könige und Herr der Herren die Erde völlig unter Kontrolle haben. Dann wird er das Verdienst seines Opfers Millionen Menschen direkt zugute kommen lassen — einschließlich der von den Toten Auferweckten, die Glauben ausüben und willig die Sündenvergebung annehmen werden, die Gott durch Christus ermöglichen wird. Als Beweis dafür wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offenbarung 21:3, 4). Was ist wahre Befreiung, wenn das keine ist!

      18. Was wird in Anlehnung an ein Merkmal des Jubeljahres im Altertum mit der Erde im neuen System geschehen?

      18 Außerdem wird die Erde nicht mehr von habsüchtigen Personen, Firmen und menschlichen Regierungen in Beschlag genommen, verschmutzt und verdorben werden (Offenbarung 11:18). Vielmehr wird sie wahren Anbetern zurückgegeben werden. Sie werden mit der erfreulichen Aufgabe betraut werden, an der buchstäblichen Erfüllung folgender Prophezeiung Jesajas teilzuhaben: „Sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. ... Sie werden sich nicht umsonst abmühen, noch werden sie zur Bestürzung gebären; denn sie sind der Nachwuchs, bestehend aus den Gesegneten Jehovas“ (Jesaja 65:21-25). Am Ende der Tausendjahrherrschaft werden alle Spuren der ererbten Sünde und Unvollkommenheit ausgelöscht sein, und Gottes loyale Diener auf der Erde werden den endgültigen Höhepunkt feiern, mit dem das Jubeljahr abschließt. Dann wird die Befreiung Wirklichkeit geworden sein, die durch das Jubeljahr vorgeschattet wurde (Epheser 1:10).

      Nach dem Millenniumshöhepunkt des Jubeljahres

      19, 20. Wie werden Satan und die Dämonen versuchen, die Segnungen des Millenniumsjubeljahres zu stören, aber wie wird das ausgehen?

      19 In Offenbarung 20:1-3 wird vorausgesagt, daß Satan, der Teufel, der Herrscher der Dämonenhorden, während Christi Tausendjahrherrschaft über die Menschheit von der Bildfläche verschwunden sein wird. Wenn am Ende des Millenniums dem Teufel und den Dämonen gestattet werden wird, kurz aufzutauchen, werden diese bösen Geister die Erde nicht in dem Zustand sehen, in dem sie sie hinterlassen haben, sondern als ein unbeschreiblich schönes, globales Paradies. Sie werden sehen, daß die Erde von der treuen „großen Volksmenge“ und den Milliarden auferstandenen Menschen bewohnt sein wird, für die Jesus Christus als Loskaufsopfer gestorben ist. Am Ende des Millenniums wird der Zweck des christlichen Jubeljahres erfüllt sein, weil dann die Menschheit von den Auswirkungen der Sünde völlig erlöst sein wird (Römer 8:21). Welch eine teuflische Schande es doch wäre, wenn jemand versuchte, diesen herrlichen Zustand zu ruinieren! Doch der allmächtige Gott wird zulassen, daß der Teufel einen letzten Versuch unternimmt, und dieser wird in verzweifelter Bitterkeit zuschlagen. In diesem Sinne lesen wir in Offenbarung 20:7-10, 14:

      20 „Sobald die tausend Jahre zu Ende sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und er wird ausziehen, um die Nationen, die an den vier Ecken der Erde sind, irrezuführen, Gog und Magog, um sie zum Krieg zu versammeln. Die Zahl dieser ist wie der Sand am Meer. Und sie rückten über die Breite der Erde vor und umringten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Aber Feuer kam aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie irreführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert.“

      21. Welche Reaktion der himmlischen Söhne Gottes wird an Hiob 38:7 erinnern, wenn das christliche Jubeljahr mit dem Millennium geendet hat?

      21 Überall wird man sich weiterhin der wahren, durch die Jubeljahrvorkehrung bewirkten Freiheit erfreuen; alle Geschöpfe werden frei sein und denjenigen ehren, der allein den Namen Jehova trägt (Psalm 83:18). Währenddessen wird Jehova fortfahren, seine Vorsätze im ganzen Universum zu verwirklichen. Bei der Erschaffung der Erde, bevor der Mensch auf die Erde gesetzt wurde, ‘jubelten die Morgensterne miteinander, und alle Söhne Gottes begannen, beifällig zu jauchzen’, weil sich ihnen ein so schöner Anblick bot (Hiob 38:7). Wieviel mehr sie sich doch freuen werden, wenn sie sehen, daß die Erde von Männern und Frauen bevölkert ist, die ihre völlige Hingabe und ihre Lauterkeit gegenüber dem allmächtigen Gott demonstriert und bewiesen haben.

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