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KoreaJahrbuch der Zeugen Jehovas 1988
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Als fünf weitere Gileadabsolventen eine Zuteilung nach Korea erhielten, lehnte die koreanische Regierung ihre Visumanträge ab, da Gegner Jehovas Zeugen beschuldigt hatten, Revolutionäre zu sein. Don Steele gelang es, am 6. April 1960 mit dem amerikanischen Botschafter Walter McConaughy ein Gespräch zu führen.
Der Botschafter sagte zu Bruder Steele, es sei der Gipfel der Ironie, zu behaupten, Jehovas Zeugen seien Revolutionäre. Er selbst habe in einem osteuropäischen Land gearbeitet und wisse über die Verfolgung der Zeugen in Ostdeutschland genau Bescheid. Herr McConaughy hob allerdings auch hervor, daß Korea als souveränes Land das Recht habe, nach eigenem Ermessen Visa zu erteilen. Er wollte jedoch versuchen, für Bruder Steele ein Gespräch mit dem Außenminister zu arrangieren. Es war für Dienstag, den 19. April 1960 vorgesehen. Da sich Bruder Henschel, ein Direktor der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten, noch in Korea befand, sollte er ebenfalls die Gelegenheit erhalten, mit dem Minister zu sprechen.
Die Verhältnisse im Land verschlechterten sich; die Regierung konnte die Krawalle nicht niederschlagen. Der Dienstag kam. Das Treffen mit dem Außenminister sollte in der Innenstadt stattfinden — wo sich die schlimmsten Krawalle zutrugen. Unerschrocken und entschlossen, die Verabredung einzuhalten, machten sich die Brüder auf den Weg zum Ministerium.
Als sie ankamen, fanden sie das Gebäude fest verschlossen vor. Die Stahlrolläden waren heruntergelassen, und um das ganze Gebäude herum hatte man Sandsäcke aufgestellt. Man hatte sich verbarrikadiert, um vor den Angriffen der Studenten geschützt zu sein. Offensichtlich würde an diesem Tag kein Gespräch zustande kommen. Bruder Henschel und Bruder Steele rannten, so schnell sie konnten, durch Nebenstraßen nach Hause, wobei sie aufpassen mußten, nicht über Tote oder Verletzte zu stolpern.
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KoreaJahrbuch der Zeugen Jehovas 1988
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Keith und Evelyn Kennedy, Karl Emerson, Druzilla Craig (Youngberg), Elaine Scheidt (Ness), Norris Peters sowie Earlene und Don Steele auf den Stufen des durch eine Granate beschädigten Zweigbüros und Missionarheims in Seoul im Jahre 1957
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