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Krankheiten und ihre BehandlungEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Quarantäne. Nach dem Gesetz wurde jemand, der eine ansteckende Krankheit hatte oder im Verdacht stand, eine solche Krankheit zu haben, unter Quarantäne gestellt, d. h. eine Zeit lang von anderen abgesondert oder isoliert. Zur Feststellung des Aussatzes wurden Personen, Kleidungsstücke oder Häuser und andere Dinge für sieben Tage unter Quarantäne gestellt (3Mo 13:1-59; 14:38, 46). Wer die Leiche eines Menschen berührt hatte, war sieben Tage unrein (4Mo 19:11-13). Aus der Bibel geht zwar nicht hervor, dass diese Vorschrift aus gesundheitlichen Gründen erlassen wurde, aber sie diente immerhin zum Schutz anderer Personen, wenn es sich bei dem Toten um jemand handelte, der an einer Infektionskrankheit gestorben war.
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Krankheiten und ihre BehandlungEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Die Befolgung des Gesetzes wirkte sich oft vorteilhaft auf die Gesundheit aus. In einem Heerlager bestand beispielsweise die Vorschrift, menschliche Exkremente zu bedecken (5Mo 23:9-14). Das schützte weitgehend vor Infektionskrankheiten, die von Fliegen übertragen werden, wie Ruhr und Typhus. Die Verunreinigung von Nahrungsmitteln und Wasser wurde verhindert, da nach den Bestimmungen des Gesetzes etwas, worauf ein „unreines“ Geschöpf in seinem toten Zustand gefallen war, unrein war und bestimmte Maßnahmen getroffen werden mussten; ein irdenes Gefäß, das auf diese Weise verunreinigt worden war, musste z. B. zerschlagen werden (3Mo 11:32-38).
Bezeichnend ist folgende Erklärung: „Die Vorbeugung spielte eine wichtige Rolle bei diesem Gesetz, das, wenn es befolgt wurde, das Auftreten von nahrungsbedingter Polioenzephalitis, von Typhus, Nahrungsmittelvergiftung und parasitären Würmern weitgehend verhinderte. Die konsequente Reinerhaltung des Trinkwassers war das beste Mittel, dem Auftreten und der Ausbreitung von Krankheiten wie Amöbiasis, Typhus, Cholera, Bilharziose und Leptospirose vorzubeugen. Diese Vorbeugungsmaßnahmen, die für jede der öffentlichen Gesundheit dienende Einrichtung grundlegend sind, waren für das Wohl eines Volkes, das unter primitiven Bedingungen in einem subtropischen Gebiet lebte, von besonderer Bedeutung“ (The Interpreter’s Dictionary of the Bible, herausgegeben von G. A. Buttrick, 1962, Bd. 2, S. 544, 545).
Dr. med. A. Rendle Short weist in seinem Buch The Bible and Modern Medicine (London 1953, S. 37) darauf hin, dass die Nachbarvölker des alten Israel nur ganz primitive Hygienevorschriften hatten – sofern sie überhaupt welche hatten –, und führt dann weiter aus: „Es überrascht daher umso mehr, dass ein angeblich unwissenschaftliches Buch wie die Bibel überhaupt Hygienevorschriften enthält. Ebenso überraschend ist es, in den Gesetzbüchern eines Volkes, das gerade der Sklaverei entronnen war, das häufig von Feinden niedergeworfen und von Zeit zu Zeit in die Gefangenschaft geführt wurde, solch weise und vernünftige Gesundheitsregeln zu finden. Diese Tatsache ist von namhaften Fachleuten anerkannt worden, selbst von solchen, die an den religiösen Aspekten der Bibel nicht besonders interessiert sind.“
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