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  • Sollte sich die Kirche in die Politik einmischen?
    Erwachet! 1988 | 22. Dezember
    • Eine neue Theologie

      Die Umkehr oder der Wechsel unter vielen katholischen Geistlichen hat zu einer von Grund auf neuen Theologie geführt. Gemäß einer brasilianischen Zeitung „ist die Befreiungstheologie eine weitverbreitete Bewegung unter den brasilianischen Priestern — Priestern, die die kirchliche Unterstützung revolutionärer Elemente fördern, deren Ziel die Bekämpfung von Armut und Unterdrückung ist“.

      Nach dieser alternativen Theologie war Jesus ein Befreier. Sie vermittelt die grundlegende Ansicht, daß der Hauptauftrag des Christentums die politische Mobilisierung der Armen beinhalte. Damit rechtfertigt die Befreiungstheologie Aktionen in einer Welt, in der die Armen immer aufgefordert worden sind, sich passiv zu verhalten.

      Der Aktivist Francis O’Gorman erklärte: „Es muß einen Wechsel geben. In der Gesellschaft liegt etwas im argen, wenn zwei Drittel aller Menschen in der Welt unter Armut leiden, weil ihnen ihre Rechte vorenthalten werden. Wir haben die Mittel, alle zu ernähren. Wir sehen, daß die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer.“

      Sie spaltet die Kirche

      Die Befreiungstheologie führt in der katholischen Kirche eine scharfe Trennung herbei. So hat Papst Johannes Paul II. zum Beispiel das Engagement der Priester in dieser Theologie gerügt. Er sagte: „Sich Christus als politische Gestalt vorzustellen, als Revolutionär, als den subversiven Mann von Nazareth, ist mit dem Katechismus der Kirche unvereinbar.“ Eigentlich versucht der Papst, die aktivistischen Bewegungen zu zügeln, denn er befürchtet, daß sich die lateinamerikanische Kirche von radikalen Kräften manipulieren lassen könnte.

      Vor einiger Zeit rügte der Papst den brasilianischen Theologen Leonardo Boff, weil er für die Befreiungstheologie eintrat. Es fällt auf, daß kirchliche Würdenträger, wie beispielsweise der Papst, die Befürworter der Befreiungstheologie nicht wegen ihrer Einmischung in die Politik bemängeln, zumal sich die Kirche schon seit langem politisch betätigt. Nein, sie haben Einwände gegen die Befreiungstheologie, weil sie der kommunistischen Ideologie ähnelt.

      Vicente Kardinal Scherer von Brasilien erklärte, daß Kommunisten „eine andere Taktik, zu unterwandern und zu herrschen, haben als früher. Statt radikal vorzugehen, ... versuchen sie, gewisse Splittergruppen der Kirche für ihre Sache zu gewinnen, und unglücklicherweise ist es ihnen gelungen, diese Splittergruppen dazu zu bringen, daß sie die kommunistische Sache fördern.“

      Boaventura Kloppenburg, ein katholischer Bischof in Salvador (Brasilien), sagte über Verfechter der Befreiungstheologie: „Ihnen ist an einer neuen Auslegung des Evangeliums gelegen, an einer neuen Deutung der Lehre und der Geschichte, an einer allgemeinen Bemächtigung der Liturgie, an einer Entriegelung des Moralempfindens in dem Sinne, daß man ohne Schwierigkeiten revolutionäre Handlungen begehen kann.“

      Kein Wunder, daß aufrichtige Katholiken es schwierig finden, Kirchenführern zu folgen, wenn diese einander so sehr widersprechen.

      Wird die Befreiungstheologie Erfolg haben?

      Die Verfechter der Befreiungstheologie mögen in guter Absicht handeln, doch ist es nicht einfach, nötige Reformen herbeizuführen. Die Verknüpfungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft und die tiefverwurzelte Selbstsucht deuten an, daß selbst dann, wenn es zu einer Änderung kommt, die Probleme nicht gelöst sein werden. Lord Halifax schrieb: „Wenn die Menschen für ihre Freiheit kämpfen, trägt ihnen ihr Sieg selten mehr ein als neue Herren.“

      Frage dich doch einmal: Wissen die Anhänger solcher Bewegungen wie der Befreiungstheologie, wohin man sie führt? Jesus warnte davor, blindlings etwas zu tun, als er sagte: „Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen“ (Matthäus 15:14).

      Bist du also sicher, daß du eine realistische Vorstellung von der Misere der Armen in der dritten Welt hast und davon, wie sie beseitigt werden kann? Sieht Gott die Armut und die Unterdrückung, und wird er irgend etwas dagegen unternehmen?

  • Die Lösung der Probleme der Armen
    Erwachet! 1988 | 22. Dezember
    • Die Lösung der Probleme der Armen

      EINIGE religiöse Führer äußern sich über die heutigen Probleme so gewandt, daß die Menschen ihnen glauben, wenn sie sagen, sie wüßten wirklich, wie die Dinge zu verbessern seien. Sollte es den religiösen Führern durch die Unterstützung revolutionärer Elemente tatsächlich eher als den Politikern und den Wirtschaftswissenschaftlern gelingen, die Probleme zu lösen?

      Die Kirchenführer verteidigen zwar ihre aufrührerische Gesinnung, aber nicht jeder ist von ihrer Aufrichtigkeit überzeugt. Edmund Burke schrieb: „Es ist ein allgemeiner Irrtum, anzunehmen, daß diejenigen, die sich am lautesten im Interesse der Öffentlichkeit beklagen, am meisten um deren Wohlergehen besorgt sind.“ Könnten die Kirchenführer andere Motive haben als nur Eifer für Gerechtigkeit?

      Die brasilianische Zeitschrift Veja behauptet: „Was die Kirche in Wirklichkeit will, ist Macht ... Die Tatsache, daß der Reichtum der Welt in protestantischen, buddhistischen und sogar in atheistischen Ländern stark konzentriert ist, zwingt die Kirche, in der dritten Welt zu versuchen, mit Hilfe der Armen an die Macht zurückzukehren.“

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