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  • Ist ewiges Leben wirklich möglich?
    Der Wachtturm 1999 | 15. April
    • Ist ewiges Leben wirklich möglich?

      „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ (MATTHÄUS 19:16).

      1. Was kann über die Lebensspanne des Menschen gesagt werden?

      IM Jahr 480 v. u. Z. inspizierte der persische König Xerxes I., der aus der Bibel als Ahasverus bekannt ist, vor einer Schlacht seine Truppen (Esther 1:1, 2). Gemäß dem griechischen Historiker Herodot vergoß der König Tränen, als er seine Männer betrachtete. Warum? Xerxes sagte: „Als ich’s überschlug, wurde mir weh ums Herz, daß das Menschenleben alles in allem so kurz ist, wo von all diesen hier nach hundert Jahren niemand mehr da sein wird.“ Zweifellos haben auch wir bemerkt, daß das Leben beklagenswert kurz ist und daß niemand alt oder krank werden und sterben möchte. Wie schön es doch wäre, wenn wir das Leben in Jugendfrische und mit Freude genießen könnten! (Hiob 14:1, 2).

      2. Welche Hoffnung hegen viele, und warum?

      2 Bezeichnenderweise erschien im New York Times Magazine vom 28. September 1997 der Artikel „Sie wollen leben“. Darin wurde ein Forscher zitiert, der begeistert sagte: „Ich glaube wirklich, wir könnten die erste Generation sein, die ewig lebt.“ Vielleicht halten auch wir persönlich ewiges Leben für möglich. Wir mögen dieser Meinung sein, weil die Bibel die Verheißung enthält, daß Menschen für immer auf der Erde leben können (Psalm 37:29; Offenbarung 21:3, 4). Doch es gibt Menschen, die aus anderen Gründen als den in der Bibel genannten glauben, daß ewiges Leben denkbar ist. Wenn wir uns mit einigen dieser Gründe befassen, werden wir besser verstehen, daß ewiges Leben wirklich möglich ist.

      Für ewiges Leben ausgelegt

      3, 4. (a) Warum glauben viele, daß wir in der Lage sein müßten, für immer zu leben? (b) Was sagte David über die Art und Weise, wie er gebildet wurde?

      3 Ein Grund, warum viele nicht ausschließen, daß der Mensch für immer leben könnte, hat damit zu tun, wie wunderbar wir gemacht sind. Es ist beispielsweise wirklich erstaunlich, wie wir im Leib unserer Mutter gebildet wurden. Eine führende Autorität auf dem Gebiet der Alternsforschung schrieb: „Nachdem die Natur die Wunder vollbracht hatte, die von der Empfängnis über die Geburt und Geschlechtsreife bis hin zum Erwachsenen führen, ersann sie keine Möglichkeit, dieses Wunderwerk einfach für immer instand zu halten, was doch wohl ein wesentlich einfacherer Mechanismus wäre.“ Ja, wenn wir unsere wunderbare Beschaffenheit in Betracht ziehen, bleibt die Frage bestehen: Warum müssen wir sterben?

      4 Vor Tausenden von Jahren sann der Bibelschreiber David über genau diese Wunder nach, obwohl er nicht in den Mutterleib hineinsehen konnte, wie Wissenschaftler es heute können. David dachte darüber nach, wie er selbst gebildet worden war, während er, wie er schrieb, ‘im Leib seiner Mutter abgeschirmt’ war. Zu dieser Zeit wurden, so sagte er, ‘seine Nieren hervorgebracht’. Er sprach auch von seinem „Gebein“, als er erklärte, daß er „insgeheim gemacht wurde“. David gebrauchte dann die Worte „den Embryo von mir“, und in Verbindung mit jenem Embryo im Leib seiner Mutter bemerkte er, daß „alle seine Teile eingeschrieben“ waren (Psalm 139:13-16).

      5. Welche Wunder gehen damit einher, daß der Mensch im Mutterleib gebildet wird?

      5 Offensichtlich existierte kein buchstäblicher handschriftlich angefertigter Bauplan für die Art und Weise, wie David im Leib seiner Mutter gebildet worden war. Doch als David über die Entstehung seiner „Nieren“, seines ‘Gebeins’ und seiner anderen Körperteile nachsann, schien es ihm, als sei deren Wachstum nach einem Plan verlaufen — als ob alles „eingeschrieben“ gewesen wäre. Es war, als beherbergte die befruchtete Eizelle in seiner Mutter eine umfangreiche Bibliothek voller Bücher mit genauen Anweisungen, wie ein Menschenkind gebildet wird, und als würden die komplexen Anweisungen an jede neue Zelle weitergegeben. In ähnlicher Weise schreibt die Zeitschrift Science World in bildlicher Sprache, daß „jede Zelle eines heranwachsenden Embryos über einen vollständigen Satz von Bauplänen verfügt“.

      6. Welche Beweise gibt es dafür, daß wir „wunderbar gemacht“ sind, wie David schrieb?

      6 Haben wir jemals über die geheimnisvollen Funktionen unseres Körpers nachgedacht? Der Biologe Jared Diamond bemerkte: „Die Zellen der Darmschleimhaut erneuern sich alle paar Tage, die der Schleimhaut der Harnblase alle zwei Monate und die roten Blutkörperchen alle vier Monate.“ Er kam zu dem Schluß: „Die Natur nimmt uns jeden Tag auseinander und setzt uns wieder zusammen.“ Was bedeutet das eigentlich? Nun, es bedeutet, daß ungeachtet dessen, wie viele Jahre wir leben mögen — ob 8, 80 oder gar 800 —, unser Körper sehr jung bleibt. Ein Wissenschaftler erklärte einmal: „Innerhalb eines Jahres werden schätzungsweise 98 Prozent der Atome, die sich gegenwärtig in uns befinden, gegen andere Atome ausgetauscht, die wir über die Luft sowie durch Essen und Trinken aufnehmen.“ Ja, wie David Gott pries, sind wir „wunderbar gemacht“ (Psalm 139:14).

      7. Zu welcher Schlußfolgerung sind manche, gestützt auf die Beschaffenheit des Körpers, gelangt?

      7 Angesichts der Beschaffenheit unseres Körpers bemerkte eine Autorität auf dem Gebiet der Alternsforschung: „Es ist nicht ersichtlich, warum das Altern einsetzt.“ Somit scheint es wirklich so zu sein, daß wir für immer leben sollten. Und deshalb versucht der Mensch, mit Hilfe der Technik dieses Ziel zu erreichen. Dr. Alvin Silverstein schrieb vor nicht allzu langer Zeit zuversichtlich in seinem Buch Sieg über den Tod: „Wir [kommen] dem Wesen des Lebens ein Stück näher. Wir werden genau begreifen, ... wie jemand stirbt.“ Die Folge? Er prophezeite: „Es wird keine ‚alten‘ Menschen mehr geben, denn das Wissen, das die Entmachtung des Todes bringt, wird uns auch ewige Jugend schenken.“ Ist der Gedanke an ewiges Leben also zu weit hergeholt, wenn man die modernen wissenschaftlichen Forschungen über den Aufbau des Menschen in Betracht zieht? Es gibt sogar einen noch triftigeren Grund, zu glauben, daß ewiges Leben möglich ist.

      Der sehnliche Wunsch, für immer zu leben

      8, 9. Welchen natürlichen Wunsch haben die Menschen von jeher gehabt?

      8 Ist uns je aufgefallen, daß sich der Mensch von Natur aus danach sehnt, für immer zu leben? Ein Arzt schrieb in einer deutschen Zeitschrift: „Der Traum vom ewigen Leben ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst.“ Mit Bezug auf die Glaubensansichten bestimmter europäischer Völker des Altertums heißt es in der New Encyclopædia Britannica: „Würdige Menschen werden für immer in einem funkelnden Saal, ausgekleidet mit Gold, leben.“ Wie weit die Menschen doch gegangen sind in dem Bemühen, den natürlichen Wunsch, ewig zu leben, zu befriedigen!

      9 In der Encyclopedia Americana wird ausgeführt, daß vor über 2 000 Jahren in China „die Kaiser und das Volk gleicherweise unter der Führung von Tao-Priestern die Arbeit vernachlässigten, um nach dem Lebenselixier zu suchen“ — dem sogenannten Jungbrunnen. Zu allen Zeiten der Geschichte haben Menschen geglaubt, sie könnten durch den Genuß verschiedener Mixturen oder allein durch das Trinken eines bestimmten Wassers jung bleiben.

      10. Welcher Versuch ist unternommen worden, um ein verlängertes Leben zu ermöglichen?

      10 Die heutigen Bemühungen, die Sehnsucht nach ewigem Leben, die dem Menschen innewohnt, zu stillen, sind nicht weniger bemerkenswert. Ein bekanntes Beispiel ist das Einfrieren an einer unheilbaren Krankheit gestorbener Menschen in der Hoffnung auf eine Wiederherstellung des Lebens irgendwann in der Zukunft, wenn eine Heilmethode für die Krankheit entwickelt wurde. Ein Verfechter dieses Verfahrens, das als Kryogenisation bezeichnet wird, schrieb: „Wenn unser Optimismus berechtigt ist und wenn man lernt, wie man jede Schädigung heilen oder beheben kann — einschließlich Altersschwäche —, dann werden diejenigen, die heute ‚sterben‘, in Zukunft ein unendlich verlängertes Leben haben.“

      11. Warum sehnen sich die Menschen danach, für immer zu leben?

      11 Wir mögen uns fragen, warum der sehnliche Wunsch nach ewigem Leben so fest in unser Denken eingebettet ist. In Prediger 3:11 heißt es gemäß der Übersetzung von Franz Eugen Schlachter: „Die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt.“ Das sollte uns wirklich nachdenklich stimmen. Überlegen wir einmal: Warum sollten wir die angeborene Sehnsucht nach der Ewigkeit — den sehnlichen Wunsch, für immer zu leben — haben, wenn der Schöpfer es gar nicht vorhatte, diesen Wunsch zu erfüllen? Wäre es liebevoll, wenn er uns mit dem sehnlichen Wunsch nach ewigem Leben erschaffen hätte, uns aber dann enttäuschen würde, indem er diesen Wunsch niemals Wirklichkeit werden ließe? (Psalm 145:16).

      Auf wen sollten wir vertrauen?

      12. Worauf vertrauen manche Menschen, und halten wir selbst ein solches Vertrauen für gut begründet?

      12 Aber worauf sollten wir vertrauen, was das Erlangen von ewigem Leben betrifft? Auf die menschliche Technologie des 20. oder 21. Jahrhunderts? In dem Artikel „Sie wollen leben“ im New York Times Magazine war von der „Gottheit Technik“ die Rede und von der „Begeisterung für die technischen Möglichkeiten“. Von einem Forscher hieß es sogar, er sei „absolut zuversichtlich ..., daß Genmanipulationstechniken rechtzeitig verfügbar sein werden, die uns dadurch retten, daß das Altern aufgehalten, wenn nicht sogar umgekehrt wird“. In Wirklichkeit haben sich die Bemühungen des Menschen, das Altern zu verhindern oder den Tod zu besiegen, jedoch als völlig wirkungslos erwiesen.

      13. Inwiefern läßt der Aufbau des Gehirns erkennen, daß wir für immer leben sollten?

      13 Bedeutet das, daß es keine Möglichkeit gibt, ewiges Leben zu erlangen? Keineswegs! Es gibt eine Möglichkeit. Der Aufbau des erstaunlichen menschlichen Gehirns mit seiner praktisch unbegrenzten Lernfähigkeit sollte uns davon überzeugen. Der Molekularbiologe James Watson bezeichnete unser Gehirn als „das Komplizierteste, was wir bisher im Universum entdeckt haben“. Und der Neurologe Richard Restak sagte, daß „es nirgendwo im bekannten Universum etwas gibt, was ihm [dem Gehirn] auch nur annähernd gleichkommt“. Wozu sollten wir ein Gehirn besitzen, das praktisch unbegrenzt Informationen aufnehmen und speichern kann, und einen Körper, der dafür ausgelegt ist, für immer zu leben, wenn wir gar nicht ewig leben sollten?

      14. (a) Auf welche Schlußfolgerung in bezug auf das menschliche Leben weisen Bibelschreiber hin? (b) Warum sollten wir unser Vertrauen auf Gott setzen und nicht auf Menschen?

      14 Was ist also die einzig vernünftige, sachliche Schlußfolgerung, zu der wir kommen müssen? Ist es nicht die, daß wir von einem allmächtigen, intelligenten Schöpfer entworfen und erschaffen wurden, um ewig leben zu können? (Hiob 10:8; Psalm 36:9; 100:3; Maleachi 2:10; Apostelgeschichte 17:24, 25). Sollten wir daher nicht klugerweise das inspirierte Gebot des Psalmisten beachten: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“? Weshalb sollten wir nicht auf Menschen vertrauen? Der Psalmist begründete es wie folgt: „Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich.“ Obwohl der Mensch die Voraussetzungen besitzt, ewig zu leben, ist er gegenüber dem Tod machtlos. Der Psalmist kam zu dem Schluß: „Glücklich ist der, ... dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist“ (Psalm 146:3-5).

      Ist es wirklich Gottes Vorsatz?

      15. Was zeigt, daß es Gottes Vorsatz ist, daß wir für immer leben?

      15 Vielleicht fragen wir uns jedoch: Ist es wirklich Gottes Vorsatz, daß wir uns des ewigen Lebens erfreuen sollen? Genauso ist es! In seinem eigenen Wort wird es Dutzende von Malen verheißen. „Die Gabe aber, die Gott gibt, ist ewiges Leben“ wird uns in der Bibel zugesichert. Johannes, ein Diener Gottes, schrieb: „Dies ist das Verheißene, das er [Gott] selbst uns verheißen hat, das ewige Leben.“ Kein Wunder, daß ein junger Mann Jesus fragte: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ (Römer 6:23; 1. Johannes 2:25; Matthäus 19:16). Der Apostel Paulus schrieb von „einer Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, vor langwährenden Zeiten verheißen hat“ (Titus 1:2).

      16. In welchem Sinn könnte Gott ewiges Leben „vor langwährenden Zeiten“ verheißen haben?

      16 Was bedeutet es, daß Gott „vor langwährenden Zeiten“ ewiges Leben verheißen hat? Wie einige meinen, wollte der Apostel Paulus damit sagen, Gott habe vor der Erschaffung des ersten Ehepaares, Adam und Eva, beabsichtigt, daß die Menschen für immer leben sollten. Aber selbst wenn Paulus von einem Zeitpunkt nach der Erschaffung des Menschen gesprochen hat, zu dem Jehova seinen Vorsatz äußerte, dann ändert sich nichts daran, daß ewiges Leben für die Menschen zum Willen Gottes gehört.

      17. Warum wurden Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben, und warum wurden am Eingang Cherube aufgestellt?

      17 Beachten wir die Aussage der Bibel, daß „Jehova Gott [im Garten Eden] aus dem Erdboden allerlei Bäume hervorwachsen [ließ], ... auch den Baum des Lebens“. Adam wurde aus dem Garten vertrieben, damit er „seine Hand nicht ausstreckt und tatsächlich auch Frucht vom Baum des Lebens nimmt und ißt und auf unabsehbare Zeit lebt“ — ja, für immer! Nachdem Adam und Eva aus dem Garten Eden hinausgetan worden waren, stellte Jehova Cherube auf und „die flammende Klinge eines sich fortwährend drehenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen“ (1. Mose 2:9; 3:22-24).

      18. (a) Was hätte es für Adam und Eva bedeutet, wenn sie von dem Baum des Lebens gegessen hätten? (b) Was wurde durch das Essen von jenem Baum dargestellt?

      18 Was hätte es für Adam und Eva bedeutet, wenn ihnen gestattet worden wäre, von dem Baum des Lebens zu essen? Sie hätten das Vorrecht erhalten, für immer im Paradies zu leben. Ein Bibelgelehrter mutmaßte: „Der Baum des Lebens muß eine bestimmte Eigenschaft gehabt haben, durch die der menschliche Körper vor der Altersschwäche oder dem Verfall, der im Tod endet, bewahrt wurde.“ Er behauptete sogar, daß es „dort im Paradies einen pflanzlichen Wirkstoff gab, der den Auswirkungen [des Alterns] entgegenwirken konnte“. Die Bibel sagt jedoch nicht, daß der Baum des Lebens an sich lebengebende Eigenschaften hatte. Vielmehr stellte er einfach Gottes Garantie des ewigen Lebens für jemand dar, dem gestattet würde, von seiner Frucht zu essen (Offenbarung 2:7).

      Gottes Vorsatz unverändert

      19. Warum starb Adam, und warum sterben wir als seine Nachkommen ebenfalls?

      19 Als Adam sündigte, verwirkte er für sich und für alle seine noch ungeborenen Nachkommen das Recht, ewig zu leben (1. Mose 2:17). Als er wegen seines Ungehorsams zum Sünder wurde, war er mit Mängeln behaftet, er war unvollkommen. Von dieser Zeit an war Adams Körper gewissermaßen auf Tod programmiert. Die Bibel sagt: „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“ (Römer 6:23). Auch die unvollkommenen Nachkommen Adams wurden sozusagen auf Tod programmiert, nicht auf ewiges Leben. In der Bibel wird erklärt, daß „durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12).

      20. Woran ist zu erkennen, daß die Menschen für immer auf der Erde leben sollten?

      20 Was wäre gewesen, wenn Adam nicht gesündigt hätte? Was wäre gewesen, wenn er Gott gegenüber nicht ungehorsam geworden wäre und ihm erlaubt worden wäre, von dem Baum des Lebens zu essen? Wo hätte er sich Gottes Gabe des ewigen Lebens erfreut? Im Himmel? Nein! Gott erwähnte mit keinem Wort, daß Adam in den Himmel genommen würde. Ihm war Arbeit auf der Erde übertragen worden. Wie die Bibel erklärt, „ließ Jehova Gott aus dem Erdboden allerlei Bäume hervorwachsen, begehrenswert für den Anblick und gut zur Speise“. Weiter heißt es: „Jehova Gott nahm dann den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und ihn pflege“ (1. Mose 2:9, 15). Nachdem Eva als Ehegefährtin für Adam erschaffen worden war, erhielten beide zusätzliche Aufgaben auf der Erde. Gott gebot ihnen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“ (1. Mose 1:28).

      21. Welche wunderbaren Aussichten hatten die ersten Menschen?

      21 Machen wir uns bewußt, welch wunderbare Aussichten diese Anweisungen Gottes für Adam und Eva auf der Erde eröffneten! Sie sollten vollkommen gesunde Söhne und Töchter in einem irdischen Paradies großziehen. Wenn ihre geliebten Kinder herangewachsen wären, hätten diese mit ihnen an der Ausführung des Auftrags teilgehabt, fruchtbar zu sein und angenehme Gartenarbeit zur Pflege des Paradieses zu verrichten. Und da ihnen alle Tiere untertan gewesen wären, hätten sie wirklich ein glückliches Leben geführt. Denken wir daran, welch eine Freude es bereitet hätte, die Grenzen des Gartens Eden auszuweiten, bis schließlich die ganze Erde ein Paradies geworden wäre! Würden wir gern zusammen mit vollkommenen Kindern das Leben in solch einer schönen irdischen Heimstätte genießen — ohne die Sorge, alt zu werden und zu sterben? Lassen wir die natürliche Neigung unseres Herzens die Antwort auf diese Frage geben.

      22. Warum können wir sicher sein, daß Gott seinen Vorsatz hinsichtlich der Erde nicht geändert hat?

      22 Hat Gott seinen Vorsatz, daß der Mensch für immer im Paradies auf der Erde leben soll, geändert, als Adam und Eva ihm ungehorsam wurden und aus dem Garten Eden vertrieben wurden? Keineswegs! Hätte Gott das getan, wäre es dem Eingeständnis eines Fehlschlags gleichgekommen, was seine Fähigkeit betrifft, seinen ursprünglichen Vorsatz auszuführen. Wir können jedoch sicher sein, daß Gott das ausführt, was er verheißt, denn er selbst sagt: „So wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiß das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:11).

      23. (a) Wodurch wird bestätigt, daß es zum Vorsatz Gottes gehört, daß gerechtgesinnte Menschen für immer auf der Erde leben? (b) Was werden wir als nächstes behandeln?

      23 Daß Gottes Vorsatz bezüglich der Erde unverändert geblieben ist, wird in der Bibel deutlich, wo er verheißt: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“ Auch Jesus Christus bestätigte in der Bergpredigt, daß die Mildgesinnten die Erde erben werden (Psalm 37:29; Matthäus 5:5). Wie aber können wir ewiges Leben erlangen, und was müssen wir tun, um uns eines solchen Lebens zu erfreuen? Das wird in dem folgenden Artikel behandelt werden.

  • Der einzige Weg zu ewigem Leben
    Der Wachtturm 1999 | 15. April
    • Der einzige Weg zu ewigem Leben

      „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (JOHANNES 14:6).

      1, 2. Womit verglich Jesus den Weg zu ewigem Leben, und was soll durch seine Veranschaulichung gezeigt werden?

      IN DER berühmten Bergpredigt vergleicht Jesus den Weg zu ewigem Leben mit einem Weg, auf dem jemand durch ein Tor gelangt. Beachten wir, daß dieser Weg zum Leben kein leichter Weg ist, wie Jesus mit folgenden Worten betont: „Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum [ewigen] Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“ (Matthäus 7:13, 14).

      2 Verstehen wir, was durch diese Veranschaulichung gezeigt werden soll? Offenbart sie nicht, daß es nur einen Weg gibt, der zum Leben führt, und daß wir unsererseits sorgsam darauf achten müssen, von diesem Weg zum Leben nicht abzukommen? Welches ist also der einzige Weg zu ewigem Leben?

      Die Rolle Jesu Christi

      3, 4. (a) Wie zeigt die Bibel die wichtige Rolle Jesu bei unserer Rettung? (b) Wann offenbarte Gott zum erstenmal, daß die Menschheit ewiges Leben erlangen könnte?

      3 In Verbindung mit diesem Weg spielt Jesus eindeutig eine bedeutende Rolle, wie Petrus, einer seiner Apostel, verkündete: „Überdies gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen [als den Namen Jesu] unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apostelgeschichte 4:12). In ähnlicher Weise erklärte der Apostel Paulus: „Die Gabe ..., die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (Römer 6:23). Jesus selbst offenbarte, daß der einzige Weg zu ewigem Leben über ihn führt, denn er sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14:6).

      4 Somit ist es für uns von entscheidender Bedeutung, die Rolle anzuerkennen, die Jesus dabei spielt, ewiges Leben zu ermöglichen. Befassen wir uns daher mit seiner Rolle etwas näher. Ist uns bekannt, wann Jehova Gott, nachdem Adam gesündigt hatte, einen Hinweis darauf gab, daß die Menschheit sich ewigen Lebens erfreuen könnte? Es war unmittelbar nach dem Sündenfall. Untersuchen wir, wie das erste Mal vorausgesagt wurde, daß Jesus Christus als Retter der Menschheit vorgesehen war.

      Der verheißene Same

      5. Wie können wir ermitteln, wer die Schlange ist, die Eva verführte?

      5 Jehova Gott machte den verheißenen Retter in symbolischer Sprache kenntlich. Das geschah, als er das Urteil über „die Schlange“ verkündete, die mit Eva gesprochen und sie in die Versuchung geführt hatte, von der verbotenen Frucht zu essen und Gott dadurch ungehorsam zu werden (1. Mose 3:1-5). Natürlich war jene Schlange keine buchstäbliche Schlange. Es handelte sich um ein mächtiges Geistgeschöpf, das in der Bibel „Urschlange“ sowie „Teufel und Satan genannt wird“ (Offenbarung 12:9). Satan benutzte dieses niedere Tier als sein Sprachrohr, um Eva zu verleiten. Daher sagte Gott zu Satan, als er das Urteil über ihn aussprach: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er [der Same der Frau] wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3:15).

      6, 7. (a) Wer ist die Frau, die den „Samen“ gebiert? (b) Wer ist der verheißene Same, und was vollbringt er?

      6 Wer ist die „Frau“, der Satan feindlich oder voller Haß gegenübersteht? In Offenbarung, Kapitel 12 wird nicht nur die Identität der „Urschlange“ enthüllt, sondern auch die Identität der von Satan gehaßten Frau. Beachten wir, daß in Vers 1 von ihr gesagt wird, sie sei „umhüllt mit der Sonne, und der Mond war unter ihren Füßen, und eine Krone von zwölf Sternen war auf ihrem Haupt“. Diese Frau stellt Gottes himmlische Organisation treuer Engel dar, und der „Sohn“, den sie gebiert, stellt Gottes Königreich dar, in dem Jesus Christus als König regiert (Offenbarung 12:1-5).

      7 Wer ist denn der „Same“ oder Nachkomme der Frau, der in 1. Mose 3:15 erwähnt wird, der Satan „den Kopf“ zermalmen und ihm auf diese Weise den Todesstoß versetzen wird? Es ist derjenige, den Gott vom Himmel sandte, damit er durch ein Wunder von einer Jungfrau geboren werde, ja, der Mensch Jesus (Matthäus 1:18-23; Johannes 6:38). Aus dem 12. Kapitel der Offenbarung geht hervor, daß dieser Same, Jesus Christus, als auferweckter himmlischer Herrscher bei der Bezwingung Satans die Führung übernimmt, um, wie es in Offenbarung 12:10 heißt, „das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus“ aufzurichten.

      8. (a) Was ist das Neue, für das Gott in Verbindung mit seinem ursprünglichen Vorsatz gesorgt hat? (b) Aus wem setzt sich Gottes neue Regierung zusammen?

      8 Dieses Königreich in den Händen Jesu Christi ist somit etwas Neues, für das Gott in Verbindung mit seinem ursprünglichen Vorsatz hinsichtlich der Menschen gesorgt hat, damit sie sich des Lebens auf der Erde erfreuen. Nach Satans Rebellion unternahm Jehova unverzüglich etwas, damit all die schlimmen Auswirkungen der Bosheit durch diese neue Königreichsregierung zunichte gemacht werden. Als Jesus auf der Erde war, offenbarte er, daß er in dieser Regierung nicht der einzige Regent wäre (Lukas 22:28-30). Aus der Menschheit sollten weitere Personen ausgewählt werden; diese sollten sich ihm im Himmel anschließen, um an der Herrschaft teilzuhaben, und dadurch würden sie schließlich einen untergeordneten Bestandteil des Samens der Frau bilden (Galater 3:16, 29). In der Bibel wird die Zahl dieser Mitregenten Jesu — die alle aus der sündigen Menschheit auf der Erde genommen werden — mit 144 000 angegeben (Offenbarung 14:1-3).

      9. (a) Warum mußte Jesus als Mensch auf die Erde kommen? (b) Wie machte Jesus die Werke des Teufels zunichte?

      9 Bevor das Königreich die Herrschaft übernehmen konnte, war es jedoch unerläßlich, daß der primäre Teil des Samens, Jesus Christus, auf der Erde erschien. Warum? Weil er von Jehova Gott dazu eingesetzt worden war, „die Werke des Teufels abzubrechen“ oder zunichte zu machen (1. Johannes 3:8). Die Werke Satans schlossen ein, daß er Adam zur Sünde veranlaßte, wodurch die Verurteilung zu Sünde und Tod über alle Nachkommen Adams gebracht wurde (Römer 5:12). Jesus machte dieses Werk des Teufels zunichte, indem er sein Leben als ein Lösegeld gab. Auf diese Weise schuf Jesus eine Grundlage für die Befreiung der Menschheit von der Verurteilung zu Sünde und Tod und öffnete er den Weg zu ewigem Leben (Matthäus 20:28; Römer 3:24; Epheser 1:7).

      Was das Lösegeld bewirkt

      10. Worin ähnelten sich Jesus und Adam?

      10 Da das Leben Jesu vom Himmel in den Mutterleib einer Frau übertragen wurde, wurde er als vollkommener Mensch geboren, unbefleckt von der Sünde Adams. Er hätte für immer auf der Erde leben können. In ähnlicher Weise war Adam als vollkommener Mensch mit der Aussicht erschaffen worden, sich ewigen Lebens auf der Erde zu erfreuen. An die Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Menschen dachte der Apostel Paulus, als er schrieb: „ ‚Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebende Seele.‘ Der letzte Adam [Jesus Christus] wurde ein lebengebender Geist. Der erste Mensch ist aus der Erde und von Staub gemacht; der zweite Mensch ist aus dem Himmel“ (1. Korinther 15:45, 47).

      11. (a) Welche Wirkung hatte die Handlungsweise Adams und die Handlungsweise Jesu auf die Menschheit? (b) Wie sollten wir das Opfer Jesu betrachten?

      11 Die Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Personen — den einzigen vollkommenen Männern, die bisher auf der Erde gelebt haben — tritt in der Erklärung der Bibel hervor, daß Jesus „sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat“ (1. Timotheus 2:6). Wem entsprach Jesus? Natürlich entsprach er Adam, als dieser noch ein vollkommener Mensch war. Die Sünde des ersten Adam hatte zur Folge, daß die gesamte Menschheitsfamilie zum Tod verurteilt wurde. Das Opfer ‘des letzten Adam’ liefert die Grundlage für die Befreiung von Sünde und Tod, so daß wir ewig leben können. Wie kostbar Jesu Opfer doch ist! Der Apostel Petrus schrieb: „Ihr [seid] nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, ... befreit worden.“ Wie Petrus erklärte, geschah es statt dessen „mit kostbarem Blut gleich dem eines makellosen und fleckenlosen Lammes, nämlich Christi“ (1. Petrus 1:18, 19).

      12. Wie wird gemäß der Bibel unsere Verurteilung zum Tod rückgängig gemacht?

      12 In der Bibel wird die Art und Weise, wie die Verurteilung der Menschheitsfamilie zum Tod wieder rückgängig gemacht wird, anschaulich mit den Worten beschrieben: „Wie es also durch e i n e Verfehlung [diejenige Adams] zur Verurteilung für Menschen von allen Arten kam, so kommt es auch durch e i n e n Akt der Rechtfertigung [Jesu ganzer Wandel in Lauterkeit, der in seinem Tod gipfelte] für Menschen von allen Arten zu deren Gerechtsprechung zum Leben. Denn so, wie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen [Adam] viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n [Jesus] viele zu Gerechten gemacht werden“ (Römer 5:18, 19).

      Eine herrliche Aussicht

      13. Was ist der Grund für die Ansicht, die viele über ewiges Leben haben?

      13 Diese Vorkehrung Gottes sollte uns sehr glücklich machen. Sind wir nicht begeistert, daß ein Retter gesandt wurde? Auf die Frage „Sagt Ihnen die Aussicht, ewig zu leben, zu?“, die bei einer Umfrage gestellt wurde, die eine Zeitung in einer US-amerikanischen Großstadt durchführen ließ, antworteten überraschenderweise 67,4 Prozent der Befragten mit Nein. Warum gaben sie an, daß sie nicht ewig leben wollen? Offensichtlich, weil das Leben auf der Erde heute so viele Probleme mit sich bringt. Eine Person sagte: „Wenn ich daran denke, wie ich mit 200 Jahren aussehen könnte, begeistert mich der Gedanke nicht.“

      14. Warum wird es ein ungetrübtes Vergnügen sein, für immer zu leben?

      14 Doch in der Bibel ist nicht davon die Rede, für immer in einer Welt zu leben, in der die Menschen mit Krankheiten, dem Altern und anderem Leid behaftet sind. Nein, Jesus wird als Herrscher in Gottes Königreich diese von Satan verursachten Probleme völlig beseitigen. Gemäß der Bibel wird Gottes Königreich alle bedrückenden Regierungen der heutigen Welt „zermalmen und ihnen ein Ende bereiten“ (Daniel 2:44). Dann wird in Erhörung des Gebets, das Jesus seine Nachfolger lehrte, Gottes „Wille“ „wie im Himmel so auch auf der Erde“ geschehen (Matthäus 6:9, 10). Nachdem die Erde von aller Verdorbenheit gereinigt worden ist, wird in Gottes neuer Welt der Nutzen des Lösegeldes Jesu in vollem Umfang angewandt werden. Ja, alle, die den Voraussetzungen entsprechen, werden vollkommen gesund gemacht werden.

      15, 16. Welche Verhältnisse werden in Gottes neuer Welt herrschen?

      15 Auf die Menschen, die in Gottes neuer Welt leben, wird folgende Passage der Bibel zutreffen: „Sein Fleisch werde frischer als in der Jugend; er kehre zurück zu den Tagen seiner Jugendkraft“ (Hiob 33:25). Noch eine weitere Verheißung der Bibel wird in Erfüllung gehen: „Die Augen der Blinden [werden] geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln“ (Jesaja 35:5, 6).

      16 Stellen wir uns nur einmal vor: Ungeachtet unseres Alters — ob wir 80, 800 oder noch älter sind — werden wir immer kerngesund sein. Es wird so sein, wie in der Bibel verheißen wird: „Kein Bewohner wird sagen: ‚Ich bin krank.‘ “ Zu jener Zeit wird auch die folgende Verheißung in Erfüllung gehen: „[Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Jesaja 33:24; Offenbarung 21:3, 4).

      17. Welche Leistungen können wir von Menschen in Gottes neuer Welt erwarten?

      17 In jener neuen Welt werden wir unser großartiges Gehirn so gebrauchen können, wie es unser Schöpfer vorsah, als er es für unbegrenzte Lernfähigkeit auslegte. Stellen wir uns doch vor, welche wunderbaren Dinge wir dann vollbringen könnten! Selbst unvollkommene Menschen haben aus den Elementen, die auf der Erde vorhanden sind, all das geschaffen, was um uns herum zu sehen ist: Mobiltelefone, Mikrofone, Uhren, Funkrufgeräte, Computer, Flugzeuge, ja jeden Gegenstand. Nichts davon wurde aus Werkstoffen hergestellt, die von einem fernen Ort im Weltall stammen. Das endlose Leben im künftigen irdischen Paradies eröffnet uns grenzenlose Möglichkeiten für schöpferisches Wirken (Jesaja 65:21-25).

      18. Warum wird das Leben in Gottes neuer Welt nie langweilig sein?

      18 Das Leben wird auch nie langweilig sein. Selbst heute freuen wir uns immer wieder auf die nächste Mahlzeit, obwohl wir vielleicht schon Zehntausende von Mahlzeiten zu uns genommen haben. Als vollkommene Menschen werden wir die köstlichen Erzeugnisse der paradiesischen Erde sogar in noch vollerem Umfang genießen können (Jesaja 25:6). Es wird für uns ein nie endendes Vergnügen sein, die vielfältige Tierwelt der Erde zu betreuen und eindrucksvolle Sonnenuntergänge, Berge, Flüsse und Täler zu betrachten. Das Leben in Gottes neuer Welt wird wirklich nie eintönig werden (Psalm 145:16).

      Gottes Anforderungen entsprechen

      19. Warum ist es vernünftig, zu glauben, daß es Erfordernisse für das Erlangen der göttlichen Gabe des Lebens gibt?

      19 Sollten wir erwarten, daß wir Gottes großartige Gabe des ewigen Lebens im Paradies erhalten können, ohne etwas dafür zu tun? Wäre es nicht angemessen, wenn Gott etwas von uns verlangen würde? Das wäre es gewiß. Gott wirft uns das Geschenk nicht nur so nach. Er reicht es uns zu, aber wir müssen sozusagen unsere Hand danach ausstrecken und es entgegennehmen. Ja, damit sind Anstrengungen verbunden. Vielleicht fragen wir dasselbe, was der reiche junge Vorsteher Jesus fragte: „Was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ Oder wir drücken uns so aus wie ein Gefängnisaufseher in Philippi, der den Apostel Paulus fragte: „Was muß ich tun, um gerettet zu werden?“ (Matthäus 19:16; Apostelgeschichte 16:30).

      20. Was ist ein unerläßliches Erfordernis, um ewiges Leben zu erlangen?

      20 Am Abend vor seinem Tod erwähnte Jesus ein grundlegendes Erfordernis, als er in einem Gebet zu seinem himmlischen Vater sagte: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3). Ist es nicht ein angemessenes Erfordernis, daß wir Erkenntnis über Jehova in uns aufnehmen, der uns das ewige Leben ermöglicht, und Erkenntnis über Jesus Christus, der für uns starb? Es ist jedoch mehr erforderlich, als Erkenntnis in sich aufzunehmen.

      21. Wie zeigen wir, daß wir dem Erfordernis entsprechen, Glauben auszuüben?

      21 Die Bibel sagt auch: „Wer Glauben an den Sohn ausübt, hat ewiges Leben.“ Dann heißt es weiter: „Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Johannes 3:36). Wir können zeigen, daß wir Glauben an den Sohn ausüben, wenn wir unser Leben ändern und es mit Gottes Willen in Übereinstimmung bringen. Wir müssen jede unrechte Handlungsweise aufgeben und etwas unternehmen, um das zu tun, was Gott gefällt. Wir müssen das tun, was der Apostel Petrus gebot: „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, so daß Zeiten der Erquickung von der Person Jehovas kommen mögen“ (Apostelgeschichte 3:19).

      22. Welche Handlungen sind darin eingeschlossen, Jesu Fußstapfen zu folgen?

      22 Vergessen wir nie, daß wir nur dann ewig leben werden, wenn wir Glauben an Jesus ausüben (Johannes 6:40; 14:6). Wir zeigen, daß wir Glauben an Jesus ausüben, wenn wir ‘seinen Fußstapfen genau nachfolgen’ (1. Petrus 2:21). Was schließt das ein? Nun, Jesus erklärte in einem Gebet zu Gott: „Siehe! Ich bin gekommen ..., um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Hebräer 10:7). Es ist unerläßlich, Jesus nachzuahmen, sich wie er bereit zu erklären, Gottes Willen zu tun, und sich Jehova hinzugeben. Danach ist es nötig, die Hingabe durch die Wassertaufe zu symbolisieren; auch Jesus stellte sich zur Taufe dar (Lukas 3:21, 22). Solche Schritte sind völlig angemessen. Der Apostel Paulus wies darauf hin, daß ‘die Liebe, die der Christus hat, uns drängt’ (2. Korinther 5:14, 15). In welcher Hinsicht? Nun, aus Liebe gab Jesus sein Leben für uns dahin. Sollten wir uns deswegen nicht gedrängt fühlen, Glauben an ihn auszuüben? Ja, es sollte uns drängen, sein liebevolles Beispiel nachzuahmen und uns dabei zu verausgaben, anderen zu helfen. Christus lebte, um den Willen Gottes zu tun; wir tun gut daran, ihn nachzuahmen und nicht mehr für uns selbst zu leben.

      23. (a) Wozu müssen diejenigen, die Leben erhalten, hinzugetan werden? (b) Was wird von denjenigen erwartet, die zur Christenversammlung gehören?

      23 Das ist noch nicht alles. Die Bibel sagt, daß die 3 000, die zu Pfingsten 33 u. Z. getauft wurden, „hinzugetan“ wurden. Wozu hinzugetan? „Sie widmeten sich weiterhin der Lehre der Apostel und dem Anteilhaben miteinander“, erklärt Lukas (Apostelgeschichte 2:41, 42). Ja, sie versammelten sich, um die Bibel zu studieren und um Gemeinschaft zu pflegen; folglich wurden sie der Christenversammlung hinzugetan oder wurden ein Teil davon. Die frühen Christen besuchten regelmäßig Zusammenkünfte, um in geistiger Hinsicht unterwiesen zu werden (Hebräer 10:25). Jehovas Zeugen tun dies heute ebenfalls und laden jeden herzlich ein, diese Zusammenkünfte mit ihnen zu besuchen.

      24. Was ist „das wirkliche Leben“, und wie und wann wird es Wirklichkeit werden?

      24 Millionen gehen heute den eingeengten Weg, der zum Leben führt. Auf dem eingeengten Weg zu bleiben kostet Mühe (Matthäus 7:13, 14). Das zeigte Paulus in seiner herzlichen Aufforderung: „Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben, wozu du berufen worden bist.“ Es ist nötig, diesen Kampf zu führen, um ‘das wirkliche Leben fest zu ergreifen’ (1. Timotheus 6:12, 19). Dieses Leben ist nicht das Leben, wie wir es heute kennen — ein Leben voller Schmerz und Leid, das Adams Sünde über uns gebracht hat. Es ist vielmehr das Leben in Gottes neuer Welt, das bald Wirklichkeit wird, wenn nach der Beseitigung des gegenwärtigen Systems der Dinge Christi Loskaufsopfer zugunsten aller angewandt wird, die Jehova Gott und seinen Sohn lieben. Wählen wir alle das Leben — „das wirkliche Leben“ —, ewiges Leben in Gottes herrlicher neuer Welt.

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