Wir beobachten die Welt
◼ In Brasilien haben sechzig Prozent aller Dreijährigen bereits Karies. Einer der Gründe ist, dass die Kinder oft nachts eine Nuckelflasche mit zuckerhaltigen Getränken bekommen, während die grundlegende Zahnhygiene vernachlässigt wird (FOLHA ONLINE, BRASILIEN).
◼ In den USA kommen mittlerweile ein Viertel aller Neugeborenen durch Kaiserschnitt zur Welt. Derartige Entbindungen sind in New York heute 5-mal häufiger als 1980. Dabei spielt bessere Planbarkeit eine Rolle. Die Risiken solcher unnötigen chirurgischen Eingriffe sind allerdings „gewaltig“ (NEW YORK TIMES, USA).
◼ In den letzten 100 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in Mexiko-Stadt um etwa 4 Grad Celsius gestiegen, weltweit dagegen um etwas mehr als ein halbes Grad. Fachleute sehen die Ursache in Entwaldung und Verstädterung (EL UNIVERSAL, MEXIKO).
◼ Mehr als die Hälfte aller neuvermählten Paare in den USA haben bereits vor der Hochzeit zusammengelebt. Solche Paare werden fast doppelt so oft geschieden wie Paare, die erst nach der Heirat zusammenleben (PSYCHOLOGY TODAY, USA).
Die nervigsten Gewohnheiten am Arbeitsplatz
„Lautes Telefonieren, nicht abgestellte Telefonlautsprecher und ständiges Klagen über zu viel Arbeit stehen ganz oben auf der Liste der störendsten Gewohnheiten unserer Arbeitskollegen“, berichtet die Washington Post. Andere Gewohnheiten, die Arbeitskollegen nerven, sind „Cliquenbildung, Zu-spät-Kommen, Selbstgespräche und Gespräche quer über Bürotrennwände, Körpergeruch sowie laute Essgeräusche“. Unter schlechten Manieren wie diesen leidet auch die Produktivität des Einzelnen. Die meisten Befragten gaben jedoch zu, die Betreffenden bisher nicht auf ihr Verhalten angesprochen zu haben. „Und das mit gutem Grund“, kommentiert die Zeitung: „Womöglich sind sie in den Augen der anderen auch nicht besser.“
Immer mehr Menschen leben in Städten
Nach Angaben von CBC News „wird in zwei Jahren die Hälfte der Weltbevölkerung in großen Städten leben“. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen haben die USA mit fast 90 Prozent den höchsten Prozentsatz an Stadtbewohnern. Vor nur 55 Jahren waren New York und Tokio die einzigen Großstädte mit über 10 Millionen Einwohnern. Heute gibt es mehr als 20 Städte dieser Größenordnung, unter anderem Jakarta, Mexiko-Stadt, Mumbai und São Paulo. UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte: „Ein derartig schnelles Wachstum wird in den meisten Ländern weitreichende wirtschaftliche und soziale Anpassungen erforderlich machen.“
Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Die Nationale Menschenrechtskommission der Republik Korea hat die Verweigerung des Kriegsdienstes aus Gewissensgründen als ein unveräußerliches Recht bezeichnet. Die Kommission empfahl, zur Umsetzung dieses Rechts einen zivilen Ersatzdienst einzuführen. Diese Empfehlung steht laut der Korea Times „im Gegensatz“ zu einer aktuellen Entscheidung des Verfassungsgerichts, in der das gegenwärtige Militärdienstgesetz aufrechterhalten wurde, das keine Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen zulässt. Der Oberste Gerichtshof erklärte, es sei Sache der Gesetzgebung und nicht der Gerichte, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung gesetzlich zu verankern. In der Republik Korea kommen jedes Jahr zwischen 500 und 700 junge Männer, die Zeugen Jehovas sind, ins Gefängnis, weil sie den Militärdienst verweigern. Im Lauf der Jahre waren aus diesem Grund rund 10 000 Zeugen Jehovas inhaftiert.