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Gott zu lieben fällt vielen schwerDer Wachtturm 2013 | 1. November
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TITELTHEMA | LÜGEN ÜBER EINEN LIEBENSWERTEN GOTT
Gott zu lieben fällt vielen schwer
„,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot“ (Jesus Christus, im Jahr 33)a
Viele Menschen tun sich schwer, Gott zu lieben. Für sie scheint er unergründlich, fern, ja sogar grausam. Hier drei Stimmen dazu:
„Ich habe zu Gott um Hilfe gebetet, aber gleichzeitig fand ich, dass er weit entfernt ist, fast unerreichbar. Gott war für mich etwas Abstraktes — ohne Gefühle“ (Marco, Italien).
„Ich hatte zwar den tiefen Wunsch, Gott zu dienen, doch er schien so weit weg. Er war für mich ein harter Gott, der uns nur bestraft. Ich dachte nicht, dass er liebevoll ist und Gefühle hat“ (Rosa, Guatemala).
„Als Kind glaubte ich, dass Gott Fehler bei uns sucht, damit er uns gleich bestrafen kann, wenn wir es verdient haben. Später sah ich in ihm einen Gott, der unnahbar ist und wie ein hoher Politiker sein Volk führt, am Einzelnen jedoch nicht wirklich interessiert ist“ (Raymonde, Kanada).
Was würden Sie sagen? Ist Gott liebenswert oder eher nicht? Mit dieser Frage beschäftigen sich Christen schon seit Jahrhunderten. Im Mittelalter beteten die meisten in der Christenheit nicht einmal zu Gott. Warum nicht? Gott, der Allmächtige, wurde sehr gefürchtet. Der Historiker Will Durant stellte die Frage: „Wie konnte ein einfacher Sünder es wagen, seine Gebete an einen so schrecklichen und fernen Thron zu richten?“
Wie kam es zu der Vorstellung von einem „schrecklichen und fernen“ Gott? Was lehrt die Bibel wirklich über Gott? Kann er für uns liebenswerter werden, wenn wir die Wahrheit über ihn erfahren?
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Die Lüge vom namenlosen GottDer Wachtturm 2013 | 1. November
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Die Lüge vom namenlosen Gott
WAS VIELE GLAUBEN
„Wir [sind] nicht zu einem Konsens gekommen, ob man überhaupt von ‚dem‘ Namen Gottes sprechen kann, und wenn doch, wie dieser Name lauten könnte“ (Professor David Cunningham, Theological Studies).
DIE WAHRHEIT AUS DER BIBEL
Gott sagte: „Ich bin Jehova. Das ist mein Name“ (Jesaja 42:8). Der Name „Jehova“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet: „Er veranlasst zu werden“ (1. Mose 2:4, Fußnote).
Jehova möchte, dass wir seinen Namen gebrauchen. „Ruft seinen Namen an“, heißt es in der Bibel. „Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, dass sein Name hoch erhoben werden soll“ (Jesaja 12:4).
Jesus gebrauchte Gottes Namen. In einem Gebet sagte er zu Jehova: „Ich habe ihnen [Jesu Jüngern] deinen Namen bekannt gegeben und werde ihn bekannt geben.“ Warum machte Jesus denn seinen Jüngern den göttlichen Namen bekannt? Er selbst erklärte: „Damit die Liebe, mit der du [Gott] mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen“ (Johannes 17:26).
WARUM WICHTIG
„Wer Gott nicht mit Namen kennt, kennt ihn in Wirklichkeit nicht als Person“, schrieb der Theologe Walter Lowrie, „und er kann ihn nicht lieben, wenn er ihn nur als eine unpersönliche Kraft kennt.“
Victor ging jede Woche in die Kirche, aber er konnte nicht sagen, dass er Gott wirklich kannte. Er erzählt: „Dann erfuhr ich, dass Gottes Name Jehova ist. Das war, als hätte man ihn mir offiziell vorgestellt. Mir kam es so vor, als hätte ich endlich den kennengelernt, über den ich so viel gehört hatte. Er wurde für mich zu einer realen Person und zu einem Freund.“
Gottes Namen zu verheimlichen oder zu ersetzen ist, als würde man ihn aus der Bibel herausschneiden
Jehova seinerseits geht auf Menschen zu, die seinen Namen gebrauchen. Was die betrifft, „die an seinen Namen denken“, verspricht er: „Ich will ihnen Mitleid erweisen, so wie ein Mann seinem Sohn Mitleid erweist, der ihm dient“ (Maleachi 3:16, 17). Und Gott belohnt alle, die seinen Namen anrufen. In der Bibel ist zu lesen: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Römer 10:13).
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Die Lüge vom geheimnisvollen GottDer Wachtturm 2013 | 1. November
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Die Lüge vom geheimnisvollen Gott
WAS VIELE GLAUBEN
„[Das Christentum] in seinen drei klassischen Formen — Katholizismus, Orthodoxie und Protestantismus — erkennt einen Gott in drei Personen an: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Nach christlicher Theologie bedeutet das nicht die Anerkennung von drei Göttern, sondern dass diese drei Personen wesensmäßig eins sind“ (The New Encyclopædia Britannica).
DIE WAHRHEIT AUS DER BIBEL
Jesus, der Sohn Gottes, behauptete nie, dass er Gott gleich oder wesenseins mit seinem Vater sei. Vielmehr sagte er, er würde „zum Vater“ hingehen, und erklärte: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14:28). Bei einer anderen Gelegenheit sagte er: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott“ (Johannes 20:17).
Der heilige Geist ist keine Person. Die ersten Christen „wurden mit heiligem Geist erfüllt“, und Jehova sagte: „Ich [werde] etwas von meinem Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen“ (Apostelgeschichte 2:1-4, 17). Der heilige Geist ist nicht Teil einer Dreieinigkeit, sondern Gottes wirksame Kraft.
WARUM WICHTIG
Laut den katholischen Theologen Karl Rahner und Herbert Vorgrimler ist die Dreieinigkeit „ein Geheimnis . . . , das unabhängig von einer Offenbarung nicht gewusst u[nd] auch nach dieser dem geschaffenen Verstand nicht innerlich einsichtig werden kann“. Kann man jemand wirklich lieben, wenn er ein Geheimnis ist? Die Lehre von der Dreieinigkeit (Trinität) verhindert also, dass man Gott kennen- und lieben lernt.
Marco, der in einem der vorigen Artikel zitiert wurde, sah die Dreieinigkeit als Hindernis. Er erklärt: „Ich dachte, Gott will nicht, dass ich weiß, wer er ist. Dadurch schien er mir nur noch weiter weg, noch geheimnisvoller und unnahbarer.“ Gott verbirgt seine Identität jedoch nicht vor uns. Er möchte, dass wir ihn kennen. Jesus sagte: „Wir beten an, was wir kennen“ (Johannes 4:22).
Marco meint: „Als ich erfuhr, dass Gott kein Teil einer Dreieinigkeit ist, konnte ich schließlich eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen.“ Wenn wir Jehova als deutlich fassbare, eigenständige Person sehen und nicht als geheimnisvollen Fremden, fällt es uns viel leichter, ihn zu lieben. Die Bibel sagt: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, weil Gott Liebe ist“ (1. Johannes 4:8).
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Die Lüge vom grausamen GottDer Wachtturm 2013 | 1. November
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Die Lüge vom grausamen Gott
WAS VIELE GLAUBEN
„Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, ‚das ewige Feuer‘ “ (Katechismus der Katholischen Kirche). Manche Geistliche sagen, dass die Hölle ein Zustand völliger Isolation und Trennung von Gott ist.
DIE WAHRHEIT AUS DER BIBEL
„Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (Hesekiel 18:4). „Die Toten . . . sind sich nicht des Geringsten bewusst“ (Prediger 9:5). Wenn die Seele stirbt und sich nicht des Geringsten bewusst ist, wie kann sie dann „das ewige Feuer“ oder auch den Schmerz ewiger Trennung von Gott erleiden?
Das hebräische beziehungsweise das griechische Wort in der Bibel, das oft mit „Hölle“ übersetzt worden ist, bezieht sich im Übrigen allgemein auf das Grab der Menschen. Als zum Beispiel Hiob unter einer schlimmen Krankheit litt, betete er zu Gott: „Ich wünschte, du würdest mich in meinem Grab [„in der Hölle“, Allioli-Bibel] verstecken“ (Hiob 14:13, Holy Bible—Easy-to-Read Version). Hiob wollte ruhen. Er wollte nicht an einen Ort, wo er gequält wird oder fern von Gott ist, sondern ins Grab.
WARUM WICHTIG
Grausamkeit macht Gott nicht liebenswert, sondern wirkt abstoßend. Rocío aus Mexiko erzählt: „Mir hat man von klein auf die Höllenlehre beigebracht. Ich hatte solche Angst, dass ich dachte, Gott kann keine guten Eigenschaften haben. Ich hielt ihn für zornig und unerbittlich.“
Die klaren Aussagen der Bibel über Jehovas Urteile und den Zustand der Toten veränderten Rocíos Gottesbild. Sie erzählt: „Ich fühlte mich frei — eine Riesenlast war von mir abgefallen. Jetzt konnte ich glauben, dass Gott es nur gut mit uns meint, dass er uns liebt und ich ihn lieben kann. Er ist wie ein Vater, der seine Kinder an der Hand nimmt und das Beste für sie will“ (Jesaja 41:13).
Viele haben sich aus Angst vor der Hölle um Frömmigkeit bemüht. Doch Gott möchte nicht, dass man ihm aus Angst dient. Jesus sagte vielmehr: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben“ (Markus 12:29, 30). Und wenn wir erkennen, dass Gott heute nicht ungerecht handelt, können wir darauf vertrauen, dass er es auch in Zukunft nicht tut. Wie Hiobs Freund Elihu können wir voll Zuversicht sagen: „Gott selbst handelt nicht böse, und der Allmächtige selbst verdreht das Recht nicht“ (Hiob 34:12).
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Die Wahrheit kann frei machenDer Wachtturm 2013 | 1. November
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Die Wahrheit kann frei machen
Als Jesus in Jerusalem einmal über seinen Vater Jehova sprach und die geistlichen Führer seiner Tage rügte, sagte er etwas, was uns heute hilft, gängige Glaubenslehren über Gott zu beurteilen (Johannes 8:12-30). Er erklärte: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:31, 32).
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt“. Damit stellte Jesus einen Maßstab auf, nach dem man beurteilen kann, ob religiöse Lehren der „Wahrheit“ entsprechen. Hört man etwas über Gott, sollte man sich immer fragen: Stimmt das mit den Worten Jesu und mit dem Rest der Bibel überein? Ein schönes Vorbild gaben hier Personen, denen der Apostel Paulus predigte und die „täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten“ (Apostelgeschichte 17:11).
Marco, Rosa und Raymonde, die im ersten Teil dieser Artikelfolge zitiert wurden, haben mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert und ihre eigenen Glaubensansichten genau unter die Lupe genommen. Was hat ihnen das gegeben?
Marco: „Unser Bibellehrer beantwortete alle Fragen von mir und meiner Frau mit der Heiligen Schrift. Unsere Liebe zu Jehova fing an zu wachsen und wir wuchsen auch als Ehepaar enger zusammen.“
Rosa: „Erst dachte ich, die Bibel wäre nichts anderes als ein philosophisches Buch, das Gott mit menschlicher Logik zu erklären versucht. Doch nach und nach entdeckte ich in der Bibel Antworten auf meine Fragen. Jetzt ist Jehova für mich real — jemand, dem ich vertrauen kann.“
Raymonde: „Ich wollte Gott kennenlernen und betete um Hilfe. Bald darauf fingen mein Mann und ich ein Bibelstudium an, und endlich erfuhren wir die Wahrheit über Jehova. Als uns klar wurde, was für ein Gott er ist, waren wir begeistert.“
Die Bibel deckt nicht einfach nur Lügen über Gott auf; sie sagt uns auch, was für anziehende Eigenschaften er in Wirklichkeit hat. Gott hat dieses Buch für uns aufschreiben lassen. So können wir „die Dinge erkennen“, die er uns „gütigerweise gegeben hat“ (1. Korinther 2:12). Die Bibel beantwortet häufig gestellte, grundlegende Fragen über Gott, sein Vorhaben und unsere Zukunft. Die Antworten auf viele dieser Fragen sind auf www.pr418.com unter „Bibel & Praxis > Fragen zur Bibel“ nachzulesen. Auf dieser Website können Sie auch einen Bibelkurs anfordern. Oder Sie sprechen Zeugen Jehovas in Ihrer Gegend an. Sie werden staunen, wie viel leichter es fällt, Gott zu lieben, wenn man sich näher mit der Bibel befasst.
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